Tag zusammen,
ich hatte heute das Bedürfnis die beiden Dumble Simulationen (Boutique Cl und Boutique OD) gegen ihr Vorbild antreten zu lassen: meinen Ceriatone Overtone Special.
Dafür hab ich die Vorstufe des Ceriatone in das Tonelab eingeschliffen um auf Knopfdruck zwischen den beiden Vorstufen zu wechseln. Der Fairness halber liefen beide Vorstufen über die gleiche Endstufe, die des Ceriatones.
Etwas vorweg: Der Ceriatone ist sehr vielseitig, im Gegensatz zu den Simulationen des TL. Die Simulationen simulieren genau EINEN Sound des Dumbles, welchen ich mit dem Ceriatone eingestellt habe und dann das TL daran angeglichen habe. Das gilt sowohl für Clean als auch für Overdrive.
Ich hatte die Amp/Line Funktion auf LN1 stehen, da ich direkt in die Endstufe gegangen bin mit dem TL.
Nun zum Sound:
Clean: Das Tonelab ist im Vergleich zum Ceriatone extrem Höhenlastig. Um einen ähnlichen Sound hinzukriegen muss man die Höhen beim TL stark zurückdrehen und beim Ceriatone stark aufdrehen (ich hab sogar den Bright-Schalter genutzt). Ist der Sound allerdings erstmal angeglichen ist er vom "Klon des Originals" kaum noch zu unterscheiden (als Spieler schon, als Hörer nur schwer). Das liegt allerdings auch an der Endstufe.
Insgesamt ist der Sound des Overtone noch etwas "musikalischer" und "edler". Man hört auf jeden Fall ein wenig, dass beim Tonelab ein Modeller arbeitet und keine reinrassige Vollröhre. Allerdings macht das Tonelab das so gut, dass einem unerfahrenen Zuhörer der Unterschied kaum auffallen dürfte.
Zum Overdrive: Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Durch die Vielseitigkeit des Overtones lassen sich wirklich viele geniale Overdrive Sounds einstellen von Rock bis Blues bis Santana-like Latin (das Ding heißt im Original nicht umsonst "Overdrive Special").
Das Tonelab simuliert wieder einen bestimmten Sound, der leider sehr sehr kratzig ist. Selbst wenn man die Vorstufen wieder so weit wie möglich einander angleicht bleibt der kratzige Charakter des Tonelabs erhalten, während der Overdrive Kanal des Overtones einfach nur singt. Man muss schon wieder wirklich viel(zu viel)e Höhen hineinregeln, damit der Overtone ein bisschen von dem Kratzen des Tonelabs inne hat. Man kann zwar auch mit dem Tonelab diese singenden Santanasounds einstellen, allerdings sind sie nicht halb so gut wie beim Ceriatone.
Zur Dynamik: Da war ich erstaunt. Auch wenn das Tonelab gegen den Overtone von Anfang an keine reelle Chance hatte in dieser Disziplin, war ich überrascht wie gut das Tonelab abgeschnitten hat. Ich habe abwechselnd getestet wie gut die Vorstufen (Gain war identisch) durch zurückdrehen des Volumepotis (bei beiden exakt gleichweit zurückgedreht) und durch den Anschlag im Overdrive Channel Clean(er) werden.
Insgesamt war es so, dass das Tonelab immer ein bisschen "Dreck" im Ton hatte, während der Overtone je nach Bedarf vollständig Clean wurde. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass das Tonelab als Modeller im Vergleich so gut abschneidet.
Fazit: Natürlich können die Simulationen des Tonelabs es nicht mit ihrem Vorbild aufnehmen. Aber sie sind trotzdem sehr gut (an dieser Endstufe). Allerdings fehlt mir extrem die Vielseitigkeit im Vergleich zum Overtone. Das müsste mit einem Modeller doch machbar sein.
@Wowang: Ich häng dir mal mein Lieblings-Cleanpreset an. (Ist auch die Dumblesimulation mit der Absicht den John Mayer Cleansound zu kopieren) Du wirst allerdings das Preset konvertieren müssen (es ist ein TLSE preset) oder "abschreiben".