Texte, die eine wirkliche Berechtigung haben?

  • Ersteller DJ Superherpes
  • Erstellt am
Da würde ich auch eher das Gratisangebot hier im Forum empfehlen.

Das Forum kannte ich damals noch nicht. Habe das Musiker-Board erst letztes Jahr entdeckt. Werde ich mir angucken.
Und damit hier auch Schluss jetzt, was meine "Probleme" angeht.

Sorry, @DJ Superherpes , dass ich Deinen Thread wieder mal zweckentfremdet habe. Aber: ich schweife gerne ab! :redface:
 
Ein Text braucht solange, wie er braucht. Es kann gut vorkommen, dass ich einen Text in sagen wir zwei Stunden fertigschreibe. Aber es ist nicht selten, dass ich ihn nach Wochen noch mehrmals überarbeitet habe.

Rischtisch. Die Aussage und der rote Faden sind das A+O. Wenn man die hat ist das Texten meistens schnell getan. Bei folgendem Text könnten 2h auch hinkommen (ohne kleine Nachbesserungen).

https://www.musiker-board.de/threads/all-my-life.588847/

Ich bin aber zugegeben grundsätzlich kein Freund von solchen "Schema F"- Handbüchern. Ich muss da immer an die 80er denken, als alle, die nicht zum Bund wollten, sich das "Handbuch für Kriegsdienstverweigerer" kauften, um sich auf die Gewissensprüfung vorzubereiten. Problem nur, dass die Vertreter vor Gericht das Buch auch kannten. ;)

Auch hier Zustimmung. :)

Jeder Text ist anders. Genauso wie jeder Song anders ist. Man muss auf jeden Text wie auch auf jeden Song einzeln eingehen, und beiden etwas abringen.

Ein Rezept gibt es dabei nicht. Wir sind ja nicht beim Kuchenbacken. *ggg*
 
Keine Ahnung, was ihr hier so konkret "eruiert" habt, aber genau darum geht es: KEIN! uuhuhuhu, komm zurück, ich mach mich brav mainstream" - sondern ein ""baby, ich hoffe die 50Euro reichen, damiz du weit, weit weg fährst und hoffentlich niemals wiederkommst---"

Was hat ne Berechtigung? Alles! Nichts!
Was hat ne Relevanz? Nichts! Alles!

Was berührt mich tatsächlich, was zeckt mich?????????

Hm, Überasch mich!!!!!!!
 
Ich erwische mich ja ständig dabei, wie ich versuche, es dem "möglichen" Hörer und auch mir selbst recht zu machen. Geschichten oder Szenen werden aus der Ursprungsidee weiterentwickelt und damit zwangsweise konstruiert - mal verständlich, mal kryptisch. Von Sinn über Unsinn nach Schwachsinn. Am Ende reizt mich der eigene "schöne" Text gar nicht mehr. Kein Bock drauf, den Sche..., den Song dann auch noch selbst zu performen. Da wäre es gut, wenn man jemanden findet, der ungefiltert drauf schaut, und das dann eben annehmbar frisch performen kann. Bei mir hat aber schon oft ein Songtext einer Songmelodie komplett die Emotion geraubt.

Intelligenz? Ja, schon, aber auch mit Musik im "Hintergrund" darf ich nicht wie ein blubbender kalter Fisch klingen. Großartig performt, aber dann nur Phrasen. Vielleicht ist die Musik ja soooooo gut, das es Leute gibt, die nach dem 100.ten mal Hören verstehen, was der Idio... Performer damit sagen wollte. Wo ist die beschriene Intelligenz von Songtexten? Sind das die Texte, um zwei-drei Ecken, in genialer Absicht, geschrieben? Nur weil sich der Hörer nun anstrengen muss, das zu verstehen was einer, ohne sich zu verbiegen und verbeugen, geschrieben hat? Darf man im ganz Kleinen und Geheimen, Abbild eines Stereotypen sein? Haben wir uns richtig weiterentwickelt oder haben wir uns von unsere Vergangenheit abgekapselt und dümpeln nun im leeren Raum unseres Gehirnes von Erkenntnis zur Erkenntnis, ohne der zu sein wer wir waren? Alle sind gleich. Nur nicht Peter der kommt später?

Sorry wg. dünnsch.
 
Kein Problem. Keine Ahnung, ob es dünnsch ist, da ich nicht verstanden habe, was du eigentlich sagen wolltest. ;)
Ganz ehrlich? Ich auch nicht so genau. Im Grund nur das ich bei allen Texten, die ich mehrmals überarbeitet habe, in der Performance unerträglich unmusikalisch bin. Dann habe ich keine Lust das Lied nochmal zu lernen anders zu präsentieren. Mir macht Schreiben zwar viel Spass, aber genauso schwer fällt es mir auch, wenn ich anfang für andere auch noch verständlich zu schreiben. Ich komme von 1 ins tausendste. Der rote Faden ist zwar noch da, aber es passt nicht zum Bild im Kopf. Bis zu dem Punkt an dem es dann beliebig und ersetzbar wird. Und das läd dann nicht mehr dazu ein, weiterzuschreiben,dranzubleiben oder, wenn es denn fertig war, auch zu performen.

Tiefe Notenstruktur, flache. Intelligente Texte, inhalteslose. Klischees, und eigene Gedanken. Wenn einem der Song persönlich beim performen, etwas gebracht, etwas an Gefühl gebracht hat, dann ist doch der Zweck erfüllt oder nicht? Egal wie sinnfrei oder intelligent der Text dazu auch sein mag. Manchmal möchte ich meinem inneren Kritiker gerne, sowas von in den Ar... treten.
 
Unter der Woche arbeite ich so viel, dass ich am Wochenende meist nur meine Ruhe haben will. Wenn ich also nur darüber schreiben würde, was ich selbst erlebe, würde ich über 3, 4 Texte im Jahr wohl nicht hinaus kommen... :gruebel:

Vielleicht ist das der springende Punkt (um den es zumindest mir ging)? Um das Oeuvre zu erweitern, braucht man den Mut offensichtlich "Banales" zum Zentralmotiv zu erklären und die Kreativität, dergleichen spannend darzustellen.
Weg von den Abstrakta, den Ausnahmesituationen und den "großen Gefühlen", dem MG-Sperrfeuer und der Flächenbombariderung hin zu gezielten Einzelschüssen mit dem Präzisionsgewehr! Um mal das hässliche Bild zu verlassen: Wer unter Menschen geht, dürfte mindestens 1xtäglich irgendwas erleben, das seine Gefühle aus der Lethargie, zumindest Routine reisst. Sei es ein harmloser 30sekunden Flirt mit der Tankstellen-Tante auf der A53 zwischen Gütersbrunn und Wannehausen oder der Moment, wo uns der Popel-Fritze mit der Opel-Mütze mal weider den Parkplatz vor der Nase wegschnappt... Hüben wie drüben hat eine Gemeinsamkeit: Es bewegt uns, wir leben für einen Moment intensiver! Die Halbwertzeit ist gering und die Alltäglichkeit schwer zu toppen, aber gerade weil Durchschnittsmenschen solche Durchschnittsmomente durchschnittlich oft erleben, dürfte das Erlebnis, dergleichen in Noten und Silben präsentiert zu bekommen, vielleicht mehr als durchschnittliches Weghören ernten.

Es war nie etwas und es wird nie was sein
doch für 30sekunden, warst du mein und ich dein
Ich danke dem Zufall, für diese halbe Minute
Dein bleibt mein Herz, bis zum Ende der Route
 
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Wer unter Menschen geht, dürfte mindestens 1xtäglich irgendwas erleben, das seine Gefühle aus der Lethargie, zumindest Routine reisst.

OH JA! Da gäbe es eine Menge!
- all die Grummeligen, die mein fröhliches "Guten Morgen" beim Bäcker wortlos ignorieren!
- all "Zentren des Universums" die meinen, sie sind alleine auf der Welt und an Respektlosigkeit nicht zu überbieten
- all die Assis, die ihren Müll überall liegen lassen (Ja, entdecke den Spießer in Dir!)
- all die Agros, die einem gleich auf Maul hauen wollen, weil man ihnen - aus Versehen - in die Augen geschaut hat
- all die Polaristen, die nur schwarz und weiß kennen und sich jeder objektiven Diskussion verwehren
- all die Verkehrserzieher, die einem im täglichen Verkehr helfen! (ja, nicht jeder Spurwechsel dient nur dem eigenen Vorteil!)
- all die, die andere schlecht machen um sich selbst besser zu fühlen und ihre eigene Unzulänglichkeit zu überdecken
- all die, die nur hinten rum reden, anstatt Dir ins Gesicht sagen, was ihnen nicht passt.
- und, und, und...

"Und wieder reden sie nur über Dich,
niemals reden sie mit Dir!
Was Du sagst interessiert sie nicht,
Für sie gibt es gar kein "wir"
"
 
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Weg von den Abstrakta, den Ausnahmesituationen und den "großen Gefühlen", dem MG-Sperrfeuer und der Flächenbombariderung hin zu gezielten Einzelschüssen mit dem Präzisionsgewehr!
Wahrlich, ein hässliches, aber treffendes (harhar) Bild! Gefällt mir ausgezeichnet, auch und vor allem in Bezug auf die Thread-Problematik!

Es war nie etwas und es wird nie was sein
Doch für 30 Sekunden warst du mein und ich dein
Ich danke dem Zufall für diese halbe Minute
Dein bleibt mein Herz, bis zum Ende der Route
Falls das aus spontaner Eingebung entstanden ist: Respekt! Machst du da noch was Komplettes draus? In dem Fall würd' ich an der unterstrichenen Passage arbeiten, damit's nicht so nach Popsong-Flächenbombardement klingt. :D
 
Falls das aus spontaner Eingebung entstanden ist: Respekt! Machst du da noch was Komplettes draus? In dem Fall würd' ich an der unterstrichenen Passage arbeiten, damit's nicht so nach Popsong-Flächenbombardement klingt. :D

Für 4 Zeilen bin ich gut
dann verlässt mich schon der Mut;-)

Bin kein Bienchen. Hab tausende solcher Spontan-Schnippsel, aber solange keine passende Musik, bin ich viel zu faul:-( Dein Lektor-Fähnchen ist natürlich berechtigt;-)
--------------

gdop:
Solange du in Kategorien wie ALLE denkst oder DIE textest, bedienst du den Plural der Thematik. Versteckst dich im Schützengraben der Abstrakta und wenn du nicht aufpasst, zappelst du in den Fallstricken des Allgemeinen:

Was Du sagst interessiert sie nicht,
Für sie gibt es gar kein "wir"
"

Es gibt zumindest ein "invertiertes Wir": Das Abgrenzungs-SIE deinerseits, sie haben folglich zumindest eine Gemeinsamkeit. Ob das nun ein koexiztenzielles oder gar freundschaftliches Wir ist, sei dahingestellt. Aber indem du dich abgrenzt, schaffst du genau dadurch eine Gemeinsamkeit, ein DIE, ergo ein Wir ihrerseits. Aber das nur streng formal logisch;-)

Viel gravierender scheint mir, das du tausendmal gehörtes damit lauwarm aufbrühst. In seiner Allgemeinheit hat es zu viel Beliebigkeits-Charakter, es ertrinkt in Redundanz zu gleichen oder sehr ähnlichen Texten. Entweder du dekorierst es sprachlich wunderschön, inhaltlich überraschend oder aber du wirst viel konkreter und gibts ihm dadurch "Relevanz": Weg vom Schwert, hin zum Skalpell.

Wie immer geh ich frische Brötchen holen
wie immer wird mein fröhlich "Morg`n" zur Wechselwährung
Wie immer blickt nur er miesgelaunt, verstohlen
wie immer tangiert das null meine Ernährung

vs.

Sie grüßen dich nicht und sie lächeln auch nie
Misanthropen überall!
Jammern nur rum, baden in Melancholie
Schlechte-Laune-Überfall!

Hm, ich wollt das 2te eigentlich als Negativ-Beispiel nehmen, gefällt mir aber sültsamerweise besser als das Vergleichsobjekt??? Habe ich mich wohl selbst ad absurdum geführt???
Hm, Allgemeinas, Abstrakta, Klischees... können einfacher, griffiger, kompakter... getextet werden. Muss man Sujets beschreiben / Situationen etablieren wirds länger und langwieriger. (im Beispiel 4Minuten mit Optimierungsbedarf vs. 40Sekunden für etwas, das man stehen lassen kann).
Hm??? Was spricht eigentlich gegen eine Kombi? Konkreter, inhaltlicher Haupttext + knackiges, aber allgemeines Mitgröl-Element, ala Strophe/Refrain?

Vielen Dank Leute, ich denke, ich gehöre zu denen, die am besten laut denken;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für 4 Zeilen bin ich gut
dann verlässt mich schon der Mut;-)

Bin kein Bienchen. Hab tausende solcher Spontan-Schnippsel, aber solange keine passende Musik, bin ich viel zu faul:-( Dein Lektor-Fähnchen ist natürlich berechtigt;-)
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gdop:
Solange du in Kategorien wie ALLE denkst oder DIE textest, bedienst du den Plural der Thematik. Versteckst dich im Schützengraben der Abstrakta und wenn du nicht aufpasst, zappelst du in den Fallstricken des Allgemeinen:

Was Du sagst interessiert sie nicht,
Für sie gibt es gar kein "wir"
"

Es gibt zumindest ein "invertiertes Wir": Das Abgrenzungs-SIE deinerseits, sie haben folglich zumindest eine Gemeinsamkeit. Ob das nun ein koexiztenzielles oder gar freundschaftliches Wir ist, sei dahingestellt. Aber indem du dich abgrenzt, schaffst du genau dadurch eine Gemeinsamkeit, ein DIE, ergo ein Wir ihrerseits. Aber das nur streng formal logisch;-)

Viel gravierender scheint mir, das du tausendmal gehörtes damit lauwarm aufbrühst. In seiner Allgemeinheit hat es zu viel Beliebigkeits-Charakter, es ertrinkt in Redundanz zu gleichen oder sehr ähnlichen Texten. Entweder du dekorierst es sprachlich wunderschön, inhaltlich überraschend oder aber du wirst viel konkreter und gibts ihm dadurch "Relevanz": Weg vom Schwert, hin zum Skalpell.

Wie immer geh ich frische Brötchen holen
wie immer wird mein fröhlich "Morg`n" zur Wechselwährung
Wie immer blickt nur er miesgelaunt, verstohlen
wie immer tangiert das null meine Ernährung

vs.

Sie grüßen dich nicht und sie lächeln auch nie
Misanthropen überall!
Jammern nur rum, baden in Melancholie
Schlechte-Laune-Überfall!

Hm, ich wollt das 2te eigentlich als Negativ-Beispiel nehmen, gefällt mir aber sültsamerweise besser als das Vergleichsobjekt??? Habe ich mich wohl selbst ad absurdum geführt???
Hm, Allgemeinas, Abstrakta, Klischees... können einfacher, griffiger, kompakter... getextet werden. Muss man Sujets beschreiben / Situationen etablieren wirds länger und langwieriger. (im Beispiel 4Minuten mit Optimierungsbedarf vs. 40Sekunden für etwas, das man stehen lassen kann).
Hm??? Was spricht eigentlich gegen eine Kombi? Konkreter, inhaltlicher Haupttext + knackiges, aber allgemeines Mitgröl-Element, ala Strophe/Refrain?

Vielen Dank Leute, ich denke, ich gehöre zu denen, die am besten laut denken;-)

Zu deiner Frage. Nichts. Dein Inhalt ist hinter dem Schwall aus Text. Nur kannst du es doch verpacken wie du willst.

Ich liebe es Menschen, hassen, verachten.
Täglich mein Bad, im Leid, ihrer Tränen.
Melancholie über die, die nicht über, sich lachten.
Lustig in Traurigkeit die Freundlichkeit sehn.
 

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