Moricasso
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Hallo
@Karin66 :
Ich auch. Überall im Leben wird man gedrängt, schneller zu machen. Immer ist Arbeit als Weg mal Zeit definiert, eben Leistung. Genau darum fällt es mir so schwer, aus diesem Gedankenmuster auszubrechen. So ist es das Akkordeonspielen, was mich zur Ruhe bringen kann. Und dann kann ich es plötzlich genießen und in den Tönen versinken und ganz bei mir sein, eben ganz langsam.
Am Anfang habe ich das Metronom auf 60 gestellt und die 60 hat für die 8-tel gegolten nicht für die 4-tel. Das war dann die Geschwindigkeit mit der ich gut zurecht kam. In der Geschwindigkeit habe ich in der Peter-Haas-Schule die Lieder "Chant" auf S. 123 und mein Favorite-Lied auf S. 174 "Autumn Bird" geübt. Und das ging dann auch ohne Fehler vorzuspielen. Da hat sogar mein Lehrer gestaunt. Aber er musste es sich in dieser ganz langsamen Geschwindigkeit anhören. Er war sehr geduldig. Bis heute will ich diese Stücke nicht schneller spielen, habe mich so sehr an das langsame Tempo gewöhnt. Das ist dann eigentlich nur 30.
Ach so, das Metronom habe ich auf 4 Schläge eingestellt, habe dann also mitten im Takt eine zweite 1. Mein Metronom hat zusätzlich eine Lichtanzeige, und auf 1 kommt ein rotes Licht auf den anderen ein grünes Licht. Auch klingt der 1. Schlag in einem Takt etwas anders als die anderen drei. Aber wenn ich konzentriert auf die Tasten und deren Töne achte, kann ich das nicht über das Gehör unterscheiden und benötige die Lichtanzeige. Mein Lehrer hat immer gesagt, ich solle nciht auf das Licht achten, sonder nur auf den Ton. Aber wenn ich es doch nicht hören kann, dann hilft das Licht unendlich weiter. Und ich weiß genau, ich bin noch im Takt.
Zur Zeit habe ich das Metronom verbannt, da ich mich nicht von dem Metronom treiben lassen will. Und genau das steht auch in dem Artikel. Auch wenn das erst mal sehr ungleichmäßig in der Geschwindigkeit ist, will ich an unsicheren Stellen langsamer spielen können und an Stellen, die locker laufen eben keine Zeit verlieren mit langsamen spielen. Das ist eben üben und nicht vorspielen. In dem Artikel stand ja auch, daß die guten Spieler vor Stellen, wo sie unsicher waren lieber gestoppt haben, als einen Fehler zu spielen. Das erfordert ja ein ganz konzentriertes und bewusstes Spielen! Das hat mich sehr beeindruckt. Das Metronom kommt jetzt nur noch für Lieder, wo die Finger schon wissen, wo sie hingehören.
Mein Akkordeonlehrer hat immer mit mir geschimpft, weil mein Akkordeon "zu groß" ist. Es ist ein 120 Bass-Akkordeon. Als ich das im Internet gekauft hatte, war mir einfach nicht klar, wie groß 49 cm sind. Naja, ich sehe die Tasten gar nicht, und die Register habe ich auch auswendig gelernt, da ich die Beschriftung nur mit Brille gut erkennen kann. Die Pünktchen sind doch sowieso viel zu klein. (für mich) Mein Lehrer ist davon überzeugt, daß man nur mit hinsehen lernt, sich auf den Tasten zurechtzufinden. Was richtig ist, weiß ich nicht.
Ich muß alles Blind spielen. Wenn ich das Akkordeon schräg auf mich lege, fängt der Balg an, dazwischen zu knurren. Das nervt unendlich.
@morino47
Vielen Dank für diese Auflistung. Es war schon immer meine Frage, was denn die Finger eigentlich lernen sollen.
Das ist mal eine richtig gute Übersicht. Das steht auch in keiner Schule, warum verstehe ich überhaupt nicht. Eigentlich sollte genau diese Übersicht auf der ersten Seite von jeder Schule abgedruckt sein.
zu Deinem Punkt 2:
Leider erst nach fast zwei Jahren Üben habe ich mir die Schule von Detlef Gödicke "Basic Akkordeon-Fitness" gekauft. Dort stehen solche Übungen wie von deinem Punkt 2 auch drin.
So jetzt zu den Sprüngen:
genau, wie kriege ich die Komplett-Sprünge hin?
Das ist eine gute Antwort, und ich muß sagen, so, wie Du es beschreibst, versuche ich das mittlerweile auch. Aber treffsicher bin ich immer noch nicht. Am Ende von Kapitel 2 in der Peter Haas Schule ist ein La Petite-Akkordeonsolo. Dort muß man von dem hohen d' auf das d springen. Die Hand hat beides Mal eine D-Lage, also der Daumen liegt erst auf d' und muß danach auf d zu liegen kommen. Das übe ich immer und immer wieder. Es dauert eben, bis ich die richtige Lage ertastet habe. Hier komme ich also wieder auf das, was Karin auf den Punkt gebracht hat:
"Langsamkeit ist offiziell okay!!!!"
Moricasso
PS: Mein Lehrer hat mir immer versucht zu sagen, daß ich langsam spielen soll, ganz langsam. Ich sollte die Taste erst drücken, wenn ich sicher wäre, daß der Finger dort hingehört. Aber ich war ja so ungeduldig, ich wollte unbedingt ganz schnell Akkordeon lernen. Ich hatte Angst, daß mir die Zeit davon rennt. Ich wollte ja nicht nur üben, sondern endlich mal die Lieder spielen, die mir wichtig sind.
@Karin66 :
Ich bin total erleichtert, daß Langsamkeit offiziell okay ist!
Ich auch. Überall im Leben wird man gedrängt, schneller zu machen. Immer ist Arbeit als Weg mal Zeit definiert, eben Leistung. Genau darum fällt es mir so schwer, aus diesem Gedankenmuster auszubrechen. So ist es das Akkordeonspielen, was mich zur Ruhe bringen kann. Und dann kann ich es plötzlich genießen und in den Tönen versinken und ganz bei mir sein, eben ganz langsam.
Am Anfang habe ich das Metronom auf 60 gestellt und die 60 hat für die 8-tel gegolten nicht für die 4-tel. Das war dann die Geschwindigkeit mit der ich gut zurecht kam. In der Geschwindigkeit habe ich in der Peter-Haas-Schule die Lieder "Chant" auf S. 123 und mein Favorite-Lied auf S. 174 "Autumn Bird" geübt. Und das ging dann auch ohne Fehler vorzuspielen. Da hat sogar mein Lehrer gestaunt. Aber er musste es sich in dieser ganz langsamen Geschwindigkeit anhören. Er war sehr geduldig. Bis heute will ich diese Stücke nicht schneller spielen, habe mich so sehr an das langsame Tempo gewöhnt. Das ist dann eigentlich nur 30.
Ach so, das Metronom habe ich auf 4 Schläge eingestellt, habe dann also mitten im Takt eine zweite 1. Mein Metronom hat zusätzlich eine Lichtanzeige, und auf 1 kommt ein rotes Licht auf den anderen ein grünes Licht. Auch klingt der 1. Schlag in einem Takt etwas anders als die anderen drei. Aber wenn ich konzentriert auf die Tasten und deren Töne achte, kann ich das nicht über das Gehör unterscheiden und benötige die Lichtanzeige. Mein Lehrer hat immer gesagt, ich solle nciht auf das Licht achten, sonder nur auf den Ton. Aber wenn ich es doch nicht hören kann, dann hilft das Licht unendlich weiter. Und ich weiß genau, ich bin noch im Takt.
Zur Zeit habe ich das Metronom verbannt, da ich mich nicht von dem Metronom treiben lassen will. Und genau das steht auch in dem Artikel. Auch wenn das erst mal sehr ungleichmäßig in der Geschwindigkeit ist, will ich an unsicheren Stellen langsamer spielen können und an Stellen, die locker laufen eben keine Zeit verlieren mit langsamen spielen. Das ist eben üben und nicht vorspielen. In dem Artikel stand ja auch, daß die guten Spieler vor Stellen, wo sie unsicher waren lieber gestoppt haben, als einen Fehler zu spielen. Das erfordert ja ein ganz konzentriertes und bewusstes Spielen! Das hat mich sehr beeindruckt. Das Metronom kommt jetzt nur noch für Lieder, wo die Finger schon wissen, wo sie hingehören.
da ich mir den Hals verrenken muss, nur um die Registerdrücker sehen zu können, geschweige denn die Tastatur (oder gar den Bass ;-) ), geht es bei mir nicht anders als blind (größtenteils auch das Registerschalten)
Mein Akkordeonlehrer hat immer mit mir geschimpft, weil mein Akkordeon "zu groß" ist. Es ist ein 120 Bass-Akkordeon. Als ich das im Internet gekauft hatte, war mir einfach nicht klar, wie groß 49 cm sind. Naja, ich sehe die Tasten gar nicht, und die Register habe ich auch auswendig gelernt, da ich die Beschriftung nur mit Brille gut erkennen kann. Die Pünktchen sind doch sowieso viel zu klein. (für mich) Mein Lehrer ist davon überzeugt, daß man nur mit hinsehen lernt, sich auf den Tasten zurechtzufinden. Was richtig ist, weiß ich nicht.
Ich muß alles Blind spielen. Wenn ich das Akkordeon schräg auf mich lege, fängt der Balg an, dazwischen zu knurren. Das nervt unendlich.
@morino47
Vielen Dank für diese Auflistung. Es war schon immer meine Frage, was denn die Finger eigentlich lernen sollen.
Das ist mal eine richtig gute Übersicht. Das steht auch in keiner Schule, warum verstehe ich überhaupt nicht. Eigentlich sollte genau diese Übersicht auf der ersten Seite von jeder Schule abgedruckt sein.
zu Deinem Punkt 2:
Leider erst nach fast zwei Jahren Üben habe ich mir die Schule von Detlef Gödicke "Basic Akkordeon-Fitness" gekauft. Dort stehen solche Übungen wie von deinem Punkt 2 auch drin.
So jetzt zu den Sprüngen:
genau, wie kriege ich die Komplett-Sprünge hin?
Das ist eine gute Antwort, und ich muß sagen, so, wie Du es beschreibst, versuche ich das mittlerweile auch. Aber treffsicher bin ich immer noch nicht. Am Ende von Kapitel 2 in der Peter Haas Schule ist ein La Petite-Akkordeonsolo. Dort muß man von dem hohen d' auf das d springen. Die Hand hat beides Mal eine D-Lage, also der Daumen liegt erst auf d' und muß danach auf d zu liegen kommen. Das übe ich immer und immer wieder. Es dauert eben, bis ich die richtige Lage ertastet habe. Hier komme ich also wieder auf das, was Karin auf den Punkt gebracht hat:
"Langsamkeit ist offiziell okay!!!!"
Moricasso
PS: Mein Lehrer hat mir immer versucht zu sagen, daß ich langsam spielen soll, ganz langsam. Ich sollte die Taste erst drücken, wenn ich sicher wäre, daß der Finger dort hingehört. Aber ich war ja so ungeduldig, ich wollte unbedingt ganz schnell Akkordeon lernen. Ich hatte Angst, daß mir die Zeit davon rennt. Ich wollte ja nicht nur üben, sondern endlich mal die Lieder spielen, die mir wichtig sind.
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