Meine Feststellung ist, das es nie so ein breites Angebot an günstigen Gitarren gegeben hat, welche was taugen. Für jeden gibt's da irgendwas.
Wie Schmendrick treffend bemerkte, hören sich fast alle halbwegs gut gefertigten Klampfen in Zimmerlautstärke gut an. Die Spreu trennt sich vom Weizen wenns zur Sache geht.
Da ich ein Souterrain-Player bin, sprich gehobene Zimmerlautstärke , hab ich mir die Mühe gemacht nen Freund zu besuchen, welcher schön langsam zum Einödbauern mutiert und hab bewaffnet mit verschiedenen Amps ( Fender Mustang 3, Fender Super Champ X2 Und Bugera VT 22) und diversen Gitarren ( Music Man Silhouette Special, PRS SE 245, Johnson JLP 40 , Mexico Strat 1998 HSS und Mexico-Tele 2004 mit Di Marcios Twäng King und Super Distortion, Godin Progression Boutique USB ) in seiner Scheune die sprichwörtliche Sau rausgelassen.
Die 2011 Johnson mit einem Tesla P 90 ( neu vor a paar Jahren ca 300-400 €, irgendwo in Asien gefertigt) hat Schmackes, das es eine Freude ist. Da kam die PRS SE nicht mit und die kostet das Doppelte.
Die " günstigen" Mexico-Fender sind ebenfalls eine Wucht, die Strat hat Dampf ohne Ende, ist aber bei weiten nicht so filigran wie die 2000 € Music Man, wäre auch deprimierend wenns andersrum wäre.
Die Tele, im relativ leisen Hausgebrauch eher das Mäuschen, lebt richtig auf, da machen sich die geilen Di Marcios bemerkbar.
Die Godin hat sich um die 2011 im 1200 € Bereich bewegt und ist ebenfalls ein Genuss. So gesehen haben alle den Test bestanden, egal welcher Preisklasse. Die PRS wird aber demnächst Seymour Duncan spendiert bekommen. Da fehlt mir nach diesem Test irgendwie das Tüpfelchen auf dem "i".
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, das man für den Hausgebrauch fast alle Klampfen sinnvoll einsetzen kann, geht's ans Eingemachte, kann man den Charakter und die Güte einer Gitarre und speziell der Tonabnehmer erkennen, deren Qualität erkennt man m. E. erst bei ausgefahrenen Krallen.
Zudem hab ich eine ca 50 Jahre alte Klira-Strat-Kopie, damals nix Besonderes , mit deren saftigen, cremigen Clean-Ton kann nich mal die Music Man mithalten und die MM is wirklich allerfeinste Sahne.
Summasummarum der Geschicht, ja die meisten günstigen Modelle kann man durchaus gebrauchen. Irgendwann je nach Einsatz wird sich ein Scheideweg auftun, an welchen man an die Grenzen kommt und die hochwertigeren Gitarren mehr Sinn machen, aber Das liegt in jedermanns eigenen Ermessen.
Wer das Gitarrespielen beginnt und dabei bleibt wird sich je nach Geldbeutel immer mehr in höhere Preisklassen begeben, das liegt in der Natur der Sache. Man sollte nix blind kaufen, aber so richtig auf die Schnauze fallen, ist in diesen Zeiten mit ein bisschen Fachkenntnis oder einen Wissenden der hilfreich zur Seite steht, fast nich mehr möglich.
Serienstreung gibt's überall, bei den sehr günstigen Gitarren is sie halt ev. ein bisschen größer.
Würde ich nochmal das Gitarrespielen beginnen, würde ich mir ne Yamaha Pacifica der 200-300 € Klasse zulegen oder ne Epi, der Rest kommt ganz von selber.