Tonart bestimmen nach Anleitung

C
CapoCH
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.05.16
Registriert
04.05.16
Beiträge
5
Kekse
0
Ich habe eine Anleitung anhand derer ich die Tonart eines Musikstücks bestimmen können soll. Die Anleitung hat folgende Schritte.
1. Schreibe die Akkorde des Stücks auf
2. Schreibe die Tonleitern zu den jeweiligen Akkorden raus.
3. Suche dir die Tonleiter, welche alle Grundtöne deiner Akkorde enthält

Mein Beispiel:
1. Eine vereinfachte Version von CCR's Bad Moon Rising für Gitarre mit den drei Dur-Akkorden (D,G,A)
2. Ergibt folgende drei Dur-Tonleitern
D:
DEF#GABC#
[TBODY] [/TBODY]
G:
GABCDEF#
[TBODY] [/TBODY]
A:
ABC#DEF#G#
[TBODY] [/TBODY]


Die Töne D,G und A kommen also sowohl in der D-Dur als auch der G-Dur Tonleiter vor. Was bedeutet das nun? Mache ich einen Fehler oder lässt sich basierend auf diesen drei Akkorden nicht zwingend ableiten, welche Tonart es ist?
 
Eigenschaft
 
kannst du dann nicht zwei Tonleitern haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein sind alle Dur.
 
Also in G Dur ist kein A Dur mehr, sondern A Moll. Es sollte dann die D Dur Tonleiter sein. In einer diatonischen Tonleiter hast du ja immer nur 3 Dur Akkorde
 
Ah okay, dann hab ich das also falsch verstanden, dass es nicht nur um den Grundton geht sondern den ganzen Akkord. Sprich G-Dur(GBD), D-Dur(DF#A) und A-Dur(AC#E) sind nur in der D-Dur Tonleiter enthalten...

ok hab's kapiert. Danke.
 
Sollte so sein denke ich, sonst ergibt ja keinen Sinn die Übung
 
Ich habe eine Anleitung anhand derer ich die Tonart eines Musikstücks bestimmen können soll. Die Anleitung hat folgende Schritte.
1. Schreibe die Akkorde des Stücks auf
2. Schreibe die Tonleitern zu den jeweiligen Akkorden raus.
3. Suche dir die Tonleiter, welche alle Grundtöne deiner Akkorde enthält
...

Wie, und wieso, soll das denn funktionieren?

Das verliert erstens im Schritt 3 beliebig viel Information - wie man an Deinem Beispiel auch sieht. Und zweitens ist der Schritt 2 beliebig "daneben": Zum einen ist die Idee, dass es "zu einem Akkord eine Tonleiter gibt", eine (Akkord-Skalen-)theorieimmanente Ansicht, die aus einer "Theorie des Jazz-Improvisierens" kommt, aber nicht wirklich viel mit Tonarten zu tun hat; und der ganze Witz davon ist, dass man nicht ohne Kontext immer feste Tonleitern zuordnet, sondern die Tonleitern zu den Akkorden sich aus dem Kontext ergeben, und da vor allem aus der Tonart! - und damit beißt dich die Katz' in den Schwanz ...

Ich kann nicht verstehen, wieso dass auch nur prinzipiell gehen kann ... aber vielleicht kann mir das ja jemand erklären ...

H.M.
 
Wenn Akkorde D - G - A dann T - S - D und aus die Maus, also Tonika D. Schwieriger wäre es, wenn z.B. statt Akk. G Akk. F käme - aber auch dann wäre in diesem Fall die Tonika noch D-Dur.

Entscheidend ist: Wie werden die Akkorde gehört? In Moll z.B. ist die Dominante (sofern sie denn erklingt) sehr leicht zu erkennen, da der Leitton chromatisch stark durchschlägt. Bei Dur ist man auf die Nebenfunktionen angewiesen - stehen die auch in Dur, dann ist eine eindeutige Tonart harmonisch u.U. nicht mehr ermittelbar.
 
Hi Capo,

wie Mueller schon sagte, das kann so nicht funktionieren.

Sie's mal anders rum. Nehmen wir mal an es gäbe 3 verschiedene Stücke mit genau denselben 3 Akkorden.
Z.B.:

1.) || A | D | G | A ||

2.) || G | % | A | % | D | % | G | % ||

3.) || D G | A G ||


Das erste Stück steht in A Dur, das Zweite in G Dur und das Dritte in D Dur.
Merkst Du nun wo der Hase lang läuft?
 
Das erste Stück steht in A Dur, das Zweite in G Dur und das Dritte in D Dur.
Merkst Du nun wo der Hase lang läuft?
Das wird nicht funktionieren bzw. der Hase läuft (noch) nicht, sonst würde er ja nicht fragen :)

Beispiel 1: T - S - SS - T also eine Subdominantkette wird begonnen (könnte ja noch mit C-Dur forgesetzt werden....)
Beispiel 2: Der "Klassiker": T - DD - D - T
Beispiel 3: Ein atypischer Trugschluss (auf der S), aber ob der nach 3 Akkorden schon als Trugschluss gehört werden wird - das ist mehrdeutig.

Wenn z.B. nur Dur-Akkorde gespielt werden (mehr als 3...) dann sind die Beziehungen zwischen den Akkorden zu analysieren; auch die Beziehungen, die sich nicht aus einer direkten Folge ergeben.
 
Hi Capo,

1.) || A | D | G | A ||

2.) || G | % | A | % | D | % | G | % ||

3.) || D G | A G ||


Das erste Stück steht in A Dur, das Zweite in G Dur und das Dritte in D Dur.
Merkst Du nun wo der Hase lang läuft?

also nein ich hab's ehrlich gesagt nicht kapiert. Hab "rausgefunden" das zu jeder Tonart gewisse Akkorde gehören. In meinem vorigen Beispiel D-Dur sind das (D,Em, F#m, G,A,Bm). Dies dürften die Dur- bzw. Moll-Akkorde (Dreiklänge) sein, die man mit den Tönen der D-Dur Tonleiter als Dur (Grosse + Kleine Terz) oder Moll-Akkorde (Kleine + Grosse Terz) bilden kann.

Aber so gesehen wäre dein erstes Beispiel A-Dur ja anders, weil die Tonart A-Dur ja nur die Akkorde A, Bm, C#m, D, E und F#m enthält. Also kein G. Da der G-Akkord (G, B, D) ja G enthält, was kein Ton der A-Dur Tonleiter ist...

... ne kapierschnet

aber hey kann auch gut sein, dass mein Gitarrenlehrer etwas als Musiktheorie bezeichnet hat, was dem nicht im Ansatz gerecht wird und einfach will, dass ich irgendwelche Allerweltsakkordfolgen wieder erkennen lerne ohne mir zu viele Gedanken über die wirkliche Theorie dahinter zu machen... (ich hab erst vor nem Monat angefangen... insofern...)

danke euch auf jeden Fall für die Ausführungen
 
Zuletzt bearbeitet:
also nein ich hab's ehrlich gesagt nicht kapiert. Hab "rausgefunden" das zu jeder Tonart gewisse Akkorde gehören.
Aber hast Du meine 3 Beispiele auch getestet, ich meine jedes für sich mehrmals hintereinander durchgespielt? Das ist nämlich ganz wicht um ein Gefühl für den Tonika-Akkord (= Namensgeber der Tonart) zu bekommen. Wenn Du das tust, wirst Du merken, dass bei jedem dieser 3 Beispiele die Tonart eine andere ist, obwohl immer die drei gleichen Akkorde gespielt werden.

Was kann man daraus folgern, was beim Bestimmen einer Tonart wichtig ist?
1.) in einer Tonart gibt es noch andere Akkorde außer den Tonleitereigenen (im 1. Beispiel ist G die bVII Stufe in A Dur; im 2. Beispiel ist A die Doppeldominante in G Dur).
2.) Es kommt ganz entscheidend auf die Position der Akkorde innerhalb einer Form an, d.h. in welchem Takt welcher Akkord steht (eindeutiger Schwerpunkt in allen 3 Beispielen ist der erste Takt der jeweiligen Form).
3.) oft ist es entscheidend wie lange ein Akkord erklingt (siehe 1. und 2. Beispiel).
 
Aber hast Du meine 3 Beispiele auch getestet, ich meine jedes für sich mehrmals hintereinander durchgespielt?
Nein, werd ich aber machen.. kannst Du mir mit der Notation auf die Sprünge helfen. Was bedeutet das % ? Ist G|% einfach ein G über zwei Takte? DG ist zwei Schläge D zwei Schläge G nehm ich an...
 
Das % Zeichen ist ein Wiederholungszeichen.
Das | Zeichen ist ein Taktstrich.
| D G | bedeutet einen halben Takt D und einen halben Takt G.
 
Aber so gesehen wäre dein erstes Beispiel A-Dur ja anders, weil die Tonart A-Dur ja nur die Akkorde A, Bm, C#m, D, E und F#m enthält. Also kein G. Da der G-Akkord (G, B, D) ja G enthält, was kein Ton der A-Dur Tonleiter ist...
G kann z.B. ein Ton (und Akkord mit den Tönen g h d) der Tonleiter A mixolydisch (A H C# D E F# G A) sein, die wird in der Folk-, Rock- und Popmusik sehr gerne mal genommen.

Gruß Claus
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben