Hallo, John!
Zunächst mal ein paar sprachliche Anmerkungen:
i grew up in a mellow world / under mama`s wings
the only sorrow that i knew / was to own more funny things
my life is full of open doors / don`t have reasons for fear
but still the voice of discontent /whispers in my ear
You need more
more open doors - andernfalls müsste noch ein "the" zwischen "of" und "doors" stehen, sonst klänge es komisch
otherwise you`ll never be content
i watch the evening news / see a dying child - ohne "tv", weil "watch" das schon erklärt und die Syntax sonst merkwürdig ist
no more water, no more food / fighting for his life
his mother near him prays to god / in hope he`s standing near - "for" würde ein alleinstehendes Nomen oder eine Infinitivgruppe nach dem Objekt erfordern, z. B. "his mother prays for god to stand near", obwohl das sehr verklausuliert wäre
while more voices of discontent / scream into my ears
Tell me why
Tell me why
I´m sometimes dissatisfied with my life?
i tell you these crazy voices / fill my mind with pain
and when i think they're gone forever / they come back again
is there anybody out there / who sometimes feels the same
let us stand together / to end this devilish game
Tell me why
Tell me why
I can`t banish these voices out of my life?
Tell me why
Tell me why
I can`t banish these voices out of my life? - "relegate" klingt recht technisch bzw. analytisch, m. M. n. sollte es hier etwas persönlicher, kraftvoller zur Sache gehen
Dieser Text ist schon wesentlich besser als die erste Variante, dennoch fehlen mir immer noch das tiefgehende, emotionale Moment und die Zielrichtung. Die "erhabene Mitleidsschiene" hast Du nur zum Teil verlassen, eine Bloßstellung des eigenen Sarkasmus oder Zynismus kann ich ebenfalls nicht erkennen, das Gewissen beißt nicht konkret genug zu; wer wie zu welchem Zweck zum Zusammenhalten auf einmal da sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Der Text erzeugt in mir immer noch eine Aversion gegen das in ihm kolportierte unpersönliche Gutmenschentum, das nur einen nebulösen, den Bedauerten nicht zugute kommenden "Lösungsvorschlag" unterbreitet.
Die Antwort auf die letzte Refrain-Frage ist eigentlich einfach, z. B.: "Du kannst die Stimmen nicht zum Schweigen bringen, weil Du Deinen Hintern nicht in Richtung Afrika/Indien/Südamerika bewegst und dabei mithilfst, den Hungerleidenden zu einer nachhaltigen Selbstversorgung zu verhelfen; stattdessen appellierst Du an einen 'Leidensgenossen', dass Ihr das zusammen durchsteht, in der Hoffnung, damit die Stimmen zum Schweigen zu bringen."
Och Mensch, je mehr ich schreibe, desto mehr merke ich, wie schwierig dieses Thema ist, und desto deutlicher wird mir, dass ich es nie anpacken würde, wenn ich keinen echten (vor allem: von mir selbst praktizierten) Lösungsvorschlag hätte - wobei ich dann besonders aufpassen müsste, nicht von oben herab zu missionieren...
Hoffentlich helfen Dir meine o. g. Einwände weiter, denn letzten Endes entscheidest Du, was Du ausdrücken willst. Viel Erfolg noch!
Liebe Grüße
André