Total unbegabt

  • Ersteller Green Venom
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:D

Das würde ich aber nicht falsch verstehen wollen: Mittermeier macht sich in seinem Programm ja gerade darüber lustig, wie wenig Kinder ein gutes Rhythmus- und Taktgefühl haben.


Abgesehen mal davon, dass Rap und Hiphop mir sowieso nicht nahestehen. ;)
 
Kann es sein, dass das davon abhängt, wie diese musikalische Früherziehung gestaltet ist?

Bestimmt! Ich habe in obigem Beitrag sowieso zu wenig darüber verloren, wie sehr negativ ich dieses Thema in Erinnerung habe ;)
Was wir in der mu. Fr. gelernt haben beschränkte sich auf das zeichnen von Noten mit irrwitzigen Namen wie "Mutternote" (Eine ganze Note) oder "Elefantennote" (Ein "e", quasi...) und gelegentlichem spielen auf kleinen Xylophonen. Ich hatte dabei mehrere Probleme: Ich war damals schon Linkshänder, konnte aber links und rechts nicht unterscheiden. Die Folge war, dass ich von der falschen Heftseite das schreiben anfing. Außerdem erkannte ich zwischen den Zeichen auf dem Papier und den Metallplatten auf dem Xylophon absolut keinen Zusammenhang.
Die Folge: Ich war nach jeder Stunde frustriert, habe oft geweint und habe absolut keinen Anschluss mehr gefunden. Die Leiterin der mu. Fr. hatte außerdem ihre "Lieblinge" (Zum Beispiel das Apothekerkind, das ich bis heute noch nicht mag *g*), die immer auf ihrem Schoß sitzen durften. Im Vergleich dazu hat sie mich eben für unmusikalisch und - wortwörtlich - ein "komisches Kind" gehalten. Länger als ein halbes Jahr haben meine Eltern mir das zum Glück nicht angetan :)

Ich weiß übrigens nicht, wie musikalische Früherziehung aussehen sollte. Aber so wie bei mir sicherlich nicht. Einen Vergleichswert habe ich nicht.

Liebe Grüße
 
Also ich erinnere mich nur noch sehr schwammig an meine musikalische Früherziehung, bzw. bei uns hieß das "Krabbelkantorei", sozusagen die Kükengruppe der Domsingschule zu Braunschweig. Aber mir hat das glaube ich viel Spaß gemacht. Natürlich haben wir auch Bilder gemalt und so. Aber wir hatten auch Klanghölzer und Glockenspiele. Und da habe ich Notenlesen gelernt. Und das mit 3 Jahren.
Wobei man schon dazu sagen muss, dass ich in dem Gebiet einfach begabt war (das soll jetzt nicht angeberisch klingen, aber es ist nun mal einfach meine Begabung. Dafür bin ich in Sport nie gut gewesen :D). Da musste sich also keiner viel Mühe geben, weil mir das einfach leicht fiel und mich interessiert hat.
Ich glaube, es gibt heutzutage eine menge Angebote für Kinder, über deren Sinn und Unsinn man streiten kann. Chinesisch z.B. für Kinder bis 6 Monate, damit sie lernen, die verschiedenen sch-Laute unterscheiden zu können. Denn wenn man das nicht im Baby-Alter lernt, dann lernt man es im Grunde gar nicht mehr. Und da China eine aufstrebende Wirtschaftsmacht ist, ist es die Sprache der Zukunft und man sollte seinen Kindern doch die Möglichkeit geben, später mal Chinesisch lernen zu können. *hust* kein Kommentar...
Aber eine gut gemachte Musikalische Früherziehung finde ich eine gute Sache, ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Allerdings habe ich nun das "Problem", dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wie ich Noten lesen gelernt habe. Ich konnte es einfach irgendwie. Und wenn ich jetzt anderen das Noten lesen beibringen muss, dann tue ich mich damit schwer, weil meine Schüler/innen vor Problemen stehen, die ich einfach nie hatte und auch nicht wirklich voraussehen kann.
 
Das ist aber auch schon beinahe nicht mehr früh. Ich kenne Mütter, die rennen da mit ihren 6-monatigen bis 1jährigen hin.

Dito. Und darauf bezog sich meine Kritik. Mit 4 oder 5 Jahren kann das durchaus Sinn machen - aber ich kenne auch genug Mütter, die Einjährige dorthin schleppen !
Ich wurde auch schon gefragt, ob ich nicht so etwas machen möchte... habe aber abgelehnt. Ich finde es wirklich sinnlos, mit Kleinkindern Musik zu machen, es sei denn, sie wären musikalisch hochbegabt - aber wer ist das schon.
 
also ich hab ja das thema mit der musikalischen früherziehung mehr oder weniger in gang gesetzt, und erzähl mal das was ich darüber noch weiß;)---ich war damals 3,4 oder 5 und hab das mit meiner schwester gemach die eineinhalb jahre älter ist (daher war ich also eher 3). Das instrument mit dem wir damals gespielt haben habe ich immernoch....es war ein kleines holz xylophonüber 1,5 oktaven. Wir haben die notenwerte bis viertel gelernt (wie keine ahnung) und haben den noten farben zugeordnet und das xylophon dementsprechent angemalt (c=blau,...), dann bekahmen wir ein notenbuch mit kinderlieder....und bunten noten.....so konnten wir unsere eigenen lieder spielen und mitsingen. an viel mehr kann ich mich nicht erinnern.....nur das ich seitem den großen wunsch hatte Schlagzeug zu spielen....und siehe da, ein paar jahre später hats geklappt:D

Drummerle
 
Ich möchte diese Diskussion (und zwar nicht die über Mu. Früherziehung) wieder zum Leben erwecken, weil ich es einfach interessant finde:
Demnach wie gehabt: Singen lernen kann jeder, klar. Aber singen können, so dass auch andere Spaß daran haben, ist ein anderes Thema.

Bei mir im Dorf war im Sommer eine Art Gewerbefest, wo sich alle Firmen vorgestellt haben. Abends ist natürlich auch immer Progamm und es spielen Bands aller art. Dieses Jahr hat mich ein Chor der dort aufgetreten ist echt begeistert: Es ist der Berliner Straßenchor....über den gibt es auch momentan bei zdf neo eine mehrteilige Reportage (unser Konzert soll da auch reinkommen).
Vorher dachte ich genau so wie hier die Sänger - ohne Stimmtalent oder viel Üben kann man andere nicht wirklich begeistern oder auch : Man muss die Töne Treffen um gut zu singen.
Dieser Chor hat mir etwas anderes gezeigt:
Es waren zwar auch ein paar Talente unter den Musikern, aber viele hatten keine gute stimme - mit örtlichen Gesangsvereinen waren sie vom Gesang nicht zu vergleichen. Trozdem haben sie es geschafft das publikum zu begeistern. Es waren einfach diese Gegensätze, und die Lieder die Sie sangen, wie "Wunder geschehen" von Nena. Ich hatte selten bei einem Konzert so lange, und so heftig Gänsehaut, und musste mir (als mann muss man das halt;)) echt die Tränen zurückhalten. Es war schon ein Irres Konzert, einfach weil man gemerkt hat dass sie aus der Seele und dem Herz singen und spaß an der Musik haben, und obwohl sie nicht wirklich schön gesungen haben, war es gänsehaut pur. Eventuel auch gerade deshalb;)

Um nochmal zum Thema zu kommen: Um andere beim Singen zu beeindrucken muss man nich immer gut singen können (das macht es natürlich viel einfacher). Wenn man das Publikum emotional ansprechen kann, und aus vollem Herzen singt und die anderen mit Text und Situation berührt, muss man nicht die super stimme haben um andere zu begeistern...

Ich will mir hier im Voicals berreich natürlich mit der aussage keine Feinde machen:rolleyes:, aber sagen wollte ich es trozdem...
Ich will jetzt hier nicht die diskussion aufhetzten nach dem Motto - warum muss man gesangsunterricht nehmen, oderso.
Eher möchte ich eventuel von euch hören was ihr zum Thema meint...

Ich möchte hier nochmal ausdrücklich sagen, dass es kein Angriff auf die Stimmbegabten hier ist....natürlich habt ihr recht wenn ihr sagt, dass jeder singen kann, aber andere Beeindrucken ist schwer. Schwer ist es nämlich aufjedenfall......ich möchte aber damit sagen dass es nicht unmöglich ist andere mit schlechter stimme zu begeistern - eben wenn man über texte singt die einen Selber betreffen, einen selber ins Herz treffen, und die man absolut Emotional rüberbringen kann.

Hier nochmal ein Link zum Straßenchor
 
Um nochmal zum Thema zu kommen: Um andere beim Singen zu beeindrucken muss man nich immer gut singen können (das macht es natürlich viel einfacher). Wenn man das Publikum emotional ansprechen kann, und aus vollem Herzen singt und die anderen mit Text und Situation berührt, muss man nicht die super stimme haben um andere zu begeistern...

Ich glaube, du hast uns komplett missverstanden. Denn Deine Aussage widerspricht in keiner Weise dem, was wir geschrieben haben. Denn niemand hat hier festgelegt, was eine "super Stimme" oder guter Gesang ist.

Du beschreibst in deinem Beispiel aber dennoch etwas anders: ein emotional berührendes Gemneinschaftsgefühl, was jetzt gar nicht mal so viel mit Gesang und den Stimmen zu tun hat. Ich denke, der soziale Background und die besondere Situation spielen da eine wichtigere Rolle. Im Fussballstadion ist man ja auch ergriffen, wenn alle zusammen die Vereinshymne singen... dennoch muss keiner von denen singen können.

Ich glaube aber nicht, dass der Threadstarter das damit meint.

Niemand fühlt sich von dir angegriffen. Du sprichst da einfach ein ganz anderes Thema an.
 
Zuletzt bearbeitet:
genau so hab ich es gemeint....:p

nee aber ist mal ein tipp von mir....wer den chor irgendwo mal sehen kann, sollte die chance nutzten......so ein tolles konzert!;)

Drummerle
 
....wer den chor irgendwo mal sehen kann, sollte die chance nutzten......so ein tolles konzert!;)

Ich muss - bei allem Respekt vor dem Engement - gestehen, dass mich das, was ich in der TV-Doku gehört habe, alles andere als überzeuigt hat. Ohne diesen Milieu-Background drumherum bleibt es ein ganz normaler Hobby-Chor.
 
"Es wäre still im Wald, wenn nur die begabten Vögel sängen!" (Henry van Dyke)

Wenn man Spaß am Singen hat, soll man es auch tun - das ist meine Meinung. Ansonsten gehe ich mit Antipasti und Bell absolut konform, dass es ein Unterschied ist, leidlich singen zu können oder aber so zu singen, dass andere gebannt lauschen. Meine Erfahrung ist aber auch, dass Sänger nicht immer virtuos sein müssen, um Erfolg zu haben. Was ich so täglich im Radio höre, führt oft dazu, dass sich mir die Fußnägel kräuseln. Die Begeisterung, die viele für Bruce Springsteen oder Meatloaf hegen, kann ich zum Beispiel in keinster Weise nachvollziehen. In meinen Ohren klingt das die meiste Zeit einfach nur grottig. Es muss also noch etwas anderes sein als nur saubere Intonation.

Und damit sind wir wieder beim eigentlichen Thema: Ich glaube, dass jeder leidlich begabte Mensch singen lernen kann, genauso wie jeder leidlich begabte Mensch auch ein anderes Instrument erlernen kann. Allerdings klingt das dann oft technisch, fast synthetisch. Da ist dann jemand, der vielleicht jeden Ton perfekt trifft, der aber trotzdem keine Gefühle beim Zuhörer auslösen kann. Meine Überzeugung ist, dass das, was in der Musik wirklich wichtig ist, nicht in den Noten steht. Das findest Du nur in Deinem Herzen und wenn Du aus dem Bauch heraus, mit ganzer Seele, Musik machst. Technik kann so ziemlich jeder erlernen, Feeling muss man mitbringen.

Viele Grüße
corimart
 
Was guter Gesang ist und was ihn ausmacht, das ist schon wieder ein ganz anderes Thema, über das man bis zum Sanktnimmerleinstag diskutieren könnte (und auch schon getan hat).

Die einen machens mit Virtuosität, die anderen mit Stimme, Herz , Seele, Gefühl, guten Songs, Eigenwillligkeit oder allem in Kombiination ... was auch immer.

Dennoch: es gibt eben Leute, die bringen nichts davon ausreichend, um es in Musik zu verwandeln. ...
 
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