Genug gelästert und mal so rum: Ich gehe mal davon aus, dass (nicht nur) Gibson leider eigentlich nichts weiter macht, als eine neue Preisebene bei Röhrenamps einzuläuten bzw. sich da mit in den bestehenden Preisschraubenzug reinzuhängen.
In wieweit nun die Gesamtqualität (Bauteile, Langlebigkeit bis hin zum - subjektiv empfundenen - Klang) und Preis immer weiter auseinander driften, ist bei diesem Amp, über den wir so schön lästern, offen.
Aber wenn ich mir nur alleine mal den Preis eines "Two Rock"-Butikkeamps anschaue und dann so eine Kiste auf dem Werkstatttisch habe und mir das Ampinnere so beschnarche...
Ich gehe davon aus, dass Röhrenamps generell aus vielerlei Gründen in ein preisliches Luxussegment abdriften und diese Drift ist noch nicht zu Ende. Ich meine, man sieht es ja schon lange alleine schon an den Preissteigerungen unserer "Feld-Wald-und-Wiesen-Kisten".
Die stets vielbeschworenen "alten Heroen" ziehen möglicherweise nicht mehr: Die Jünger, die ihnen einst huldigten, indem sie ihre Amps kauften, sind inzwischen selbst alt genug geworden oder haben inzwischen ihre Amps. Neue Heroen sind rar und die sind hinsichtlich Equipmentvorstellungen einfach anders, lockerer, freizügiger, drauf. Und da versucht die Ampindustrie, da es ja nicht nur lauter Bomanassas gibt (und Herr Young hat "blöderweise" auch nur seine 5E3 im Kopp), eben händeringend, sich an den einen oder anderen Hero ranzuhängen (John Mayer: "Two Rock")? Massenabsatz von "herogehypten", teuren Amps geht nicht mehr. Es gibt zuviele Amp- und Butikkeschmieden und Röhren werden immer rarer. Somit muss die Konkurrenz möglicherweise mehr Ellenbogen untereinander zeigen, um vom Röhrenkuchen überhaupt noch was abzukriegen.