Wg. Mini-Humbuckern auf Teles: das ist in den USA derzeit wieder extremst angesagt, nicht nur Fender sondern auch Squier hat seit neuestem ein solches Modell im Programm; Auslöser dürfte Brent Mason sein, ein ziemlich populärer Country-Gitarrist, der eine solche Tele mit Mini-HB spielt.
Wg. dem Carvin Vintage 16:
Das ist mein Hauptamp, ich spiel nur Single-Coil-Gitarren (eine Tele mit LeoSounds MudCat Pickups, eine Danelectro 56Pro, und eine Eigenbau-LapSteel mit Seym.Duncan P90)
Der Amp hat eine "Soak" (quasi Preamp-Gain) und einen "Volume" (quasi Poweramp-Lautstärke) Regler, bei beiden auf ca. 1 bis 2 Uhr gestellt (6 auf einer 10-teiligen Regelskala) beginnt der Amp langsam zu zerren, es ist aber auch bei leiserer Lautstärke bereits ein Zerrsound möglich, mit dem Soak-Regler aufgedreht, und dem Volume runtergeregelt, besser/offener klingt's natürlich mit dem Volume weiter aufgedreht.
Im 5W-Triodenmodus ist die Lautstärke nicht unbedingt weniger, sonder eher der Soundcharakter ein anderer - mittiger, komprimierter.
Clean reicht die Lautstärke grad, um mit meiner Band mitzuhalten (Akustikgitarre, Mandoline, 2x Gesang, Keyboard, und einem relativ dezent spielenden Schlagzeuger, der oft Rods oder Jazzbesen verwendet; mit einem harten Rock-Drummer dürfte der cleane Headroom knapp werden...).
Ich hab bei meinem Amp die sogenannten "Hasserl-Mods" eingebaut - das sind Mods die dem Amp einen etwas offeneren, brillianteren Klang geben, und außerdem mittels eines "Raw"-Reglers (der den Tonestack aus dem Signalweg nimmt) auf Wunsch etwas früheres Zerren ermöglicht; allerdings waren die vollen Hasserl-Mods (insgesamt 9 Schritte) mir etwas zu extrem in Richtung Fender, deshalb hab ich einige Schritte (bright cap, Änderung der Tonregelung) weggelassen. Wenn Du willst, kann ich Dir dazu mehr Infos senden (wenn Du löten kannst, und über die Sicherheitsaspekte bei der Arbeit in Röhrenamps bescheid weißt, echt einfach)!
Zum Sound des V16 VOR den Mods:
Cleaner Headroom ist annähernde gleich (nur kann man den Amp mit Mods eben auf Wunsch auch bei weit weniger Lautstärke zum Zerren bringen).
Der Carvin klingt clean sehr warm, rund und voll - eben kein typischer brillianter, mittenarmer Fender-Sound, geht mehr in Richtung alter Ampegs oder Gibson-Verstärker aus den '50ern und '60ern; mit den Höhen voll aufgedreht ist aber auch Clean in Richtung Vox drin. Die Bässe sind nicht übermäßig stark vertreten (kein Wunder, bei einem recht kompakten hinten offenen Gehäuse mit einem 12" Speaker).
Leicht angezerrt wird's dann dreckig-bluesig (Richtung Fender Tweed), aufgerissen tendiert er eher in die Vox oder Marshall-18W-Richtung (die EL84 lassen grüßen), also ein sehr dreckiger, bratziger Crunch-Sound (denk an AC/DC). Der Amp ist dann übrigens immer noch nicht extremst laut, für die meisten Bands diesseits von Schwermetall sollte es aber locker reichen.
Der Federhall ist eher von der dunklen Sorte, eher dezent-warm, um etwas "Ambience" dazuzumischen, so Fender-Surf-Hall ist nicht drin.
Noch was: standardmäßig kommt der Amp mit einem Celestion Vintage 30 - für mich persönlich ein Speaker den ich abgrundtief hasse - weil er so ein markantes Näseln hat, das sich zwar im Bandsound gut durchsetzt, aber bei Clean-Sounds auf die Dauer nervt (ist eher ein Speaker für rotzige Sounds) - ich hab ihn gegen einen wesentlich brillianteren Eminence Legend 121 getauscht...