Tenor oder Bass-Posaune?

genauso bescheuert find ich die Bassposaune "nur" als "bassfähiges" Instrument zu bezeichnen...

Tach auch,

das liegt aber nicht am Instrument, sondern an euch Bassposaunisten.:D
Man könnte also damit Bass spielen.
Jaja, der Geist ist stark, aber das Fleisch halt schwach.
Ist nur Spaß, bis denn

Matt
 
Mod,
mach das mal besser dicht hier.

Der Thread hier hatte, ohne direkt auf die Physik, Akustik, einzugehen, was mit Wellenlänge zu tun, welche bereitzustellen ist wenn man bestimmte Töne erreichen will.
Alles andere, wie das dann klingt (Mensur) und wo und wann man das einsetzt, steht auf einem anderen Blatt.
Welche Stimme den Ténor angibt ist auch unterschiedlich (steht auch auf einem anderen Blatt). In der Klassik ist es die 1. Stimme. Im amerikanischen Satz die 2. Stimme. Ein Songschreiber, Komponist, Arrangeur, kann jede Stimme nehmen, wie es seinen Vorstellungen entspricht. Muss nicht immer diese sture 1. Stimme sein. Man höre sich mal das alte Golden Gate Qartett an. Das Falsett liegt über dem Ténor.
Eine Frage des Standpunktes.
Ein Dirigent ruft nach einem anderen Equipment, wenn er der Meinung ist, das ihm das schwere Blech für die geplante Aufführung zu schwer ist.
Wenn in einem kleinem Orchester piano gespielt wird würden die großen Kaliber in der Höhe nicht so das metallische Strahlen bringen, im großen Orchester die kleinen dagegen zuviel. Was auch zu berücksichtigen wäre.
Zit. 1: Bei der Beurteilung der Klangfarbe eines Blechblasinstrumentes
spielt die Lautstärke eine entscheidende Rolle. Mit
wachsender Amplitude nimmt der Ton ein obertonreicheres
Klangspektrum an. Eine kleine, schlanke Posaune, die vielleicht
wegen einer eher konischen Bauweise im p und mf
dunkel und gedeckt klingt, kann im ff durchaus eine hellschmetternde
Klangfarbe annehmen. Eine große, weite Posaune,
die wegen eines eher zylindrischen Rohrverlaufs im p
und w/hell und klar erscheint, kann, zumal wenn sie in einem
kleinen Orchester im ff nicht voll ausgeblasen werden kann,
mitunter nicht ganz die metallische Schärfe erzielen wie die
enge. Beim gleichen Lautstärkeeindruck muß man entscheiden,
ob man den vorgestellten Posaunenklang auf einem
„leisen" Instrument durch lautes oder auf einem „lauten"
Instrument durch leises Blasen realisiert haben möchte. Wenn
diese Zusammenhänge unseren Kapellmeistern vertrauter
wären, würden sie sicher öfter von der Möglichkeit Gebrauch
machen, gewisse Posaunenpartien auf Barockposaunen ausführen
zu lassen, wie es an der Kölner Oper und im
Gürzenichorchester seit 1972 ständig praktiziert wird.
Hinsichtlich der Klangfarbe ist es also nicht unerheblich, ob
eine Posaune in einem großen („lauten") oder kleinen („leisen")
Orchester gespielt wird.
Ein Arrangement von Maynard Ferguson auf "deutschen" Posaunen zu spielen wäre ebenso verfehlt wie ein Arrangement (1928) von Benny Moten (oder Salonorchester, (Big Band mit Streichern, teils 19te und Anfang 20te Jhrd)) auf kleinen "Jazzposaunen".

Bauartlich gesehen gab bis vor ca. 50 jahren auch ein englisch/französische Posaunenfamilie die etwas schlanker und mit kleineren Stürzen war als die Deutsche, (mehr oder weniger im Gegensatz zu den Barockposaunen - Bohrung 10mm, Trompete 10,5 - 12mm). Was man früher von der Bohrung her gesehen, als Bassposaune einsetzte läuft heute locker als 1.
Zit 2: .: Barockposaune. Nachbau der Firma Meinl und Lauber, Geretsried
(Modell: Drewelwetz). Mensur 10 mm, Stürze: 11 cm. - Französische
Posaune nach 1900 von Adolphe Sax, Paris. Mensur: 11,5mm, Stürze:
15,2 cm. - Deutsche Posaune. „Weschke“-Modell der Firma Kruspe, Erfurt.
Mensur: 11,5 mm, Stürze: 22,5 cm. — Amerikanische Posaune. King 4B mit
Zug von Bach. Mensur: 13,4 mm, Stürze: 21,7 cm.

Im Vergleich dazu: Die „King" 3
B: 12,9mm, die „Bach" 36: 13,4mm, die „Bach" 42:
13,9mm, die „King" 4B und die „Conn" 8H: 13,9mm,
dagegen die „Kruspe" Baßposaune im 1. Zugrohr: nur
13,5mm, im 2. Zugrohr nur 14mm! Das heißt, heute werden
an der l. Posaune schon Mensuren benutzt, die fast an die der
alten deutschen Baßposaune heranreichen.

Zit. 3: Für die Erweiterung
von Mensur und Schallbecher der Posaune lagen also schon
vor Wagner musikalisch genügend zwingende Gründe vor, so
daß sich die neue Posaunen-Generation, die erstmals 1853
von V. F. Czerveny in König-grätz gebaut wurde, sehr
schnell in Österreich und Deutschland, aber auch in den
slavischen Ländern durchsetzte, während die westlichen
Länder, voran Frankreich und England, noch bis nach 1945
an der alten schlanken Mensur festhielten.

Zit. 4: Ahnlich wie Wagner gingen später auch Brahms, Bruckner,
Strauss u.a. von dem neuen Klangbild der weiten Posaune
aus, so daß in deren Werken das orchestrale Kolorit, nämlich
die Wucht oder die Weichheit des Posaunensatzes, werkgerecht
nur mit der weiten Posaune zu realisieren ist. In
französischen und englischen Orchestern war dies bis nach
dem letzten Weltkrieg mit den dort gebräuchlichen engen
Posaunen oder „Peashooters" (Pusterohre), wie die Engländer
sie nannten, fast unmöglich.
Zit. 5: Als sich nach dem Ende des II. Weltkrieges
im Zuge des Marshall-Plans der europäische Markt zunehmend
amerikanischen Waren öffnete, gelangten auch Posaunen
„made in USA" nach Europa. Es gehört zu den
Kuriositäten der Geschichte, daß erst über diesen Umweg die
weite „deutsche" Posaune nun auch in Frankreich und
England Eingang fand.
In Deutschland hingegen begegnete man diesen „lackierten"
Posaunen zunächst mit Skepsis. Hier amerikanische Posaunen
zu verkaufen, war so etwas wie Eulen nach Athen zu
tragen. Man stempelte sie pauschal als „Jazzposaune" ab,
also als ein kleines, für Combobesetzungen noch gerade
ausreichendes Instrument, und man übersah die Tatsache,
daß die meisten amerikanischen Modelle im Durchschnitt
sogar eine größere Mensur hatten als die gängigen deutschen.
Die leichtere Ansprache war eine Folge der weiten Bauart!
Zit. 6: Jede Posaunengruppe kennt das Problem, eine größtmögliche
Homogenität in Klangfarbe und -stärke zu erzielen.
Auch unter den deutschen Posaunen gab und gibt es viele
unterschiedliche Modelle, die wegen der Bauart, wegen
unterschiedlicher Mensuren klanglich nicht gut zusammenpassen.

Kritisch darf man aber auch anmerken
Zit. 7: Die verschiedene Auslegbarkeit der Klangfarbe einer Posaune
erschwert eine einwandfreie Definition dessen, was wir
heute unter einer „deutschen" Posaune verstehen. Posaunisten
und Instrumentenmacher sind sich darüber nicht einmal
einig. Aber selbst wenn wir es wüßten, stellt sich uns die
Frage, ob wir ihren Klang für unsere Orchester noch wünschen
sollen, ob das dunkeltimbrierte, hornhörige, romantische
Orchester noch dem gewandelten Klangempfinden entspricht,
oder ob wir, nach dem Vorbild der „Orgelbewegung",
die von der romantischen Orgel weg zu einem
engmensurig-zylindrischen, barock-obertonreichen Klangbild
gelangte, dem schlanken, obertonbetonten, nicht verschmelzenden,
sondern sich deutlich abspaltenden Blechregister
den Vorzug geben wollen.
Autor der Zitate:
Karlheinz Weber, Soloposaunist i.R. des Gürzenich- Orchesters , Köln

Für meinen Blues finde ich die dunkeltimbrierte Posaune natürlich idealer.
Spiele ich piano in der tiefen lage, dann habe ich das schön bluesige, trübe. FF in der hohen Lage, wenn ich mal shoute, das Metallische. Der Unterschied ist deutlicher als auf einer kleinen Posaune. Offen gestanden, ich kann die elende (sorry ewige) king 2b und verwandten nicht mehr hören. Eingeklemmt zwischen einer knalligen Trompete und einem groovenden E-Bass wirkt die so verloren.
Hp Baustelle (noch im Anfang, mit technischen Schwierigkeiten und meine Posaune war kaputt, undicht, daher muss ich alles noch mal machen)
-www.dietmar-trombone.de

Gehört alles in eine andere Diskussion. Könnte man aber auch für "bescheuert" halten.
 
Hi Tantrix,

um den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden, hat man halt als Posaunist verschiedene Tröten.:cool:
Auf 'ne große Bohrung auf der 1. In 'ner Bigband steh ich nicht, da gehste unter. Meine Meinung.
Schön kann man den Unterschied Klassik vs. Jazz, bzw. große vs. kleine Bohrung auf folgendem Video ansehen.
Bringt Zeit mit, es loht sich.
Es hat halt alles seine Berechtigung.
Viel Spaß

Matt

http://www.veotag.com/jalc/player.aspx?pid={8B1FEB61-9CF9-4AC7-AADA-6EC70C58ED65}
 
wow klasse video!!!
danke
 
wow klasse video!!!
danke

wirklich Klasse,
schließe mich voll an.

an oggimatt

ne Dicke auf der ersten ist ja auch absurd.
Selbst im Bassbereich sollte es stimmen. Driftet die Bassp. zu sehr zur Tuba ab, wird der Satz zu hecklastig.
Man sollte mehrere Sichtweisen im Auge haben. Den Instrumentalisten, der sein Schmuckstück liebt, den Kapellmeister, den Arrageur bzw. Komponisten, dessen Musi der Dirigent zu interpretieren versucht.
Der Solist, der seine Eigenkompositionen spielt hatte alle Freiheiten - sag ich mal so.
 
Tach auch,

seh ich auch so.
Deshalb ist es von Vorteil, unheimlich viele Posaunen zu haben.
Für jeden Zweck eine.
Die junge Dame von der Bank kann mir da philosophisch nicht ganz folgen, aber ich nehm die am Besten mal mit zu 'ner Session und mach sie dann betrunken.:D
Schaun wir mal, was passiert.
Zur Not geh' ich zu einer anderen Dame von einer anderen Bank.:cool:
Man muß sich schon als Posaunist ziemlich prostituieren, findet ihr nicht?
Bis denne

Matt
 
Zit:
Deshalb ist es von Vorteil, unheimlich viele Posaunen zu haben.
Für jeden Zweck eine.


Spassvogel!

Wieviel Zwecke hast du denn?
Wer in einer Dixieland Band pielt, hupt wohl kaum im Posaunenchor. Wenn doch, kann er kein 'Dixie spielen. Klassik und Oldtime Jazz vertragen sich nicht.

Ich habe drei Stück, und damit kommt man aus.
1. ein alte Schenkelaars, versilbert mit kleiner Bohrung, aber 22 cm Trichter. Die deckt schon eine Menge ab.
2. eine alte Reynolds Contempora Bass, mit Bronzeglocke, 14,3mm Bohrung, 24cm Trichter - mein Lieblingsding. Also kein Riesenhobel und daher nicht so Bassgewaltig wie eine mit 28cm. Passt sich daher gut dem engen Posaunensatz an.
3. eine hundert jahre alte Reisser, deutsche Bauart. Material unbekannt, 24 cm Trichter, mittlere Mensur. Die klingt sehr posaunig und ist eher für Spezialaufgaben, wie diverse Bluesnummern. Man interpretiert darauf anders, weil sie viel romantischer ist und ein ganz anderes Feeling liefert.
3 Mensuren, und gut ist. :great:

Chill on warm Sofa - bluesige Ballade (Auszug als Soundbeispiel der Reynolds):
File-Upload.net - Ihr kostenloser File Hoster!
 
Naja, ich habe 4, wobei 2 davon King 3Bs sind, eine alte Lätzsch-Tenorposaune und eine große Yamaha, allerdings ohne Quartventil.
Die eine 3b wird bald verkauft und die große Yamaha gefällt mir vom Sound her nicht mehr.
Ich hätte daher gerne noch eine Conn 88 H mit Quartventil und eine kleine King 2B aus den frühen 60ern von Meister White.
Siehste, und wenn ich Geld hätte, wäre doch der Besitz von Sterlingkannen, bspw. für Salsa auch ganz nett.
Rath, Shires, Edwards, wär hätte die nicht mal gerne?
Und 'ne große deutsche Posaune vielleicht auch.
Dann wäre da noch Barockinstrumente.
Ich bin aber eher Jazzer, habe aber noch klassischen Unterricht.
Das schadet nie, aber richtig gut werde ich wahrscheinlich nie Klassik spielen können.
Macht aber nix.
Ich habe neulich aus Jux mal die Lätzsch mit zu einer Session genommen, bin damit aber fast untergegangen, weil der Ton zu weich war.:cool:
Also, wenn ich im Lotto gewinnen würde, könnte es passieren, daß ich manisch die Posaunenabteilung von FMB aufkaufe.
Da das leider aber nicht absehbar ist, bleibe ich bei meinen paar Schätzchen.
Bis denne
Matt
 
An Posaunen würd ich raten mal die Schagerl auszuprobieren - die schicken ein Vorführmodell. Schagerl hat sich einen kleinen Fanclub aufgebaut. Die Schallstücke stammen von Worischek. Da werd ich mal, wenn ich Geld hab, vorstellig werden und zwar wegen einer Kundenspezifischen Anfertigung.

Der Jahn mit seiner Throja Bassposaune ist auch in den USA sehr beliebt.
Wenn du schon zu fmb fährst, kannst du auch gleich ein paar Kilometer weiter bei Finke in Exter probieren. Der ist sehr preiswert und immer noch besser als die meisten Ami Tröten bei fmb. Deutsche Handwerker haben die nicht, nur Fabrikware.
Es gibt noch mehr deutsche, habe ein paar auf meiner Hp gelistet unter "links".
Von Sterlingkannen rate ich dringend ab. die massieren nicht und du gehst im fff unter. Gleichmäßige Lautstärke für dezente Pinkelmusik wie Mozart geht, mehr nicht. Ich hatte son Ding mal von Conn.
 
Hi Tantrix,

danke für die Tips.
Pinkelmusik will ich nicht machen, danke.
Ich hab aber bisher auch nie auf so ner Sterlingtröte geblasen.
Mein Sinn steht eher auf normalem Messing.
Du drehst Deine Mundstücke selbst?
Saaagenhaft.
Da muß ich mal bei Dir vorbeikommen, ich brauche , glaube ich, 'ne Chimäre von 2 Mundstücken.
Ich spiele eigentlich schon eine relativ große Bohrung für Jazz.
Bin aber mit beiden Mundstücken nicht so ganz zufrieden.
Komme gebürtig aus GT und der FMB liegt gegenüber meines früheren Kindergartens.
Grüne Gruppe, Jahrgang 72, wen's interessiert.
Und da, wo der FMB ist, ham wer früher Fußball gespielt.
Aber das mit den Mundstücken können wir schonmal abchecken, oder?
Bis denne

Matt
 
Zu tantrix beitrag: "Wer in einer Dixieland Band pielt, hupt wohl kaum im Posaunenchor. Wenn doch, kann er kein 'Dixie spielen. Klassik und Oldtime Jazz vertragen sich nicht".
Es gibt Musiker die wollen und können beides spieln...
Zum Beispiel ein ehemaliger Trompeter der Bamberger Symphoniker (Heinz Wolff) hat sich ne Bigband gegründet.
Es is sehr wohl möglich beides zu spielen, man muss es nur beherrschen, das eine vom anderen zu trennen. wenn man das kann, vielseitig interresiert ist und spaß an jeglichen Stilrichtungen hat, dann kann man auch z.B.: in ner Dixieland-Band und in nem Posaunenchor o.ä. spielen...
 
Das war ein klein wenig ironisch gemeint.
Der Hintergrund hat aber was wahres, was heute nicht mehr gilt. Die alten Formen des New Orleans Stils entsprangen einem Zwölfersystem. Sowas wie auch denken in Zoll und Inch. in einigen afrikanischen Ländern zählt man noch so in der Schule und erwirbt ein anderes Körpergefühl. Die etwas hilflose Interpretation heißt triolische Auffassung. Das ist eher mathematisch und trifft nicht den Kern, die Seele.
In den 60er Jahre wollte die Nasa auch die Uhr in 10 Schritten unterteilen um die Startfenster leichter berechnen zu können.
Ein anderes Problem ist das es sich teilweise um eine Musik im Rhythmus handelt und nicht im Takt wie die Europäische. Es gibt noch weitere Merkmale die heute keine Rolle mehr spielen und weitgehendst vergessen sind. Sicher können auch Amateure aus dem Posaunenchor alte Dixieland Nummern spielen, deswegen ist das noch lange kein Jazz. Und kennen sie auch die Unterschiede zum Chicago- , Kansas City-, Westcoast-, Tailgate-, Charlston-, Black Bottom-, New York, etc. Stil? Ich kenne alle selbst nicht mehr so genau. Ich fand mal eine Hip Hop Seite, die unterscheiden ebenfalls eine Reihe Stile - für mich leider nicht nachvollziehbar.
So ist das wohl, zuerst differenziert sich das aus, dann stagniert und dann reduziert sich das wieder. Es wird zum globalen Sammelbegriff, wie Jazz oder Klassik. Da wird gob geteilt in Oldtime Jazz, Swing, modern Jazz. Und alle drei haben kaum etwas miteinander zu tun. Im Begriff real Jazz ist der Swing noch drin, aber umstritten, da einige Puristen den Swing nicht zum echten Jazz rechnen. In der Klassik wird ein Menuett, ein Barockstück auch Klassik genannt, obwohl es keine Klassik ist und andere Spielweisen sogar andere Instrumentierungen verlangt. Nur ein Sammelbegriff, um den die Anhänger aber wissen, im Gegensatz zum untergegangenen "echten" Jazz. Früher wurde angesichts der Feinheiten ein Klassiker für unfähig erklärt echten Jazz zu spielen und ugekehrt auch. Ich habe zwar auch ein klassisches Trainig durchlaufen. Habe aber gemerkt, dass beides wirklich unvereinbar ist und musste mich entscheiden. Das Körpergefühl, das innerliche swingen, es geht ja nicht um Notentreue, sondern um emphatische Ressourcen, ist wirklich der Anlass. Und man hört es auch wes Kind ne Dixieband ist. Als reine U-Musik, als Partyband wie üblich läßt man sich sein Bierchen schmecken und gut ist. Als Kunstmusik wäre das schon prekärer, aber niemand macht heute so was. Nicht das ich wüßte.
 
… oh doch. :great:
Bei Maynard Ferguson's mit seiner Big Nouveaux Band.
hir in Nürnberg vor 2-3 Jahren.
Hat ER, als dieser den letzten August noch erlebte,
in den Jahren zuvor selbst, oder einige Mit-Musikern
mit diesem Unikum eine Chance gegeben.

Kann mich an MF in München (Olympiahalle) Nacht um 2 Uhr erinnern,
mit Dusco an der Trompete und Maynard an der Superbone.
Das klang (knallte) 1980 dermaßen heftig und ist unumstritten
ein BIG BAND Highligt (im Schnelldurchlauf) gewesen …

Was der Musiker im Tube-Video da mit dem Teil anstellt,
klingt gut. Es gibt wenige die GUT Posaune
und gleichzeitig Trompete vom Ansatz zu spielen vermögen.

Ich kann mich an einen Spieler im Orchester H. Strasser erinnern,
so mitte der 70er, der dies mit den Munstücken hinbekam.

Das wäre doch eigentlich was für Bob Brookmeyer gewesen, nach Juan Tizol.
Beide haben vermutlich bestimmt damit experimentiert
und es dabei belassen.

Da steckt bestimmt mehr drinn' als – nur Efekt –

Gruß Egbert
(der hier zufällig landete und sich spontan anmeldete …
 
Empfehlen würde ich zwei Mundstücke, eines mit einer kleinen Bohrung für Normal und Diskantlage. Man braucht auch nicht mehr Luft wie auf der Tenor. Dazu ein zweites mit großer Bohrung, etwa wie Bach 1 1/4 G, für ausschließlich Basslage im Satz.

Also ich würde dir ein kleines Bassposaunen Mundstückvorschlagen, z.B. Ein Slokar C1 Bass1 oder ein Bach 2G. Mit denen ist die Ansatzumstellung nicht allzugross. Tonumfang auf dem Instrument hängt eigentlich nur vom Spieler ab und weill man ja bei der Bassposaune die gleichen Mundstücke reinstecken kann wie bei einer weiten Tenorposaune kannst du ja zuanfangs mit dem Mundstück das du bereits hast weiter spielen. Dass mit dem nicht mehr Luft brauchen als für Tenorposaune höngt eignetlich davon ab wie gross die Mundstückbohrung ist, meine ist 8mm, und ob man Ventille verwendet. Für den Umstieg eignet sich die Schule von Slokar/Bachmann erhältlich bei www.reift.ch . Jedoch wenn du nur eine Posaune hast um für dich Selber zuspielen würde eine gute Tenorposaune mit Quart reichen z.B. eine Yamaha Xeno ist leicht zu blasen toller Sound gute Ansprache.

Nun ja genug gequatscht

Greez

Räto aus CH
 
Tach auch,

die Schule von Bachmann ist wirklich prima.
Dieses Jahr leistete ich mir eine Bassposaune, weil der Bass-Kollege in der Bigband öfters ausfiel und ich dann einspringen konnte.
Als Wechselposaunist (Bassposaune mit Schilke 59) fehlt es mir allerdings doch an Tiefe. Das Contra-G geht grade so, vielleicht liegt das aber noch an der Lippenverletzung letztes Jahr.
Mit einem Tubamundstück geht natürlich deutlich tiefer was, aber dann ist die Umstellung für Lead in der Salsaband doch mühsam.
Wenn man zwischen den Stühlen sitzt, geht halt nicht Alles, da muß man manchmal Kompromisse machen, oder ist halt extrem begabt.
Anyway, Bach 2 oder 1 1/2 oder Schilke 59 gehen ganz gut im Wechselmilieu.
Bis denne
Matt
 
Das war ein klein wenig ironisch gemeint.
Der Hintergrund hat aber was wahres, was heute nicht mehr gilt. Die alten Formen des New Orleans Stils entsprangen einem Zwölfersystem. Sowas wie auch denken in Zoll und Inch. in einigen afrikanischen Ländern zählt man noch so in der Schule und erwirbt ein anderes Körpergefühl. Die etwas hilflose Interpretation heißt triolische Auffassung. Das ist eher mathematisch und trifft nicht den Kern, die Seele.

Die Sache ist relativ einfach: Statt glatter Achtel spielt man ein Triole,
bei der die ersten beiden Triolenachtel zusammengebunden sind. Dabei
wird die erste (lange) Note (sofern nicht ausdruecklich anders notiert)
breit ausgeblasen (bis an die naechste Note heran), die zweite (kuerzere)
Note (die *nicht* auf den Schlag kommt) wird dagegen staerker betont
und deutlicher von der naechsten Note abgesetzt. Es ist (wenn man so
etwas nicht gewohnt ist) etwas schwierig, sich daran zu gewoehnen,
aber es geht schon. Die wichtigsten Punkte sind die "triolisierten Achtel"
und dass die betonten Noten eben nicht die "auf dem Schlag" sind.
Die Betonungszeichen (sofern vorhanden) werden auch unterschiedlich
interpretiert. Ein "Staccato-Punkt" ueber der Note macht im Jazz die
Note kurz (kuerzer als sie sonst waere: eine Staccato-Viertelnote im
Jazz ist nur eine Achtel ...). Ein Balken ueber der Note bedeutet, die
Note ist breit auszublasen bis an die naechste Note heran. Wenn man
bei Jazzaufnahmen mal darauf achtet, merkt man, dass es zum groessten
Teil nur diese Dinge sind, die das ganze so "jazzig" klingen laesst ...
iAch ja, ob nun punktierte Achtel mit Sechzehntel oder glatte Achtel
notiert sind: im Jazze werden beide gleich gespielt (eben "triolisiert").

Ein anderes Problem ist das es sich teilweise um eine Musik im Rhythmus handelt und nicht im Takt wie die Europäische.

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was du uns *damit* sagen willst ...

Es gibt noch weitere Merkmale die heute keine Rolle mehr spielen und weitgehendst vergessen sind.

Welche sollen das denn sein?

Sicher können auch Amateure aus dem Posaunenchor alte Dixieland
Nummern spielen, deswegen ist das noch lange kein Jazz.

Warum nicht, wenn man es dem Posaunenchor richtig erklaert und die
Blaeser gut genug sind, diese Hinweise fuer das Stueck auch anzunehmen?

Früher wurde angesichts der Feinheiten ein Klassiker für unfähig erklärt echten Jazz zu spielen und ugekehrt auch.

Wer hat so etwas getan? Diese weit verbreitete Meinung wurde IIRC bereits
in den zwanziger Jahren durch Benny Goodman klar widerlegt (der ein begeis-
terter Jazz-Musiker war, aber auch durch seine Fahigkeiten in klassischer
Musik sehr ueberzeugend war).

Ich habe zwar auch ein klassisches Trainig durchlaufen. Habe aber gemerkt, dass beides wirklich unvereinbar ist und musste mich entscheiden.

Jazz/Swing auf der einen Seite und Posaunenchor/klassisches Orchester
auf der anderen Seite sind keineswegs unvereinbar.

Das Körpergefühl, das innerliche swingen, es geht ja nicht um Notentreue, sondern um emphatische Ressourcen, ist wirklich der Anlass. Und man hört es auch wes Kind ne Dixieband ist.

Wenn es wirklich gute Leute sind (in beiden Bereichen, und ja, die gibt es
durchaus) wage ich zu bezweifeln, dass du das hoerst ...
Allerdings versuchen sich auch des oefteren mal Orchestermusiker an Jazz,
die zwar technisch nahezu perfekt sind, aber eben nicht die richtigen
Phrasierungen spielen (siehe oben). Das hoert man dann selbstverstaendlich
heraus.
 
Es gibt wenige die GUT Posaune und gleichzeitig Trompete vom Ansatz
zu spielen vermögen.

*DAS* Paradebeispiel duerfte ja wohl eindeutig James Morrison sein.
Auf YouTube sind auch einige Aufnahmen von ihm zu finden, in denen
er in einer Hand die Posaune, in der anderen die Trompete haelt, und
dann dauernd zwischen beiden wechselt (ein Phrase auf der Trompete,
dann die selbe Phrase auf der Posaune, wirklich sagenhaft ...).
Aber der Typ ist wohl ohnehin *DER* Ausnahmemusiker dieses Jahr-
hunderts. Er soll einige BigBand-Aufnahmen *komplett* *selbst* ein-
gespielt haben, abgesehen von Gitarre Bass und Schlagzeug, wofuer er
sich Hilfen hinzugezogen hat (sprich alle Trompeten- und alle Posaunen-
stimmen, den Saxophonsatz und Piano, immer eine Stimme nach der
anderen eingespielt) ...

Horst Jankowski erzaehlte mal in einem Interview, wie er James Morrison
kennengelernt hatte: die Rias BigBand spielte damals wohl nach einem
Konzert noch in einer Kneipe eine Jam-Session, als ein Mann ganz beschei-
den an die Buehne trat und fragte, ob er vielleicht mal ein Stueck mitspielen
duerfe. Auf die Frage, was er denn fuer ein Instrumnt spielen wuerde, kam
dann die Gegenfrage "was haben sie denn gerade frei?". Und tatsaechlich,
was immer sie ihn damals spielen liessen, er spielte alles auf absolut profes-
sionellem Niveau ...

Ich kann mich an einen Spieler im Orchester H. Strasser erinnern,
so mitte der 70er, der dies mit den Munstücken hinbekam.

Dann sieh dir dies mal an:

http://de.youtube.com/watch?v=5JRKnO83P_E
http://de.youtube.com/watch?v=p0uA6Z3Wwh4
 
erst mal hallo an alle!

ich bin erst seit heute registriert, da ich eine frage habe, die in diesem thread höchstwahrscheinlich beantwortet werden kann.

also ich spiele zZ ein tenorhorn im musikverein und trage schon seit einer weile gedanken mit mir herum, irgendwann mal auf eine bass-posaune umzuschwenken.
ich kaufte mir also zuerst eine gebrauchte tenorposaune ohne quadventil um erst mal abzuchecken, ob ich das instrument überhaupt erlernen kann. es klappt soweit auch gut, nur fehlt mir wie geschrieben die übung dazu.

also... der entschluss steht fest, das ich mir auf jeden fall eine bass-posaune zulegen werde.

meine frage lautet also, ob diese posaune etwas für den musikverein taugen würde.

https://www.thomann.de/de/thomann_sl_50_bassposaune.htm
 
also ich spiele zZ ein tenorhorn im musikverein und trage schon seit einer weile gedanken mit mir herum, irgendwann mal auf eine bass-posaune umzuschwenken.
ich kaufte mir also zuerst eine gebrauchte tenorposaune ohne quadventil um erst mal abzuchecken, ob ich das instrument überhaupt erlernen kann. es klappt soweit auch gut, nur fehlt mir wie geschrieben die übung dazu.

Es besteht IMHO schon ein recht deutlicher Unterschied zwischen Tenorposaune und
Bassposaune (und damit meine ich nicht nur das oder die Ventile), auch wenn die
Uebergaenge dabei wohl etwas fliessend sind ...

also... der entschluss steht fest, das ich mir auf jeden fall eine bass-posaune zulegen werde. meine frage lautet also, ob diese posaune etwas für den musikverein taugen
würde.

Ob die fuer dich fuer dein Spiel im Musikverein tauglich ist, laesst sich nur schwer
beantworten.


Ich habe mir im Februar selbst eine solche bestellt (das selbe Modell), und mir sagt
das Instrument zu. Als ein Freund von *sehr* grossen Mundstuecken habe ich mir
jetzt ein anderes Mundstueck dafuer bestellt (das mitgelieferte 1 1/2G ist zwar auch
schon nicht so ganz klein und hat gegenueber einem 1 1/2G von Stoelzel eine deut-
lich groessere Bohrung von schaetzungsweise 8mm, aber ich habe mich schliesslich
entschieden, statt dessen auf der Posaune ein JK Exclusive 03AK zu verwenden, das
bei einer aehnlichen Bohrung einen groesseren Durchmesser und eine groessere
Kesseltiefe aufzuweisen scheint). Auch mit dem von mir vorher auf einer Jupiter 636
gespielten Mundstueck hatte ich bei der SL50 aber den Eindruck, dass durch die SL50
doch deutlich mehr Luft durchgeht (sie ist auch deutlich weiter gebaut) und das beson-
ders im "tiefen Bereich" (der ja der eigentliche Einsatzbereich fuer eine Bassposaune
ist). Also verschaetz dich nicht, was das spielen der Bassposaune angeht!

Wenn du schon einmal ein extrem weites Bassbariton im Vergleich zu einem deutlich
engeren Tenorhorn gespielt haben solltest: Den Unterschied im "Luftbedarf" und im
"persoenlichen Eindruck des Instruments" wuerde ich zwischen einer vergleichsweise
engen Tenorposaune und einer Bassposaune vergleichbar einschaetzen.

Uebrigens handelt es sich entgegen der Beschreibung nicht um eine Quart-Quint-
Posaune sondern um eine Quart-Sext-Posaune (oder wie immer man die Bass-
Posaunen mit Stimmung Bb-Ges-F-D nennt), oder ich habe ein "aussergewoehnliches"
Exemplar davon erhalten und die "Streuung" bzgl. der Stimmung waere bei diesen
Instrumenten aussergwoehnlich gross (was ich nicht glaube) ...
 
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