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yamaha4711
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Ist jetzt alles OT, jedoch für die die es interessiert:
Es gibt weder digitale Endstufen noch gibt es digitalen Funk. Punkt. Auch Strom ist immer analog, zumindest was unsere Erfahrungswelt angeht. Wir leben nicht in der mikroskopischen Quantenwelt.
Funk basiert auf elektromagnetischen Wellen. Je nach Freuqenzband gibt es Vor- und Nachteile, z.B. bei höheren Frequenzen eine höhere übertragene Leistung/Energie (aufgrund des plankschen Wirkungsquamten), dafür aber eben schlechtere Beugungseffekte, was dann zu Abschattungen führt, wenn keine direkte Sichtverbindung besteht.
Des Weiteren interagieren alle elektromagnetische Wellen mit Materie, so dass es zu Absorbtionseffekten, Resonazen usw. kommt. 2.4 GHz (WLAN) z.B.werden sehr stark durch Wassermolkeüle absorbiert. Deswegen funktioniert auch eine Mikrowelle,welche eben auch bei 2,4 GHz arbeitet.
Um Signale zu übertragen muss der Träger (das ist die eigentliche Sendefreuqenz) irgendwie moduliert werden, am besten eben mit dem Nutzsignal. Am einfachsten funktioniert dies mittels amplituden Modulation (AM), wie z.B bei Kurzwelle, Mittelwelle, Langwelle. Dabei wird einem reinen Sinus (Trägerfrequenz) einfach das Nutzsignal aufmoduliert (gemischt). Eine weitere Methode wäre die Frequenzmodulation (FM), z.B. bei UKW und den konventionellen Durchsagefunkdiensten. Hierbei wird die Trägerfrequenz um ihren (Standard)mittelwert durch das Nutzsignal hin- und herverschoben. Damit belegt so eine Modulationsart auch ein breiteres Frequenzband, also z.B. ein amplituden moduliertes Signal. Dies wird auch als Freuqnzhub bezeichnt, bzw. ist eben dieser.
Das ganze hat nun einen Pferdefuß, nämlich dass bei einer hohen Dynamik (dies gilt für beide Modulationsarten) leise Pegel im Rauschen verschwinden (könnten) und laute zu Übersteuerungen führen (könnten). Deswegen sind effektive Kompandersysteme pflicht. Diese schränken die Dynamik der Signal zunächst auf der senderseite stark ein (Kompression), so dass die Modultion immer im optimalen Nutzbereich (S/N Verhältnis) bleibt. Auf der Empfängerseite muss nun das ganze wieder durch einen äquivalenten Expander rückgängig gemacht werden, um eben die ursprüngliche Dynamik wieder zurück zu erhalten. Da hier jeder Hersteller seine eigene Suppe kocht, sind die Funkstrecken oftmals nicht wirklich kompatibel und das ganze hört sich dann oftmals sehr zerknautscht an. Dies liegt einfach an unterschiedlichen Einstellungen und Regelungen innerhalb dieser Kompandersysteme. Ansonsten sind die Kisten alle untereinander kompatibel, zumindest was die eigentliche Sende- und Empfangstechnik im Groben angeht.
Bei "digitalen" Funkstrecken muss in jedem Fall zunächst eine A/D Wandlung statt finden. Dies benötigt Zeit und damit bringt es eine gewisse Latenz mit. Das nun digitale Signal kann mittels DSP Prozessoren dann verarbeitet werden und wird am Ende auf den Träger aufmoduliert. In der Regel bekommt man dann ein gepulstes Signal. Der Vorteil dabei ist, wie @netstalker schon schrieb, dass man hier keine Verluste in der Dynamik (durch Kompandersysteme) hat und dass es auch sehr wenig Rauschen gibt. Entweder die Kiste empfängt und dekodiert das Signal oder eben nicht. Das ist das einzige was man als digital ansehen kann. Geht oder geht nicht. Bei einer analogen Übertragung hat man eben immer ein Rauschen drin und wenn die Verbindung schlechter wird, dann rauscht es eben mehr. Kann aber auch von Vorteil sein, denn das Signal ist dann eben nicht urplötzlich weg.
Auf der Gegenseite muss dann das Signal wieder dekodieren und in ein analoges rückgewandelt werden. Auch dies kostet Zeit und die Summe all dieser Latenzen ist dann die Systemlatenz für das Funksystem. Diese kann je nach Ingenieurskunst zwischen 3-5 ms bis hin zu 30 und mehr ms liegen. Ab ca. 10 ms wird es kritisch (Phasing), da man dies dann auch hört. Dazu kommen dann noch wietere Latenzen, wenn man z.B. eine Digitalpult einsetzt und DSP Controller bei den Endstufen. Letztendlich kommt man dann sehr schnell in einen kritischen Bereich, was vor allem bei IEM oftmals zu Unmut führt.
Ein weiteres Problem dieser "digitalen" Funkstrecken ist die zu übertragende Datenmenge. Um dies auf ein erträgiches Maß zu begrenzen werden hierzu je nach Hersteller unterscheidliche Datenreduktionsmaßnahmen ergriffen, von nicht verlust behafteten bis hin zu verlustbehafteten Algorithmen. Letztere sind dann unschön und bergen oftmals die Gefahr von digitalen Artefakten, welche auch mitunter deutlich hörbar sind. Man muss dann als Anwender abwägen, mit welchem Pferdefüß man eher leben kann: Dynamikverlust oder Rauschfreiheit bei voller Dynmaik aber eben doch einbußen in der Qualität durch Datenreduktionsmaßnahmen und Latenzen.
Das wären nun nur die Fallstricke, welche unter der Haube solcher Systeme stecken, unabhängig von den Problemen, welche die Physik in Bezug auf elektromagnetische Wellen noch zu bieten hat (diskretes Spektrum, Beugung, Abschattung, Absorbtion, Dämpfung) und was die Funkerei prinzipiell noch birgt (Intermdoulationen, Störsender).
Es gibt weder digitale Endstufen noch gibt es digitalen Funk. Punkt. Auch Strom ist immer analog, zumindest was unsere Erfahrungswelt angeht. Wir leben nicht in der mikroskopischen Quantenwelt.
Funk basiert auf elektromagnetischen Wellen. Je nach Freuqenzband gibt es Vor- und Nachteile, z.B. bei höheren Frequenzen eine höhere übertragene Leistung/Energie (aufgrund des plankschen Wirkungsquamten), dafür aber eben schlechtere Beugungseffekte, was dann zu Abschattungen führt, wenn keine direkte Sichtverbindung besteht.
Des Weiteren interagieren alle elektromagnetische Wellen mit Materie, so dass es zu Absorbtionseffekten, Resonazen usw. kommt. 2.4 GHz (WLAN) z.B.werden sehr stark durch Wassermolkeüle absorbiert. Deswegen funktioniert auch eine Mikrowelle,welche eben auch bei 2,4 GHz arbeitet.
Um Signale zu übertragen muss der Träger (das ist die eigentliche Sendefreuqenz) irgendwie moduliert werden, am besten eben mit dem Nutzsignal. Am einfachsten funktioniert dies mittels amplituden Modulation (AM), wie z.B bei Kurzwelle, Mittelwelle, Langwelle. Dabei wird einem reinen Sinus (Trägerfrequenz) einfach das Nutzsignal aufmoduliert (gemischt). Eine weitere Methode wäre die Frequenzmodulation (FM), z.B. bei UKW und den konventionellen Durchsagefunkdiensten. Hierbei wird die Trägerfrequenz um ihren (Standard)mittelwert durch das Nutzsignal hin- und herverschoben. Damit belegt so eine Modulationsart auch ein breiteres Frequenzband, also z.B. ein amplituden moduliertes Signal. Dies wird auch als Freuqnzhub bezeichnt, bzw. ist eben dieser.
Das ganze hat nun einen Pferdefuß, nämlich dass bei einer hohen Dynamik (dies gilt für beide Modulationsarten) leise Pegel im Rauschen verschwinden (könnten) und laute zu Übersteuerungen führen (könnten). Deswegen sind effektive Kompandersysteme pflicht. Diese schränken die Dynamik der Signal zunächst auf der senderseite stark ein (Kompression), so dass die Modultion immer im optimalen Nutzbereich (S/N Verhältnis) bleibt. Auf der Empfängerseite muss nun das ganze wieder durch einen äquivalenten Expander rückgängig gemacht werden, um eben die ursprüngliche Dynamik wieder zurück zu erhalten. Da hier jeder Hersteller seine eigene Suppe kocht, sind die Funkstrecken oftmals nicht wirklich kompatibel und das ganze hört sich dann oftmals sehr zerknautscht an. Dies liegt einfach an unterschiedlichen Einstellungen und Regelungen innerhalb dieser Kompandersysteme. Ansonsten sind die Kisten alle untereinander kompatibel, zumindest was die eigentliche Sende- und Empfangstechnik im Groben angeht.
Bei "digitalen" Funkstrecken muss in jedem Fall zunächst eine A/D Wandlung statt finden. Dies benötigt Zeit und damit bringt es eine gewisse Latenz mit. Das nun digitale Signal kann mittels DSP Prozessoren dann verarbeitet werden und wird am Ende auf den Träger aufmoduliert. In der Regel bekommt man dann ein gepulstes Signal. Der Vorteil dabei ist, wie @netstalker schon schrieb, dass man hier keine Verluste in der Dynamik (durch Kompandersysteme) hat und dass es auch sehr wenig Rauschen gibt. Entweder die Kiste empfängt und dekodiert das Signal oder eben nicht. Das ist das einzige was man als digital ansehen kann. Geht oder geht nicht. Bei einer analogen Übertragung hat man eben immer ein Rauschen drin und wenn die Verbindung schlechter wird, dann rauscht es eben mehr. Kann aber auch von Vorteil sein, denn das Signal ist dann eben nicht urplötzlich weg.
Auf der Gegenseite muss dann das Signal wieder dekodieren und in ein analoges rückgewandelt werden. Auch dies kostet Zeit und die Summe all dieser Latenzen ist dann die Systemlatenz für das Funksystem. Diese kann je nach Ingenieurskunst zwischen 3-5 ms bis hin zu 30 und mehr ms liegen. Ab ca. 10 ms wird es kritisch (Phasing), da man dies dann auch hört. Dazu kommen dann noch wietere Latenzen, wenn man z.B. eine Digitalpult einsetzt und DSP Controller bei den Endstufen. Letztendlich kommt man dann sehr schnell in einen kritischen Bereich, was vor allem bei IEM oftmals zu Unmut führt.
Ein weiteres Problem dieser "digitalen" Funkstrecken ist die zu übertragende Datenmenge. Um dies auf ein erträgiches Maß zu begrenzen werden hierzu je nach Hersteller unterscheidliche Datenreduktionsmaßnahmen ergriffen, von nicht verlust behafteten bis hin zu verlustbehafteten Algorithmen. Letztere sind dann unschön und bergen oftmals die Gefahr von digitalen Artefakten, welche auch mitunter deutlich hörbar sind. Man muss dann als Anwender abwägen, mit welchem Pferdefüß man eher leben kann: Dynamikverlust oder Rauschfreiheit bei voller Dynmaik aber eben doch einbußen in der Qualität durch Datenreduktionsmaßnahmen und Latenzen.
Das wären nun nur die Fallstricke, welche unter der Haube solcher Systeme stecken, unabhängig von den Problemen, welche die Physik in Bezug auf elektromagnetische Wellen noch zu bieten hat (diskretes Spektrum, Beugung, Abschattung, Absorbtion, Dämpfung) und was die Funkerei prinzipiell noch birgt (Intermdoulationen, Störsender).