Mod,
mach das mal besser dicht hier.
Der Thread hier hatte, ohne direkt auf die Physik, Akustik, einzugehen, was mit Wellenlänge zu tun, welche bereitzustellen ist wenn man bestimmte Töne erreichen will.
Alles andere, wie das dann klingt (Mensur) und wo und wann man das einsetzt, steht auf einem anderen Blatt.
Welche Stimme den Ténor angibt ist auch unterschiedlich (steht auch auf einem anderen Blatt). In der Klassik ist es die 1. Stimme. Im amerikanischen Satz die 2. Stimme. Ein Songschreiber, Komponist, Arrangeur, kann jede Stimme nehmen, wie es seinen Vorstellungen entspricht. Muss nicht immer diese sture 1. Stimme sein. Man höre sich mal das alte Golden Gate Qartett an. Das Falsett liegt über dem Ténor.
Eine Frage des Standpunktes.
Ein Dirigent ruft nach einem anderen Equipment, wenn er der Meinung ist, das ihm das schwere Blech für die geplante Aufführung zu schwer ist.
Wenn in einem kleinem Orchester piano gespielt wird würden die großen Kaliber in der Höhe nicht so das metallische Strahlen bringen, im großen Orchester die kleinen dagegen zuviel. Was auch zu berücksichtigen wäre.
Zit. 1: Bei der Beurteilung der Klangfarbe eines Blechblasinstrumentes
spielt die Lautstärke eine entscheidende Rolle. Mit
wachsender Amplitude nimmt der Ton ein obertonreicheres
Klangspektrum an. Eine kleine, schlanke Posaune, die vielleicht
wegen einer eher konischen Bauweise im p und mf
dunkel und gedeckt klingt, kann im ff durchaus eine hellschmetternde
Klangfarbe annehmen. Eine große, weite Posaune,
die wegen eines eher zylindrischen Rohrverlaufs im p
und w/hell und klar erscheint, kann, zumal wenn sie in einem
kleinen Orchester im ff nicht voll ausgeblasen werden kann,
mitunter nicht ganz die metallische Schärfe erzielen wie die
enge. Beim gleichen Lautstärkeeindruck muß man entscheiden,
ob man den vorgestellten Posaunenklang auf einem
leisen" Instrument durch lautes oder auf einem lauten"
Instrument durch leises Blasen realisiert haben möchte. Wenn
diese Zusammenhänge unseren Kapellmeistern vertrauter
wären, würden sie sicher öfter von der Möglichkeit Gebrauch
machen, gewisse Posaunenpartien auf Barockposaunen ausführen
zu lassen, wie es an der Kölner Oper und im
Gürzenichorchester seit 1972 ständig praktiziert wird.
Hinsichtlich der Klangfarbe ist es also nicht unerheblich, ob
eine Posaune in einem großen (lauten") oder kleinen (leisen")
Orchester gespielt wird.
Ein Arrangement von Maynard Ferguson auf "deutschen" Posaunen zu spielen wäre ebenso verfehlt wie ein Arrangement (1928) von Benny Moten (oder Salonorchester, (Big Band mit Streichern, teils 19te und Anfang 20te Jhrd)) auf kleinen "Jazzposaunen".
Bauartlich gesehen gab bis vor ca. 50 jahren auch ein englisch/französische Posaunenfamilie die etwas schlanker und mit kleineren Stürzen war als die Deutsche, (mehr oder weniger im Gegensatz zu den Barockposaunen - Bohrung 10mm, Trompete 10,5 - 12mm). Was man früher von der Bohrung her gesehen, als Bassposaune einsetzte läuft heute locker als 1.
Zit 2: .: Barockposaune. Nachbau der Firma Meinl und Lauber, Geretsried
(Modell: Drewelwetz). Mensur 10 mm, Stürze: 11 cm. - Französische
Posaune nach 1900 von Adolphe Sax, Paris. Mensur: 11,5mm, Stürze:
15,2 cm. - Deutsche Posaune. Weschke-Modell der Firma Kruspe, Erfurt.
Mensur: 11,5 mm, Stürze: 22,5 cm. Amerikanische Posaune. King 4B mit
Zug von Bach. Mensur: 13,4 mm, Stürze: 21,7 cm.
Im Vergleich dazu: Die King" 3
B: 12,9mm, die Bach" 36: 13,4mm, die Bach" 42:
13,9mm, die King" 4B und die Conn" 8H: 13,9mm,
dagegen die Kruspe" Baßposaune im 1. Zugrohr: nur
13,5mm, im 2. Zugrohr nur 14mm! Das heißt, heute werden
an der l. Posaune schon Mensuren benutzt, die fast an die der
alten deutschen Baßposaune heranreichen.
Zit. 3: Für die Erweiterung
von Mensur und Schallbecher der Posaune lagen also schon
vor Wagner musikalisch genügend zwingende Gründe vor, so
daß sich die neue Posaunen-Generation, die erstmals 1853
von V. F. Czerveny in König-grätz gebaut wurde, sehr
schnell in Österreich und Deutschland, aber auch in den
slavischen Ländern durchsetzte, während die westlichen
Länder, voran Frankreich und England, noch bis nach 1945
an der alten schlanken Mensur festhielten.
Zit. 4: Ahnlich wie Wagner gingen später auch Brahms, Bruckner,
Strauss u.a. von dem neuen Klangbild der weiten Posaune
aus, so daß in deren Werken das orchestrale Kolorit, nämlich
die Wucht oder die Weichheit des Posaunensatzes, werkgerecht
nur mit der weiten Posaune zu realisieren ist. In
französischen und englischen Orchestern war dies bis nach
dem letzten Weltkrieg mit den dort gebräuchlichen engen
Posaunen oder Peashooters" (Pusterohre), wie die Engländer
sie nannten, fast unmöglich.
Zit. 5: Als sich nach dem Ende des II. Weltkrieges
im Zuge des Marshall-Plans der europäische Markt zunehmend
amerikanischen Waren öffnete, gelangten auch Posaunen
made in USA" nach Europa. Es gehört zu den
Kuriositäten der Geschichte, daß erst über diesen Umweg die
weite deutsche" Posaune nun auch in Frankreich und
England Eingang fand.
In Deutschland hingegen begegnete man diesen lackierten"
Posaunen zunächst mit Skepsis. Hier amerikanische Posaunen
zu verkaufen, war so etwas wie Eulen nach Athen zu
tragen. Man stempelte sie pauschal als Jazzposaune" ab,
also als ein kleines, für Combobesetzungen noch gerade
ausreichendes Instrument, und man übersah die Tatsache,
daß die meisten amerikanischen Modelle im Durchschnitt
sogar eine größere Mensur hatten als die gängigen deutschen.
Die leichtere Ansprache war eine Folge der weiten Bauart!
Zit. 6: Jede Posaunengruppe kennt das Problem, eine größtmögliche
Homogenität in Klangfarbe und -stärke zu erzielen.
Auch unter den deutschen Posaunen gab und gibt es viele
unterschiedliche Modelle, die wegen der Bauart, wegen
unterschiedlicher Mensuren klanglich nicht gut zusammenpassen.
Kritisch darf man aber auch anmerken
Zit. 7: Die verschiedene Auslegbarkeit der Klangfarbe einer Posaune
erschwert eine einwandfreie Definition dessen, was wir
heute unter einer deutschen" Posaune verstehen. Posaunisten
und Instrumentenmacher sind sich darüber nicht einmal
einig. Aber selbst wenn wir es wüßten, stellt sich uns die
Frage, ob wir ihren Klang für unsere Orchester noch wünschen
sollen, ob das dunkeltimbrierte, hornhörige, romantische
Orchester noch dem gewandelten Klangempfinden entspricht,
oder ob wir, nach dem Vorbild der Orgelbewegung",
die von der romantischen Orgel weg zu einem
engmensurig-zylindrischen, barock-obertonreichen Klangbild
gelangte, dem schlanken, obertonbetonten, nicht verschmelzenden,
sondern sich deutlich abspaltenden Blechregister
den Vorzug geben wollen.
Autor der Zitate:
Karlheinz Weber, Soloposaunist i.R. des Gürzenich- Orchesters , Köln
Für meinen Blues finde ich die dunkeltimbrierte Posaune natürlich idealer.
Spiele ich piano in der tiefen lage, dann habe ich das schön bluesige, trübe. FF in der hohen Lage, wenn ich mal shoute, das Metallische. Der Unterschied ist deutlicher als auf einer kleinen Posaune. Offen gestanden, ich kann die elende (sorry ewige) king 2b und verwandten nicht mehr hören. Eingeklemmt zwischen einer knalligen Trompete und einem groovenden E-Bass wirkt die so verloren.
Hp Baustelle (noch im Anfang, mit technischen Schwierigkeiten und meine Posaune war kaputt, undicht, daher muss ich alles noch mal machen)
-www.dietmar-trombone.de
Gehört alles in eine andere Diskussion. Könnte man aber auch für "bescheuert" halten.