Tod der Hardware-Sampler

  • Ersteller Depp Jones
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). Aber Flash-RAM ist wiederum so langsam, dass es umso länger dauert, es zu befüllen, auch wenn man es nicht mehr so oft machen muss.

das kommt sehr auf die verwendeten Bausteine und die Busbreite an. Im Zeitalter von SSDs und schnellen Speicherkarten ist Flash besonders Beim Lesen schneller als beim Schreiben. Wenn man sich die Preise für zB schnelle CF- oder SD- Karten anschaut, gibts keinen Grund, da was langsames zu verbauen, sodaß man diese Aussage relativieren muß. Wenn ich word(16bit) oder longword(32bit) basiert arbeiten kann, bin ich wesentlich flotter dabei als bei noch so schnellen 8bit.
 
Sorry, ich meinte beim Schreiben, habe ich vergessen dazu zu schreiben. Fakt ist, dass bei den meisten aktuellen Geräten mit Flash-Sample-RAM (siehe oben) das Befüllen ziemlich lange dauert, was beim XF aber auch sicher an der Größe liegt.
 
Sorry, ich meinte beim Schreiben, habe ich vergessen dazu zu schreiben. Fakt ist, dass bei den meisten aktuellen Geräten mit Flash-Sample-RAM (siehe oben) das Befüllen ziemlich lange dauert, was beim XF aber auch sicher an der Größe liegt.

Bei Yamaha vermute ich eher andere Gründe. Hast Du jemals ein Yamaha-Gerät mit flotter Massenspeicheranbindung in den Händen gehabt? ich nicht. Wenn man einen solchen Speicher parallel anbindet und das heutzutage noch per 8 Bit tut, wo die Busse der MCUs (bei Yamaha zuletzt SuperH) wesentlich breiter sind, darf man sich nicht wundern. Dann noch aus Spargründen langsamen Flashspeicher und vielleicht noch unoptimierte Transferroutinen in der Firmware - schon hat man einen lahmen Massenspeicher. Falsches Design kann so gut wie jeden an sich guten Entwurf kaputtmachen, siehe SCSI bei RS-7000 und A3000/5000.

Flashspeicher muß halt blockweise beschrieben werden, da gibts extra Bausteine dafür, die das regeln, sonst könnte man keine SSDs bauen. Spart man sich diese, macht das per Fimware selbst, programmiert die aber nicht passend, wird das Ergebnis entsprechend sein.

Korg dachte da ein wenig weiter und hat auf Standardbauteile gesetzt, Andere nutzen handelsübliche CF- oder SD-Karten dafür, da muß man das Rad nicht 2x erfinden, ein Dateisystem haben die Geräte eh schon implementiert. Allerdings geht dann auch keine Kundenbindung mit proprietären Speichermodulen mehr ...

Wer sehen will, was mit schnellen Flashspeichern geht, dem sei die Cardspeed-Seite www.hjreggel.net empfohlen. Dort sieht man auch, wie Lesegeräte und Karten zusammenspielen - oder auch nicht.
 
Hey, Leute.

Vielleicht kann ich parallel zur vertieften Fachdiskussion von euch Profis noch ein paar Feedbacks und Meinungen zu meiner letzten Erfahrung bekommen.
Hab am letzten WE zweimal mit der Korg M3 gespielt. Okay, ich geb´s zu, hab Fasching bei einer Band ausgeholfen. Auch wenn man das net Musik nennen mag, irgendjemand muss es ja machen. :igitt:
Nachdem ich schon einige Stunden daheim damit verbracht hab, dachte ich, sie ist reif, mal mit rausgenommen zu werden. Aber im Bühnensound bin ich gnadenlos abgesoffen! :(
Vielleicht könnt ihr mir mal ein paar Tipps zum Thema "durchkommen" geben. Bisher hatte ich das Problem mit dem E-mu nämlich ehrlich gesagt net. Auch wenn ich darauf net immer rumreiten will nach dem Motto: Was der Bauer net kennt, frisst er net!
Ich geb zu, dass ich beim Verlinken der Programs in die Combis oft einzelne Effekt-Einstellungen der Haupt-Programs rüberkopiert hab, sonst hätten sie einfach furztrocken geklungen. Natürlich wollte ich schon darauf geachtet haben, die Sounds damit net zu überladen bzw. zu verwässern.
Der nächste Punkt ist die Lautstärke der Combinations. Auch hier habe ich versucht, gleich laute Verhältnisse zu schaffen. Wobei ich es schon befremdlich finde, dass die Post schon ganz gut ab geht, wenn der Volume Main Regler grad beim ersten Strich ist, nachregulieren ist aufgrund dieser extremen Empfindlichkeit schwierig.
Hatte mit nen schönen Fast-Synth-Sound (weiß nimmer genau welcher) auf die 47 gelegt, universal für den ganzen Malle-Schlager-Mist. Von dem hab ich im Bandkontext gar nix mehr gehört.
Wollte jetzt mal die Teillautstärken der einzelnen Timbres radikal reduzieren, dass ich mit dem Volume Main auf mittlerer Stellung rauskomm und feinfühliger nachregulieren kann.

Also insgesamt, bzw. zusammenfassend die Frage: Was sind die größten Kriterien, einen Sound durchsetzungsfähig zu machen? Lautstärke alleine kann es ja net sein. Vielleicht habt ihr ja ein paar Brot- und Buttertipps für mich, die ich technisch realisieren kann.
Hab für die Combis z.T. gleiche Programs doppelt oder öfter verwendet, Oktaven geändert, ein bisschen gegeneinander verstimmt, Stereopositionen a bissel geändert...
Soll ich was an der Velocity machen, bzw. weiß jemand auswendig, wo/wie das bei Korg geht?

Ich will euch hier net für nen Chrashkurs missbrauchen, auch wenn ich´s irgendwie doch mach. Hab auch schon nach Workshops bei mir in der Nähe geschaft, nen Aushang bei der Musikhochschule gemacht... Bücher (Synthesizer Programming) allein bringen mich net weiter.

Danke schonmal!

mfg, Michael
 
wenn sie dich trotzdem bezahlt haben (soll ja im Fasching nicht sooo schlecht sein...), nimm's einfach als Erfahrung.
Eben 'learning by doing' - jeder greift mal in's Klo.
Ist die typische Situation zwischen für sich gut klingenden (möglicherweise 'edlen') Sounds und dem Band-Gesamtmix.
Da sollte es eher prägnant sein, mit klaren Schwerpunkten.
Das Piano was ich oben gepostet habe ist so ein Beispiel, nicht unbedingt 'schön', aber akzentuiert. Das kommt durch.
Beim Synthesizer ist natürlich der klassische Minimoog Sound eine Bank - ist nicht umsonst live so beliebt.
Für weiträumige Flächensounds muss etwas Platz im Song sein, wenn's da nur ab geht... sind sie fehl am Platz.
Sehr durchsetzungsfähig (weil etwas spröde) sind auch Wavetable-Sounds Marke Waldorf/PPG.
Im Grunde hast du ja schon selbst festgestellt, woran es gelegen hat.
Wenn du konkrete Nummern aus dem Programm nennen kannst, wissen sicher einige, was ideal wäre.

cheers, Tom
 
Ich halte von Workshops eher nichts, die bringen nur was, wenn man auch das gleiche Gerät hat wie der Dozent, und da wird man dann eher zu den Mainstreamsachen genötigt. Zudem ist das eh immer nur ein Bruchteil des Ganzen, spezielle Fragen bleiben da außen vor. Das Geld kann man sich sparen.

Handbücher lesen und selbst schrauben, nur so lernt man seine Gerätschaften auch wirklich kennen. Und wenn man garnicht weiterkommt, gibts immer noch das Internet. Sicher ist das sich etwas zeigen lassen bequemer, aber man verschenkt dadurch Potential oder laßt dadurch möglicherweise Bereiche brachliegen, nur weil der Dozent der Meinung war, daß das eh kein Mensch braucht . . . Man beschäftigt sich dann auch mehr damit.
 
Hey, ihr Pros!

Hab´s jetzt mal so gemacht, dass ich die einzelnen Timbres der Combinations so im Lautstärkebereich 70 angesiedelt hab. Jetzt kann ich mit dem Volume Main Regler auf die Hälfte gehen, ohne dass mir die Ohren wegfliegen.
Darüber hinaus hab ich noch ein paar "Übeltäter" eliminiert, die mir die Lautstärken verfälscht haben, da waren z.T. Internal Effects auf einzelnen Timbres geroutet ?!? Liegt wahrscheinlich daran, dass ich z.T. vorhandene Presets zu schlampig abgewandelt hab.
Außerdem hab ich die Velocity Curve a bissel verändert. Ich hol auf den Tasten in der Regel net den Bud-Spencer-Klopper der Woche raus. Auch wenn´s für euch kaum ne Option wäre, weil´s vielleicht auf Kosten der Dynamik geht, hab ich jetzt auch bei weicherem Anschlag weng mehr Gas.
Hab auch versucht, Werkspresets abzuwandeln und als gespeicherte User-Presets in die Combis einzubauen.
Hierbei hab ich aber wahrlich keine Quantensprünge gemacht, mal hier bei Strings ein bisschen den Attack verändert, mal dort a bissel am Cutoff rumgespielt...
Nächsten Samstag werd ich sehen, ob es wirklich was gebracht hat. Subjektiv empfunden hab ich schon den Eindruck, aber das kann täuschen, wie ich schon gemerkt hab. :weird:
Wisst ihr aber, was ich weng strange finde: Wollte ein paar Samples vom E-mu auf die M3 "überspielen", keine Multisamples in dem Sinn, sondern einfach ein paar aufgenommene Sequenzen (Anfang von It´s my life - war schon auf dem E-mu drauf). Die brauch ich zwar net, wollte sie aber trotzdem auf der M3 haben.
Hab also "gesampelt", die Samples als Programs convertiert und dann in Combis eingebaut. Eigentlich alles tutti soweit. Dann hab ich in der Anleitung gelesen, dass der M3 die Samples nach dem Ausschalten wieder aus dem RAM verliert. Kann man bei dem Preis net verlangen, dass die Kiste sowas schafft, ohne dass man irgendwelche popligen Expansions kaufen muss? Das doch ein Witz, wenn man vergleicht, was ein deutlich leistungsfähigerer USB-Stick kostet. Hab da drauf mal ein Backup gemacht, inklusive Samples.
Weiß aber net, ob ich dem Beibringen kann, die beim Hochfahren mitzuladen, bzw. ob dann die Verknüpfung zu Program/Combi noch gewährleistet ist. Oder muss ich mir da diese Expansion holen? :)

By the way: Letzten Sonntag ist von meinem Ultimate der "Plastik-Kern" des langen Halters abgebrochen, wohl gemerkt, als ich ihn beim Zusammenbau im Ständer versenkt hab!?! Das muss man sich mal geben. Einfach klack gemacht, fertig war der Lack! Fünf Minuten zuvor lag noch meine 2.500,- EUR teuer Tischhupe drauf! ;)
Ist euch schonmal sowas passiert? Hab den Arm natürlich reklamiert, krieg nen neuen. Aber hätten die auch für das Instrument haften müssen?

Aber nochmal back to the roots. Wenn ich versuche, tiefer in die Soundediterung einzusteigen, passieren schon wunderliche Dinge. Hab mal mit dem Synthesizer Programming-Buch nach Anleitung auf dem mitgelieferten Schmalspur-Softsynth aus nem anfänglichen Störgeräusch nen E-Piano nachgebaut.
Wenn ich selbst sowas probier, bleibt es allerdings meistens beim Störgeräusch, oder läuft irgendwann darauf hinaus! :D Oft bleiben Änderungen (mal an der Wellenform rumpopeln) gänzlich ohne Auswirkung (vielleicht kann ein Oszillator net so gut damit oder hat grad keine Lust)
Wie gesagt, reizen tut mich das ganze Thema schon. Aber um nochmal einen Vergleich zu bemühen, davon bin ich nämlich ein großer Fan, auch wenn dieser vielleicht wieder hinkt.:D
Es ist ein bisschen so, als wollte ich z.B. in China nen Führerschein machen und dort Taxi fahren wollen. Das Auto würde ich wohl starten können und auch damit fahren. Aber würde ich die Struktur der entsprechenden StVo und örtlichen Gegebenheiten nur schwer begreifen, weil ich schonmal die Sprache nicht versteh.
Selbst wenn ich mir dann ein paar Vokabeln draufschaffe und auf Erfahrungen zurückgreife, würde mich in der Umgebung net auskennen... Naja, ihr wisst, was ich mein.

microbug hat schon recht, wenn er sagt, dass man durch Dozenten immer in irgendeiner Weise "eindimensional" geprägt wird. Für "alte Programmierhasen" sind Synthesizer und deren Entwicklung vielleicht auch schon länger Wegbegleiter und Partner in der eigenen Laufbahn, sodass ein engerer Bezug besteht und gewachsen ist.

Für nen Rookie steht halt schonmal nen Übler Berg vor dir, wenn du im Umfeld so gar keinen Ansprechpartner hasst.

Kennt ihr die Simpsons-Szene mit Hans Maulwurf und Apu: "Moment mal, du hast mir 4 Minuten meines Lebens geklaut, und die will ich wieder haben! Ach, was soll's. Die vertu' ich sowieso nur wieder irgendwo..."
:)
Also, danke dass ich euch mal wieder weng Zeit klauen durfte...
 
Trotzdem ist der E-mu bei fast allen Klängen meiner Meinung nach vielen - auch aktuellen - Geräten überlegen!
Woran liegt das? Verarbeitet er einfach von allem nur die besten Samples?
Ist eine Workstation im Rahmen ihrer Klangerzeugung durch Synthese-Formen/Oszillatoren etc. begrenzt?
Ich glaube, in deinem konkreten Fall ist es das Problem E-mu vs. Akai bzw. E-mu vs. Konkurrenz.

Ein Akai-Sampler ist neutral. Ein E-mu-Sampler hat bewußt eine gewisse Klangfärbung. Es gab und gibt heute noch ständig Reibereien zwischen Akai- und E-mu-Fans, wer jetzt die geileren Sampler baut. Die einen sagen Akai, weil da rauskommt, was man reintut (außer vielleicht die alten 12-Bit-Buden à la MPC60, aber die kauft man wegen 12 Bit, weil sich Hip Hop jahrelang so angehört hat), die anderen sagen E-mu, weil klingt fetter.

Die Sache ist somit allerdings auch die: Wenn du eine Sample-Library hast, die explizit auf einen E-mu zugeschnitten ist, wo vielleicht sogar die Samples eigens für den E-mu aufbereitet wurden (wenn's die Library nur für E-mu gab und nicht für Akai = gaaaaanz verdächtig), kannst du dir sicher sein, daß die Sounds in anderen Samplern abstinken, weil sie für andere Sampler gar nicht gedacht sind.

Warum ist man den Weg der Hardware-Sampler nicht weitergegangen? Heutzutage sollte doch die entsprechende Rechenleistung einem Tasteninstrument zur Verfügung gestellt werden können.

Was führte zum Tod der Hardware-Sampler? Ein Gerät wie zum Beispiel der E-mu E4k: messerscharf und voller Power! Ging die Entwicklung der letzten Jahre nur in Richtung Softsynth für Profis und die Hobbymusiker gehen in den Laden ihrer Wahl und kaufen sich einen teuren Fanartikel, den sie zuletzt im TV gesehen haben?!?
Ich sehe da mehrere Faktoren.

Zunächst waren da immer bessere Rompler mit immer besseren ROM-Samples, die Hardwaresampler überflüssig gemacht haben. In den 80ern hatte man ja erst keine andere Wahl, als Sampler einzusetzen, wenn man Natursounds wollte. Dann kam E-mu auf die irre Idee, Samples in ROM zu gießen, die ROMs in ein 19"-1HE-Modul zu stecken und das dann Proteus zu nennen. Zack, 4 MB Samples ohne Ladezeit und ohne Rumgefummel mit Floppies. Als Sampler mehr konnten, wurden auch die Libraries dicker. Zig MB starke Pianos, Bläser, Orchesterstreicher. Mitunter ging man mit einem (1) Sound ans RAM-Limit bestimmter Sampler, um das Letzte rauszuholen. Aber die Rompler haben aufgeholt Inzwischen schwören viele Musiker Stein und Bein, daß keine noch so mächtige, noch so teure Akai-, E-mu- oder Kurzweil-Hörner-Sample-Library (und sei es eine für einen, sagen wir, Akai S5000 oder Z4) an die ROM-Werksbläser einer Yamaha Motif XF ranreichen.

Schon in den 90ern fingen Workstations auf einmal an, Samples laden zu können. Einige wuchsen damals schon selbst zu ausgewachsenen Samplern, etwa 1992 die Kurzweil K2000S (die 1991er K2000v1 konnte man aufrüsten) oder mit entsprechenden Optionen 1995 die Korg Trinity. Kein kleiner Alibi-Samplespeicher à la Yamaha SY99, sondern vor 20 Jahren schon dicke fette 64 MB Sample-RAM nebst Schnittstellen für interne Festplatte und externe Laufwerke. Auf einmal brauchte man den dicken Akai oder E-mu im Rack nicht mehr, weil man denselben Kram, den der vorher gemacht hat, jetzt mit seinem Rompler/mit seiner Workstation machen konnte.

Sampler sind außerdem schwieriger zu handhaben. Ich rede jetzt nicht von Selbersampeln, Normalisieren, Zuschneiden, Multisamplebau, Tastaturmapping und dem ganzen Kram. Ich rede von so profanen Sachen wie dem Laden von Samples. Noch ein Punkt für Rompler: Einschalten und geht. Beim Sampler müssen die Samples erst von einem Laufwerk geladen werden. Etliche Sampler haben nicht mal ein Einschaltmakro, das das automatisiert, da darf man den ganzen Kram im Disk-Lademenü händisch machen.

Erschwerend kommt dann noch was hinzu: SCSI. Nicht, weil du 2012 keine SCSI-Komponenten mehr kriegst, sondern weil SCSI II schon 2000 uralt und arschlangsam war – sogar von Festplatte. In den 80ern hatte man nix anderes, wenn man da mehr als 720 KB auf einem Datenträger haben wollte, kam man an SCSI nicht vorbei. Und das hat sich dann als Standard etabliert, damit du deine alten SCSI-Laufwerke auch mit deiner dritten Samplergeneration weiterbenutzen konntest (und die Hersteller sich keine neuen Schnittstellen ausknobeln mußten). Sprich, nicht mal schnellere SCSI-Protokolle (UW160, UW320) wurden eingeführt. Nein, man blieb weiter bei SCSI II. Auch wenn es Anfang des 21. Jahrhunderts mehrere Minuten dauerte, die nur 128 MB Sample-RAM etwa einer Kurzweil K2600 über ein nur noch gebraucht zu kriegendes Laufwerk zu füllen. Eine Alternative waren in den 90ern nur die Edelsampler, die ab Werk ein CD-ROM-Laufwerk (frag nicht nach Brennern) oder gar ein ZIP-Laufwerk drin hatten. Als USB To Device in Samplern aufkam, das war um 2000, war der reine Hardwaresampler schon dem Tode geweiht und von der Workstation verdrängt worden. Eigentlich versuchte nur noch Akai, eine neue Samplergeneration mit 24 Bit und USB-Stick-Unterstützung an den Mann zu bringen. Klar würde das heutzutage mit CompactFlash oder SD-Cards und intern mit SATA-SSDs oder SATA-Festplatten im Bereich mehrerer Terabyte wieder ganz anders aussehen, aber der Zug ist abgefahren.

Denn dann kamen die Softwaresampler. HALion, Kontakt, NN-XT, wie sie alle heißen. Konnten für relativ wenig Schotter auf einen Windows-PC oder einen Mac gezogen werden. Rechner + Softwaresampler + Audio-Interface = immer noch billiger als ein entsprechend aufgerüsteter Akai oder E-mu. Vor allem, weil dafür dann auch die richtig dicken Libraries kamen. Überhaupt Libraries, die kommen ja heutzutage als jeweils eigene spezialisierte Softwareinstrumente, was dem Hardwaresampler wieder das Leben schwer macht, weil a) du die Sounds da nicht exportiert kriegst, allenfalls rohe WAV-Samples, und b) versuch mal, einen mehrere GB großen 24-Bit/96-kHz-Sound auf einem E-mu e6400 zum Laufen zu bringen.

Einen letzten Punkt sollte man noch erwähnen: Rack-Klangerzeuger mit mehr als einer HE sind genauso tot wie Hardwaresampler mit nix anderem an Funktionalität. Workstations gibt's entweder abgespeckt zu reinen Romplern auf 1HE oder gar nicht mehr fürs Rack. Mehr HE verbrauchen nur VA-Synthesizer in Pultform, die entweder mit Rackohren nachrüstbar sind (Access Virus) oder Rackohren schon dran haben (Novation KS-Rack), und außerdem echtanaloge Modularsysteme, bei denen Platzbedarf aber eh keine Rolle spielt, im Gegenteil, je mehr Fläche das System einnimmt, desto cooler.

Reine Hardwaresampler ohne ROM-Sounds gibt's heute (mit Ausnahme des Korg MicroSampler) nur noch in Form von Akai MPCs und Artverwandtem. Billiggeräte (Roland SP) haben da den Einsatzzweck des WAV-Zuspielers für Metalbands, die keinen Keyboarder haben wollen, zumindest wenn man sich hier so umguckt. Und MPCs haben immer noch dieselbe Heimat wie immer: Hip Hop. Da hat man die Dinger immer verwendet und wird sie weiter verwenden. Hip Hop mit Macbook und NI Maschine ist nicht street credible, Hip Hop mit MPC2500 um so mehr. Und dann gibt's da noch die Clubszene, da muß das schnell und spontan gehen. Das kann ein MPC1000 mit JJOS mitunter besser als jede Software, zumal es kompakter und absturzsicherer ist als Maschine, Ableton usw. mit ihren dedizierten Controllern. Und es soll auch noch Leute geben, die sich im Club auf'm Tapeziertisch keinen Klapprechner aufbauen, sondern alles mit Hardwaresequencern machen. Punkt fürs MPC: Sequencer ist schon mit drin. Und das ist kein Alibisequencer, sondern eine mächtige Patternmaschine.


Martman
 
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Ich sehs ja bei mir selbst, wie das lief. Dachte mir, um maximal flexibel zu sein, schaff ich mir einen Sampler an. Immerhin paßte da eine IDE-HD rein, ein SCSI-CDROm mußte ich mir aber wieder besorgen, da ich meinen ganzen SCSI-Krempel längst weggegeben hatte. Dann ging die Suche nach den Lieblingssounds los und ich war da schon etwas am Verzeweifeln, bis ich dann die Idee wieder aufgriff, mir einen Kurzweil zuzulegen. Dazu hatte ich hier im Board erst so mitgelesen, mich dann aber angemeldet, gezielt nachgefragt und schließlich einen nagelneuen PC361 im Abverkauf erstanden, mit dem ich nach wie vor sehr happy bin, zumal es ja kein reiner Romplesynth ist. Wenn ich Samples brauche, zB für Drums, kann ich meine GEM bemühen, die das Ganze sogar in einer RAMDisk speichern kann, inzwischen aber wird das wohl das iPad übernehmen. In dieser Hinsicht bin ich sehr auf die MPCfly gespannt.
Die Ladezeiten beim EMU waren ja auch so eine Sache. Ich will hier meinen Kram einschalten und loslegen, nicht erst noch lang irgendeinen Rechner hochfahren und dann noch Sachen laden müssen.

Was die Motifs betrifft, so haben die da intern einfach kräftig nachgearbeitet, damit der Kram sehr druckvoll rüberkommt. Mit entsprechenden Samples und Effekteinheit bekommt man das auch bei einem E6400 hin, aber eben nicht "instant-on", und es ist erstmal Arbeit, die man selbst machen muß.
 
Hey, Leute.

Also mal ein dickes Kompliment, was ihr für ein Know-How habt, das ist echt crazy!
Bei dem Fach-Vokabular muss ich schon aufmerksam lesen, wenn was hängenbleiben soll.
Vielleicht sollte ich als "Nicht-Ton-Ingenieur" mal nen VHS-Kurs "Akkustik leicht gemacht" belegen. :)

Aber es ist mir auch schon aufgefallen - was eben angeklungen ist - und was ich nicht verstehen kann, dass die
Hersteller den Anschlussmöglichkeiten so hinterherhinken ?!? Da ist wirklich jeder Hobby-Spaßvogel mit seiner Digicam Lichtjahre voraus(gewesen), oder?

Der Punkt mit den Ladezeiten ist auf jedenfall nervig. ROMpler sind "read only memory", oder?
Die aktuellen Workstation zählen wohl zur Kategorie RAM, oder? Ich finde, hier werden die Ladezeiten auch immer länger, oder?

Ich weiß net, ich mag Yamaha einfach net. Wobei ich gar net genau sagen kann, woran das liegt, ich werd net warm mit den Dingern. Sie vermitteln mir irgendwie einfach keine "Wertigkeit", weder innerlich noch äußerlich. Aber das ist ne persönliche, unsachliche Meinung, die keine Marken-Diskussion lostreten soll.

Vielleicht war früher einfach - trotz mittlerweile extremer technischer Fortschritte usw. - herstellerübergreifend eine größere Liebe zum Detail (auch in der Soundgestaltung) vorhanden. So hab ich auch nach euren Informationen so ein bisschen den Eindruck. Denk mir das zumindest in vielen alltäglichen Bereichen oft. Bigger is better. Quantity statt Quality. Ist wohl ne Mentalitätsfrage, die sich da entwickelt bzw. ändert.

Sorry, wenn ich fachlich hier nix gehaltvolleres beitragen kann.

mfg, Michael
 
Was die Motifs betrifft, so haben die da intern einfach kräftig nachgearbeitet, damit der Kram sehr druckvoll rüberkommt. Mit entsprechenden Samples und Effekteinheit bekommt man das auch bei einem E6400 hin, aber eben nicht "instant-on", und es ist erstmal Arbeit, die man selbst machen muß.
Genau das ist das. Spezialisierte Samples werden normalerweise aufs Gerät angepaßt. Angenommen, es gelingt dir, die Samples aus einer Motif XF rauszudumpen, und du lädst sie in ganz was anderes, etwa einen Akai S3000, einen E-mu E4XT oder einen Roland S-760. Angenommen, du nimmst auch den Aufwand auf dich, sie komplett zu mappen. Dann wirst du feststellen: Das klingt ja gar nicht mehr so geil wie aus der Motif. Wahrscheinlich würdest du es nicht mal mit einer Kurzweil K2500 mit V.A.S.T.-Zauberei hinkriegen, daß die Samples wieder wie gewohnt klingen, geschweige denn ohne V.A.S.T.-Zauberei über eine "genullte" Struktur. Umgekehrt: Lad mal Samples für einen jüngeren E-mu (um die Emulator-Werkslibrary auszuschließen, die sollte es eigentlich inzwischen für jeden Sampler passend geben) in die Motif.

Aber es ist mir auch schon aufgefallen - was eben angeklungen ist - und was ich nicht verstehen kann, dass die
Hersteller den Anschlussmöglichkeiten so hinterherhinken ?!? Da ist wirklich jeder Hobby-Spaßvogel mit seiner Digicam Lichtjahre voraus(gewesen), oder?
Äh, als Hardwaresampler mit sonst nix (also keine Workstations, keine Groovesampler mit eingebautem Sequencer, nur nackter Sampler fürs Rack) ausgestorben sind, steckten Digicams noch in ihren Kinderschuhen, hatten ein paar MB Speicher, miese Bildqualität, eine geringere Auflösung als eine heutige Grabbelkisten-Webcam und mußten an den Parallelport geschraubt werden oder hatten maximal USB 1.1.

Man muß betrachten, was es denn jeweils in der Zeit, wo bestimmte Sampler gebaut wurden, gab. Ganz zuerst (Fairlight, Emulator, also erste Hälfte der 80er) hatte man 8"-Floppy-Disks mit 360 kB, und das war immer noch ein Vielfaches des Sample-RAM. Paar Jahre später war man bei 3½"-Floppys mit Plastikgehäuse und 720 kB. Weil so ganz allmählich größere RAM-Mengen bezahlbar wurden, endete das damit, daß man größere Samplesachen von jeweils mehreren Floppys laden mußte – nervig.

Zum Glück gab's SCSI. Wir sind immer noch in den 80ern. Man kann sagen, bis ein ganzes Stück in die 90er rein waren SCSI I und II ziemlich übliche Schnittstellen bei allem, was weder ein reiner Daddelrechner noch der Vorläufer der heutigen Windows-PCs war. Das war lange, bevor es USB gab. Otto Normalverbraucher schraubte sich damals seinen Nadeldrucker an den Parallelport seines MS-DOS-Rechenknechts und speicherte sein Zeugs auf Floppy, um die noch recht kleine Festplatte (und die kamen auch erst Ende der 80er groß auf) nicht vollzustapeln. Die Kreativen aber hatten Mac, Atari ST oder gar UNIX-Workstations. Mit SCSI. (Okay, Atari hatte seine eigene SCSI-Variante, aber immerhin.) An SCSI konnte man damals so einiges anschließen: Richtig dicke Drucker, die ersten Scanner – und externe Laufwerke, besonders externe Festplatten. Da war SCSI konkurrenzlos.

Lag also nahe, auch in Samplern SCSI einzubauen. Da konnte man seine Unmengen an Samples auf einer externen Festplatte sicher. Oder auf einer internen, denn das SCSI-Interface hatte ja normalerweise auch einen internen Steckplatz, und dann gab's auch eine Anbringungsmöglichkeit für eine Festplatte. Gut, SCSI-Platten waren teurer als IDE-Platten (SATA-Vorläufer), aber egal, wenn man sich für ein paar Tausender einen Sampler anschafft und für noch mehr Reibach eine RAM-Erweiterung, die den Wunsch nach größeren Speichermedien als Floppys erst aufkommen ließ, weint man nicht dem Aufpreis für die SCSI-Platte gegenüber der IDE-Platte nach.

1992 schon kam Ultra SCSI auf. Noch fetter, noch schneller. SCSI II wurde aber weiterhin unterstützt, und dafür wurden kurze Zeit später auch passende CD-Laufwerke gebaut. SCSI II war damals noch gut genug für Sampler, zumal Ultra-Peripherie sich wohl doch eher an die UNIX-Fraktion wandte, etwa zum Sichern von Unmengen an Daten auf Streamer. Aber Stichwort CD: In den 90ern ging's ja erst richtig los mit externen Wechsellaufwerken. Sample-Libraries in Herstellerformaten kamen als CD-ROM. Die Sampler hatten mittlerweile genügend maximalen RAM, um den Einsatz so großer Speichermedien zu rechtfertigen, und man konnte der Romplerfraktion unter die Nase reiben, daß man hier eine CD-ROM hatte mit einem (1) gesampleten Konzertflügelsound, der alleine um ein Vielfaches mehr an Speicher einnahm als sogar die damals üppigen 8 MB ROM, in die alle Samples und Programme eines Proteus/1 XR eingebrannt waren. So etwas war dann natürlich per Floppy nicht mehr ladbar, schon gar nicht jedes Mal, wenn man den Sampler einschaltete, das ging nur auf entsprechend großen Medien wie etwa CD-ROM. Und zu schreiben ging's nur auf Festplatte oder die allmählich aufkommenden Wechselplatten wie ZIP oder die diversen MO-Systeme (niemand war so irre, Samples auf Streamerbänder zu ziehen, höchstens als Datensicherung, und selbst das halte ich für unwahrscheinlich). Die hingen aber alle am "Volks"-SCSI I oder II.

Warum man so was nicht einfach in einen Sampler eingebaut hat, dann hätte man sich externe SCSI-Sachen sparen können? Zunächst mal: Intern hatten die Sampler auch SCSI. Null Geschwindigkeitsvorteil, allenfalls Vorteil im Handling und im Platzbedarf. Zweitens: SCSI-Platten waren so teuer, daß meines Wissens nie ein Samplerhersteller tatsächlich eine Festplatte serienmäßig in einen Sampler eingebaut hat. Drittens: Die ersten CD-ROM-Laufwerke waren auch nicht billiger, die waren ja gerade erst aufgekommen. Ein Sampler mit internem CD-ROM-Laufwerk wäre schweineteuer gewesen. Akai hat genau ein Samplermodell mit internem CD-Laufwerk gebaut, den CD3000 (auch erhältlich als mit Akai-Optionen voll aufgerüsteten CD3000XL). Wenn ich mich richtig entsinnen kann, war der CD3000 teurer als das eigentliche Flaggschiff S3200. Bei dem hatte Akai eine cleverere Idee: Man konnte gegen Aufpreis ein MO-Laufwerk einbauen lassen. Das war zwar auch nicht schneller als SCSI-CD oder SCSI-Festplatte, aber arbeitete mit wiederbeschreibbaren Wechselmedien von beeindruckender Speicherkapazität (zumindest genügend für maximal 32 MB RAM).

Um SCSI bildete sich ja sogar eine kleine Zubehörindustrie für Musiker. So gab es von Synthax den Syndrive, ein Rackmodul in 1HE oder 2HE mit SCSI-Laufwerken. Ich hab selbst einen Syndrive in 2HE mit zwei Laufwerkseinschüben, jeweils mit eigenen SCSI-Anschlüssen. Als Studiomusiker konnte man natürlich auch normale externe Laufwerke in ihren normalen Gehäusen oder in externen Standardgehäusen nehmen, aber diese Lösung war roadtauglich, weil man den ganzen Kram im Rack verkabelt lassen konnte und die Laufwerke nicht extra verstauen mußte.

USB gibt's schon seit 1996, aber die ersten vier Jahre hatte man nur eine Übertragungsrate von maximal 12 MB/s. Da konnte man auch gleich beim guten alten SCSI mit 10 MB/s bleiben, für das es reichlich Komponenten gab, und mußte nichts neu entwickeln, zumal ja so manch ein Samplernutzer dann doch mal auf einen anderen Sampler aufrüstete, aber nicht einsah, warum er wegen irgendwelcher Schnittstelleneskapaden sein heißgeliebtes Plextor-CD-ROM veräußern müßte. Wir kennen das Theater ja mit Flash-Speicherkarten Mitte der nuller Jahre, wo es etliche proprietäre Formate gab, für die es nur wenige Jahre später keine Karten mehr zu kaufen gab, weil CompactFlash und SD sich als Standard durchgesetzt haben. Wenn USB überhaupt zum Einsatz kam, dann wie beim Akai S5000/S6000 als USB To Host, um den Sampler an einen Rechner anzuschließen und per Spezialsoftware Samples bzw. Programme vom Rechner auf den Sampler zu schicken. Ich weiß auch nicht, wie es bestellt war um consumer- bzw. musikerfreundliche Peripherie für schnellere SCSI-Protokolle (Ultra-2 etwa) wie CD-Laufwerke, ich meine aber, Iomega hat seine ZIP-Laufwerke nie für was Schnelleres als SCSI II gebaut. Firewire kam auch nicht in Frage, Firewire war damals nur Mac-kompatibel. Sprich, die Umstellung der Sampler auf schnelleres SCSI lohnte sich nicht, zumal sich SCSI ja auch rasant weiterentwickelte.

2000 kam dann USB 2.0, schneller als Firewire 400 und als jedes SCSI-Format, und es kam auch in Windows-PCs. Natürlich gab's dafür schnell auch Laufwerke, besonders die ersten USB-Flash-Sticks kamen bald auf. 2000 waren aber so ganz allmählich selbst Windows-Schleudern potent genug, um darauf komplette Musikproduktionen zu fahren, und selbst Discounterrechner kamen ab Werk mit so viel RAM, wie so mancher Sampler gegen ein Schweinegeld maximal installiert bekommen konnte. Und für live ohne Computer boten inzwischen alle außer Roland Workstations mit optionalem oder gar serienmäßigem Sample-RAM an. Die konnten zwar (noch) nicht auf die üppigen 256 MB eines S5000 aufgerüstet werden, live brauchte das aber auch keiner, weil es schon ewig dauerte, über SCSI zweistellige MB-Mengen zu laden. So ganz allmählich war man an einem Punkt angelangt, wo klassische Hardwaresampler ganz einfach gar nicht mehr gebraucht wurden. 2002 schob Akai seine letzten klassischen Sampler auf den Markt, Z4 und Z8. Mit 24 Bit/96 kHz, mit einem halben GB an maximalem RAM, und erstmals mit USB nicht nur To Host, sondern auch To Device. Allerdings hatte sich USB 2.0 noch nicht so wirklich durchgesetzt, so daß sie noch USB 1.1 hatten. Vor allem aber war selbst für solch potente Sampler die Götterdämmerung angebrochen. Zumal im selben Jahr Kontakt und im Vorjahr HALion vom Stapel gelaufen waren.

Danach lief im Bereich der rechnergestützten Produktion die Weiterentwicklung so rasant, daß es Herstellern wie Akai oder E-mu, die die Segel noch früher gestrichen hatten, gar nicht mehr möglich war, Sampler zu entwickeln, die einem erheblich billigeren Softwaresampler Paroli bieten konnten. Softwaresampler konnten auf die blitzschnell wachsenden RAM-Mengen von PCs und Macs und vor allem auch auf die immer schnelleren Speicher zurückgreifen; beim Hardwaresampler konnte man gar nicht so schnell auf die Entwicklung neuer Speichertypen reagieren, und vor allem mußte ein Hardwaresampler länger laufen und wurde nicht nach ein, zwei Jahren durch einen dickeren, neueren ersetzt. Am PC mit Softwaresampler konnte man ohne weiteres mal eben einen USB-Stick über USB 2.0 anschließen; wie gesagt, zwei Jahre nach Markteinführung hatte es immer noch kein Samplerhersteller geschafft, USB 2.0 zu implementieren. Vor allem aber hätte ein Hardwaresampler ebenso total in eine Sequencerumgebung (Cubase, Logic) integrierbar sein müssen wie ein VST-Sampler.

SCSI wurde in Verbindung mit Samplerfunktionalität übrigens erst zu Grabe getragen, als Kurzweil die K2600-Workstation einstellte, die im Grunde eine anderthalbmal aufgebohrte alte K2000 war – und immer noch kompatibel zu denselben alten Laufwerken. Inzwischen wurden passende SCSI-Laufwerke auch schon gar nicht mehr hergestellt, und auch gebraucht bekam man sie kaum mehr, zumal entsprechende SCSI-Laufwerke auf eBay gern mit dem Zusatzvermerk "kompatibel zu $SAMPLERMARKE" und entsprechendem satten Aufpreis verkauft wurden. Das gute alte blaue Iomega ZIP 100 SCSI bekam man damals schon in der Bucht entweder aus der Mac-Restekiste für 1 € oder als ehemaliges Samplerlaufwerk für zweistellige Beträge. Selbst bei Akais letzten Samplern war SCSI eigentlich nur noch für bei Aufsteigern von älteren Samplern sowieso vorhandene Laufwerke eingebaut, damit die nicht alle ihre Peripherie mit austauschen mußten.

ROMpler sind "read only memory", oder?
Die aktuellen Workstation zählen wohl zur Kategorie RAM, oder?
Rompler sind der Überbegriff für alle Klangerzeuger, die mit Samples aus einem ROM (Read Only Memory) arbeiten, wobei der Begriff auf samplebasierte Arranger-Keyboards (und die sind seit den 80ern wohl alle samplebasiert) nicht angewandt wird, sondern nur auf Synthesizer und Artverwandtes. Wenn die Art der Klangerzeugung nicht extra erwähnt wird (analog, virtuell-analog, Wavetable...) und das Gerät nicht älter als 20 Jahre ist, kannst du davon ausgehen, daß du es mit einem Rompler zu tun hast.

Workstations sind zunächst mal alle Rompler. Ist ja auch praktisch, da kann man sie erst mal alle als Presetschleudern nutzen. Einschalten, losdaddeln. Die Ausstattung mit Sample-RAM kam erst allmählich, je nach Hersteller früher oder später und mit mehr oder weniger RAM. Kurzweil brachte 1991 die K2000 auf den Markt, die man schon mit mehr RAM bestücken konnte als jeden Akai der nächsten paar Jahre – 64 MB an stinknormalen Computer-SIMMs. Im selben Jahr kam Yamahas SY99 raus, die maximal 3 MB an Sample-RAM unterstützte, und das waren schweineteure proprietäre Speichermodule. Roland dagegen hat erst 2003 mit der Fantom-S seine erste Workstation mit Sampler-/RAM-Sampleplayer-Funktionalität rausgebracht. Aber alle Workstations mit Sample-RAM haben auch Samples im ROM, die sofort nach dem Einschalten bereit sind.

Das Problem mit den Ladezeiten geht man ja auch erst seit kurzer Zeit im großen Stil an durch Verwendung von internem Flashspeicher. Yamahas Motif XF verwendet ihn anstelle von RAM, so daß die geladenen Samples beim Ausschalten nicht flöten gehen und beim Wiedereinschalten sofort so zur Verfügung stehen wie die Werkssounds im Sample-ROM. Korg hat in der Kronos eine SSD, von der ruckzuck Samples geladen und besonders auch gestreamt werden können. Die Kronos hat auch Einstellungen, über die sie weiß, was sie beim Einschalten alles laden soll. Die Yamaha EX5 verfuhr schon 1999 ähnlich und lud automatisch den Inhalt des optionalen Flash-ROM in den ebenfalls optionalen Sample-RAM, aber während die EX5 maximal 16 MB an Flash-Speicher haben konnte, was gerade mal ein Viertel des maximalen Sample-RAM von 65 MB war (wer mehr befüllen wollte, brauchte wieder SCSI oder sehr viele Disketten, und das ging dann nicht mehr automatisch), mißt die SSD in der Kronos mal eben 30 GB.


Martman
 
Zum Thema Kameras und Speichermedien kann ich auch noch was sagen, da Fotografie mein anderes, teures Hobby ist :)

Ganz alte Sony Mavicas zeichneten direkt auf Disketten auf, dann kamen die ersten Flashspeicherkarten: SmartMedia, MemoryStick, PCMCIA und CompactFlash. Rechneranschluß war, wenn überhaupt vorhanden, seriell (RS232). Später kamen dann MMC/SD und xD (als Nachfolger der SM-Karte, die maximal 128MB kann) hinzu, inzwischen ist SD bei SDHC un SDXC angelangt, SM lange aus dem Rennen und xD nur noch von Olympus genutzt (Toshiba baut keine Kameras mehr und Fuji setzt auch auf SD). MemoryStick hat derart viele Varianten, die meist auch völlig inkompatibel zueinander sind, der Rest nutzt SDHC und CF, auch die von Minolta für Sony gebauten Alpha-DSLRs verweden CF, manche aber auch MS als Zweitfach. PCMCIA und CF sind beides faktisch IDE-Schnittstellen, also wie eine parallele Festplatte ansprechbar, und das Limit wird nur durch das in der Software implementierte Dateisystem begrenzt. Kameras, die so um die neue Jahrtausendwende herauskamen, verwendeten meist FAT16, da ist dann bei 2GB Schluß. Aktuell wird FAT32 verwendet, das hat nach oben sehr viel Reserve.

Die Hersteller von elektronischen Musikinstrumenten allerdings hinken bei den Speichermedien bzw dessen Einbindung doch arg hinterher. USB-Sticks gibts nun schon viele Jahre, aber erst in den letzten 2-3 Jahren kamen Instrumente auf den Markt, die eine Speicherung auf USB-Sticks bzw gar externen Festplatten erlaubten. Bis USB überhaupt Einzug hielt, hats auch lange gedauert. Zu SCSI hat Martman ja schon was geschrieben, aber ansonsten wurde lieber auf kurzlebige, proprietäre Lösungen gesetzt, statt gängige Speichermedien wie zB Compactflash zu nutzen, die einfach einzubinden sind. Inzwischen finden sich immerhin auch USB2Host, SD und CF als Anschlüsse. Warum da so Exoten wie SM oder xD verbaut wurden, die letztlich komplizierter einzubinden sind als zB CF, will mir nicht in den Kopf.

Apropos USB: erst, als Apple mit dem ersten iMac USB serienmäßig als Ersatz für den alten ADB verbaute, kam diese Schnittstelle richtig in Schwung. Bis stationäre PCs allerdings auch im BIOS eine Gleichbehandlung von PS/2 und USB erhielten, sollte es noch recht lange dauern.
 
Genau das ist das. Spezialisierte Samples werden normalerweise aufs Gerät angepaßt. Angenommen, es gelingt dir, die Samples aus einer Motif XF rauszudumpen, und du lädst sie in ganz was anderes, etwa einen Akai S3000, einen E-mu E4XT oder einen Roland S-760. Angenommen, du nimmst auch den Aufwand auf dich, sie komplett zu mappen. Dann wirst du feststellen: Das klingt ja gar nicht mehr so geil wie aus der Motif. Wahrscheinlich würdest du es nicht mal mit einer Kurzweil K2500 mit V.A.S.T.-Zauberei hinkriegen, daß die Samples wieder wie gewohnt klingen, geschweige denn ohne V.A.S.T.-Zauberei über eine "genullte" Struktur. Umgekehrt: Lad mal Samples für einen jüngeren E-mu (um die Emulator-Werkslibrary auszuschließen, die sollte es eigentlich inzwischen für jeden Sampler passend geben) in die Motif.
Martman

Das kann ich so nicht bestätigen. Man versucht beim Samplen die Quelle optimal und bearbeitungsneutral zu erfassen. Dann hängt es von den Bearbeitungsmöglichkeiten des jeweiligen Gerätes ab, was sich daraus machen lässt. Meine Erfahrungen decken sich da mehr mt der von microbug (s.o.) gemachten Aussage. Testsounds mit gleichen Samples auf dem PC mit Kontakt klangen meist weniger überzeugend als ich sie bei etwa gleichen Einstellungen mit dem Motif hingekriegt habe, obwohl das Audiointerface des Rechners schon einen halben Motif-Neuwert hat. Dazu kommt noch, dass man sich in Kontakt prima totklicken und -scrollen kann.


ukm
 
Hab mich hier gerade mal durchgearbeitet. Der Thread ist ja mittlerweile in verschiedene Richtungen abgedriftet, na ja, passiert immer wieder ;)
Meine Meinung zu den Hardware Samplern: Ja, ich sehe das auch so, dass die so gut wie weg vom Fenster sind. Der eine oder andere hat sie mehr oder weniger noch im Einsatz, aber nur, um vorhandenes Material zu nutzen, wohl kaum, um noch neue Sounds zu erstellen. Wenn man sie verkaufen würde, bekommt man kein Geld mehr. Ich hatte diverse, und hab sie in den letzten 3 Jahren alle für n Appel und n Ei in der Bucht verschleudert: Akai S2000 (Vollausstattung) 50EUR, Yamaha A3000 (Vollausstattung) 80EUR, AKAI S3000XL (fast Vollausstattung) 120EUR, AKAI S3200 (fast Vollausstattung) 160EUR. Einen A3000hab ich jetzt noch, und den werde ich vermutlich aus nostalgischen Gründen behalten, weil ich ihn auch genauso gut auf die Müllkippe schmeißen könnte, bevor ich mir die Arbeit mache, ihn einzustellen.
Eine andere Geschichte ist vielleicht der interne Hardware Sampler einer Workstation, also nicht die eben genannten Standalone-Geräte. Da mag das ganz nett sein, um die eine oder andere Lücke zu schließen, weil auch einfacher vom Handling und vom Einbinden in's Setup, ohne dass man zusätzliche Geräte mitschleppen und verkabeln muss. Kurzweil macht es da auch besonders gut, indem sie ihrer PC3K Serie einen FlashSpeicher gönnen. Aber mal ehrlich, wofür brauche ich heute wirklich noch Samples, wenn im Grunde alles an Sounds, was ich benötige in einer Workstation drin ist? Kommt mir nicht mit: Ein EMU klingt besser. Auch das wurde hier schon erwähnt, wenn ich ein Piano samplen will, ist ein EMU auch in absoluter Vollausstattung jeder Workstation unterlegen. Und was die Durchsetzungsfähigkeit der Sounds angeht, sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn der Korg M3 wie hier beschrieben, im Bandgefüge untergeht, liegt das nicht am Gerät oder den Möglichkeiten, sondern einfach nur an den beschissenen, völlig effektüberladenen Presets, wofür Korg und einige andere auch bekannt sind. Wenn ich da nacharbeite, indem ich in erster Linie die Effekte reduziere, sowie vielleicht die EQs und Compis zurückschraube, kommt der genauso gut durch, wie jedes andere Keyboard oder EMU.
Ja, ich habe mir hier in diesem Forum in ähnlichen Diskussionen auch schon angehört, dass Hersteller wie Yamaha für seine Geräte große Sample-Libraries zum Download anbieten, wo man die Sounds erweitern kann. Aber wer macht sich den heute noch selbst die Arbeit und sampelt sich Sounds und erstellt die Keymaps dazu? Ich behaupte nachwievor, dass der hauptsächliche Einsatz eines Samplers (vor allem Live) heute nur noch aus dem Abfeuern von Loops und Phrasen besteht, und dafür eine extra Kiste mitschleppen macht wohl kaum einer, Ausnahme die kleinen handlichen Geräte wie Akai MPC oder Roland SP.
Es mag da natürlich noch vereinzelt Leute geben, hauptsächlich im Bereich elektronische Musik, die immer noch eigene Sounds kreieren und sich da nicht von den Möglichkeiten einer Workstation einschränken lassen wollen. Wobei wenn ich mir da meinen prominenten Nachbarn den Herrn K. Schulze anschaue, der immer noch aktiv ist, selbst der hat mittlerweile nur noch handelsübliche Workstations im Einsatz, hat alles alte Zeug rausgeschmissen, und wie mir sein Techniker neulich erzählt hat, freut er sich tierisch über die tollen Mellotrons im Nord Stage, wie toll die Loopen können, und er spart sich den ganzen Aufwand mit Samplern, mit denen er das bislang versucht hat nachzubauen (das original Mellotron hat er schon vor Jahren rausgeschmissen).
 
Aber mal ehrlich, wofür brauche ich heute wirklich noch Samples, wenn im Grunde alles an Sounds, was ich benötige in einer Workstation drin ist?

Neben den von dir schon erwähnten Loops und One-Shoot-Samples sag ich mal klar und deutlich: Ethno Sounds und alle anderen Sounds die wir aus älteren Keyboards mögen und immer noch gerne einsetzen.
Ich verwende hier und dort immer noch sehr gerne das bekannte StaccatoHeaven aus dem D50. Das klingt besser als jede Nachprogrammierung mit irgendwelchen Bells und Voices. Ähnlich ist es mit ethnischen Sounds die ich ab und zu mal anwende. Für mich ist der Sampler die Erweiterung des Keyboards im Sinne von Sounds die ich "out of factory" entweder überhaupt nicht oder nicht in der gewünschten Qualität vorfinde. Ein Klavier zu sampeln, neben den schon 40-50 im Keyboard vorhandenen würde ich mir auch nie antun.
Auch der Begriff "heute" ist mir sehr vage. Wenn du dir die Multisample Liste eines 01/W aus dem Jahre 1991 durchliest, findest du eigentlich alles vorhanden was auch heute verwendet wird. Klar, die Qualität der Multisamples aus dem 01/W lässt heute zu wünschen übrig, aber es stimmt mMn nicht, dass wir bis heute warten mussten, um "alle" Sounds an Board zu haben und der Sampler deswegen obsolet ist. Einen Unterschied sehe ich allerdings im Ansatz zwischen japanischen und amerikanischen Instrumenten. Die Japaner setzten auch schon vor 20 Jahren auf eine allumfassende Soundpalette, während amerikanische Instrumente vieles nicht an Bord hatten. Da hat man sich wohl zwischen Quantität und Qualität für das letztere entschieden. Man nehme einen Kurzweil K2000 und einen Korg T3 aus derselben Zeit und lese sich die Multisample Liste durch. Da wird es ganz deutlich.
 
Die Yamaha EX5 verfuhr schon 1999 ähnlich und lud automatisch den Inhalt des optionalen Flash-ROM in den ebenfalls optionalen Sample-RAM, aber während die EX5 maximal 16 MB an Flash-Speicher haben konnte, was gerade mal ein Viertel des maximalen Sample-RAM von 65 MB war (wer mehr befüllen wollte, brauchte wieder SCSI oder sehr viele Disketten, und das ging dann nicht mehr automatisch), mißt die SSD in der Kronos mal eben 30 GB.

Hallo Martmann,
die Yamaha EX5 läd den Flash-Inhalt nicht ins optionale Sample-RAM.
Die Flashs des EX5 hatten haargenau dieselbe Funktion wie die im aktuellen Motif XF.
Eigenes Sample-Material wird genauso fest abgelegt, wie die internen ROM-Waves;
und ist auch genauso nutzbar.
Gruß
 
Apropos Hardware-Sampler; da das MPC1000 heute ja immer noch als
Hardware-Sampler verkauft wird, und ich eines gegauft habe,
schreibe ich hier kurz etwas über dieses Kästchen.

Akai MPC 1000 - meine erste Erfahrung , , ,

Auf der Suche nach einem Hardware-Sequenzer bin ich nun auf einem
Akai MPC1000 gestoßen, den ich für 629,- Euro mit 128MB-RAM (V2) nagelneu
aus dem Großhandel gekauft habe.
Merster Eindruck: "Boah, ist der schwer!" Die fast 4 Kilos lassen auf Wertigkeit vermuten. So isses. Zumindest für das vertikale Panel-Blech, denn das ist aus Metall.
Der Boden natürlich auch. Und mit rutschfesten Füßen versehen, wie gut. Was mir äusserlich sonst noch so auffällt, schreibe ich kurz.

Negativ:
Katastrophal sind: alle Druck- und Bedientaster, sowie das Daten-Rad.
Selbst mein Casio-Tischrechner (15,- Euro) hat bessere Taster. Das Daten-Rad eiert schon im Neuzusstand billig und bedenklich beim Drehen daher. Es MUSS aber ein Leben lang funktionieren, da es keine Werte-Taster für "Plus und Minus" gibt. Zudem ist es noch ungenau; die Werte springen manchmal vor oder zurück, wenn man gedreht hat. Die beiden Slider (u.a. für bahnbrechend innovative zuweisbare Effekte, welche sich sogar in Echtzeit aufzeichnen lassen, wow), sowie der Rec-Gain- und Volume-Regler gehen qualitativ in Ordnung. Ich möchte nicht nur meckern, aber die Pads geben mir subjektiv auch keinen Anlass zur Freude. Die Dynamik ist so heftig, dass man schon enorm auf die Pads hauen muss. Da nutzt auch die einstellbare Velocity-Curve nicht wirklich weiter.
Selbst ohne Dynamik bei "Full-Level"-Funktion (gut, dass es die gibt!!), wollen die Pads immer noch stark angeschlagen, besser noch "gedrückt" werden. Kein Spaßfaktor am Start. Zwei Foodswich-Anschlüsse und der Kopfhörerausgang sind vorne am Gerät platziert. Gut gemeint von Akai, jedoch bei dem kleinen Gerät ragen die Kabel ehr hinderlich vorne heraus. Bei einem z.B. großen Gerät (Keyboard) ist diese Idee ja hilfreich.
Die Software ist meines Erachtens trotz V2 immer noch sehr mangelhaft.
Das gesamte Audio-Ausgangssignal (Stereo) ist linkslastig. Meine Ohren sind O.K. Eine Global Panorama-Einstellmöglichkeit sucht man vergebens. Stattdessen gibt es auf der Mixer-Ebene eine Pan-Einstell-Möglichkeit, die aber statt numerische Werte nur eine Art "Uhr" zeigt. Dreht man nun am Datenrad, dann verstellt man zwar hörbar das Panorama, aber die Zeiger im Display ändern sich sichtlich nicht; erst später lediglich in großen Schritten, sodass man schwerlich genau weiß, wie viel Pan ich tatsächlich zugegeben habe; man bewegt sich "unsichtbar" mit dem ohnehin schon ungenauen Datenrad im Pan-Modus der einzelnen Pad-Sounds. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn man erkennt die ehemals genau eingestellten Pan-Werte später nicht mehr wieder.
Die Input-Thru-Funktion ist oben zufolge leider auch linkslastig. Noch schlimmer:
das Thru-Signal wird verfälscht / härter / schärfer wiedergegeben. Master-Effekte, sowie die FXs sind dabei nat. komplett ausgeschaltet.

Zu den positiven Dingen:
Ein Sequenzer, der richtig gut, einfach und logisch funktioniert. Deshalb behalte ich ihn auch. Ich benutze das MPC als Drumcomputer. Ich synchronisiere es mit einer Yamaha EX5 Workstation; die Haupt-Sequenzen laufen im EX; dieser steuert das MPC1000 an. Selbst Measure-Sprünge am EX erkennt das MPC - vorbildlich.
Das "Bauen" von Sequenzen geht schön leicht von der Hand; das von Songs noch leichter, wie ich finde. Hier ist schon fast ein bisschen Spaßfaktor zu vernehmen.
Das Einladen von Samples geht (aus dem internen Flash-Speicher als auch von der CF-Carte) geht angenehm schell von statten.

Mein Fazit:
Das MPC1000 ist nie und nimmer 600,- Euro Wert.
Roland hat mit seinem SH-01 GAIA gemessen an Preis und Leistung um Lichtjahre mehr zu bieten. Ein Stahlgehäuse mit Monochrom-Display am MPC1000, billigsten Bedien-Elementen und einer Software inne, bei der man förmlich spürt, dass die Entwickler sich zähneknirschend der 2500er nähern mussten, jedoch bei weitem noch nicht ausgereift wirkt. Sein gut und einfach funktionierender Sequenzer macht das Kistchen nur bedingt wieder wet.
 
Ethno Sounds und alle anderen Sounds die wir aus älteren Keyboards mögen und immer noch gerne einsetzen.
ok, das mag durchaus für den einen oder anderen ein Grund für einen Sampler sein. Aber mal ehrlich, bevor ich mir die Arbeit mache, und diese Sounds sample, hol ich mir doch lieber einen separaten Expander. Für die alten Roland Sounds kann man sich z.B. einen JV oder XV in's Rack schmeißen und hat alles, was man braucht. Korg, EMU, Yamaha hat da wirklich nichts, was es sich lohnen würde, zu samplen. Prophet und Oberheim bekommt man für aktuelle Workstations - besonders Kurzweil macht das sehr gut - teilweise schon in den Presets geliefert.

Bei Natursounds sind wir uns wohl einig, dass sich da ein Sampler nicht lohnt.
 
Korg, EMU, Yamaha hat da wirklich nichts, was es sich lohnen würde, zu samplen.

Da würde ich dir gerne widersprechen.

Z.B. sind die Korg String Ensemble Samples der X5 und Trinity-Generation sehr charakteristisch und optimal für Symphonic Metal à la Nightwish. Um das mit anderen Samples hinzubekommen hat man mehr Aufwand als einfach absamplen. Klar, Live merkt den Unterschied kaum einer, aber es geht hier ja nicht nur um Live-Einsatz, oder? Wobei man das hier auch mit einem X5DR im Rack günstig und mit wenig Platzverbrauch abgedeckt hat, zusätzlich zu sonstigen Korg-Klassikern wie das M1-Piano, "Universe" usw.

Oder andere Korg-Klassiker, wie die Wavestation. Da habe ich zwar schon viele Emulationen gehört aber noch keine überzeugenden Imitate. Zwar gibt's dafür als Ersatz auch die Plug-in-Version, aber hier im Thread geht's ja gerade um Lösungen ohne Computer.

Ich dagegen habe von den JVs noch nichts gehört, was sich m.E. lohnen würde zu samplen. Das ist alles irgendwie Standardware. Vielleicht ein paar Sounds der World-Expansion, aber Ethno-Samples habe ich genug für meinen K2500.

Chris
 
Ich dagegen habe von den JVs noch nichts gehört, was sich m.E. lohnen würde zu samplen. Das ist alles irgendwie Standardware.

Geht mir genauso, zumal man den Soundcharakter dieser Dinger irgendwann über hat. Läuft sich nach, sozusagen der Tchibo-Effekt. Nachdem mir in den 90ern die Werkssounds der JV-Kisten aus jedem 4. Chartsong und jeder 2. werbemusik entgegenschallten, hab ich meinen JV-1080 verkauft und dem Ding keine Sekunde nachgetrauert. Zu wenig Charakter, diese Dinger. Meinen DX7IID vermisse ich dagegen durchaus.

@Bastiab: danke für diese Einschätzung der MPC1000, die Pads sind bei diesem Ding immer wieder Hauptkritikpunkt, vor allem im Vergleich zu den größeren bzw älteren Modellen. Was den Sequenzer angeht, hoffe ich mal, dass die App zur MPCfly die Funktionalität der echten MPC nachempfinden kann, dann könnt das auch was werden :)
 

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