"typischer" Afrika E-Gitarrensound

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Erst einmal einfach an dieser Stelle VIELEN DANK an alle, die sich die Mühe gemacht haben auf meine mittlerweile schon einige spezielle Fragen zu antworten !! Hat mir wirklich viel gebracht.

Und hier die Nächste :) (Habe leider irgendwie kein wirklich passendes Thema gefunden, deshalb in dieser Rubrik):

Was ich meine, kann ich schlecht beschreiben, deshalb vielleicht --> Instagram ( tonyafromusic / Tony Mabi ) (hier ist es ganz gut zu hören, weil nur Gitarre) oder auch auf der Paul Simon Graceland Platte (z.B.
View: https://www.youtube.com/watch?v=0VTcBO4q5kY )

Wie bekommt man diesen typical african E-Gitarrenklang hin??? Der Ton ist zwar ganz clean aber irgendwie ja doch nicht der typische E-Gitarren-Clean-Ton.
Effektgerät? Equalizer? Chorus? Hall? Effektgerät "Akustikgitarre für E-Gitarre"? alles zusammen??
Tonabnehmer?
besondere Saiten?

"Aus den Fingern" kommt der Sound nicht; das sind auf alle Fälle andere Faktoren.

Googlen brachte mir keine Erkenntnisse.
 
Hi,
"Aus den Fingern" kommt der Sound nicht; das sind auf alle Fälle andere Faktoren.
Hi,
da würde ich dir widersprechen. Hab auch mal mit Afrikanern (insbesondere aus Burkina Faso) deren Musik gespielt,
vielleicht etwas Hall vom Amp, ansonsten war so gut wie kein Effekt im Spiel. MMn. kommt das doch alles aus den "Fingern", wie man so sagt, oder sehr, sehr dezent eingestellte Effekte wie vom Chorus etwa.
Sprich, das ist ähnlich wie z.B. beim reggae, alles eine Frage des Anschlags und der Spieltechnik. Wobei, die einzelnen Gitarristen klingen
ja auch nicht alle gleich, aber es ist, hier auch ähnlich wie bei den alten Bluesleuten, eine gewisse Tendenz erkennbar.
Dabei spielt dann auch die Art des Rhythmus eine grosse Rolle. (oder nimm auch den Ursprung des Rock `n Rolls).
Mal sehen, ob es andere Erfahrungen gibt, jedenfalls schönes Thema(y),
Micky
 
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Also ich würde mal auf einem guten Kompressor und eine ebenso gute Einstellung dessen tippen.
Ich persönlich spiele clean eigentlich immer mit Kompressor (Empress).
BDX.
 
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Wozu sollte man hierfür ein Effektgerät brauchen ?
Einstecken und spielen. So mache ich das bei einer Reggae-Band inzwischen auch gerne.
Für manche Gitarristen könnte das eine durchaus heilsame Übung sein ... ;)
 
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Wie bekommt man diesen typical african E-Gitarrenklang hin??? Der Ton ist zwar ganz clean aber irgendwie ja doch nicht der typische E-Gitarren-Clean-Ton.
Effektgerät? Equalizer? Chorus? Hall? Effektgerät "Akustikgitarre für E-Gitarre"? alles zusammen??
Das sehe ich so wie die Kollegen vor mir: Dir fällt auf, dass die ganzen üblichen Effekte und Zerren fehlen.
 
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Der Ton ist zwar ganz clean aber irgendwie ja doch nicht der typische E-Gitarren-Clean-Ton.
Eben: nicht der typische mit Tremolo, Delay und Hall vollgepumpte Clean Sound. ;) Hier (in deinem Clip) scheint wirklich nichts im Signalweg zu sein. Um so zu klingen, muss man einfach in dem Style spielen. Effekte sind nicht relevant.

@Stofferl wie klingt die folgende Gitarre für dich? Vor allem in dem Teil, wo die Mandoline spielt? Hört sich an als wäre da etwas Chorus dabei, ich glaube aber dass sie komplett trocken ist. Vom Sound ähnlich (naja, andere Tonabnehmer etc, aber die Richtung...), wie in deinem Beispiel, oder?


View: https://youtu.be/WLYzPqdDVpk?feature=shared

Ich kann mich natürlich irren, ich weiß SM benutzt normalerweise Effekte, aber hier scheint er wirklich trocken zu spielen. So kenne ich zumindest den typischen "trockenen" Gitarren-Clean-Sound.
 
Eigentlich finde ich gerade diesen Song für Simons World Music-Ansatz sehr amerikanisch, und eigentlich auch den Gitarrensound. Im Prinzip ist Graceland ein Country-Song, und für mich steckt da sogar einiges an Western Swing drin. Der sehr pure Gitarrensound, der aber eher "glockig" als mit Biss und Twang rüberkommt, erinnert mich jedenfalls sehr an Sachen, die man so landläufig darunter packt . Nicht ganz zufällig hört man in diesem Genre ja oft auch Hollowbodys und einen fast schon jazzigen Sound statt dem StegPU einer Tele.

Ich gebe Dir aber gerne recht, dass der Song einen besonderen Twist verpasst bekommen hat, aber der liegt auch aus meiner Sicht eher an der Spielweise bzw. den Spielern. Das fängt schon damit an, dass neben der Akustikgitarre sage und schreibe 3 (!) E-Gitarren beteiligt sind, die zusammen diesen speziellen Sound erzeugen. Keiner von ihnen spielt sich in den Vordergrund, sondern alle Rhythmen und Melodielinien greifen ineinander. Die große Besetzung und diese Betonung des Zusammenspiels gegenüber einem bewussten Hervortreten der einzelnen Instrumente ist mir bei afrikanischen Bands auch schon öfter aufgefallen - ohne dass ich mir jetzt besondere Kenntnisse auf dem Gebiet zuschreiben würde.

Rein technisch gesehen hört und sieht man hier eine MusicMan Silhouette mit Minihumbucker in der Mittelstellung Neck/Bridge, eine Gibson Midtown Semiacoustic mit HB, ebenfalls in Mittelstellung, und dann kommen melodische Einsprengsel von einer Strat auf dem HalsPU dazu. Über einen cleanen Amp ohne zu extreme Treble- und Presence Einstellungen sind das alles Gitarren bzw. Einstellungen, die genau diesen "glockigen" Ton ohne scharfe Höhen und starke Transienten begünstigen. Vermeiden würde ich auch die beliebten gerne als bluesig umschriebenen Ampsounds, die eigentlich nur semi-clean sind. Das füllt durch die vermehrten Obertöne schön den Bandsound, klingt auch für mich lebendig und interessant, aber steht dem hier gefragten Ton mMn eher im Weg.

Mal abgesehen vom sauberen Spiel würde ich aus dem gleichen Grund auch eine nicht zu niedrige Saitenlage empfehlen, um möglichst wenig Saitenschnarren und ähnliche Nebengeräusche zu erzeugen und dem Ton mehr "Körper" zu geben. In dem Zusammenhang wirdauch gerne mal auf dickere Saiten verwiesen, aber ich selbst habe nicht den Eindruck, dass das noch nötig ist, wenn man der Versuchung widersteht, eine "Briefmarken-Saitenlage" einzustellen. Wenn man die hohe Spannung dicker Saiten nicht gewöhnt ist, dürften sie einem entspannten Grooven mMn eher entgegenstehen. Denn wenn es eines nicht sollte, dann angestrengt klingen.

Gruß, bagotrix
 
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…außerdem beherrschen diese Jungs perfekt das Abdämpfen der Saiten, was für das Perkussive der Musik essenziell ist.
 
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Spannendes Thema. Ich habe auch mal versucht, meine Augen offenzuhalten, aber weniger bei Paul Simon, sondern bei irgendwelchen Konzerten mit afrikanischen Bands (Jazz, "Weltmusik" [aua!], ...). Tendenziell scheinen Einspuler eher verbreitet zu sein, gerne auch mal die A- oder Multiac-Modelle von Godin. Alles ziemlich clean.
 
schöner Thread, gutes Thema (das mich auch schon länger beschäftigt) … im Grunde ergibt sich dieser „klassische“ African-Guitar-Tone durch die Aneinanderreihung vieler Zustände knappster Ressourcen die eben gesellschaftlich gegeben waren als das entstand in den 60er Jahren.

- wenig optimale Gitarren aus der sehr preiswerten westl. Exportwelt (in den ersten Jahrzehnten)
- hohe bis höhere Saitenlage
- recht dicke Saiten, keinerlei bending (möglich)
- Fingerplay ohne Plektrum
- keine Pedals, keine Effekte (wenn überhaupt, dann minimaler Hall)

so kommt dieser spezielle Ton zustande, eigentlich megaclean und furztrocken (es gab nichts anderes) und nicht selten lange Palmmutes ohne Raum, dann hauptsächlich SC bzw. MiniHB und ein sehr repetitives und rythmisches Spiel das ursprünglich nicht von der Gitarre kommt.

damit sollte man das schon hinbekommen, vorausgesetzt man hat das Feeling dafür.


View: https://www.youtube.com/watch?v=XoiEIjfhuuI&pp=ygUXYWZyaWNhbiBlbGVjdHJpYyBndWl0YXI%3D
 
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Sehr schöne, „american“ cleane Gitarren hört man da. Bissel Reverb, vielleicht gaaaanz dezent Chorus (aber eher Strat Zwischensstellungen), etwas komprimiert und
Aus den Fingern" kommt der Sound nicht
ganz viel aus den Fingern, doch.
 
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Ich sehe es wie Viele hier - dafür braucht mensch an Material grundsätzlich einfach nur "irgendeine" Gitarre,
eine wirklich gut klingende, cleane Ampeinstellung*, allenfalls ein bisschen Hall.
Dazu die "richtigen" Note-choices (Skalen) und eben sehr viel "andere" Rhythmik und Phrasierung.

Weitere Auffälligkeiten:
Es sind oft drei und mehr Gitarren mit sehr klar verteilten "Rollen" zu hören.
Die einzelnen Gitarristen spielen dabei eher weniger, irgendwie disziplinierter.

Es werden oft sehr gleichförmige Riffs oder Figuren gespielt, die eben erst im Zusammenspiel das spezielle Gefühl ergeben.
Das gilt eigentlich für alle Instrumente, das sind teilweise sehr große Bands, wo aber alle Instrumente eben ihren "Platz haben und kriegen".
Europäische Gitarrist:innen könnten das wahlweise als " total langweilig" oder eben "hypnotisch" empfinden.
Also andere oder besondere Arrangements (, die für "deutsche Ohren" vielleicht erst mal "durcheinander" klingen).

Gitarre wird öfter mal mit den Fingerspitzen statt Plek gespielt.

Wenn Effekte eingesetzt werden, dann gezielter und dezenter, und oft dezenter Chorus.

Was den vermuteten Kompressor angeht: Vielleicht können die Leute einfach spielen und daher ein gleichmäßigeres Lautstärkeniveau durchhalten bzw. absichtlich kontrollierte Dynamik anbieten?

Schau und höre Dir auf Youtube mal King Sunny Adé & his African Beats an.
Der Mann (Gitarre, Gesang) ist in Afrika ein Superstar, es gibt massenhaft Material.
(Witzig finde ich, dass die Gitarren bei King Sunny Adés Rockpalast-Konzert 1983 durchaus mal in den dezenter Crunch laufen, die Pedalsteel sogar richtig zerrt - ganz anders bei Aufnahmen anderer Konzerte.
Zufall oder Anpassung an europäische Ohren?)

* Zu den Gitarren und Amps:
Gutes Clean muss das Zeug aber eben auch richtig gut können, idealerweise problemlos anbieten.
Entsprechend sind auf vielen Aufnahmen die klassischen Referenzamps für Cleansound zu sehen und hören:
Fender Silverface, MusicMan und Roland Jazz Chorus.
Diese Amps sind zudem sehr robust.
Und nicht, dass Humbucker/Setneck-Gitarren "den Sound" nicht bringen könnten,
aber es werden oft Fender- oder fenderartige Gitarren gespielt.

Die können out of the box prima clean, plus diese vielfältigen, schicken Zwischenpositionensounds.
Zudem sind sie robust und leicht, was bei den vielen Tanzeinlagen, die alle Musiker:innen live bieten, große Vorteile sind.
Und ob eine Setneck-Klampfe für afrikanische Klimabedingungen so eine gute Wahl ist?
 
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Eigentlich finde ich gerade diesen Song für Simons World Music-Ansatz sehr amerikanisch, und eigentlich auch den Gitarrensound. Im Prinzip ist Graceland ein Country-Song, und für mich steckt da sogar einiges an Western Swing drin. ...
Ein Song ist erst mal nur ein Song - je besser er ist,
desto mehr stilistische Variationen lässt er zu.
Auch klanglich-stilistisch ist das Ganze ja kein Zufall. Simon ist mit dem Graceland-Album in die (insbesondere Südstaaten-)US-Musikgeschichte eingestiegen und hat sie halt bis zu ihren afrikanischen Wurzeln verfolgt.

Hier King Sunny Adé-Aufnahmen von vor 1973, wo er schon 10 Jahre "im Geschäft" war.
Da wird sehr deutlich, wie wenig Paul Simon sich stilistisch selbst ausgedacht hat bzw. ausdenken musste.
Kein Vorwurf, ich liebe seinen sanften Stupser in die Richtung:
"Amerikaner denken vielleicht, sie hätten's erfunden, aber ..."

Die Gitarren klingen m.E. genauso "afrikanisch" wie heute.
Die Leadgitarre ist m.E. teilweise etwas bluesig-rock'n'rolliger.
Wobei Blues eben zu einem Gutteil ebenfalls afrikanische Musik ist,
und daher auch Rock'n'Roll aus diesem Erbe schöpft.
 
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Ich sehe es wie mein Vorgänger. Sehr clean, fett und warm. Das ist erstmal nix besonderes. Afrikanischer wird es durch die Arrangements und die Performance.
 
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Was ich mich die ganze Zeit eigentlich frage ist ...

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... Fass aufmachen, oder nicht aufmachen? :gruebel:
 
Deine Frage ist eine Falle! :ROFLMAO:
 
Deine Frage ist eine Falle!
nein, nein, aber da wir ja überwiegend festgestellt haben, das Effekte eigentlich keine Rolle spielen, sind wir hier in diesem Bereich ein bißchen verkehrt, bzw. die Frage hat wohl mehr mit dem Bereich "Spieltechnik" zu tun:rolleyes:, oder nicht???
 
Da sind wir uns einig. 👍
 
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