Die Tonika ist die Harmonie (der Akkord), von der alles ausgeht, um die alles kreist, zu der alles zurückführt. Das empfindet man ganz intuitiv (am besten ohne Noten ... aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung ...).
Es ist daher nur logisch, daß oft (!) ein Musikstück mit der Tonika endet. Aber hier in der "Analyse" nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Es ist nicht die Tonike, WEIL das Musikstück auf ihr endet, sondern das Musikstück endet auf ihr, WEIL es die Tonika (und damit das ZENTRUM) IST ...

... mag wie eine spitzfindige Haarspalterei klingen, ist aber in meinen Augen wichtig.
Die anderen Akkorde stehen zur Tonika in einem gewissen Verhältnis, einer mit mehr "Spannungsgrad", einer mit weniger ... Jedenfalls, solange das Stück die Tonart nicht verläßt (= die Tonika gleich bleibt), haben die anderen Akkorde nur eine "Aufgabe": Nämlich die Tonika vorzubereiten und zu "bestätigen".
Subdominante und Dominante sind die beiden wichtigsten Akkorde, die zur Tonika gehören. Mit den Dreien gemeinsam lassen sich schon ganze Musicals komponieren. Mit ihnen läßt sich eine "Kadenz" bilden, also die wichtigste harmonische Grundformel in unserer Musik:
Tonika (I) > Subdominante (IV) > Dominante (V) > Tonika.
Wie erkennne ich diese Funktionen ?
Höre Dir zur Übung viel Musik an, die (harmonisch) eher einfach gestrickt ist. Volksmusik, viele Bereiche der Popmusik.
Und versuche, dazu die Bass-Töne mitzusingen. Am besten, in dem Du jedem Ton auch gleich einen Namen beim Singen gibst (1, 4, 5), um Dir selbst auch klarzumachen, WAS Du da gerade singst. Das sind dann auch die Grundtöne der jeweiligen Kadenz-Akkorde. Nach einer gewissen Zeit wirst Du feststellen, wie vorhersehbar eigentlich das ganze Geschehen ist, und Du wirst die Kadenzakkorde im Schlaf erkennen.
LG - Thomas