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TABs, Grifftabellen für Anfänger - irreführendes Benennen bzw. Zählen der Saiten?
Kommunikation erfolgt ja nicht ausschließlich über das gesprochene Wort, daher hatte ich versucht, das Ganze zu visualisieren.
Es wurde hier ja auch schon mehrfach erwähnt:
Gitarre auf den Schoß
Tabs davor legen
Übereinstimmung erkennen
…und genau das meinte ich mit "Knoten im Kopf", denn beide Systeme sind nur zufällig optisch ähnlich, haben aber absolut nichts miteinander zu tun.
Bei der Notendarstellung liegt die Tonhöhe zugrunde, bei der Tabulatur ausschließlich der gegriffene Bund auf der jeweiligen Saite.
Gegenbeispiel zur Verdeutlichung:
Du greifst nacheinander zuerst die (tiefe) E-Saite im 12. Bund (e) und danach die A-Saite im 5. Bund (d).
Auf den Notenlinien ergibt sich eine abfallende Linie.
Bei der Tabulatur eine aufsteigende Linie.
Die Erklärung von Be-3, nicht in "oben und unten" sondern in "nah und fern" zu denken, halte ich für sehr aufschlussreich.
Ich denke ja über Vieles nach, aber das ist mir noch nie als Problem untergekommen. War für mich immer schlüssig - tiefe Saiten sind unten, die tiefen Noten auch, das gibt ja oft auch eine gewisse Korrelation (Themen wie von @Volkri beschrieben mal ausgenommen).
Wo ich bis heute ein Problem habe - weil ich Linkshänder bin und auch links rum spiele - sind:
1) Akkord-Diagramme (weil die eben IMMER genau spiegelverkehrt sind zu dem wie ich denke und greife)
2) Verbale Technik-Beschreibungen, die von "rechter Hand" und "linker Hand" reden. Auch wenn ich natürlich weiß, dass es bei "right hand technique" um Spiel/Picking/Rhythmus geht, ist es bei mir halt die Linke.
Aber TABs? Nö. Funktionieren. Immer schon. Auch damals ohne Erklärung im Selbst"studium" mit meinen ersten Gitarrenmagazinen und -Büchern.
Bin jetzt zwei Jahre prima ohne TABs klargekommen, Noten haben gereicht. War ja auch nicht das erste Instrument, kannte Noten also schon. Aber wenn man sich Stücke im Internet ansieht stehen da immer nur TABs. Warum eigentlich? Gibt es für andere Instrumente auch so eigene Notationen?
Ich kenne TABs für Saiten und Griffbilder für Tasten. Sicher gibt es auch noch anderes für andere Instrumentengruppen. Ich finde Noten von daher vorteilhaft, als daß man darüber auch mit anderen Musikern kommunizieren kann. Vom Blatt spielen kann ich aber nicht - dann lieber TABs. Da ich es auch nicht anders kenne, daß die tiefen unten und die hohen Töne oben sind, bin ich ebenfalls noch nie auf die Idee gekommen mir darüber Gedanken zu machen.
Vermutlich, weil man Tabs ganz einfach in Textform am PC schreiben kann. Für Noten bräuchte man eine spezielle Software und müsste im Internet dann Bilder hochladen...
Edit: Und weil nicht jeder Noten lesen kann... oder nur langsam/schlecht...
"tabs" ist die englische Schreibweise, "TAB" wäre eine Abkürzung für drei Wörter.
"Tab" als Abkürzung für Tabulatur ist richtig ("Tabs" als Mehrzahl).
Wäre aber eher was fürs Germanisten-Board, oder?
Wir wissen doch alle, was gemeint ist.
Wobei aber die Gitarre da sicher das diesbezüglich mit Abstand meistnotierte Instrument ist - bin ich mir zumindest ziemlich sicher und rede natürlich von westlichen Instrumenten, wovon etwa Inder oder Chinesen ihre traditionelle Musik ablesen hab ich keinen blassen Schimmer.
Bei Bläsern wären Tabs wohl zu unintuitiv, da, wo bei der Gitarre brav ein E neben einem F neben einem F# sitzt und in einem Tab schlicht 0 - 1 - 2 auf der entsprechenden Saite steht, bei Bläsern ist da auf den ersten Blick gar keine Logik dahinter, hier mal die Grifftabelle eines Tenorsaxophons:
Wenn man sich das mit nur diesen Punkten, aber jeweils pro Note vorstellt, ein Achtellauf über 2 Takte wäre wohl eine A4-Seite. Alle diese "Vielventil-/ Viellochbläser" (Sax, sämtliche Flöten, Klarinette, Oboe, Fagott, ....) tun sich vermutlich allesamt deutlich leichter, eine Note lesen zu lernen anstatt pro Ton ein Griffdiagramm, was bis zu acht (manchmal auch mehr) Ventilpositionen oder zugemachte Löcher darstellt (die wie schon erwähnt im Gegensatz zu einer Gitarre, wo 0-1-2-3-4 auch für E-F-F#-G steht auf den ersten Blick bzw. ohne tiefergehende Theoriekenntnisse überhaupt keinen logischen Zusammenhang mit den erzeugten Tönen haben).
Und auch bei einer Trompete mit 3 Ventilen bliebe noch immer, dass man für einen Ton 3 Griffpositionen lesen muss und dann noch immer hören muss, ob man in der richtigen Lage ist - eine Gitarre mit Finger auf dem 2. Bund der tiefen E-Saite macht garantiert ein F#. Eine Trompete erzeugt bei jeweils derselben Ventilstellung entweder ein b, ein f', ein b'',... da bringt eine Tabulatur gar nicht so viel, was soll da stehen? Drück die 2 und darunter eine Markierung, die z.B. sagt, in die Quinte überblasen? Man würde ja nicht mal ohne 3x ums Eck denken sehen, ob der nächste Ton höher oder tiefer als der vorherige ist (und genau das ist bei einer Gitarrentabulatur ja eben schon sehr gut der Fall), Tabs sollen ja eher Unbedarften den Einstieg ermöglichen, wenn man dafür erst mal einen Theoriekurs bräuchte führen sie sich wohl eher selbst ad absurdum.
Für ein Klavier sind Noten ungefähr das, was Tabs für die Gitarre sind. Genauso wie 320033 klare Anweisungen gibt, wie man greifen soll, bei einem Klavier hat jede einzelne Note exakt eine entsprechende Taste und diese bösen Versetzungszeichen sind extra auf einer anderen Tastenreihe in maximaler Kontrastfarbe. Zusätzlich machen die bei den Noten ein entsprechendes "8va"/"8vb" (klingt eine Oktave höher/tiefer), legen die ihre Hand einfach eine Oktave rauf/runter und sehen und greifen einfach dasselbe, so lassen sich 88 Tasten wohl deutlich schneller lernen, wenn man die als immer gleichen Ablauf von 12 Halbtönen lernt (und genau das bilden Noten im Gegensatz zu Tabs sehr klar ab) als man gibt jeder Taste eine Nummer von 1-88 und spielt nach Zahlen.
Streichern bringen Tabs am Anfang wohl herzlich wenig, weil da die prinzipielle Position des Tons zu wissen die kleinere Baustelle ist, die müssen die "Feinposition" erstmal erhören und intuitiv sofort zu intonieren lernen, sonst hören sie sich an wie eine seit Monaten nicht gestimmte Gitarre - und der große Bonus von Tabs, nämlich das einfach drauf steht "da greifen" verfällt mangels Bünden sowieso.
Es ist aus reiner (E-)Gitarrensicht vielleicht naheliegend, aber für die allermeisten anderen Instrumente ist es deutlich logischer, gleich nach Noten zu Spielen weil andere Darstellungen es eher komplizierter machen bzw. eben im Gegensatz zur Gitarre auch für einen unbedarften Einsteiger kaum Mehrwert hätten.
Für mich entspricht die etablierte Darstellung der Tabs der einzig schlüssigen Logik, und die hat nichts mit einer willkürlichen Konvention zu tun, sondern mit Praxisbezug.
1) Einerseits sind die tiefen Töne in den Tabs unten, was intuitiv sinnvoll ist, denn tief ist unten und hoch ist oben.
2) Spiele ich von meinem Gesichtsfeld weg, so spiele ich intuitiv sinnvoll von tief nach hoch. Darum ist die tiefe E-Saite oben, weil sie meinen Augen und damit meiner optischen Wahrnehmung näher ist als die hohe E-Saite.
3) Auch von der Blickrichtung des rechtshändig Spielenden aus gesehen stellt der Aufbau der Tabs die einzig widerspruchsfreie Darstellung dar:
- Blicke ich von oben auf das Griffbrett, so ist mir die Tiefe E-Saite näher.
- Blicke ich auf die Tabs und beginne von unten (!) zu lesen, ist mir die tiefe E-Saite näher. (So sollte das den Anfängern erklärt werden.)
- Und jetzt der Clou, auf den es ankommt: Blicke ich auf meine linke Hand, mit der ich dann als Rechtshänder den Griff greife, so ist der Daumen oben! Damit ist der Zeigefinger weiter oben als der Mittel- oder der Ringfinger. Forme ich jetzt in Gedanken das Griffbild, um die Finger dann auf dem Griffbrett richtig zu platzieren, dann MUSS die Tiefe E-Saite auf den Tabs UNTEN sein. Wäre die Tiefe E-Saite in den Tabs oben, dann müsste man das Griffmuster kompliziert umdenken, nämlich aus der Perspektive des Publikums betrachten, sh. meine stümperhafte Zeichnung:
Sorry für den falschen Punkt in der Zeichnung. Das Griffbild verkehrt zu zeichnen hat mich total irritiert.
Was aber reiner Zufall ist und gerade der Punkt ist, der dem Themenersteller Kopfzerbrechen bereitet hat.
Das relativiert sich sehr schnell, wenn du auf einer (fürs Beispiel jetzt) 24-bündigen Gitarre mal die zwei Okaven auf einer Saite rauf- oder oder runterspielst.
Da ändert sich in Sachen “Höhe“ in der Tabulatur nämlich rein gar nichts bzw. du erkennst die Tonhöhendarstellung ausschließlich an der Änderung des gegriffenen Bundes.
Spielst du die zwei Oktaven auf der (hohen) e-Saite runter und wechselst auf die H(B))-Saite in den 24.Bund wechselst um dort das gleich zu tun, geht die Darstellung in der Tabulatur in dem Moment optisch nach unten, indem die Tonhöhe in der Notenschrift nach oben geht.
Was aber reiner Zufall ist und gerade der Punkt ist, der dem Themenersteller Kopfzerbrechen bereitet hat.
Das relativiert sich sehr schnell, wenn du auf einer (fürs Beispiel jetzt) 24-bündigen Gitarre mal die zwei Okaven auf einer Saite rauf- oder oder runterspielst.
Nein, nicht zwangsläufig.
Ein drittes Mal erkläre ich es aber nicht.
Edith:
Vielleicht doch…
Du spielst auf der (tiefen) E-Saite ab dem 6. Bund aufwärts immer höher als die leere A-Saite und ab dem 11. Bund aufwärts immer höher als die leere D-Saite.
Trotzdem werden die höheren Töne auf der E-Saite immer auf der unteren Linie der Tabulatur immer auf der untersten Linie der Tabulatur dargestellt die leere A-Saite eine Linie (Saite) höher, die leere D-Saite zwei Linien (Saiten) höher.
Liegt daran, dass die Tabulatur nur die Position des Fingers auf dem Griffbrett darstellt und eben keine Tonhöhe.
Bei normalen Fingersätzen korrespondiert die Darstellung meistens mit der Tonhöhe, das bedingt aber keine Abhängigkeit.
Da der Themenersteller aber genau das annimmt, hindert ihn daran. das System "Tabulatur“ einzeln betrachtet seinen Schülerinnen erklären zu können.
Das man das persönlich für sich (fehl)annehmen kann und damit keine Schwierigkeiten hat, kann ja durchaus sein und darf auch meinetwegen so bleiben.
Das ist aber nicht das Thema dieses Fadens.
Wie man das anschaulich erklärt, habe ich oben ausgeführt. Vielleicht unterschätzt Du die Menschheit und es hat sich jemand was dabei gedacht, wie das sinnvoll darzustellen ist.
Das relativiert sich sehr schnell, wenn du auf einer (fürs Beispiel jetzt) 24-bündigen Gitarre mal die zwei Okaven auf einer Saite rauf- oder oder runterspielst.
Da ändert sich in Sachen “Höhe“ in der Tabulatur nämlich rein gar nichts bzw. du erkennst die Tonhöhendarstellung ausschließlich an der Änderung des gegriffenen Bundes.
Wem das zu kompliziert ist, der sollte vielleicht besser Klavier lernen. Es ist nun mal eine Eigenart der Gitarre, dass Töne am Griffbrett mehrfach vorhanden sind. Und das ist eine gute und sehr praktische Lösung.
Spielst du die zwei Oktaven auf der (hohen) e-Saite runter und wechselst auf die H(B))-Saite in den 24.Bund wechselst um dort das gleich zu tun, geht die Darstellung in der Tabulatur in dem Moment optisch nach unten, indem die Tonhöhe in der Notenschrift nach oben geht.
Können wir bitte praktisch bleiben? Wer bitte spielt auf der hohen E-Saite vom 24. Bund beginnend zur Leersaite hinunter um dann in den 24. Bund der H-Saite zu wechseln? Eine reale Spielsituation sehe ich da nicht, gerade mal eine Fingerübung, über deren Sinnhaftigkeit man auch diskutieren könnte, aber bitte nicht hier!
Ich habe es oben nochmal editiert.
Es nützt nichts, den Knoten im Kopf des Themenerstellers noch fester zu ziehen.
Aber der liest wahrscheinlich eh nicht mehr mit.
Machmal muss eben unpraktikable Fingerübungen heranziehen um die Unterschiede zweier scheinbar korrespondierer Systeme zu erklären.
Es geht laut Fragestellung ausschließlich um Theorie.
eine dimension, die saiten hoch und runter, wird von den tabs optisch abgebildet. das ist ja kein zufall.
die andere dimension, die bünde auf und ab, eben durch die zahlen.
das hat aber nichts mit der frage zu tun, ob das system auf dem kopf steht. das ist ja das thema des TE.
Man kann ja bei den meisten PC- oder Konsolenspielen die Steuerung invertieren. Das ist natürlich für die allermeisten ziemlich seltsam, aber ein Freund von mir hat als erstes PC-Spiel, welches er länger täglich gespielt hat irgendeinen Flugsimulator gehabt und jeder, der sowas schon mal vor der Nase hatte ist wohl damit vertraut, dass wie bei einem echten Steuerknüppel in einem Flugzeug bei einem Flugsimulator die Standardeinstellung dementsprechend ist, dass den Joystick nach vorne zu bewegen bzw. als Pendant auf der Tastatur dazu Pfeiltaste aufwärts zu drücken die Flugzeugnase absenkt.
Jedenfalls, als wir dann zu späteren Teenagerzeiten an die ersten Shooter kamen hat er immer mit invertierter Vertikalachse gespielt. War natürlich ziemlich irritierend, wenn man beim Durchtauschen seinen Controller bekommen hat und "rauf" plötzlich zu "runter" wurde. Umgekehrt hatte er dieselbe Reaktion, wenn er nicht mit seinen Einstellungen spielen konnte.
Soll heißen: Je nach persönlicher Vorgeschichte kann es schon sein, dass so eine Invertierung subjektiv total Sinn macht, ja sogar quasi zwingend erscheint.
Dementsprechend kann die Grundfrage des Themas (Grifftabellen deswegen irreführend für Anfänger?) individuell natürlich zutreffen, aus welchen Gründen auch immer. Nur wie an dem Beispiel mit dem invertierten Gamecontroller sollte man dann schon differenzieren, ob so eine Verallgemeinerung des Problems zielführend ist.
Am Beispiel mit der invertierten Steuerung ist das meine ich recht klar: Das ist dann dein individuelles Problem, allgemein zu argumentieren ob nicht ganz allgemein Gamingeinsteiger davon verwirrt werden, weil bei einem Flugsimulator heißt "rauf" ja eben auch "Nase runter" eben eher nicht zielführend.
Und wie dieser Thread gezeigt hat (und auch durch Tonnen an vorhandenen Tabs belegbar ist, die eben so und nicht anders herum getabbt sind, es ist im Laufe der gesamten Diskussion kein einziges Songbook und nicht mal eine halb- bis unseriöse www-Adresse aufgetaucht, wo anders getabbt wird!) ist es wohl so, dass wenn jemand meint, dass Tabs anders rum zu schreiben ja viel logischer wäre ich ihm oder ihr diese Empfindung auch gar nicht ausreden will - aber die Diskussion ob das nicht verwirrend ist oder "man" (also so ganz allgemein) das nicht anders machen sollte eben einfach nicht zielführend ist.
Und auch unabhängig davon, warum man jetzt genau so herum tabbt, das tut gar nicht so viel zur Sache, ich kann mich da nur wiederholen: Gelebte Konvention, deal with it. (Oder auch nicht, aber sich dann zu beschweren ist entsprechend sinnlos)