hallo Freunde,
ein paar Anmerkungen zu dem, was bisher schon gesagt wurde von meiner Seite (ungefilteret, gerade so wie es mir jetzt einfällt).
1) Neben der Verschiebung der Filterfrequenzen gibt es auch den Effekt, dass sich die Stärke des Magnetfeldes der Magnetstäbe im Lauf der Zeit verringert, bzw. sogar ganz verlorengeht ==> wenn sich bei Neujustage keine brauchbare Ausgangsspannung einstellen lässt, sollte man mal überprüfen, ob das Magentfeld noch vorhanden ist. Ggfs. Muss dann nachmagentisiert warden. Das geht, ist aber ein recht diffiziler Eingriff.
2) Ziel der Abstimmung der Generatorfilter ist es, ein möglichst sauberes Sinussignal zu bekommen - das geht aber nicht unbedingt damit einher, dass man dann mit einem einfachen Messgerät auch die höchste Ausgangsspannung am TG misst - für den optimalen Filterabgleich heißt das daher: Messung des Klirrfaktors. Dei Ausgangsspannung ist ein guter Hinweis, aber längst nicht alles.
3) Bei der Intonation der Orgel wird nicht auf die Ausgangsspannung des Generators abgeglichen, sondern auf die Spannung am Ausgang der Orgel (G-G-Terminal bei den Konsolen, Lautsprecherausgang bei den Spinett-Orgeln). Grund: das ist das, was man letztendlich hört inklusive aller sonstigen Effekte wie Einfluss von Preamp, Endverstärker, Tapering, ......). Dafür existieren sehr wohl noch die Vorgabewerte, die Hammond seinerzeit bei neuen Orgeln verwendet hat. Da Kon Zissis schon erwähnt wurde: in seiner berühmten Datei "Kons_TG_Tapering_data.xls" sind die Werte und Kurven der gewünschten Ausgangsspannung enthalten. Auch eine Anleitugn zum Messen findet sich in dem Excel-Sheet.
Bei den ausgewiesenen Spannungswerten muss man ein wenig acht geben: da geht es mit PP-Werten und RMS-Werten oft munter durcheinander (oft steht RMS an der Tabellenbezeichnung, die Werte in der Tabelle sind aber Vss) - Faustregel: Vss= 2,82 x RMS-Wert.
4) Orange Drops sind schon moderne Polyester-Folienkondensatoren - die verändern ihre Kapazität nicht. Betroffen vom Austrockenen sind die alten Papier-Wachs-Kondensatoren. Durch das Austrocknen wird die Wachsschicht, die das Dielektrikum bildet, dünner und damit steigt die Kapazität - Werte von 190 bis 200 nF für einen 40 Jahre alten 105 nF Kondensator sind keine Seltenheit.
5) die Kondensatoren waren bei Hammond schon grob vorselektiert - im Video kann man sehen, dass es mehrere Boxen gibt, aus denen sich der Mitarbeiter beim Abgleich bedient.
@Freiburg: saubere Arbeit, das mit dem Ausmessen der Resonanzfrequenz in Abhängigkeit von der Kapazität :!:
Die von dir ermittelten optimalen Kapazitäten für die unterschiedlichen Töne decken sich recht gut mit Werten, die ich so aus Erfahrung kenne.
Viele Grüße,
Harald