"Ukulele Guitar" lässt sich nicht stimmen

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Hallo!
Ich hab zum Geburtstag eine "UKELELE GUITAR" von Mahalo geschenkt bekommen mit 6 (Stahl-)Saiten.
img097.jpg

Da ich diese gerne als Mini-Gitarre nutzen würde, hab ich versucht sie wie eine Gitarre zu stimmen, was aber nicht wirkich funktioniert.
Ich kann zwar die Saiten auf EADGHE stimmen, aber wenn ich H dann im 5. Bund greife, hab ich ca. 25 cent Abweichung zum E.
Wenn ich G im 4. Bund greife, hab ich ca. 15 cent Abweichung zu H.

Jetzt meine Frage: Ist das Teil schrott, oder darf ich sie nicht wie eine Gitarre stimmen? Wäre es möglich, daß sie mit einer anderen Stimmung Oktavrein(er) ist?

Gruß,
Stefan.
 
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Hoi!

Wie lang ist denn die Mensur (Sattel <-> Steg)?
Ich kenne sogenannte Guitarleles, die sehen ähnlich aus (nur mit Nylonsaiten) und sind gestimmt in A/d/g/c/e/a.
Quasi wie die Gitarre mit Capo im 5. Bund.
Mit der Gitarrenstimmung wärst Du dann meilenweit zu tief oder viel zu hoch - Vorsicht, Saitenzug!

GEH
 
Wie lang ist denn die Mensur (Sattel <-> Steg)?
50cm
Ich kenne sogenannte Guitarleles, die sehen ähnlich aus (nur mit Nylonsaiten) und sind gestimmt in A/d/g/c/e/a.
Quasi wie die Gitarre mit Capo im 5. Bund.
Das wär ja super, da könnte man ja weiter Gitarrengriffe nutzen.
Mit der Gitarrenstimmung wärst Du dann meilenweit zu tief oder viel zu hoch - Vorsicht, Saitenzug!
Und der Saitenzug wirkt sich so stark auf die Stimmung aus?
 
Und der Saitenzug wirkt sich so stark auf die Stimmung aus?
Nicht nur auf die Stimmung, auch auf den Hals. ;)

Gitarren werden ja auch umgestimmt, so ein, zwei einzelne Saiten ist schon OK.
Aber hier geht es ja von E nach A, dafür ist der Hals dann nicht gebaut.
Bei kürzeren Instrumente wirkt sich das dann sogar noch gravierender aus.
 
So, ich hab sie jetzt mal Deinem Vorschlag gemäss umgestimmt.
Die A-Saite weicht im 5. Bund noch ca. 15-20 cent vom D ab, wenn ich fester drücke auch 30 cent (wusste gar nicht, daß das so viel ausmacht).
Die anderen Saiten weichen im 5. bzw. 4, Bund nur max. 5 cent von den Nachbarsaiten ab, was ich noch fast akzeptabel finde.

Allerdings hab ich schon Bedenken, daß ich die Saiten zu fest angezogen habe und der Hals vielleicht bricht... :confused:
Ich häng mal ein Bild an, da ich die Saitenlage recht hoch finde...
Das Modell gibt es auch als Guitarlele mit Nylonsaiten.
Meine hat die Typenbezeichnung USG-30-BK, die andere UNG-30-BK

Wäre schade, wenn ich sie G C C E E A stimmen müsste, hab irgendwo gelesen, daß dies das Tuning für 6-Saitige Ukulelen ist, dann müste ich dafür separat Griffe lernen...
 

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Die Mensur müsste 482 mm sein und wenn dies die Type USG-30 ist dann ist sie für Stahlsaiten gedacht in Normalstimmung E,A,D,G,B(H),E (im Gegensatz zum Modell UNG-30 --> Nylonsaiten).

Dein Problem nennt man Bund(un)reinheit und nicht Oktav(un)reinheit (dies sind unterschiedliche Eigenschaften bzw. Probleme).

Wenn die Bundstäbchen richtig gesetzt wurden, dann kann eine solche Bundunreinheit durchaus durch die Art und Stärke der Saiten entstehen.

Interessant wäre welche Saitenstärken da jetzt drauf sind.

Für solche Gitarren werden normale Stahlsaiten bis zur Stärke 010 empfohlen.
Das wäre dann je nach Saitensatz 010 / 014 / 024 / 030 / 038 / 048 --> ca. 33 kg Gesamtzugkraft bei Normalstimmung. Die g und die d-Saite haben in diesem Fall die stärkste Zugkraft von 6,5 - 7 kg --> wobei die b- und die e-Saite mit ca. 4 - 4,5 kg da abfällt.
Die starke Zugkraft-Ungleichheit liegt zwischen der g- und der h-Saite und genau dort liegt verdächtigerweise auch Dein Problem.

Ich würde deswegen die Zugkräfte betreffend einen ausgeglicheren Satz verwenden --> das heißt entweder die beiden Diskantsaiten stärker ausführen 011 / 016 --> restliche Saiten gleich wie oben --> Gesamtzugkraft ca. 35 kg.

oder

die Saiten g-, und d- schwächer ausführen --> z.B. 020 und 028 restliche Saiten wie oben vom 10er Saitensatzbeispiel --> Gesamtzugkraft ca. 30 kg.

z.B. bei Saitenkatalog.de kann man auch Einzelsaiten zusammenstellen (die Auswahl ist zwar kleiner, aber doch in manchen Fällen vorteilhaft).

Auf 5 halbtöne höher würde ich in diesem Fall nicht stimmen --> mit oben angeführtem Beispielsatz würden dann aus ca. 33 kg --> 59 kg werden (und ob dies die Gitarre aushält ist fraglich).

Falls es doch gewünscht wäre könnte man die dicke E-Bass-Saite eines 10er Satzes weglegen die restlichen 5 Saiten 010-038 an den Saitenpositionen B,G,D,A,E einspannen und für die hohe e-Saite eine einzelne 008er dazukaufen und verwenden und das ganze dann auf A, D, G, C, E, A stimmen --> ca. 32 kg Gesamtzug
wobei sich dabei das Kräfteungleichgewicht da um eine Saite raufgeschoben hat (würde jetzt zwischen G und C sein und wäre eventuell vorteilhaft wenn man D und G Saite statt 024 und 030 die schwächeren 020 und 028 verwendet.

Ich hoffe ich hab dich dadurch nicht komplett verwirrt :).


Es könnte aber auch sein, dass dieses Kräfteungleichgewicht der Einzelsaiten (ist ja eigentlich bei allen Saitensätzen vorhanden) schon eine Maßnahme ist um das Problem bei der gleichstufigen temperierten Stimmung mit der G bzw. B (H) - Saite auszugleichen und dass mein Vorschlag die Saitenzugkräfte gleichmäßiger zu gestalten dieses Problem wiederum verstärkt --> das muss ich noch ausprobieren --> also in diesem Sinne würde ich jetzt keine Garantie auf Erfolg geben mit dem Kräfte angleichen --> könnte auch sein, dass man umgekehrt indem man das Ungleichgewicht verstärkt zu einem besseren Ergebnis gelangt.

Hier gibt es ein Dokument welches auf die Probleme der temperierten Stimmung in mathematischer Hinsicht eingeht. (Für all jene die sich dafür interessieren).

Und auf beigefügten Bild wurde ein Versuch der perfekten Intonation in Zusammenhang mit der wohltemperierten Stimmung verwirklicht --> nennt sich true temperament fretboard (bei den akustischen Gitarren wird das von Sanden angeboten).
True Temperament fretboard.jpg

Dabei sieht man recht deutlich wie stark der Fehler eigentlich bei geraden Bundstäbchen sein muss/kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank euch beiden für die Antworten!
Ich hoffe ich hab dich dadurch nicht komplett verwirrt :).
Ich hab's zwar 3mal lesen müssen, da ich mich mit dieser Materie noch nie beschäftigt habe, aber Dein Beitrag ist gut geschrieben und ich denke, ich hab's kapiert.

Ich werde die Tage dann erstmal versuchen herauszufinden welche Saitenstärken momentan aufgezogen sind und dann wohl Deinen Tipp beherzigen mit anderen Stärken zu experimentieren!

Vielen Dank nochmal :great:

Hätte ich schon Rep-Power, würde ich sie nutzen ;)
 

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