Das Waldorf Kb37 hat in der Tat ein tolles Konzept, ist allerdings nicht mehr erhältlich und auch auf dem Gebrauchtmarkt nicht weit verbreitet
... weil die, die sowas gebrauchen können, das direkt weggekauft haben - trotz des Preises. Der Selbstbau ist zwar flexibler und ja auch einfach möglich, aus wirtschaftlicher Sicht aber recht zeitraubend und nicht lohnend. Ich hatte das für mein System auch erwogen, kam aber mit dem Platz innen drin nicht hin. Ist halt die Frage was man braucht:
Wenn man analog werden möchte, braucht man CV-Kanäle und wenn man die genau bauen möchte, braucht es schon etwas Elektronik. Was das CRE da kann und wie es da macht, weis ich nicht. Der Preis liegt aber wohl in der range dessen, was das Waldorf zuletzt gekostet hat, meine ich.
Für Viele ist es am Ende wohl einfacher, man baut sich die Holzseitenteile und schraubt sie an ein MIDI-Keyboard dran, das CV Ausgänge hat, oder an eine Rohtastatur, bei der man an die digitalen Signale der Schaltmatrix dran kommt. Das sind meistens digitale Schieberegisterausgänge, die man mit einem FPGA leicht steuern und auswerten kann, gfs auch viel schneller und damit genauer, als es typischerweise gemacht wird. Damit hat man in jedem Fall mal ein sehr schnelles real time MIDI. Um aus den elektronischen Steuerdaten ein präzises CV-Signal zu machen, braucht es dann nur noch einige halbwegs ordentliche I2S-DACs. Fürs klassische MIDI gibt es CV-Converter.
Dann braucht es noch etwas Gerätemechanik, um zu einer monolithischen Kiste zu gelangen. Letztes hatte ich mal einen Beitrag irgendwo gefunden, wo sich jemand sein Masterkeyboard selber gebaut hat - komplett Holz, edel lackiert etc ... das kann schon ziemlich gut aussehen.
Man kann ja Fatar-Tastaturen einzeln kaufen, dann müßte man die doch auch mit den „Platinen“ im Synthesizer verbinden können.
Na klar, du bekommst am Ende MIDI raus, genau wie bei z.B. den fertigen Döpfer-Tastaturen. Wenn Du mehr brauchst, musst du weiter vorne an der Elektronik ansetzen - siehe oben.
Eine echte Orgel ohne Tastenmanagement ginge auch, wenn Du die Arbeit nichts scheust. Dann kannst Du auch eine alte elektronische Heimorgel nehmen und die Tasten direkt auf Tongeneratoren legen. Hier z.B. wird das so gemacht:
http://www.96khz.org/htm/pldmodularorgan.htm
Da werden auch die Stimmen noch voll parallel erzeugt - in der Vorgängerversion sogar noch voll analog.
Um zu klären, was du wirklich brauchst, sollst du vielleicht nochmal die Ziele überdenken. Willst du
- Musik machen und brauchst einen Synthie mit bestimmten Dingen, die es vielleicht so nicht gibt ?
- Klangerzeugung betreiben und Synthies bedienen lernen ?
- Klangerzeugung lernen und was möglichst Flexibles ohne Einschränkungen haben?
- einen eigenen individuellen klassischen Synth als Vollgerät selber bauen?
Von hinten angefangen sind die interessantesten Synths sicher die analogen mit eigenem Filter und Verschaltungskonzept und individuellem Gehäuse.
Wenn es aber was Polyphones und gar Multitimbrales sein soll, wird es mit modularen analogen Synths schwierig. Dann muss man alles echt parallel aufbauen und landet im Maximalfall bei einer Yamaha GX1. Ansonsten braucht es virtuelle Stimm- und Notenverwaltung und das geht am Besten per SW mit MIDI. Möchte man das exzessiv mit vielen Stimmen und trotzdem quasi analog in Echtzeit, also ohne nennenswerte Latenzen, brauchst du sowas hier:
http://www.pyratone.de/htm/pyratone3-p3.htm
Was man mal ansehen könnte, wäre das hier:
https://www.mikrocontroller.net/topic/teensy-synth-shruthi-2#6407431
Der scheint weit gediehen und ist nicht mit Lizenzen belastet.
Damit hätte man sicher genug zum Schrauben und es ist klein und kompakt genug, um es in einem DIY Gehäuse zu versenken.