Töne direkter singen (und nicht "von unten reinrutschen")

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ich versuche ja schon seit einer Weile das Singen zu lernen. Ich bin mit den Ergebnissen noch lange nicht zufrieden, aber ich mache immer wieder mal kleine Fortschritte :) (ich muss auch zugeben, dass ich früher viel zu wenig geübt habe, aber der Tag hat leider nur 24h und ich zu viele Interessen :().
Nach und nach schaffe ich es irgendwelche Fehler zu beseitigen. An einem davon arbeite ich gerade: ich singe öfters mal Töne leicht von unten an. Das führt unter anderem auch dazu, dass sich mein Gesang dann so leicht "weinerlich" anhört. Vielleicht übertreibe ich auch in meiner Beschreibung, aber das ist zumindest mein Empfinden.

Kennt Ihr einen guten Trick mit dem man sich schneller angewöhnen kann die Töne direkter zu singen? Ich gehe die Songs teilweise mit dem Klavier Note für Note durch und versuche diese direkt und übertrieben "abgehackt" zu treffen um mich daran zu gewöhnen. Aber sobald ich dann wieder "normal" singe ohne nachzudenken, verfalle ich oft in alte Muster (betrifft nicht nur das "Ansingen" von unten).

Insgesamt merke ich zwar, dass immer öfter Stellen in den Songs auftauchen, die mir gefallen. Aber es sind noch Ausnahmen.
 
Eigenschaft
 
Aber sobald ich dann wieder "normal" singe ohne nachzudenken, verfalle ich oft in alte Muster (betrifft nicht nur das "Ansingen" von unten).

Leider fällt mir nichts ein, außer solange nicht "normal zu singen ohne nachzudenken", bis du nicht mehr darüber nachdenken musst.

Wie bei allen Marotten, die man sich abgewöhnen will. Es geht am Anfang nicht unbewusst.
 
Du schleifst die Töne von unten an - das ist ein weit verbreitetes Problem bei Anfängern, das dann im Gesangsunterricht bearbeitet wird. In der Klassik ist dieses "Anschleichen" an den Ton tabu, im Pop/Rockbereich kann es hingegen auch ein Charakteristikum deines persönlichen Gesangsstils sein - vorausgesetzt natürlich, daß die Intonation ansonsten stimmt. Aber den sauberen Einsatz sollte man trotzdem beherrschen, allein schon um variieren zu können und weil es nicht immer paßt, wenn man den ersten Ton einer Phrase von unten anschleift.
Versuche dir diesen Ton vorzustellen, bevor du ihn singst. Plaziere ihn an die Nasenwurzel (zwischen die Augen) und singe ihn dann ohne Druck, eher so, als wolltest du seufzen.
Und poste vielleicht mal eine Hörprobe.
 
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"Denke" den Ton ein paar cent höher als er eigentlich ist bevor Du Ihn ansingst.
Das hilft mir in den hohen Lagen wo ich an meine Grenzen stosse das ich nicht etwas zu tief ansetze.

Gruß

Fish
 
"Denke" den Ton ein paar cent höher als er eigentlich ist bevor Du Ihn ansingst.
Das hilft mir in den hohen Lagen wo ich an meine Grenzen stosse das ich nicht etwas zu tief ansetze.

Ich kenne den Tipp eigentlich nur umgekehrt: hohe Töne tiefer denken. Bei mir würde aber beides nicht klappen.
 
Wie schon gesagt wurde: Als Anfänger ist das erstmal nicht wirklich schlimm, vor allem wenn die Intonation nach dem Anschleichen stimmt. Sie es mal so: Dein Körper weiß noch nicht, was die richtige Gesamt-Konfiguration für einen bestimmten Ton ist, also tastest du dich langsam an die Koordination heran. Eine Hörprobe würde helfen zu entscheiden, ob es vielleicht sogar nur dein persönlicher Eindruck ist. Denn ein "weinerlicher Klang" und ein nicht ganz so direktes Ansetzen in den Ton kann in einer bestimmten Koordination völlig normal sein und es erscheint nach außen viel weniger "anschleichend" als es für dich persönlich vielleicht ist.

Ansonsten probier mal folgendes:
- Schleich dich wie gewohnt an einen Ton ran
- Sobald du auf dem Ton bist, brich ihn sofort ab und singe ihn in Sekundenbruchteilen wieder an, diesmal aber ohne anschleichen. Durch den extrem kurzen Zeitunterschied sollte sich dein Körper an die Einstellung (das "Gefühl") des Tons "erinnern" und ihn jetzt direkt ansingen können. Dann gilt es einfach nur üben, üben, üben bis es bei dir im Muskelgedächtnis drin ist.
 
danke für die Tipps :)

also das mit "Ton höher denken" funktioniert bei mir nicht. Das habe ich schon versucht.

Was ich im Moment immer mache:
Ich konzentriere mich erstmal auf die wichtigsten Töne. Singe diese zum Klavier und versuche mir das Gefühl für diesen Ton zu merken. Dann singe ich die Phrase mit diesem Ton zum Playback.
Dabei nehme ich eigentlich fast immer auf. Da Logic jetzt ein "melodyne-ähnliches" Plugin hat, habe ich dadurch sogar eine visuelle Übersicht und kann gezielt an bestimmten Tönen arbeiten.

Wenn ich heute Abend dazu komme, werde ich eine Hörprobe nachliefern :).
 
Halo Milamber,

ich hatte dieses Problem auch ne Zeit lang (und auch immer wieder mal)
Mir hat folgende Vorstellung geholfen:

Ich habe mit den Ton wie einen Regentropfen vorgestellt der nach unten fällt. Ich habe ihn dann schon ein kleines bisschen "höher gedacht" allerdings war die vorrangige Vorstellung die des fallenden Regentropfens.
Alternativ kannst du dir auch einen funkelnden Diamanten vorstellen auf den - in dem Moment an dem du den Ton ansingst - Licht einfällt und funkelt.
Es war dann bei jedem Ton so ein "bling bling" in meiner Vorstellung, was mir geholfen hat den Ton sauberer anzusetzen.
Ich persönlich nutze viele kleine Stützen dieser Art. Ist natürlich Geschmackssäche und klappt sicher auch nicht bei jedem. :)
 
An was ihr immer so alles denken könnt während des Singens: Regentropfen, Diamanten. Ich bin froh, wenn ich mir der Text einfällt.
 
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hehe, also mir geht es auch so. Wenn ich denke, dann höchstens an die nächsten Textzeilen. Ich kann mit irgendwelchen Bildern nichts anfangen.
 
Ich kenne den Tipp eigentlich nur umgekehrt: hohe Töne tiefer denken. Bei mir würde aber beides nicht klappen.

Ne Du hast mich falsch verstanden.
Das was Du meinst ist warscheinlich das "Nach unten denken" wenn man hoch singt und "nach oben denken" wenn man tief singt um den Stimmumfang und die Qualität zu verbessern.

Was ich meinte:
Beim üben stelle ich mir den Ton erst vor, ich kann Ihn quasi im Geiste schon hören. Wenn ich weis das ich mit dem vorgestellten ton etwas zu tief liege (aus Erfahrung) dann addiere ich noch ein paar cent auf meinen gedachten Ton und singe Ihn nach.

Vielleicht bin ich in der hinsicht auch ein Freak.... .

gruß

fish

€: Mal ganz pragmatisch: Übe mit einem Stimmgerät die Töne zu treffen.
 
Ein altbekanntes Problem, ich nenne es zuweilen auch "Tonklimmzüge". Manchmal kann das gut klingen, aber eben nur wenn man's absichtlich einsetzen kann und nicht darauf angewiesen ist. Macht man das hingegen ständig, klingt es schnell sehr amateurhaft - zumal es bei vielen Passagen auch einfach nicht paßt. Es kostet im übrigen auch - je nach Ausführung - wesentlich mehr Energie, als die Töne sauber und direkt anzusingen.
Lösen kann man das auf mehrere Weisen, mir fällt aber jetzt nur eine ein, die ich schriftlich erklären kann (und auch da bin ich nicht sicher ob man's versteht :redface:). Ohne zu weit auszuholen, man kann eine Art "Trockentraining" mit der Stimme betreiben, d.h. man kann z.B. einen Song singen ohne Ton, sogar ohne den Mund zu öffnen. Will sagen, man geht alle Einstellungen in Kehlkopf etc. durch, so als würde man singen - tut es aber nicht. Kann man evtl. mit Schlagzeugern vergleichen, die Koordinationsübungen "trocken" ausführen. Man sitzt da, ohne Schlagzeug und Stöcke und übt einfach die Bewegungsabläufe möglichst sauber und präzise. Nun kann man - vom Prinzip her - dasselbe auch beim Singen tun, indem man jeden Anfangston, jede Anfangssilbe innerlich vorbereitet/vorbildet. Der Ton ist quasi schon da - nur ohne Ton :hat::weird:. Die Einstellungen von Kehlkopf, Stimmlippen etc. werden nicht erst beim Singen gemacht, sondern minimal vorher. Das hört sich vermutlich ziemlich kompliziert an, ist es aber gar nicht. Wenn man's im Unterricht einmal vormacht, fällt der Groschen meist sofort… Ich hoffe, man kann's trotzdem irgendwie verstehen...

Evtl. ist es notwendig, die betreffende Passage erstmal sehr langsam zu singen, um vor jedem Anfang genügend Zeit zum Voreinstellen zu haben.

Vielleicht kann man es mit einem Gitarristen vergleichen, der schonmal den Akkord greift, aber noch nicht anschlägt - sozusagen als Vorbereitung auf seinen Part, damit er dann nur noch anschlagen muß. Aber der Chord ist bereits gegriffen, er ist schon da. Ein Pianist, der die Finger schonmal auf die richtigen Tasten legt; ein Autofahrer, der an der Ampel schonmal den Gang einlegt, aber noch auf der Kupplung steht; ein Sportler, der vorher die entsprechenden Muskeln aktiviert, um seinen Wurf/Stoß/Sprung/Schlag/wasauchimmer vorzubereiten. Vielleicht nutzt dir ja eine dieser Metaphern irgendwas...



p.s. Du kannst als zusätzliche Krücke, die Töne auch vor dem eigentlichen Anfang kurz ansummen. Man sieht es manchmal bei Backgroundsängern, die irgendwelche wüsten Stimmen zu singen haben. Sie halten sich ein Ohr zu, wenden sich vom Mikro ab und summen sich ihren Anfangston vor, damit sie von der Leadvocal nicht abgelenkt werden.
 
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