Die Realität für die meisten Mucker auf den meisten Konzerten ist aber z.B. ein 12-Kanal-Powermischer mit 3-Band Klangregelung und genau einem Monitorweg. Und die Masse hat KEIN Effektrack daneben stehen - sondern muss mit dem eingebauten Hall klarkommen.
Das tut mir jetzt persönlich leid. Ich überlege allerdings, wann ich so ein Setup das letzte Mal gesehen habe (abgesehen von Schülerbands und kleinsten Kneipengigs). Selbst die Tanzmuckerszene ist inzwischen weit weg von üblen Geschichten wie "Powermate für Zeltbeschallung", schafft endlich halbwegs anständiges Zeug an und - oh Wunder - mietet je nach Veranstaltung _passendes_ Material beim nächsten Verleiher.
Und es gibt nicht wenig Musiker, die mit dem Begriff "Phantomspeisung" so richtig gar nichts anfangen können. Channel-Preset ... lol.
Das wäre doch _die_ Gelegenheit, endlich mal was Sinnvolles zu lernen.
Ich merke, ich hab mich in's PA-Forum verlaufen. Irgendwie scheint die Welt auf der Bühne eine andere zu sein als hinterm Mischpult.
Das hatte ich vor ein paar Jahren schon mal so oder ähnlich angemerkt, auch wenn das jetzt hier OT ist:
Ich persönlich lege großen Wert darauf, bei der Arbeit eine gemeinsame Sprache mit allen Beteiligten sprechen zu können. Natürlich hat jeder in seinem Bereich mehr Wissen und Erfahrung zu bieten (zumindest sollte das so sein), trotzdem muß ich eine Kommunikationsbasis haben, die für alle funktioniert.
Als Tonmensch komme ich nicht umhin, mich mit meinem Material vertraut zu machen, ebenso muß ich aber auch wissen, was die Herrschaften auf der Bühne wie und warum benutzen und wie das klingen sollte.
Andererseits erwarte ich aber auch, dass sich die Damen und Herren Musiker zumindest so weit mit der technischen Seite ihres Jobs beschäftigen, wie das für ein reibungsloses Funktionieren einer Veranstaltung nötig ist.
Ehrlich gesagt habe ich es satt, mir von irgendwelchen dahergelaufenen Hobbymuckern ohne jegliche Ahnung tolle "Tips" aufdrängen zu lassen während die nichtmal wissen, wo bei einem Mikrofon vorne und hinten ist.
Ganz besonders schlimm bei Tanzmuckern und HipHoppern übrigens.
Natürlich habe ich Verständnis dafür, wenn im Proberaum eben nicht die tontechnische Creme de la Creme zu finden ist - das ist absolut ok. $Musiker sollte aber irgendwann mal erkennen, dass gewisse Wünsche und Vorstellungen eben nicht ohne passende technische Mittel und Wissen realisiert werden können.
Keine Ahnung wie oft ich in Probekellern war, weil eine Band mit ihrem Sound dort nicht zufrieden war. In den allermeisten Fällen muß man dann leider feststellen, dass sich daran kaum etwas ändern lässt weil entweder die Band schlecht spielt (daran kann ich nun überhaupt nichts ändern) oder das verwendete Material unterirdisch schlecht ist.
Ab und an findet man auch mal richtig tolle Sachen (weil der Gitarrist zufällig Zahnwalt ist und dementsprechend Kohle ausgeben kann) gepaart mit vollständiger Ahnungslosigkeit. Das gekoppelt mit heftigster Beratungsresistenz würde ich mal als Super-GAU bezeichnen wollen.