Wenn ich hier schon zitiert werde, sollte ich vielleicht auch mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben, bzw. was zu diesem Thread beitragen:
Zu den Unterschieden der einzelnen Baureihen -
AS 115 ist recht nett, Hölzer wie die TW15, allerdings mit wesentlich dickerem Hals und - zumindest nach meinem Empfinden - einer etwas stabileren Bauart. Das heißt, daß die Gitarre in der Ansprache nicht ganz an die TW 15 herankommt, aber für ihr Geld eine Gitarre ist, die durchaus gegen die hier immer wieder gern genannten Marken "anstinken" kann.
TW 15 hat einen recht schlanken (und schnellen) Hals, der eigentlich noch schöner als die Taylor-Hälse ist. Die Gitarre ist etwas leichter gebaut, was unter anderem zu einer besseren Ansprache bzw. Reaktion auf verschiedene Spieltechniken führt.
TW 15 DLX gibt es zumindest laut Tanglewood Website nur noch in der Ovangkol-Ausführung, die aber recht gut klingt und etwas weniger "matschig" als meine TW15DLX und die des Kollegen klingt, weil unsere einen Mahagony-Korpus haben.
Hauptunterschied der DLX zur normalen TW15 ist neben der aufwändigeren Verzierung die Versteifung der Zargen durch Furnierstreifen, die einmal einem Reißen der Zargen entgegenwirken soll und irgendwie auch einen volleren Klang der Gitarren bewirkt. Ich kenne diese Beleistung eigentlich nur noch von meiner ollen Taylor, bei allen Gitarren bis ca 1000,-, die ich in den letzten Jahren in der Hand gehabt habe, war diesbezüglich Fehlanzeige.
Welches Modell jetzt wem besser gefällt muß jeder selbst entscheiden, wobei das auch eine Frage des Kontostandes ist. Allerdings, der Kollege hat schon seinen Grund, warum er auf die Marke schon seit ein paar Jahren schwört, und mir geht es ähnlich.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Mit D´Addario-Saiten klingen die Dinger eigentlich am besten. Toppen kann man das aber noch durch Gibson Masterbuilt-Saiten, dann aber bitte mindestens 12er.
Und wer Geld übrig hat, lässt den Original-Sattel und Steg durch entsprechende Ersatzteile aus Tusq austauschen, weil die Gitarren dann wirklich sehr sehr klar wirken und durchaus neben weitaus teureren Gitarren bestehen können. Knochen bringt zwar auch etwas, aber -obwohl ich Knochen eigentlich immer den Kunststoffen vorziehe - in den Fällen hier scheint zumindest nach meinen Ohren Tusq doch die bessere Wahl zu sein.
Und - by the way - frag jetzt bitte keiner, warum er oder/und ich den Originalsattel ausgetauscht haben. Die Leute mit ein bisschen Erfahrung in der Beurteilung der einzelnen Bauteile/Komponenten werden es schon wissen. Fetischisten können auch die Stegpinne durch solche aus Tusq austauschen, aber auf jeden Fall sollten auch die Original-Plastikpinne verschwinden. Holz sieht besser aus, und klingt irgendwie auch besser. Und wer dann immer noch nicht genug hat, oder auch als erste Modifikation, ein "Ramping" des Steges bringt gerade bei diesen Gitarren auch einiges, sollte aber schon von einem Gitarrenbauer, oder jemand, der genau weiß, was er tut, ausgeführt werden.
Ach ja, Materialkosten für die genannten Modifikationen liegen bei ca. 50,-, dazu kommt noch die Arbeitszeit, aber meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist es eine Ausgabe, die sich lohnt.
Auf der Website vom Kollegen werden demnächst (bis zum Sommer) neue Videos, LiveVideos von einem Unplugged-Konzert seiner Schüler im September 2007 und Audiobeispiele eingebaut werden, und da werden dann auch seine drei Tanglewoods 115 AS, TW 15 DLX und eine ebenfalls modifizierte TW15/12 zu hören und zu sehen sein.
Yo - und tschüss!