Hallo liebe Gemeinde,
im Musikunterricht ist die Triangel das Instrument, das der letzte Depp bekommt, der sonst nichts kann - draufhauen kann schließlich jeder.
So oder ähnlich wird dieses Instrument meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen eingeschätzt, und man tut ihm damit großes Unrecht - davon werde ich wahrscheinlich hier die wenigsten überzeugen müssen
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Das Musiker-Forum ist halt in dieser Hinsicht nicht repräsentativ. In Sachen Percussion ist es fast noch extremer z.B. mit den Claves, die in Son, Bolero, Cumbia, Salsa etc. eine wichtige Rolle spielen, und der Spieler ein entsprechend angesehener Musiker ist. Hierzulande werden die "Klanghölzchen" dann auch "dem letzten Depp" in die Hand gedrückt. Fast ebenso schlimm ist es bei den Maracas: Die werden allzu gern mit Säuglingsrasseln auf eine Stufe gestellt, was nicht zuletzt auch auf die zahlreichen Angebote auf Amazon & Co. zurück zu führen ist, wo tatsächlich in Massen Spielzeugrasseln verkauft werden, die von der Form her Maracas nachempfunden sind und dann auch als solche bezeichnet werden, und das zu Preisen kaum günstiger als Markeninstrumente. Ahnungslose Käufer bewerten so einen Schund dann auch noch positiv...
Beispiel hier ... Da würde ich auch für Kinder 5 Euro drauf legen und z. B. die
LP Pro bestellen, dann hat man gleich das Beste, was es gibt.
Wäre das Instrument nicht so schwer zu erlernen, ich hätte längst damit begonnen. Meine Eltern hatten dann aber beschlossen, dass die Trillerpfeife das für mich passendere Instrument sei. Ist auch nicht eben trivial, aber mittlerweile komme ich ganz gut klar.
Soll das ironisch gemeint sein oder ernst? Denn die Trillerpfeife gehört nämlich ebenso in die Kategorie jener Instrumente, die von vielen Leuten "nur" als Kinderspielzeug angesehen werden, obwohl man auf ihr auch richtig komplexe Rhythmen spielen kann. Ein ganz bekanntes Beispiel liefert hier James Last:
Auch wenn man dieses Niveau als Kind erst mal natürlich nicht so einfach erreicht, so spricht eigentlich nichts dagegen, auch Trillerpfeifen zum "ernsthaften" Üben von Rhythmen herzunehmen. Im Musikschulunterricht dürfte das wegen dem Lärmschutz problematisch werden, aber zu Hause spricht m.E. nichts dagegen. Zumindest ohne Ohrstöpsel tut das mitunter richtig weh in den Ohren, aber da liegt ja gerade die Herausforderung darin, dann das Instrument nicht abzusetzen, sondern weiter zu spielen ...