Hi Stefan,
prinzipiell gefällt mir die Aufnahme gut. Schöne saftige Gitarren (SCHMACHT!). Auch an der Stimme habe ich (im Unterschied zu meinem Vorredner) überhaupt nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil.
Dennoch bin ich hin- und hergerissen. Wenn ich ganz ehrlich sein darf, rechtfertigt das Songwriting für meinen persönlichen Geschmack keine Gesamtlänge von annähernd 5 Minuten. Bitte nicht falsch verstehen: Ich meine damit keinesfalls, dass die Nummer als solche in irgendeiner Weise "schlecht" oder "öde" wäre. Nein, es geht allein um die Dauer respektive um den - auf die Dauer bezogene - Mangel an Abwechslung (Tonartwechsel, völlig neuer Bridge-Teil o. ä.), der mich irgendwann hart an den Rand der Langeweile treibt. Würde hingegen im radiotypischen Bereich um drei Minuten ausgeblendet, wäre alles bestens. Was wiederum - und hier komme ich zum Aspekt "hin- und hergerissen" - sehr, sehr schade wäre, weil damit das wunderbare Gitarrensolo unterschlagen würde, das erst ab Minute 4 einsetzt. Apropos: HIER, bei diesem Gitarrensolo, würde ich mit einem Echo arbeiten, zumindest am Schluss, damit es sozusagen nachhallt und nicht so lieblos abgeschnitten wirkt.
Fazit: Wäre ich Euer Produzent, so würde ich Euch ans Herz legen, die Gesamtlänge sehr deutlich zu reduzieren und das Gitarrensolo vorzuverlegen. Gewiss, Ihr mögt mir entgegenhalten, dass Ihr nicht die übliche kommerzielle, radiokompatible Grütze macht wie Roland Kaiser, und dennoch: Selbst meine absoluten Lieblingssongs der Künstler, die ich vergöttere, würden mir schnell auf den Wecker fallen, fänden sie nicht irgendwann ein Ende, und zwar an der richtigen Stelle.

Ist es nicht viel schöner, wenn der Zuhörer am Schluss eines Songs das Wörtchen "Schade!" seufzt und nicht "Endlich!" ?
Für einen Liveauftritt vor einer entfesselten Kulisse im Fußballstadion hingegen, für den ich Euch sämtliche Daumen drücke, ist die Länge völlig okay.
Liebe Grüße, viel Erfolg und nix für ungut
Holger