Tipps zur Marktübersicht - aktuelle Keyboards

Den Monochrom-Monitor fand ich immer als Vorteil, hab lange gebraucht, mich an Farbe zu gewöhnen, zumal das Verkleinerung bedeutet hätte. Ich hatte zu Anfang einen 1040ST, dann einen MegaST und parallel dazu dann einen TT mit dem TTM194, das wurde dann 1998 durch einen Mac ersetzt, ein MegaST(E) bliebt aber für MIDI, später dann ebenfalls durch einen Mac (G3 beige) ersetzt, noch mit dem klassischen OS. Die fiese Maus hab ich nur ganz am Anfang benutzt (1991) und mir sehr schnell eine Logitech gekauft, später waren dann Trackballs vorhanden, die ich sehr vermisse, gibts nur leider nimmer und schon garnicht als USB, jedenfalls nicht diese, und Umbauen, wie ich das für Mac machte, mag ich nimmer.

Achja, Log3, das war der Nachfolger des UnitorII, speziell für den Falcon entwickelt und gleichzeitig Dongle. Hatte ich auch mal kurz. Funktionierte prima. Entwickelt und gebaut von EES, wie die späteren Emagic-Interfaces auch.

Ich hab, als ich mit OSX und MIDI anfing, auch gedacht, daß das mit modernem OS und Rechner pillepalle ist, aber landete voll auf der Nase. Bei MIDI-Timing geht nichts über den Atari (außer vielleicht ein Hardwaresequenzer), solange man Export nicht benutzt hat. Kein Wunder, die Schnittstellen waren direkt am Bus dran, ohne abstrakte Treiberzwischenschicht, sondern wurden direkt per Maschinencode angesprochen. Ein (MIDI)-Ausgang am ROM-Port war ja nur mit Tricks möglich: man hat sich Hardware gebaut, die durch Lesen von bestimmten Adressen am ROM-Port Bits setzte oder nicht, diese wurden dann ebenfalls per Hardwaresteuerung an die MIDI-Ports verschoben und konnten dann ausgegeben werden. So funktionierten damals alle Ausgabeports am ROM-Port, denn dieser besaß keine Schreibleitung, aber man war erfinderisch. Auch dieser Umweg machte dem MIDI-Timing garnichts aus, ich hatte da selbst beim 1040 und 3 satt befeuerten Strängen keine Probleme.

Achte einfach drauf, daß das MIDI-Interface einen eigenen Treiber mitbringt und laß die Finger von Interfaces, die nur so mit dem CoreMIDI-Treiber gehen. Ich empfehle AMT8 bzw Unitor8 MKII gebraucht. Es hat schon seinen Grund, warum genau diese Dinger nach wie vor in vielen Racks zu finden sind, selbst bei Leuten die Cubase am Mac nutzen, obwohl Steinberg ja mit dem Midex8 ebenfalls was passendes hätte (und ebenfalls aus dem Hause EES stammt), aber das Midex8 ist im Vergleich zum AMT8/Unitor8 eine Katastrophe.

Das problem ist ja auch, daß es kaum noch wirklich brauchbare Mehrfach-MIDI-Interfaces gibt, vor allem im Rackformat. MOTU natürlich, klar, aber die mußten ihr zwischendurch eingestelltes MIDI Express XT wieder rausbringen, weil die Kunden denen die Bude einrannten. Die MOTUs sind halt teuer und wenn man Patchbayfunktionen will, muß man die Großen nehmen, also Midi Express (XT) oder das MIDI Time Piece. Die Kleinen werden zudem nur über USB mit Spannung versorgt, was leider nicht unproblematisch ist. Außer MOTU hats noch das ESI MU-8(XL), welches aber keine eigenen Treiber mitbringt, sondern mit den Standardtreibern der Betriebssysteme läuft, was bei CoreMIDI meiner Erfahrung nach ein NoGo ist. Das ebenfalls nur noch gebraucht zu habende Midex8 dürfte eher für Windowsnutzer interessant sein, daß Steinberg dafür nämlich einen akuellen Treiber bereitstellt.

Will man ein vernünftiges Mehrfach-Interface für den Mac haben und nicht das Geld fürs große MOTU hinblättern, bleibt einem nur AMT8/Unitor8 MKII bzw das kleinere MT4, dessen Timing ich aber nicht ausgetestet habe. Für die Emagics gibts darüberhinaus noch ein Kontrollfeld für MacOS zum programmieren der Patchbayfunktionen, da Unitor8 Control (abgespeckter Sounddiver, dürftest Du noch als Polyframe kennen) unter Lion nicht mehr läuft.

Wenn Dir nur ein MIDI-Strang reicht, geht auch ein Audiointerface mit MIDI, da empfehle ich ebenfalls MOTU, zB das Ultralite oder 828MKIII. Da dann eine MIDI-Patchbay dran und gut ist (die gibts allerdings auch nimmer neu, daher kann man auch gleich ein Multi-Interface mit dieser Funktionalität nehmen).

Wenn Du nicht so gerne an Sounds bastelst, kannst Du entweder auf die Werkspresets zurückgreifen, Sounds laden oder auch kaufen - was ich zB bis ich den PC3 bekam, nie gemacht habe, da lohnt es sich aber. Der PC3 deckt sehr vieles ab und die Werkssounds sind nur bei bestimmten Genres nicht so dolle: Bläser und einige Analogsounds. Der Rest ist klasse. Schrauben kann man da sicher ohne Ende, man muß es aber nicht. Von daher wäre vielleicht ja sogar der SP4 interessant, der eine fast reine Presetkiste ist, aber die Sounds der Großen laden kann. Ob man die Medeli-Tastatur mag, muß man probieren.

Wenn Du gerne wieder DX7-Sounds hättest, so könntest Du den CS1x gegen einen CS6x (oder CS6R) austauschen, der kann gleich 2 solcher Pluginboards aufnehmen, die sich in der FM-Version PLG-150DX nennen. Sind sogar vollständig Datenkompatibel zum DX7, verstehen also dessen Sysex-Dumps. Das tut auch der DX200, quasi ein PLG-150DX mit Groovebox drumrum. Dann gäbe es da noch den FS1R, der ebenfalls Voicedumps (VCED, VMEM) des DX7 versteht und die erste Motif, bei der man ebenfalls die Pluginboards nutzen kann. Wenn Du Platz hast, spar Dir das Gebastel und angel Dir einen DX7(II), geht nichts über das Original. Steigen halt derzeit im Preis, die TX7 dagegen sind billig zu haben.
 
Der PC3 kann aber nicht sampeln und der Sequenzer ist auch eher mühsam. Ich bin ein großer Kurzweil Fan, aber hier würde ich ihn nicht empfehlen, es sei denn, der Thread Ersteller kann Sequenzer und Sampler auf den PC verlagern (was ich sehr empfehlen würde!!).

Wenn alles in einem Gerät sein soll, ist wohl der Kronos (vorrausgesetzt man bekommt einen ;)) zur Zeit wohl das beste Gerät.

lg
 
wenns ums Laden von Samples geht (was den meisten ja völlig ausreicht), kann man einen PC3K nehmen, und den Sequenzer fand ich jetzt deutlich weniger mühsam als bei anderen Geräten - ich hab da ja schon einiges hier gehabt und einen guten Vergleich. Liegt vielleicht auch dran, daß ich eher Hardwaresequenzer gewohnt bin. Im Vergleich mit Software ist jeder Hardwaresequenzer zunächst mühsam, das ist aber Gewöhnungssache. Wer vom alten Creator/Notator umsteigt, hats einfach, Cubase und Logic sind da wieder eine andere Welt.
 
Unterstreichung von mir:
- Tasten 76 oder 88
- Nutzung ausschließlich daheim (Gewicht, Bühnentauglichkeit usw sind daher nicht wichtig, aber kein Stage-Piano)
- in einer Band soll es nicht eingesetzt werden
- das gesamte Klangspektrum sollte möglichst gut abgebildet werden (Naturinstrumente ebenso wie Klassiker a la DX7 oder analoge Synthesizer), also kein Spezialist für ein Spektrum
- der Atari wurde mittlerweile durch einen iMac (i7) ersetzt
- zur Aufnahme wird wahrscheinlich Logic Express eingesetzt; Aufnahmemöglichkeiten wie ein kleiner Sequenzer (auch Audio) direkt im Gerät wären aber reizvoll und praktisch
Korg Kronos. Wird zwar eng mit 3000 €, aber kein Rompler der Welt kann echte Phasenmodulationssynthese (Yamaha DX7, Korg MOD-7 - ist übrigens voll kompatibel zu DX7-Klangprogrammen) ersetzen - oder auch nur einen virtuell-analogen Synthesizer, geschweige denn einen echtanalogen (Kronos hat einen "generischen" VA-Synthesizer, eine Polysix-Emulation und eine MS20-Emulation eingebaut). Und da du kein Gebrauchtgerät willst, fällt die Yamaha Motif ES (die letzte Motif-Generation, die mit Steckkarten um weitere Syntheseformen erweiterbar war) flach.

@pheno
Bei gebrauchten Geräten (ganz gleich, wie gepflegt sie sein mögen) bin ich etwas eigen ;)
Gut, bei Gebrauchtgeräten kann man Pech haben, daß man verschlissene Geräte erwischt, aber Gebrauchtkauf ist oft der einzige Ausweg, um an Features zu kommen, die entweder der gewünschte Hersteller nicht mehr anbietet oder gar kein Hersteller mehr.


Martman
 
Hallo,

ich bedanke mich für eure Tipps und Hinweise und wollte kurz eine Rückmeldung abgeben.
Es ist nun doch alles schneller abgelaufen als bei Eröffnung des Threads geplant, es ist nun der Motif XF7 geworden.
Hätte auch gerne 88 Tasten gehabt, aber die Hammermechanik ist für mich doch ungewohnt und kommt vielen Spielweisen (wenn es nicht gerade Piano ist) nicht entgegen.
Auf die Option der Sounderweiterung werde ich wohl eine gute Weile verzichten können. Das Klangspektrum der Presets finde ich überwältigend, aus jedem Bereich sind genügend Sounds dabei. Ob Flächen, Naturspunds oder Synthie, alles klingt kraftvoll und "fett" :)
Auch spezielle DX7 Samples muss ich wohl nicht extra erwerben, das E-Piano klingt so wie ich es von damals in Erinnerung habe. Mag sein, dass Details für Eingefleischte rauszuhören sind, die das Original ausmachen, für mich ist es aber mehr als ausreichend.
Das ganze wird nun mit Logic Pro (gibt es günstig im App Store) und einem Tascam Midi-und Audio-Interface betrieben.

Muss mich noch in vieles einarbeiten (sowohl beim Gerät als auch bei der Software) , aber das wird schon noch. :)

Grüße
imacer
 
Super! Viel Spaß. Sounderweiterung geht am Motif per Flash oder am PC. Schau auch mal in die Software Rubrik im Keyboardforum. Da gibts eine Menge Freeware!

Lg
 
Auch von mir Glückwunsch. Wenn Dir das DX-Piano nicht DX genug ist, hol Dir FM7, das ist DX7 als Software, meines Wissens sogar datenkompatibel, kann also mit Sysex-Dumps des DX7 gefüttert werden.
 

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