Höhere Töne verkrampfen

  • Ersteller Matsch ey!
  • Erstellt am
Genau das sage ich ja, dass wir hier über das Selbe reden.
 
Cörnel;5153560 schrieb:
Beispiel Maske: Früher wurde mir immer gesagt, ich solle in die Maske singen (die ich nicht aufhatte, ich bin doch kein Phantom der Oper!). Wenn ich jetzt meinen (wenigen) Schülern oder Chorsängern aber sage, dass eine muskuläre Aktivität in gewissen Bereichen nötig ist erreicht jeder das Ziel. Auch höre / spüre ich z.B. ob die Nackenmuskeln mithelfen und kann so gezielt sagen, was die Sänger machen sollen.

Unter einer Maske kann sich jeder was anders vorstellen, das ist alles zu schwammig für mich!
Ich glaube, es gibt einfach verschiedene Lern- und Wesenstypen. Der eine lernt mit Bildern, der andere mit Anatomie, beim Dritten ist es ein Mix aus beidem. Die Erfahrung lehrt mich, dass es beim Gesang kein "das funktioniert bei absolut allen" gibt.

Mit der Maske konnte ich persönlich auch nie was anfangen, aber so ist eben jeder Jeck anders.


Meine ehemalige Lehrerin, die auch nach funktionaler Schule unterrichtete, hat übrigens viel mit Bildern gearbeitet und seltenst über Physiologie gesprochen bzw. nur auf Nachfrage meinerseits.


Um zu erklären, was ich mit Makel meinte: natürlich zielt letztendlich alles auf das Gleiche ab. Aber gerade weil es so unterschiedliche Arten und Weisen ans Ziel zu kommen gibt, verstehe ich nicht, dass das Rad jedesmal neu erfunden werden muss und man gewisse Ideen und Konzepte, die jahrelang für genügend Lehrer und Schüler funktioniert, einfach mal ganz streicht, bzw. nicht mehr beim (alten) Namen nennt sondern umdeutet.
 
Das sehe ich anders. Ich halte es für einen der größten Makel, der rein "anatomisch ausgelegten" Schulen, dass sie solche Konzepte wie den Stimmsitz über Bord geworfen haben. Ich finde der Stimmsitz spielt eine ganz zentrale Rolle und stellt ein eigentlich leicht eingängliches Bild dar. Ich spüre den Stimmsitz bei mir und ich höre ihn bei anderen.

Ich meinte damit auch nicht, dass der Begriff Stimmsitz überflüssig ist. Ich hatte nur den eindruck, dass der Lehrer des Fragestellers ausschließlich mit Bildern arbeitet. Singen ist nun mal eine komplexe physiologische Angelegenheit. Und wenn der Lehrer sowas nicht vermitteln kann, sondern unkonkret bleibt und sich in "stell dir mal vor, dass" verliert, kann das der Grund sein, dass man nicht weiterkommt.
Und ich habe dem Eindruck, dass der Lehrer des Fragestellers dieses Problem auf den SCHÜLER abwälzt, was meiner Meinung nach von keiner großen Professionalität zeugt. Man sollte sich doch auf den Einzelnen einstellen können.
 
Sorry, dann hatte ich dich falsch verstanden. ^^
Du hast Recht: ein Lehrer sollte nicht einfach die Arme heben und sagen "Wenn du mit dem Bild nicht zurecht kommst, kann ich auch nix dafür." Eben weil verschiedene Schüler eine verschiedene Herangehensweise erfordern, sollte man da flexibel sein und auch mal auf konkrete physiologische Aspekte zugreifen können. Das war so ein Punkt, der mir bei der funktionalen Lehrerin, bei der ich lange war, sehr gefiel: sie arbeitet eigentlich immer mit Bildern und Vorstellungen, aber wenn ich eine Frage zu den dahinterstehenden Mechanismen hatte, konnte sie mir eigentlich immer alles beantworten.

Wobei ich auch denke: es wird immer Konstellationen geben, da passen Lehrer und Schüler nicht zusammen/ sprechen unterschiedliche Sprachen. Das ist auch OK, man kann manchmal nichts erzwingen. Nur ist es dann die richtige Reaktion zu seinem Schüler zu sagen: ich kann bin nicht der/ die Richtige für dich.
 

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