Test von verschiedenen 7saiter-Pickups (Ibanez, Seymour Duncan, DiMarzio...)

  • Ersteller digitalpig
  • Erstellt am
Nachdem mein Browser den ganzen getippten Text von eben ins Nirvana geschickt hat, hier nochmal der Testbericht, den ich eben posten wollte...

Also, in der letzten Zeit ist mir etwas dazwischengekommen, sodass ich nicht so richtig viel weitergemacht habe mit meiner Testreihe. Aber da ich die letzte Bestückung nun schon eine Weile drin habe, kann ich da mittlerweile auch schon ein paar Sätze zu schreiben.

DiMarzio PAF7 (neck)

Der PAF7 von DiMarzio ist, wie der Name schon sagt, einem PAF nachempfunden. Das heißt im Klartext, dass wir hier kein High Output Monster vorliegen haben, sondern einen Pickup mit gemäßigtem Output, der auch clean gut klingen soll. Und das tut er auch. Er klingt schön offen und ist sehr dynamisch, kaum komprimiert. Crunch ist auch gut zu machen, man bekommt auch sehr schöne bluesige Klänge hin.

Der Klang ähnelt stark dem Duncan SH1-7 '59, die beiden stehen ja sozusagen in direkter Konkurrenz zueinander. Was also unterscheidet die beiden Pickups nun voneinander? Es sind eigentlich nur Nuancen, die man vor allem im Cleanbetrieb hört. Der SH1-7 '59 klingt etwas höhenreicher, "frischer" sozusagen. Der PAF7 dagegen komprimiert etwas mehr (wobei dies auch nur minimal ist, denn beide Pickups komprimieren eigentlich kaum), der Duncan klingt etwas offener und "breiter". Dies sind aber wie gesagt nur Nuancen und man wird mit beiden PUs glücklich werden, wenn man einen guten Neckpickup sucht.

Generell ist es so, dass beide sehr gut klingen und die Entscheidung reine Geschmack(s)sache ist. Mein Favorit wäre der Duncan '59, aber das kann bei jemand anderem genau die falsche Wahl sein.

Gruß
Felix
 
Seymour Duncan SH4-7 JB

Der JB in der 7saiter-Variante klingt anders als ich gedacht hätte. Ich habe ihn in meiner ESP Horizon als 6saiter drin und dort liefert er einen richtig fetten, singenden Leadsound mit kräftigen (Tief-) Mitten. Dies ist beim 7saiter zwar auch herauszuhören, jedoch nicht so ausgeprägt wie beim "normalen" SH-4.

Wahrscheinlich hängt es damit zusammen, dass die Entwickler (oder eher Aufwickler? ;) ) bei Duncan sich dachten, dass die 7saitige Variante etwas ausgedünnt werden muss, damit das tiefe B nicht im Matsch versinkt. Dies hat auch wirklich gut geklappt, denn tiefe Töne werden überzeugend matschfrei übertragen. Metalriffs klingen dabei immer noch schön druckvoll und auch die gepressten Pinch Harmonics klingen, wie man es kennt und schätzen gelernt hat.

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ist der Leadsound ein bisschen dünner als bei der 6saitigen Variante. Dies soll aber noch lange nicht heißen, dass er "dünn" klingt (genausowenig, wie der PAF7 im vorigen Post "komprimiert" klingt), denn Saft ist immer noch genug da. Ich denke, dass hier ein guter Kompromiss zwischen Ausdünnung zwecks Klarheit der siebten Saite und Erhaltung des JB-Charakters gefunden wurde.

Cleansounds sind wie mit jedem Pickup auch hier möglich, allerdings klingen diese ein bisschen hart und mittig, die schönen klingelnden Höhen von seinem Testvorgänger SH1-7 bridge findet man hier nicht. Wenn man das Volumepoti zurückdreht, kriegt man aber auch hier vernünftige Klänge hin.

Zum Schluss nochmal meine persönliche Meinung: Mir hat er etwas zuviel Power, aber ich kann verstehen, dass das Set "SH4-7 am Steg plus SH1-7 am Hals" bei Marken wie Schecter, Mayones usw. gerne genommen wird. Damit kann man eigentlich alles abdecken, was man als Gitarrist so braucht. :great:

Gruß
Felix
 
Sooo..., liebe Leute. Lange ist hier nichts passiert. Warum? Ich habe einen neuen Verstärker gekauft - und dann noch eine neue Box. :) Ich habe also rundum neues Equipment hier stehen und alle meine Gitarren klingen nun komplett anders als vorher.

Ich tue mich also nun ein bisschen schwer, Pickups, die ich über den alten Amp gespielt habe, möglichst objektiv mit Pickups, die ich über den neuen Amp spiele, zu vergleichen... :gruebel: Ihr versteht mein Dilemma hoffentlich.

Außerdem haben sich die Testkandidaten ein bisschen reduziert: Die DiMarzio Custom7 (oder New7) werde ich nicht mehr testen können, da ich die zugehörige RG7680 LTD1, aus der sie stammten, im Originalzustand verkauft habe. Der DiMarzio Evolution7 hat ebenfalls einen neuen Besitzer gefunden, fällt nun also auch raus - eigentlich schade, aber hat sich so ergeben.

Daher wird meine Testrunde nun auch langsam dem Ende entgegen gehen. Ich habe schon vor einiger Zeit ein neues Pickup-Pärchen installiert (DiMarzio Blaze Custom am Steg + DiMarzio Liquifire am Hals), habe aber aufgrund des Equipmentwechsels noch nichts darüber geschrieben. Ich wollte mich eben erstmal ein bisschen mit dem Amp vertraut machen, bevor ich hier was "Falsches" schreibe.

Nun denn, es folgt der Testbericht im nächsten Post! :)

Viele Grüße!
Felix
 
DiMarzio Blaze Custom (Steg)

Den Pickup habe ich schon seit Jahren. Ich habe ihn damals günstig kriegen können, auch wenn ich dann Wochen drauf warten musste (Versand aus Kanada), also hab ich ihn ohne große Pläne im Hinterkopf "einfach mal mitgenommen". Hätte ich damals schon gewusst, wie er klingt, hätte ich ihn schon viel eher eingebaut, denn das ist ein ganz vorzüglicher Tonabnehmer!

Dieser Pickup wird von DiMarzio glaube ich als "Blaze II mit mehr Mitten" bezeichnet. Joa, kann man zwar machen, aber das charakteristische Merkmal der Blaze II PUs war für mich eigentlich immer dieser mittenarme, "gescoopte" Sound. Und wenn der nicht mehr vorhanden ist, würde ich nicht unbedingt noch von einem "Blaze" reden, aber was soll's. Die Marketingstrategen werden sich was dabei gedacht haben.

Wie klingt er denn nun? Verdammt gut klingt er! :)

Ein Vergleich zum Blaze II Bridge zwängt sich ja nun auf, wenn sie schon so ähnlich heißen. Also dann. Der Blaze Custom hat definitiv mehr Mitten. Er klingt dadurch fetter und mir fällt auf, dass ich den Gainregler bei weitem nicht so weit aufreißen muss wie bei den normalen Blaze's. Dadurch bleibt es bei "gefühlt gleichem Druck" insgesamt etwas durchsichtiger und definierter, was mir gut gefällt. Ich muss dazu sagen, dass ich ein Anhänger der "weniger Gain, mehr Mitten"-Fraktion bin. Eine Gitarre hat für mich einen guten Sound, wenn ich die Verzerrung nur auf halber Power fahren muss und trotzdem einen fetten Sound kriege. Und genau dies erreiche ich mit dem Blaze Custom, super!

Nun gut, bei Gain auf Rechtsanschlag merke ich aber schon, dass es ein bisschen anfängt, zu matschen. Es ist nicht schlimm oder extrem, aber man merkt es eben, da sieht der normale Blaze II besser aus, der bleibt dort immer noch weitgehend matschfrei. Das ist wohl der Preis der zusätzlichen Mitten beim Blaze Custom. Mir persönlich ist das egal, da ich wie gesagt meinen Gainregler mit Respekt behandle und in diesen Gefilden sowieso eher selten anzutreffen bin.

DiMarzio schreibt: "This is designed to be a soloists' pickup", und das kann ich voll und ganz unterschreiben. Leads sind ein Traum. Schön saftig, singend und mit reichlich Druck tönt da das Solo aus dem Speaker, sehr schön! :great: Das war für mich immer ein großer Minuspunkt vom Blaze II, der klang mir da immer zu kalt, zu metallisch. Die Obertöne kommen damit auch besser hervor, einfach eine Note spielen, etwas Fingervibrato dazu und kurz abwarten, da isser auch schon. Pinched Harmonics klingen ebenfalls sehr gut und lassen sich ähnlich leicht wie mit dem Blaze II provozieren. Hier geben sich die ungleichen Brüder eigentlich nichts.

Zum Abschluss noch kurz ein Wort zu den Cleansounds. Der Blaze Custom hat etwas weniger Höhen als ein Blaze II. Dies fällt mir zumindest aber nicht negativ auf, das macht er dann durch die zusätzlichen Mitten wieder wett. Also clean klingt er ebenfalls sehr brauchbar, in erster Linie ist er aber schon für verzerrte Sounds designed worden.

Ich muss sagen, dass dieser Pickup eine der größten Überraschungen im Rahmen dieser Tests war. Ich glaube, ich habe meinen neuen Lieblings-Steg-PU für Linde-Gitarren gefunden. :great:

Viele Grüße!
Felix
 
Das was ich oben zum Dsonic geschrieben hab war Blödsinn. ich hatte einen Fehler beim einbauen. kein matschen, sehr präziser Sound
 
Bei dem Blaze Cutsom kann ich Dir nur zustimmen, dieser und der Evo7 sind meine Favoriten, wenn´s um Linde geht. Allerdings habe ich bei weitem nicht so viel durchprobiert, wie Du. Nur ein New7 Set und einen normalen Blaze II, gefielen mir aber beide nicht so gut. Wobei die Bridge-Version des New7 am Neck in Verbindung mit einem Evo7 an der Bridge auch recht gut klingt. Am Steg gefällt er mir aber nicht so gut. Ich habe auch noch ein Wiliknson Set, das sehr warm rund und mittig klingt und auch sehr transparent, ähnlich wie der Evo, nur etwas voller unten rum. Was mich auch erstaunt hat ist, dass die 7-Saiter Version des SH-8, den unser ehemaliger Gitarrist in seine Ibanez gebaut hat, wesentlich besser und vor allem viel definierter klingt als die 6-Saiter Version, mit der ich gar nichts anfangen kann. Die 7-Saiter Version hat auch viel Bässe, aber mehr Mitten als die 6-Saiter Version, dadurch kommt er klarer und durchsetzungsfähiger daher als die kleinere Version, kommt aber nicht an den Evo oder Blaze Custom ran.

Was das mit den Löchern angeht, so handhabe ich das schon lange so wie 7even und bin dabei immer gut gefahren. Für Löcher für die Pickuprahmen sind Zahnstocher oder Streichhölzer völlig ausreichend. Du brauchst noch nicht mal Leim zu verwenden. Das hält auch so. Für Gurtpins verwende ich jedoch etwas härteres Holz in Verbindung mit Leim.

Übrigens schöner Thread. Bei 7-Saiter PU´s habe ich echt noch Defizite, wie man an meiner Erfahrung (s. oben) erkennen und hier gibt´s da doch einge Anregungen, was ich zukünftig mal ausprobieren könnte und was nicht.
 
Hey Leute.

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiter helfen. Ich habe mir letztens meine erste 7saitige Gitarre zugelegt, eine Schecter Damien 7 ( siehe auch: https://www.thomann.de/de/schecter_damien_7.htm ) und ich möchte mir nun andere Abnehmer einbauen, vorrangig erstmal den Bridge-PU austauschen.
Mit unserer Band spielen wir hauptsächlich Korn-Songs. Welchen Abnehmer könntet ihr mir in dieser Richtung empfehlen? Ich persönlich hatte an den DiMarzio PAF7 gedacht, da diese PUs ja auch in den APEX-Modellen von Ibanez eingebaut sind, welche von Munky gespielt werden.
Ich bin dankbar für jede Antwort.

Grüße
 
Ja wieso denn auch nicht? Der PAF 7 ist ein super PU, und nicht nur für KoRn geeignet. Damit kannst du alles spielen. Aber wenn du versuchst dich deren Sound anzunähern, dann ist das wohl die richtige Wahl. Du könntest auch nen Blaze Hals Tonabnehmer in die Brücke bauen, so haben die ihre ersten Gitarren bestückt, aber ich denke der PAF 7 ist eher was.

Du musst nur bedenken, dass die eingebauten Tonabnehmer eine größere Bauweise haben als die PAF7er. Da gibts aber verschiedene Lösungen wie man das machen kann. Mit PU-Rahmen z.B. Musst dich mal informieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wunderbar. Dann werde ich mir wohl den PAF7 bestellen.
Danke für die schnelle Antwort :)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben