Tonabnehmer für Martin D-16RGT

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Hey! :)

Aktuell spiele ich eine Martin D-16RGT, die vor knapp einem Jahr einen Fishman Rare Earth Humbucker verpasst bekommen hat. Es stand damals kurzfristig ein Gig an und der Schalllochtonabnehmer war schnell und unkompliziert einzubauen und für mich so eine gute Lösung. Gespielt wird über einen Marshall AS50D, live gehe ich über dessen Ausgang dann in die PA. Meine Band spielt Pop/Rock, die Martin dient als Rhythmusgitarre. Ändern möchte ich an der Gitarre grundsätzlich so wenig möglich. Den Gurtpin habe ich schon vor einem Jahr durch die Kabelbuchse ersetzt – wenn man das Loch noch weiter aufbohren müsste, wäre das kein Problem.

So, nun das Anliegen! :D

Inzwischen klingt für mich der Sound, der aus dem Verstärker kommt, zu elektrisch und ein wenig dünn. Das will ich ändern. Bevor ich mir aber einen neuen Verstärker anschaffe (ich denke, ein wenig wird's auch an dem Marshall liegen), möchte ich zuerst mal mit dem Tonabnehmer(system) näher an den akustischen Grundsound meiner Klampfe rankommen. Auf Anfrage bei Gitarrenbauern in München wurde mir das System AER Ak+ empfohlen. Soweit ich das jetzt begriffen habe, ist das eine Kombination aus Mikrofon und Piezo. Meine D-16RGT klingt in natura sehr dick und wuchtig, ich habe Angst, dass das durch den Piezo verloren geht. Bisher habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass ein Piezo ein wenig zu brillant klingt. Deswegen habe ich auch die Martin einer Lakewood oder Taylor vorgezogen. Ich mag einfach diesen fetten Sound, der jetzt nicht unbedingt Wert auf besondere Höhen legt (genau dieser Sound geht mir über den Verstärker in der jetzigen Konstellation auch verloren). Auch habe ich ein Auge auf den Fishman Rare Earth Blend Humbucker geworfen, mein jetziger Pickup kombiniert mit einem Mikrofon. Den habe ich mir vor einem Jahr schon mal angeschaut, habe mich dann aber aufgrund des Preises für die Variante ohne Mikrofon entschieden. Jetzt möchte ich mehr Informationen sammeln und auch mehr Geld ausgeben.

Meine Fragen sind nun: Wie krieg ich nun »mehr« aus meiner Gitarre raus? Was würdet ihr empfehlen, welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Habt ihr noch Vorschläge für andere Tonabnehmersysteme?

Vielen Dank für alle Antworten! :)
 
Eigenschaft
 
Gegenfrage:
Wenn du über die PA gehst, ist dir deren Sound dann auch zu dünn?
 
Ja, schon. Es gefällt mir zwar besser über die Anlage zu spielen, weil einfach mehr Volumen vorhanden ist, aber letztlich ist der Charakter vom Sound der gleiche. Ist schwierig zu erklären, was ich genau hören will. Letztlich möchte ich aber, dass dieser dicke und mittenbetonte Sound meiner Gitarre, wenn er verstärkt wird, zumindest in Ansätzen erhalten bleibt.
 
Noch eine Rückfrage:
Geht für dich der Sound im Bandgefüge unter oder gefällt dir der pure Sound der Gitarre ohne die anderen Musiker beim Soundcheck nicht.

Wenn du dich z.B. besser durchsetzen möchtest, könnte z.B. etwas Kompression nützlich sein. Ob dir die Gitarre alleine damit genauso gut gefällt, ist u.U. nichtmal ganz so wichtig.
 
Mir gefällt bereits der pure, verstärkte Sound der Gitarre nicht. Mit Durchsetzungsfähigkeit hatte ich bisher noch kaum Probleme. Aber das liegt auch daran, dass wir uns untereinander immer stark abstimmen, um einen einheitlichen Bandsound zu erzeugen. Dass jeder für sich gut klingt, kommt danach (also jetzt). :rolleyes:

Wenn das vielleicht noch hilft: Am meisten irritiert mich der Sound bei einem Song, der (fast) nur aus Akkorden mit offener e- und b-Saite besteht. Akustisch fliegen die Akkorde, verstärkt hören sie sich an wie beschnitten. Ich kann allerdings schwer beschreiben, was mich genau stört. Der Sound ist ja nicht direkt schlecht, sondern eben einfach ... komplett anders und eben dünner als in natura.
 
Kannst du ein Soundbeispiel machen? Das uns wenigstens ein bisschen hilft, solche Sachen sind per mündlicher Fernwartung einfach schwierig. :nix:

Grundsätzlich ist der Fishman Rare Earth Humbucker ein guter Pickup für Rock/Pop.
Beim Blend könntest du halt das Mikro zumischen, wenn du alleine spielst. In der Band wird das aber wegen Rückkopplung nur begrenzt gehen, sobald es etwas lauter wird.
Ein Piezo hätte einen anderen Klangcharakter mit spitzeren Höhen, was dir vielleicht auch nicht gefällt.

Mit einem neuen Amp wäre ich auch vorsichtig, du änderst damit nicht den Grundcharakter deiner Gitarre.
Ein Versuch wäre ein Preamp wie der Baggs Para DI wert - und damit dann direkt in die PA.
Oder probieren, wie sich ein Pedal der Fishman Aura Reihe macht.
 
Ja, kann ich gerne machen. Habe den Verstärker nur nicht hier, sondern im Proberaum stehen.

Meinst du wirklich, dass ein Mix aus dem Signal des magnetischem Tonabnehmers und des Mikrofons so starkes Feedback erzeugen würde? Wir sind keine laute Band. Mein Gitarrenlehrer hat mir in jedem Fall empfohlen, so ein Kombisystem anzuvisieren, so dass ich die Möglichkeit habe das Signal von einem Mikrofon anteilig dazu zu mischen. Er meinte, selbst wenn's nur minimal aufgedreht werden kann, kommen wichtige Frequenzen dazu. Leider kann ich überhaupt nicht abschätzen, ob das dann auch in Vollbesetzung auf der Bühne praxistauglich wäre.

Von den Fishman Aura Reihe habe ich auch gehört. Aber machen die nicht genau das Gegenteil von dem, was ich will? Die sind doch da dafür da, dass man ein bestehendes Image dem eigenen Sound beimischen kann. Mit dem Klang meiner Gitarre an sich bin ich aber wirklich mehr als zufrieden.

Ist es eher untypisch, dass ich von der Gitarre in den Verstärker und erst dann in die PA gehe? AMPs für E-Gitarren sieht man auf Bühnen die ganze Zeit, aber akustische sin mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen. Darf ich fragen, was du machst? Ist der Sound rein über einen Pre-AMP/PA direkter?
 
Ist es eher untypisch, dass ich von der Gitarre in den Verstärker und erst dann in die PA gehe? AMPs für E-Gitarren sieht man auf Bühnen die ganze Zeit, aber akustische sin mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen. Darf ich fragen, was du machst? Ist der Sound rein über einen Pre-AMP/PA direkter?
Ich spiele meine Instrumente meistens in einen Para DI, der hat für jedes Instrument sein EQ-Setup, das ich grob aufgeschreiben habe.
Dann reicht auch eine kleine Aktivbox, die am 2. Ausgang des Para DI angeschlossen ist. Ich bekommen ja den Sound über den Bühnenmonitor, die extra Box ist mehr dazu, mich im Notfall selber etwas lauter machen zu können.

Ich hab aber auch schon den DI-Out eines Akustikamp benutzt, das ist ja auch ein relativ direktes Signal (kommt etwas darauf an, ob Post oder pre EQ).
Ein ohnehin guter Preamp braucht auch weniger den Para Di als ein passiver Pickup.

Ich probier da auch immer aus ... ;)

Persönlich sehe ich die Aufgabe des A-Amp auch eher in einer kleinen Kombo ohne PA als in Rockband mit Bühnenanlage etc. da ist er eher entbehrlich.

Nutzt du eigentlich den DI-Out deines Amp?
Oder ist das Direktbeschallung durch den Amp da meist keiner Raum?
Oder Mikroabnahme, was ich nicht machen würde?
 
Nutzt du eigentlich den DI-Out deines Amp?
Oder ist das Direktbeschallung durch den Amp da meist keiner Raum?
Oder Mikroabnahme, was ich nicht machen würde?
Beim Proben spiele ich ausschließlich über den AMP. Wir haben zwar eine PA im Proberaum stehen, darüber lassen wir aber der Differenzierung halber nur die Stimmen laufen. Bei vollinstrumentalisierten Gigs nutze ich den DI-Out und gehe über XLR in die PA. Das machen wir auch schon bei kleinen Räumen, weil so der Sound homogener wird. Wir nehmen da sogar den E-Gitarrenverstärker und die Base Drum ab, weil so das Gesamtklangbild irgendwie runder wird. :rolleyes: Bei kleineren Auftritten mit reduziertem Schlagzeug-Set lassen wir die PA fast immer daheim und ich spiel nur über den Marshall.

Mein Kumpel erklärt sich diesen wenig druckvollen Sound über den Verstärker durch die kleinen zwei 8" Lautsprechern, mit denen der Marshall ausgestattet ist. Aber dann würde ja über die PA etwas ganz anderes zu hören sein, oder? Bisher habe ich immer fest daran geglaubt, dass der Tonabnehmer einfach durch seine Bauweise eher »elektrisch« klingt und dadurch einfach keinen Holzcharakter wiedergeben kann. Aber irgendwie komm ich mit dem Glauben jetzt ins Straucheln. :gruebel:
 
Beim Proben spiele ich ausschließlich über den AMP. Wir haben zwar eine PA im Proberaum stehen, darüber lassen wir aber der Differenzierung halber nur die Stimmen laufen. Bei vollinstrumentalisierten Gigs nutze ich den DI-Out und gehe über XLR in die PA. Das machen wir auch schon bei kleinen Räumen, weil so der Sound homogener wird. Wir nehmen da sogar den E-Gitarrenverstärker und die Base Drum ab, weil so das Gesamtklangbild irgendwie runder wird. :rolleyes: Bei kleineren Auftritten mit reduziertem Schlagzeug-Set lassen wir die PA fast immer daheim und ich spiel nur über den Marshall.
Gut , im Prinzip würde ich das genauso machen, das klingt für mich alles sinnvoll.

Mein Kumpel erklärt sich diesen wenig druckvollen Sound über den Verstärker durch die kleinen zwei 8" Lautsprechern, mit denen der Marshall ausgestattet ist. Aber dann würde ja über die PA etwas ganz anderes zu hören sein, oder? Bisher habe ich immer fest daran geglaubt, dass der Tonabnehmer einfach durch seine Bauweise eher »elektrisch« klingt und dadurch einfach keinen Holzcharakter wiedergeben kann. Aber irgendwie komm ich mit dem Glauben jetzt ins Straucheln. :gruebel:
OK, das ist natürlich ein elektromagnetischer Tonanabnehmer wie bei der E-Gitarre, der klingt natürlich etwas elektrisch, dafür aber weniger scharf als ein Piezo.
Kann natürlich sein, dass du eher der "Piezo-Typ" bist? :confused:
Dazu müsstest du einfach ein paar Instrumente im Laden in die Hand nehmen.
"Holzcharakter" können mMn beide nicht wirklich ...

Mikro, ja, es wird schon so sein, dass du mit dem Rare Earth Blend näher an deine Soundvorstellung kommt, vorausgesetzt du kannst das Mikro laut genug reindrehen.

Hast du eigentlich schon probiert und zusätzlich ein Kondensatormikro vor deine Gitarre gestellt?
Dein Amp hat ja 2 Kanäle und einen XLR-Eingang, sollte kein Problem sein.
Dann bist du halt bei den "wichtigen" Stücken/Passagen, wo es etwas leiser zugeht, nicht ganz so beweglich und mischt etwas Mikro zu.
Wenn das klanglich nichts bringt, dann nützt dir der Rare Earth Blend auch nichts, denn das Mikro im Korpus hat vergleichsweise die schlechtere Position.
 
Hast du eigentlich schon probiert und zusätzlich ein Kondensatormikro vor deine Gitarre gestellt?
Dein Amp hat ja 2 Kanäle und einen XLR-Eingang, sollte kein Problem sein.
Dann bist du halt bei den "wichtigen" Stücken/Passagen, wo es etwas leiser zugeht, nicht ganz so beweglich und mischt etwas Mikro zu.
Wenn das klanglich nichts bringt, dann nützt dir der Rare Earth Blend auch nichts, denn das Mikro im Korpus hat vergleichsweise die schlechtere Position.
Vor einiger Zeit, als wir sowieso nur ein paar Lieder akustisch gespielt haben, aber dennoch einen ganzen Raum beschallen mussten, haben wir zwei Akustikgitarren mit Mikrofonen abgenommen. Das war schon eine ganze andere Welt. Aber du hast schon Recht, das Mikrofon stand ja vor der Gitarre und hat da dann Vollholz abbekommen.

Hast du oder irgendjemand anderes schon was von dem Seymour Duncan SSA-6 Mag Mic gehört? Finde über den nur positive Reviews. Der hätte ein Mikrofon integriert und dazu die Möglichkeit einen 9-Volt-Block einzusetzen. Beim Rare Earth kriegt man nur zwei Knopfzellen rein. Bei der Version mit Mikrofon wäre ich mir da mit der Laufzeit von den angegebenen 150 Stunden nicht mehr so sicher.
 
Hast du oder irgendjemand anderes schon was von dem Seymour Duncan SSA-6 Mag Mic gehört? Finde über den nur positive Reviews. Der hätte ein Mikrofon integriert und dazu die Möglichkeit einen 9-Volt-Block einzusetzen. Beim Rare Earth kriegt man nur zwei Knopfzellen rein. Bei der Version mit Mikrofon wäre ich mir da mit der Laufzeit von den angegebenen 150 Stunden nicht mehr so sicher.
Kenn ich nicht, da müssen jetzt andere helfen :nix:

Klingt aber interessant. ;)
9V Block sehe ich auch als Vorteil.
Ob das Mikro im Korpus eine otimale Postitionierung durch einen Schwanenhals wie beim Rare Earth Blend nötig hat, bezweifle ich eher, aber ich kannn da nur spekulieren. Positionierungsversuche find ich wichtig bei Piezos auf der Decke und bei externen Mirkos.
Der Preis spricht ja auch für Seymour Duncan
 
Oh Dear...
"Akustischer" Klang - elektrisch verstaerkt. Da gibt es sooo viele Stellen, wo der Klang "durch den Wolf" gedreht wird. Angefangen vom menschlichen Ohr, welches gleiche Klaenge in unterschiedlichen Lautstaerken unterschiedlich wahrnimmt ueber die Tonabnahmetechnik, die unterschiedliche Signale abnimmt (Saiten/Decke/Luft) ueber den verwendeten Verstaerker, der sein eigenes Klangbild dazu stuert, die unterschiedlichen Impedanzen, die ebenfalls filternd wirken bis hin zu den lautsprechern, die auch meist alles andere als "unverfaelschend" darstellen. Und natuerlich die Raumakustik zurueck zum Ohr wo wir dann wieder Anfangen uns im Kreis zu drehen.

Du hast grundsaetzlich 4 Moeglichkeiten den Klang abzunehmen:
1) Magnetischer Tonabnehmer.
Ist gegen Feedback sehr resistent, faerbt aber sehr und hat Schwierigkeiten mit den Bronzesaiten unserer Akustikgitarren. Geht, braucht aber einiges an aktiver Klangregelung um halbwegs "natuerlich" zu klingen.
2) Undersaddle Piezo Tonabnemer
Nimmt den (fast) reinen Saitenklang ab, ist relativ unenpfindlich gegen Feedback, kommt der akustik Gitarre naeher als der Magnet, ist aber meist "quackig", also Anschlags- und Hoehenbetont. Das Quacken kriegt man mit ein bisschen Spieltechnik fast weg (nicht so nah am Steg spielen), aber der Grundcharakter bleibt. Ergo: aktive Nachbearbeitung noetig.
3) Decken-Tonabnehmer
Piezosysteme, die unter die Decke geklebt werden. Sind nicht wirklich feedbackfest, haben aber einen sehr natuerlichen Klang. Wie natuerlich haengt von der Montage ab. Man muss da wirklich eine Menge Zeit 'reinstecken, aber dann kommt es der unverstaerkten Gitarre sehr, sehr nah und braucht kaum noch Nachbereitung.
4) Mikrofonsysteme
Feeeeeeeeeee-piiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeep-backanfaellig. Nichts fuer lautere Umgebungen. Je nach Positionierung der natuerlichste Klang. Lassen sich meist einfach positionieren, brauchen aber auch Zeit und Arbeit um das beste Ergebnis zu liefern. Klingen wie die unverstaerkte Gitarre - wenn man sie richtig einrichtet - aber sind dafuer sehr feedbackanfaellig. Habe ich gesagt, dass die Mikofonsysteme feedbackanfaellig sind?

Zusaetzlich hast Du noch:
5) Blender und Modelling. Hier werden verschiedene Tonabnehmer kombiniert um die Nachteile verschiedener Technikes auszugleichen. In Verbindiung mit Modelling kann man (fast) jeden Sound zaubern, den man haben will. Also kann die Stahlsaitengitarre (fast) so klingen, wie eine Nylonsaitengitarre.


Pick your Poison....

Meine 2 cents:
Mir ist es ziemlich egal, ob die Akustikgitarre im Mix tatsaechlich genau so kling, wie sie unverstaerkt klingt. Mir ist es wichtig, dass die Gitarre verstaerkt GUT klingt. Das kann, je nach Umgebung, auch deutlich anders als der "reine" trockene Gitarrenklang sein.
 
@Corkonian

off hat eigentlich auch schon einen Pickup, der passabel klingen sollte und hören tut er sich im Mix wohl auch ganz gut.
Er kann sich vermutlich nur nicht daran gewöhnen, dass seine schöne Martin damit immer noch weit entfernt von dem klingt, wie sie rein akustisch so wiedergibt.

Ein Mikro zumischen kann da eine Methode sein, das dynamischere Signal kann aber genauso seine Durchsetzungskraft im Mix verlieren.
Deshalb war mein Ratschlag ja auch, mit einem Mikro vor der Gitarre auf dem 2. Ampkanal das Zumischen zunächst zu testen, bevor so ein Magn./Mikro Blendsystem eingebaut wird.
Das zeigt dann, wieviel Blend-Potential überhaupt da ist.

Ich denke auch, dass es live schön aber nicht unbedingt ganz gleich klingen kann und muss.
Letztlich bleibt sonst nur das Mikro vor der Gitarre als Möglichkeit übrig.
Clapton hat sein Unplugged-Album tatsächlich mikrofoniert, das ist auch eines der wenigen, die diesen Namen verdient haben. Bei so etwas laufen dann aber ganz sicher diverse teure Feedback-Killer im Hintergrund.
 
Das Problem wird tatsächlich sein, dass man eine neue Konfiguration erst Mal testen sollte, um zu schauen, ob der neue Klang das ist, was man möchte. Bei einem Pickup zum Einbau ist das logischerweise schwierig bis unmöglich. Ich würde deshalb nochmal das Aura-System ins Spiel bringen, das weiter oben schon erwähnt wurde. Da hast du die Möglichkeit, zumindest theoretisch einen mikrofonierten Klang ohne die Feedbackprobleme zu erzeugen. Natürlich nicht genau den Klang deiner eigenen Gitarre, aber da es D-16-Modelle mit eingebautem Aura-Preamp gibt, kannst du das zum einen vorher ganz gut austesten, zum andern gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Sound, der für deine Klampfe ganz gut passt.

Gruß

Toni
 
@GEH
Ich weiss, dass der OP schon einen PU hat. Den hat er ja als "Verlegenheitsloesung" gekauft und er sucht jetzt nach einem Klang.
Natuerlich ist es moeglich, da erstmal extern zu mikrofonieren und das Signal dan in der Mische zu mischen, aber Live gibt das erhebliche Probleme. Entweder man nimmt etwas sehr gerichtetes, dann darf man sich nicht mehr bewegen, hat aber tendenziell - bei gute Ausrichtung - weniger Feedback, ode rman nimmt etwas weniger gerichtetes, dann darf man auch mal ein paar Zentimeter "wackeln", hat aber herbe Limits bei der Lautstaerke. Abgesehen davon klingen unterschiedliche Micros auch unterschiedlich. Wenn er also ein Grossmembran-Kondensatormicro an die Mische klemmt, das spaeter verwendete Mixsystem aber ein internes kleinmembran Electret hat ... Du weisst schon, worauf ich hinaus will.
Das grundaetzliche Problem ist wohl meist nicht der Klang an sich, sondern die Klangvorstellung und die kann halt nicht skaliert werden. Laut klingt halt immer anders als leise. Deswegen fing ich ja auch mit dem menschlichen Gehoer an....
 
@Corkonian
Das Problem ist halt auch, dass es kaum eine passende Testumgebung für ihn gibt? :gruebel:
Hätte der TE einen Piezo würde ich sagen, er soll irgendwo in einem Laden nach einer teuren Gitarre mit Piezo/Mikro-Blendsystem schauen und gucken was sich damit anstellen lässt, so etwas gibt es ja.
Nun hat er aber einen magnetischen Pickup nachgerüstet und will den durch ein Mikro ergänzen. So etwas gibt es nicht (kaum, weiß nicht?) bei neu käuflich erwerblichen Gitarren.
Wie soll er nun einen Eindruck bekommen, ob sich der Wechsel zum Rare Earth Humbucker zum Rare Earth Blend Humbucker lohnt. :confused:
Ich kann da nur prognostizieren, dass es das nur dann bringt, wenn er entsprechend genug Anteile zumischen kann.

Schwierig bei einer guten Gitarre und passablem Pickup etwas zu verbessern, wenn das u.U. mit anderen Probleme wie Feedback verbunden ist. :nix:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem wird tatsächlich sein, dass man eine neue Konfiguration erst Mal testen sollte, um zu schauen, ob der neue Klang das ist, was man möchte. Bei einem Pickup zum Einbau ist das logischerweise schwierig bis unmöglich. Ich würde deshalb nochmal das Aura-System ins Spiel bringen, das weiter oben schon erwähnt wurde. (...)
Das Problem sehe ich auch. Ein Pickup ist eigentlich ein Blindkauf. Ich könnte es beim großen Musikladen im Netz mal ausprobieren und zunächst nichts an den Kabeln machen und den Seymour Duncan einsetzen. Das Kabel muss ich ja vorerst nicht "verlegen", aber ob ich das Teil dann wieder zurückgeben kann? Mh. Das mit dem Aura-System ist keine schlechte Idee, werde ich mal ins Auge fassen. Wollte eh demnächst mal zu meinem Lieblingsladen in Jettingen-Scheppach pilgern.

GEH schrieb:
Das Problem ist halt auch, dass es kaum eine passende Testumgebung für ihn gibt? :gruebel:
Hätte der TE einen Piezo würde ich sagen, er soll irgendwo in einem Laden nach einer teuren Gitarre mit Piezo/Mikro-Blendsystem schauen und gucken was sich damit anstellen lässt, so etwas gibt es ja.
Nun hat er aber einen magnetischen Pickup nachgerüstet und will den durch ein Mikro ergänzen. So etwas gibt es nicht (kaum, weiß nicht?) bei neu käuflich erwerblichen Gitarren.
Piezo kombiniert mit Mikrofon wurde mir jetzt von zwei Gitarrenbauern empfohlen, aber irgendwie möchte ich nicht zu der Art von Pickup. Bei jeder von mir angespielten Gitarre, die mit einem Piezo im Steg ausgestattet war, hatte ich das Gefühl, dass der verstärkte Sound bei vollen Akkorden zu klirrend war. Bei Pickings hat mir das schon gefallen, aber ich schrammeln einfach gern und nehm meine Gitarre richtig ran. Trotz meiner jetzigen Unzufriedenheit glaube ich, dass der Magnettonabnehmer schon die richtige Richtung ist.

Hab vorhin ein Video wiederentdeckt, das mich damals (u.a.) zu einem Schalllochtonabnehmer verleitet hat. Die Gitarre von Marcus Mumford in diesem Video klingt sehr gut und da setzt er auch einen magnetischen Pickup ein (wenn nicht sogar einen Fishman?). Nicht dass ich Folk spielen möchte, aber im Vergleich zu diesem Dreadnought-Sound klingt meine Gitarre verstärkt vieeeel flacher. Da kommt richtig Saft in die Akkorde und ja, er prügelt seine Klampfe da auch, aber dennoch würde das aus meinem Verstärker nie rauskommen. Macht er das durch Zumischen von Imagesounds wie bei einem Aura-Pedal? Ein Mikrofonhals sehe ich da nicht. Vielleicht sollte ich echt davon abkommen, dass ich meine Gitarre möglichst 1:1 hören will, sondern einfach "schummeln" ...

Hmm ... es wird nicht leichter. :gruebel:
 
Piezo kombiniert mit Mikrofon wurde mir jetzt von zwei Gitarrenbauern empfohlen, aber irgendwie möchte ich nicht zu der Art von Pickup. Bei jeder von mir angespielten Gitarre, die mit einem Piezo im Steg ausgestattet war, hatte ich das Gefühl, dass der verstärkte Sound bei vollen Akkorden zu klirrend war. Bei Pickings hat mir das schon gefallen, aber ich schrammeln einfach gern und nehm meine Gitarre richtig ran. Trotz meiner jetzigen Unzufriedenheit glaube ich, dass der Magnettonabnehmer schon die richtige Richtung ist.
Defintiv, bleib beim magnetischen Pickup, sehr wahrscheinlich wirst du mit einem Piezo auch nicht glücklicher.
Pickup ist immer ein Kompromiss.

Das mit dem Aura-System ist keine schlechte Idee, werde ich mal ins Auge fassen. Wollte eh demnächst mal zu meinem Lieblingsladen in Jettingen-Scheppach pilgern.
...
Hab vorhin ein Video wiederentdeckt, das mich damals (u.a.) zu einem Schalllochtonabnehmer verleitet hat. Die Gitarre von Marcus Mumford in diesem Video klingt sehr gut und da setzt er auch einen magnetischen Pickup ein (wenn nicht sogar einen Fishman?). Nicht dass ich Folk spielen möchte, aber im Vergleich zu diesem Dreadnought-Sound klingt meine Gitarre verstärkt vieeeel flacher. Da kommt richtig Saft in die Akkorde und ja, er prügelt seine Klampfe da auch, aber dennoch würde das aus meinem Verstärker nie rauskommen. Macht er das durch Zumischen von Imagesounds wie bei einem Aura-Pedal? Ein Mikrofonhals sehe ich da nicht. Vielleicht sollte ich echt davon abkommen, dass ich meine Gitarre möglichst 1:1 hören will, sondern einfach "schummeln" ...
Ja, teste mal einen Aura, die kommen ja wie dein mag. Pickup auch von Fishman.

Die Schummlerei kommt einfach daher, dass die optimale Abnahme mit Mikro gewisse Grenzen hat, die nicht klanglicher Natur sind, sondern mit Feedback und Beweglichkeit zu tun haben.
Allerdings ist es nicht so, dass es gar nicht möglich ist, ein Mikro zuzumischen, so lange die Band nicht total abrockt. Versuchen würde ich das nach wie vor.

Bei der Band auf dem Video guck mal bei 1:44
Das sieht nach größerem Effektpedal aus. Ich bin jetzt bei A-Gitarre kein Freund von massivem Effekteinsatz wie bei E-Gitarre. Es zeigt aber, dass der Gitarrist nicht davor zurückschreckt, seinen Sound zu pimpen.
 
Vielleicht sollte ich echt davon abkommen, dass ich meine Gitarre möglichst 1:1 hören will, sondern einfach "schummeln" ...

Mit schummeln hat das IMHO wenig zu tun. Tatsache ist halt, dass der akustische Klang, der vor deinem Instrument entsteht, nur durch ein (oder mehrere) Mikrofon(e) originalgetreu abgebildet werden kann, dass sich auch an dieser Stelle befindet. Alle anderen Abnahmemöglichkeiten klingen etwas anders, aber sie beinhalten immer noch einiges, was den besonderen Charakter deiner Gitarre ausmacht. Wenn man also durch Mic-Simulationen o.ä. den Tonabnehmerklang verändert, heißt das in meinen Augen noch lange nicht, dass man dann ein völlig anderes Instrument hört. Im Prinzip sind solche Sachen ja auch nichts anderes als ein EQ, der an bestimmten Stellen anhebt und absenkt. Wenn du an deinem Marshall ein paar Höhen reindrehst und die Bässe absenkst, schummelst du ja auch nicht.

Ich jage meinen Pickupsound live gewöhnlich durch die Mic-Sim eines Yamaha Magicstomp und finde, dass sich damit ein ziemlich natürlicher Sound erreichen lässt. Aber trotzdem klingt meine Lakewood mit den richtigen Einstellungen noch nach Lakewood, und ich habe nicht das Gefühl , dass ich hier irgendwie schummle.

Gruß

Toni
 

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