wurde mir nicht wirklich klar was der Herr Roth überhaupt in seinem Workshop den Leuten vermitteln will
Im Endeffekt könnte ich mir gut vorstellen, dass weder neues Wissen über Musik noch über die Gitarre erreicht wird sondern eine Art Meditationsrunde statt findet.
Boah, Du bist ja eine richtige Gerüchteküche, so kenn' ich Dich gar nicht
Deshalb hatte ich ja den Link zum PDF-Programm gepostet:
http://www.guitar.de/fileadmin/user...akademie/Seminarprogramm_Sky_Academy_2009.pdf
Ich finde das einen sehr interessanten Mix, weil es in der Musik (und der Kunst überhaupt) eben nicht nur um Technik geht (mit 3 Pinseln, 10 Farben und 1 Leinwand ist man auch noch nicht Kunstmaler), sondern um innere Einstellungen, Haltungen und Inspiration, die Handwerk von Kunst erst unterscheidet und letztere erst möglich macht.
My_Friend_Jack schrieb:
Interessant ist vielleicht der Vergleich mit Dirigenten in der klassischen Musik. Der stellt sich auch nicht in den Proben vors Orchester und korrigiert bei jedem einzelnen Geiger die Bogenhaltung. Da gehts eher darum, Ausdruck in die Musik zu bringen, zusammen zu spielen (und zu klingen) und sich einer übergeordneten künstlerischen Vision unterzuordnen.
Schön gesagt. Und ich spitze das gern auch noch zu: Wobei es der Orchester- oder Studiomusiker sogar noch relativ(!) einfach hat, denn er bekommt diese Vorstellungen vom jeweiligen Dirigenten oder Produzenten sozusagen geliefert. Wer selbst etwas ambitionierter seine eigene Nische in der Musik sucht, muss diese Linie ganz allein für sich selbst finden und permanent entwickeln. Da gehört unglaublich viel Mut und Selbstvertrauen dazu, "sein Ding" überhaupt erstmal zu sehen und dann lebenslang dafür mit allen (auch finanziellen) Konsequenzen durch Himmel und Hölle unbeirrbar einzustehen.
...war auch eher so wie Deiner. Allerdings habe ich danach eine Doku in der Reihe "Durch die Nacht mit..." gesehen, in der Uli und Billy Corgan von den Smashing Pumpkins begleitet wurden.
Da relativierte sich die "Abgedrehtheit" von Uli schon deutlich. Er hält sehr viel von Handwerk und ist eben einfach schon eine Stufe weiter als die meisten von uns. Das meine ich ganz ohne Ironie!!
Gut beobachtet. Er ist eben nur teilweise "abgedreht" und ansonsten hochprofessionell seinem Beruf nachgeht. Ich kann dazu nur sagen, dass es eben Leute gibt, die sich a la Saubermann öffentlich grundsätzlich nie in die Karten sehen lassen und solche, denen es komplett wurscht ist, Everybodys Darling zu sein. Udo Lindenberg ist auch so einer - und viele lieben ihn gerade deshalb, weil er sich Freiheiten erworben hat, auf die der Normalbürger insgeheim neidisch ist.
ODer mal so: Ich hab' schon Sachen erlebt von und mit internationalen "Saubermänner-Stars", die hier echt nicht druckreif sind. Z.B. dass sich der weltweit bekannte und geschätzte Gitarrist XY nach dem Gig am Tresen spät nachts gern mal öffentlich einen Bl**** lässt. Selbst gesehen. Oder man lese mal die Vertragsbedingungen von bestimmten Stars, bei denen Art und Größe der Käsehäppchen und die Farbe des Sofas in der Garderobe exakt vorgegeben werden. Für Leute wie Elton John hat der Veranstalter exakt eine bestimmte Ausstattung für ~ 10.000 Euro bereitzustellen, (Anzahl und Art Sofas und Sessel, Leder, weiß), die dann gerade mal 30 Minuten beutzt wird.
Solche Allüren (von denen die Öffentlichkeit nie erfährt) sind mir dann doch eher unheimlich als das eine oder andere verquast ausgefallene musikphilosophische - und dann von Teilzeitkräften abgetippte Interview - von jemandem, der sich auf eine sehr eigene Weise (die man natürlich nicht mögen muss) der Musik verschrieben hat.