Uli Jon Roths Sky Academy

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Wenn ihr's nicht sowieso schon mitbekommen habt: Scorpions-Dinosaurier Uli Jon Roth bringt vom 4.-6. September seine Sky Academy nach Gronau in NRW! Für 349 Tacken gibt's drei Tage lang Workshops und Uli's Gitarrenesoterik hautnah ;) Und als Schmankerl freien Eintritt zu UJRs "Hendrix-Night"-Konzert am 5. September, bei dem besonders gute Absolventen seines Seminars auch durchaus mal auf die Bühne geholt werden.

Was haltet ihr davon? Lohnenswert?

PS: weitere Infos auf http://www.guitar.de
 
Eigenschaft
 
Klingt eigentlich ganz nett...aber das Geld kann ich grade anderswo besser gebrauchen.
 
liest sich in der vita von studiogitarristen wohl gut, ich bräuchts aber zu dem preis nicht.
 
Ein bischen arg teuer, aber gut - für ambitionierte Profis, die sich vielleicht noch den letzten 'Schliff' holen wollen sicher interessant.
 
Ein bischen arg teuer

Sicher nicht, wenn ich hier im Forum immer wieder lesen muss, wie viele Leute auf Dauer mindestens 300 Euro für 30 Stunden bei angeblichen Gitarrenlehrern hinblättern, die selbst einfachste Fragen nicht beanworten können. Dagegen sind doch drei Tage beim international anerkannten G3-Profi nahezu geschenkt ;)
 
Sicher nicht, wenn ich hier im Forum immer wieder lesen muss, wie viele Leute auf Dauer mindestens 300 Euro für 30 Stunden bei angeblichen Gitarrenlehrern hinblättern, die selbst einfachste Fragen nicht beanworten können. Dagegen sind doch drei Tage beim international anerkannten G3-Profi nahezu geschenkt ;)

Vollkommen korrekt :great: Ich hatte mal ne Gitarrenstunde bei nem Hochschul-Prof. 50€ für 45 Minuten. DAS war überteuert...
 
Ehrlich gesagt wüsste ich nicht was man bei so einer Veranstaltung überhaupt groß "lernen" kann in drei Tagen. Halte ich aus meiner sicht für Geldmacherei, bei allem Respekt für Uli.
 
...mich zwar nicht intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, aber von dem, was ich bis jetzt darüber gelesen habe, ist der Ansatz dieser Veranstaltung eben nicht, dass man "ganz doll viel lernen" kann ("Ich habe in 3 Tagen 50 neue Skalen gelernt" "Na und? Ich in 2 Tagen 100. Und das macht 50 Cent pro Skala...") sondern da geht es sehr viel um das Verhältnis des Einzelnen (Gitarristen) zum Gesamten (Musik).

Ergo: Man kann sehr viel Lernen, aber für Viele wäre es auch rausgeschmissenens Geld. Open your mind, let it flow. Das kann nicht jeder. Und alle, die für das Geld lieber einen Boutique-Treter kaufen, sollten das auch lieber tun.

LG Jörg
 
Ich hab von Uli eine Abhandlung in einer Gitarrenzeitschrift gelesen, das war schon sehr...äh...abgespaced, sieht sich wohl als transzendentaler Gitarrenguru.
 
Ich hab von Uli eine Abhandlung in einer Gitarrenzeitschrift gelesen, das war schon sehr...äh...abgespaced, sieht sich wohl als transzendentaler Gitarrenguru.

...war auch eher so wie Deiner. Allerdings habe ich danach eine Doku in der Reihe "Durch die Nacht mit..." gesehen, in der Uli und Billy Corgan von den Smashing Pumpkins begleitet wurden.

Da relativierte sich die "Abgedrehtheit" von Uli schon deutlich. Er hält sehr viel von Handwerk und ist eben einfach schon eine Stufe weiter als die meisten von uns. Das meine ich ganz ohne Ironie!!

Wenn man sich darauf einlassen kann, sollte man sich den Workshop ruhig antun...

LG Jörg
 
Wahrscheinlich habe ich das selbe Interview gelesen von Uli und der sky Akademie. Ich habe auch igendwann nur noch den Kopf geschüttelt. Für mich war da einfach zu viel Geschwafel oder "abgespace". Im ganzen Interview wurde mir nicht wirklich klar was der Herr Roth überhaupt in seinem Workshop den Leuten vermitteln will oder ich habe einfach nicht genug Chi, Karma oder sonstige geistige Offenheit um zu verstehen was er meint.

Im Endeffekt könnte ich mir gut vorstellen, dass weder neues Wissen über Musik noch über die Gitarre erreicht wird sondern eine Art Meditationsrunde statt findet. Aber ich habe ja keine Ahnung ich war nicht dabei habs auch nicht vor. Wer aber dabei war soll gerne mal hier schreiben wie es war würde mich interessieren und ich würde mich auch gerne eines besseren belehren lassen.
 
Offenbar gehen hier die Meinungen ziemlich auseinander. Von "Geld wert sein" bis Geschwafel:D
Ich finde den Ansatz schonmal gut, wegzugehen von den üblichen Technik- und Theorielessons, sondern etwas tiefere Einsichten vermitteln zu wollen.
Wahrscheinlich richtet sich der Kurs auch schon an Diejenigen, die schon 'alles' können - zumindest technisch (oder das von sich glauben).
Da ich leider auch nicht weiß, wie der Kurs so abläuft, kann ich allerdings nur mutmaßen, wie das nun im Einzelnen von statten geht.
Interessant ist vielleicht der Vergleich mit Dirigenten in der klassischen Musik. Der stellt sich auch nicht in den Proben vors Orchester und korrigiert bei jedem einzelnen Geiger die Bogenhaltung. Da gehts eher darum, Ausdruck in die Musik zu bringen, zusammen zu spielen (und zu klingen) und sich einer übergeordneten künstlerischen Vision unterzuordnen.
Wenn das so ist, kann der Kurs schon einiges bringen.

Achja: wer Herrn Roths Ansichten zur Musik für etwas sehr esoterisch halten sollte, der kann sich ja ruhig mal Probenmitschnitte berühmter Dirigenten zu Gemüte führen. Da ist wirklich alles vertreten: von clownesken bis zum diktatorischen.
Musik heißt ja nunmal auch Emotionen zu transportieren. Und das geht erst, wenn man selber welche hat (und die auch zeigt).
 
wurde mir nicht wirklich klar was der Herr Roth überhaupt in seinem Workshop den Leuten vermitteln will

Im Endeffekt könnte ich mir gut vorstellen, dass weder neues Wissen über Musik noch über die Gitarre erreicht wird sondern eine Art Meditationsrunde statt findet.

Boah, Du bist ja eine richtige Gerüchteküche, so kenn' ich Dich gar nicht :D

Deshalb hatte ich ja den Link zum PDF-Programm gepostet:

http://www.guitar.de/fileadmin/user...akademie/Seminarprogramm_Sky_Academy_2009.pdf

Ich finde das einen sehr interessanten Mix, weil es in der Musik (und der Kunst überhaupt) eben nicht nur um Technik geht (mit 3 Pinseln, 10 Farben und 1 Leinwand ist man auch noch nicht Kunstmaler), sondern um innere Einstellungen, Haltungen und Inspiration, die Handwerk von Kunst erst unterscheidet und letztere erst möglich macht.

My_Friend_Jack schrieb:
Interessant ist vielleicht der Vergleich mit Dirigenten in der klassischen Musik. Der stellt sich auch nicht in den Proben vors Orchester und korrigiert bei jedem einzelnen Geiger die Bogenhaltung. Da gehts eher darum, Ausdruck in die Musik zu bringen, zusammen zu spielen (und zu klingen) und sich einer übergeordneten künstlerischen Vision unterzuordnen.

Schön gesagt. Und ich spitze das gern auch noch zu: Wobei es der Orchester- oder Studiomusiker sogar noch relativ(!) einfach hat, denn er bekommt diese Vorstellungen vom jeweiligen Dirigenten oder Produzenten sozusagen geliefert. Wer selbst etwas ambitionierter seine eigene Nische in der Musik sucht, muss diese Linie ganz allein für sich selbst finden und permanent entwickeln. Da gehört unglaublich viel Mut und Selbstvertrauen dazu, "sein Ding" überhaupt erstmal zu sehen und dann lebenslang dafür mit allen (auch finanziellen) Konsequenzen durch Himmel und Hölle unbeirrbar einzustehen.


...war auch eher so wie Deiner. Allerdings habe ich danach eine Doku in der Reihe "Durch die Nacht mit..." gesehen, in der Uli und Billy Corgan von den Smashing Pumpkins begleitet wurden.

Da relativierte sich die "Abgedrehtheit" von Uli schon deutlich. Er hält sehr viel von Handwerk und ist eben einfach schon eine Stufe weiter als die meisten von uns. Das meine ich ganz ohne Ironie!!

Gut beobachtet. Er ist eben nur teilweise "abgedreht" und ansonsten hochprofessionell seinem Beruf nachgeht. Ich kann dazu nur sagen, dass es eben Leute gibt, die sich a la Saubermann öffentlich grundsätzlich nie in die Karten sehen lassen und solche, denen es komplett wurscht ist, Everybodys Darling zu sein. Udo Lindenberg ist auch so einer - und viele lieben ihn gerade deshalb, weil er sich Freiheiten erworben hat, auf die der Normalbürger insgeheim neidisch ist.

ODer mal so: Ich hab' schon Sachen erlebt von und mit internationalen "Saubermänner-Stars", die hier echt nicht druckreif sind. Z.B. dass sich der weltweit bekannte und geschätzte Gitarrist XY nach dem Gig am Tresen spät nachts gern mal öffentlich einen Bl**** lässt. Selbst gesehen. Oder man lese mal die Vertragsbedingungen von bestimmten Stars, bei denen Art und Größe der Käsehäppchen und die Farbe des Sofas in der Garderobe exakt vorgegeben werden. Für Leute wie Elton John hat der Veranstalter exakt eine bestimmte Ausstattung für ~ 10.000 Euro bereitzustellen, (Anzahl und Art Sofas und Sessel, Leder, weiß), die dann gerade mal 30 Minuten beutzt wird.

Solche Allüren (von denen die Öffentlichkeit nie erfährt) sind mir dann doch eher unheimlich als das eine oder andere verquast ausgefallene musikphilosophische - und dann von Teilzeitkräften abgetippte Interview - von jemandem, der sich auf eine sehr eigene Weise (die man natürlich nicht mögen muss) der Musik verschrieben hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab in den vergangenen Monaten einiges über ihn gelesen und auch seine aktuelle CD gehört. Ich finde da überhaupt keinen Zugang. Seine Aussagen und seine Musik empfinde ich als vollkommen überdrehtes Geschwurbel. Sein Ansatz ist, das "Wesen" der Musik auch abseits der traditionellen Lehre zu erkennen und umzusetzten. Das Ziel wäre Musik die, aufgrund des ganzheitlichen Ansatzes die Emotionen des Hörers erreicht.
Eventuell fehlt mir das transzendente Ohr um seine Musik zu kapieren aber die einzige Emotion die sich bei mir regt ist Unverständniss.

Ich würde das Geld lieber für 3 Tage mit Thomas Blug setzten.

Grüße

Toni
 
Interessant ist vielleicht der Vergleich mit Dirigenten in der klassischen Musik. Der stellt sich auch nicht in den Proben vors Orchester und korrigiert bei jedem einzelnen Geiger die Bogenhaltung. Da gehts eher darum, Ausdruck in die Musik zu bringen, zusammen zu spielen (und zu klingen) und sich einer übergeordneten künstlerischen Vision unterzuordnen.
Wenn das so ist, kann der Kurs schon einiges bringen.

...Du schön gesagt.

Achja: wer Herrn Roths Ansichten zur Musik für etwas sehr esoterisch halten sollte, der kann sich ja ruhig mal Probenmitschnitte berühmter Dirigenten zu Gemüte führen. Da ist wirklich alles vertreten: von clownesken bis zum diktatorischen.
Musik heißt ja nunmal auch Emotionen zu transportieren. Und das geht erst, wenn man selber welche hat (und die auch zeigt).

Ein wenig schrullig ist Uli schon (hatte er nicht bis vor Kurzem ein Barockschloss samt Orchester?) aber Deine Vergleiche mit Dirigenten treffen es für mich genau.

Und echte Gefühle zu transportieren, schaffen sowieso nur sehr Wenige.

LG Jörg
 
hatte er nicht bis vor Kurzem ein Barockschloss samt Orchester?

Nö, das war ein etwas größererer Landsitz in Wales, wo er damals wohnte (inklusive Studio). Und im Zuge der Vivaldi-Aufnahmen sind da natürlich entsprechende Promo-Fotos mit den klassischen Musiker/innen gemacht worden, wie das halt im Business überall üblich ist.

Dass der Herr UJR die Bodenhaftung nicht verloren hat, zeigt übrigens sein Engagement für die Spreewalder Kultband "Shawue", bei denen er neben seinen "normalen" weltweiten Auslandsgigs und -Seminaren gelegentlich in der "Ostzone" zwischen Cottbus und Lübbenau als gern gesehener Gast in winzigen Clubs auftritt:

http://www.shawue.de/

Rom, Athen, San Diego, Mexiko, Neuseeland, Plaza Hall Tokyo und anschließend Gemeindehaus Rietzneuendorf sowie Regina's Kneipe in Reichenwalde bringt sicher keiner unter einen Hut, der nicht bei Sinnen ist ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hätte ich die Zeit dazu, ich würde das Geld ausgeben! Ich halte speziell Uli Roth für einen absoluten Ausnahmemusiker. Er ist einer der am meisten unterschätzten Gitarristen aus der 70er Ära. Seine Beiträge zu den frühen Scorpions sind grandios - hört euch nur noch mal die Tokio Tapes an.

Leider konnte ich aus beruflichen Gründen sein Konzert in Bochum im Juni (meine ich jedenfalls) nicht sehen/hören, obwohl ich die Karte (20€!!)bereits auf dem Schreibtisch liegen hatte.

Er ist einfach ein ganz bessonderer Typ Musiker. Seine musikalische Entwicklung ist sehr interessant. Seine überall durchscheinenden esoterischen Ideen liegen mir fern, ich finde aber gerade solche Ansätze in der Musik einfach hörens- und diskutierenswert.

Was mich an ihm aber wirklich begeistert, ist seine Spielweise. Ich habe nie den Eindruck, dass er irgendwelche Skalen abdudelt, er "melodiert" einfach auf der Gitarre, ein Gefühl oder besser Höreindruck, der sich bei mir eigentlich nur sehr einstellt - eigentlich nur bei wirklich guten Jazzern.

Und da der gute Uli sich nicht mehr als der einzige Gitarrist der Welt ansieht, der das Erbe von Jimi weiterlebt, ist er wirklich zu einem der wenigen wirklich nicht mehr mainstreammäßig musizierenden Gitarrengrößen geworden.

Ok, vielleicht ein bißchen viel Pathos in meinem Schreibsel, aber in meinem Alter darf man das schon.

Viele Grüße
Frank
 
Ich kenne sein neuestes Album "Under A Dark Sky" - und meine Gedanken sind da oft schlicht: meine Güte, was macht der da nur?!

Nehmen wir z.B. den Schlusstrack "Tanz in die Dämmerung":

Ja, es ist ziemlich theatralisch, mit deutsch-englischem Text, der hart an der Grenze zum Kitsch entlangmanövriert (Kain, dein brother has slain. Getroffen mitten ins Herz. Seelenschmerz), aber wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat oder darüber hinwegsieht & sich einfach auf die Musik einlässt, entdeckt man jedesmal aufs Neue, was der gute Herr Roth dazusammengezimmert hat. Ein atemberaubendes, symphonisches Werk. Rasante Flamencoläufe, singende E-Gitarren, Chöre, Streicher, Bläser - eine Tour de Force purer Musik.
Quasi ein letzter prunkvoller Totentanz vor dem Zusammenbruch des Zivilisation.

Genial!
 

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