Tipps / Crashkurs "Mischpult live bedienen"

[Bird]

Hallo Leute!

Ich bräuchte bitte mal dringend Hilfe von euch

Eigentlich bin ich ja Gitarrist, aber eine befreundete Band hat mich darum gebeten, eventuell an einem Gig am kommenden Samstag das Mischpult zu bedienen, da kein anderer Mischer greifbar ist. Verkabelung etc. wird alles erledgit, ich müsste lediglich das Mischpult (mit Monitorwegen usw.) bedienen. Was gibt es pauschal gesagt zu beachten? Solche Sachen wie "nicht zu viele Höhen auf die Overheads" oder irgendwas, dass mir vor Ort weiterhelfen könnte... Hab leider direkt keinen passenden Thread gefunden...

Es handelt sich grob gesagt um eine Coverband mit Pop / Rock etc., falls das weiterhilft. Mischpult wird wohl um es einfach zu halten ein analoges werden. Aber welches kann ich leider noch nicht sagen.

Wäre sehr dankbar um Hilfe

Grüße
Marco

 

[Wil_Riker]

Hallo Marco,

so eine ähnliche Frage hatten wir vor kurzem - es ist schwierig bis unmöglich, Tipps für den optimalen Sound zu geben:
https://www.musiker-board.de/pa-plauderecke-pa/486019-optimalen-rock-n-roll-sound-einstellen.html

Auf jeden Fall ist es hilfreich, sich mit den grundlegenden Eigenschaften und Bedienungsschritten eines Mischpults zu beschäftigen. Dabei kann z. B. folgender Workshop helfen:
https://www.musiker-board.de/beschallung-faq/269092-workshop-mischpulte-teil-1-a.html

Schreib doch mal ein wenig mehr zur Band, die gemischt werden soll - Besetzung, Anzahl der Monitorwege etc.

 

[der onk]

Wenn Du sowas noch nie gemacht hast, ist Deine Frage vergleichbar mit "Wie wechsle ich die Steuerkette am Auto - vermutlich wird's ein VW sein". ;-)


domg

 

[Bird]

Danke für die Links, ich les mir die Threads gleich mal durch. Also ich hab schon mal ein Mischpult bedient ("Phonic PHHB24U Helix Board Universal"), aber das war nur zu Recording-Zwecken.

Zur Besetzung: 2x Gitarre (hauptsächlich E-Gitarre, bei manchen Songs auch Akustik mit PU), 1x Bass, 1x Keyboard (2 Keyboards), 1x Drum und 3x Vocals (insg. 6 Musiker).

 

[der onk]

Dir könnten also um die 20 Eingangssignale unterkommen, eine unbekannte Anzahl an Monitorwegen über unbekannte Boxen wiedergegeben, eine unbekannte PA plus unbekanntem Pult und Siderack. Viel Spaß sei an dieser Stelle gewünscht. Sowas mische ich mit Erfahrung schon ungern... als Neuling... eieiei... ;-)

Tips kann man da kaum geben ausser ein paar grundlegenden:

- Kommt früh genug, um die PA aufzubauen/einzustellen, die Backline zu positionieren und mikrofonieren.
- Laß die Musiker früh genug antanzen für einen wirklich umfassenden Soundcheck (alleine für den würde ich mindestens eine Stunde einplanen)
- Keep it so simple wie möglich von der Mikrofonierung über die Zahl der gefahrenen Mixe bis zur Verwendung von Effekten.
- Bleib cool, wenn was klemmt...


domg

 

[nasi_goreng]

Hi,
für mich hört es sich eher so an, als ob dich die Band mehr oder weniger dazu benötigt, während des Gigs einzelne Instrumente bei Bedarf lauter oder leiser zu machen und das gleiche für den Monitor. Sprich Du musst unbedingt wissen auf welchem Kanal was liegt (Beschriftung, Verifizierung beim Aufbau!) und wann ein Kanal bzw. die Summe übersteuert wird (Aussteuerungs anzeigen, PFL).
Die Band hat Dich vermutlich deshalb um Hilfe gebeten weil sie Dir zutrauen, dass du weisst, wie sich der Sound gut anhören muss. So kannst Du dann auch während des Gigs z. b. schneidende Höhen oder wummernde Bässe rausdrehen.
Wichtig ist, dass Du Klang- und Lautstärkekorrekturen langsam und bedächtig ausführst, damit Du im Falle von Rückkopplungen richtig reagieren kannst.

Alles halb so wild meiner Meinung nach.

Gruß
N.

 

[livebox]

Dir könnten also um die 20 Eingangssignale unterkommen, eine unbekannte Anzahl an Monitorwegen über unbekannte Boxen wiedergegeben, eine unbekannte PA plus unbekanntem Pult und Siderack.

Hi Bird,

wenn der Band was daran liegt, ein möglicherweise gutes Image aufrecht zu erhalten, von dem Gig Folge-Buchungen zu bekommen etc. ist mein Tipp ganz klar der: Sie sollen sich für den Abend einen Tontechniker einkaufen. Muss ja kein Vollprofi sein; der Azubi 2. Lehrjahr beim Veranstaltungstechniker um die Ecke wird den Abend auch brauchbar hinbekommen. Oder einer der das als Hobby oder Nebenberuf betreibt.

Das geht nicht gegen dich. Nur, wie der onk schon schrieb, bei diesen technischen Anforderungen ist das kein "ich schieb mal die Fader ungefähr hoch und runter". Das ist nicht mal ausreichend für den Frontmix. Vom Monitoring ganz zu schweigen.
Falls du dich in das Thema einarbeiten willst, fang lieber mit kleineren Jobs an. Was in der Größe ohne Vorerfahrung führt nur zu Frust auf deiner Seite und im schlimmsten Fall noch zu einem schlechten Ruf.

Die Band hat Dich vermutlich deshalb um Hilfe gebeten weil sie Dir zutrauen, dass du weisst, wie sich der Sound gut anhören muss.

Ich bewundere deinen Optimismus - wirklich! Aber damit ist halt leider noch kein Blumentopf zu gewinnen.
Bird, auch das geht nicht gegen dich, aber meiner Erfahrung nach wird die Band jemand aus ihrem Bekanntenkreis fragen, der halt schon mal überhaupt ein Mischpult gesehen hat und nicht nur über den Typen dahinter schmipft, der an dem Abend Zeit hat und der v.a. nichts kostet.

Und zum Thema Geld: Der "Schaden" mit einem bezahlten Tonmenschen für den Abend ist wahrscheinlich geringer als durch schlechten Sound verbummelte Folgeaufträge. Vor allem da ein Hobby-Techniker, der nur für Soundcheck und Gig kommt, nicht auf- und abbauen muss, nun wirklich nicht allzu viel kostet. Der will ein bisschen für den Sprit, noch mal ein bisschen was damit's für ein paar Bier nach dem Auftritt reicht und gut is.

MfG, livebox

 

[nasi_goreng]

Und zum Thema Geld: Der "Schaden" mit einem bezahlten Tonmenschen für den Abend ist wahrscheinlich geringer als durch schlechten Sound verbummelte Folgeaufträge. Vor allem da ein Hobby-Techniker, der nur für Soundcheck und Gig kommt, nicht auf- und abbauen muss, nun wirklich nicht allzu viel kostet. Der will ein bisschen für den Sprit, noch mal ein bisschen was damit's für ein paar Bier nach dem Auftritt reicht und gut is.

MfG, livebox

Hi,

bezahlter Tonmensch alleine reicht leider nicht.

Ich habe schon viel zu viele Veranstaltungen erlebt die bezahlte Profis am Mischpult vergeigt haben. (zu hohe Lautstärke, zu viel Bassgedröhne usw.)
Wenn ich mitbekommen habe, dass ein Faderschubsender Laie der das musikalische Genre kennt und einigermaßen gute Ohren und Menschenverstand hat, war der Sound vielleicht nicht unbedingt spitzenmäßig aber immer sehr viel besser als der von den oben genannten "Profis".

Gruß
N.

 

[Bird]

So, habe vorhin Entwarnung bekommen, es wurde noch ein Mischer gefunden - das ist auch gut so. Bin ehrlich gesagt selbst erleichtert, es war zum Glück auch nur die Lösung für den Notfall...

Aber danke nochmal an jeden für eure Beiträge. Daumen hoch!

 

[livebox]

Ich habe schon viel zu viele Veranstaltungen erlebt die bezahlte Profis am Mischpult vergeigt haben.

Das ist richtig; aktuell gibt es ja auch hier einen Thread zu dem Thema.

Aber wenn du jemanden brauchst, der dir ein 40Tonner-Gespann rückwärts einparkt - wen würdest du fragen? Jemanden der schon mal n Auto gefahren hat, aber noch nie mit Anhänger (vgl. kleines Pult im Heimstudio, noch nie live) oder den Trucker, der möglichwerweise genau dies Modell noch nie gefahren hat?


€: Schön dass ihr eine Lösung gefunden habt, die dir zusagt!

 

[Fish]

Hallo Bird,
Jetzt hast Du die Chance dem Toni beim einrichten der Pa zur hand zu gehen und Ihm mal beim Soundcheck und der VA über die Schulter zu schauen und Erfahrung zu sammeln.
Dan werden viele Fragen von Dir geklärt und Du lernst was.
Gruß
Fish