switched true-bypass - trotzdem klangliche Einbußen???

  • Ersteller Johnny Guitar
  • Erstellt am
Nun ja, da ich mich ungerne als Lügner hinstellen lasse, bin ich eben darauf eingegangen.
Im Zeitalter der Globalisierung heisst es nicht, dass wen das eine Gerät von X und das andere weit weg von X gebaut wird, dass diese Unterschiedliche Bauteile benutzen.
Und ich rede hier nicht so mal ins blaue, da meine Firma Effektgeräte produziert.

Ich kenne also diesen Markt und auch die gängigen Bauteile. Und ich weiss auch um deren Qualitätsunterschiede, da mein eigener Anspruch in Sachen Qualität sehr hoch ist.
Meine Firma verbaut ausschliesslich einen hochwertigen"3PDT-Schalter"
und mit 3PDT-Schalter meine ich auch diesen, und nicht das X-Wing-Fabrikat. Es gibt nämlich nur einen 3PDT-Schalter.
Die X-Wings werden von einer anderen Firma produziert. Und zwar alle X-Wings. Egal ob
SPDT oder DPDT(auch wenn da mal jemand ne andere Beschriftung raufgesetzt hat.)

Und gerade aus diesem Anlass kommen mir diese X-Wing in keins meiner Geräte. Diese Dinger sind billiger und gerade deshalb werden sie von vielen Herstellern so oft benutzt.
Nur leider halten sie in der Regel nicht sehr lange. Anfangen tut es meisstens, dass der Kontakt nicht umgeschaltet wird. Sozusagen nur jedes x-te mal.

Frag mal Uwe von MEK. Der kann dir davon berichten wieviele von den Dingern wieder zurückgekommen sind. Jetzt verbaut MEK auch diese Schalter nicht mehr ein, sondern hochwertigere Alpha.

Wie das jetzt in deinem Setup agiert, und mit dem Netzteil das ist mir aus der Ferne nicht zu überschauen, aber bei meinen Geräten ist so etwas noch nie vorgekommen.
Und ich weiss auch warum.
Meine Effektpedale bestehen nur aus qualitativ hochwertigen Bauteilen, da ich eine geringe Auflage habe, und ich nicht X.-Cent an diesem oder an jenem sparen brauche um die Margen zu erhöhen.

Ausserdem bin ich selbst Musiker und spiele auch meine eigenen Effektgeräte. Ich habe teures Equipment und lasse mir meinen Sound nicht durch billige Patchkabel, Schalter, oder ähnliches verhageln.

Nun gut;)also Sehr geehrter Herr Staatsanwalt. Kommen wir doch noch mal zu den Indizien. Also wenn das Gerät deaktiviert ist, und das Netzteil dran ist, dann kommt es zu erheblichen Soundeinbußen. Wenn sie nun einfach das Netzteil in diesem Zustand abziehen, kommt es dann einer drastischen Veränderung zum guten? Wird der Sound dann so, als ob das Effektgerät ein Patchkabel wäre?
 
:eek: das ist echt krass mit dem netzteil. theoretisch kann ich mir das schon vorstellen ... weil (vorsicht, halbwissen) soviel ich weiß wird ja das signal übertragen als spannungsunterschied zwischen plus und minuspol, oder?
wenn also am minuspol was dranhängt, kann das durchaus beeinflussen.

lässt sich dein wah auch mit batterie betreiben? wie siehts da soundtechnisch aus?

ich find das jetzt sehr interessant, weil ich eigentlich vorhatte demnächst mein effektboard um ein netzteil aufzurüsten und nicht mehr in jedem gerät eine 9V batterie zu haben ...

Ja, es läßt sich auch mit Batterie betreiben. Mit Batterie und im Bypass-Mode kann ich praktisch keinen klanglichen Unterschied zwischen zum Betrieb *ohne* Batterie und Bypass-Mode (also rein passiv) ausmachen. Mit Netzeil und Bypass hingegen schon - auch nach einer Nacht drüber schlafen ... ;-)

Wenn Du mit "soundtechnisch" eher gemeint hast, wie ich das Onerr generell so beurteilen würde, möchte ich hier erstmal passen. Ich habe es noch nicht ausgiebig genug getestet und ich würde es dann lieber in einem anderen Thread diskutieren (mein erster Eindruck ist gut, aber nicht überragend).
 
nein, ich hab jetzt konkret den unterschied netzteil vs. batterie gemeint. danke, das heißt ich werd erst mal bei batterie bleiben :)
ich hab den thread jetzt zum anlass genommen bei mir bisschen genauer rumzutesten, und bin draufgekommen dass mein ibanez tubescreamer (buffered bypass) auch sehr wesentlich den sound beeinflusst (nimmt mitten raus oder so, der sound wird kälter). scheisse, jetzt muss ich mir tatsächlich gedanken um mein setup machen (is aber eher offtopic hier :) )
 
Nun ja, da ich mich ungerne als Lügner hinstellen lasse, bin ich eben darauf eingegangen.
Im Zeitalter der Globalisierung heisst es nicht, dass wen das eine Gerät von X und das andere weit weg von X gebaut wird, dass diese Unterschiedliche Bauteile benutzen.
Und ich rede hier nicht so mal ins blaue, da meine Firma Effektgeräte produziert.

Ich kenne also diesen Markt und auch die gängigen Bauteile. Und ich weiss auch um deren Qualitätsunterschiede, da mein eigener Anspruch in Sachen Qualität sehr hoch ist.
Meine Firma verbaut ausschliesslich einen hochwertigen"3PDT-Schalter"
und mit 3PDT-Schalter meine ich auch diesen, und nicht das X-Wing-Fabrikat. Es gibt nämlich nur einen 3PDT-Schalter.
Die X-Wings werden von einer anderen Firma produziert. Und zwar alle X-Wings. Egal ob
SPDT oder DPDT(auch wenn da mal jemand ne andere Beschriftung raufgesetzt hat.)

Und gerade aus diesem Anlass kommen mir diese X-Wing in keins meiner Geräte. Diese Dinger sind billiger und gerade deshalb werden sie von vielen Herstellern so oft benutzt.
Nur leider halten sie in der Regel nicht sehr lange. Anfangen tut es meisstens, dass der Kontakt nicht umgeschaltet wird. Sozusagen nur jedes x-te mal.

Frag mal Uwe von MEK. Der kann dir davon berichten wieviele von den Dingern wieder zurückgekommen sind. Jetzt verbaut MEK auch diese Schalter nicht mehr ein, sondern hochwertigere Alpha.

Wie das jetzt in deinem Setup agiert, und mit dem Netzteil das ist mir aus der Ferne nicht zu überschauen, aber bei meinen Geräten ist so etwas noch nie vorgekommen.
Und ich weiss auch warum.
Meine Effektpedale bestehen nur aus qualitativ hochwertigen Bauteilen, da ich eine geringe Auflage habe, und ich nicht X.-Cent an diesem oder an jenem sparen brauche um die Margen zu erhöhen.

Ausserdem bin ich selbst Musiker und spiele auch meine eigenen Effektgeräte. Ich habe teures Equipment und lasse mir meinen Sound nicht durch billige Patchkabel, Schalter, oder ähnliches verhageln.

Nun gut;)also Sehr geehrter Herr Staatsanwalt. Kommen wir doch noch mal zu den Indizien. Also wenn das Gerät deaktiviert ist, und das Netzteil dran ist, dann kommt es zu erheblichen Soundeinbußen. Wenn sie nun einfach das Netzteil in diesem Zustand abziehen, kommt es dann einer drastischen Veränderung zum guten? Wird der Sound dann so, als ob das Effektgerät ein Patchkabel wäre?

Peace Josh TE,

ich muß wohl irgendwas unglücklich ausgedrückt haben, niemand soll hier als irgendwas hingestellt werden, sorry. Im Gegenteil, ich danke Dir sogar sehr für Deine Einwürfe! - Deshalb schnell wieder zum Thema. Schönen Gruß an Uwe von MEK. Habe noch ein Tubedrive TD-1 von ihm (Baujahr 2003) und habe es gleich auch mal aufgeschraubt. In der Tat: Der X-Wing sieht genauso aus, wie im Seagate Black-Switch, allerdings gänzlich ohne eingeprägte Beschriftung im schwarzen Plastik. Der X-Wing im Onerr unterscheidet sich aber z.B. in diesen Plastikbarrieren zwischen den 6 Anschlüssen. Das deutet zumindest auf eine andere Fabrik oder zumindest eine andere Gußform hin. Könnte im Zeichen der Globalisierung auch schlicht ein Plagiat aus China sein ;-). Muß aber nicht.

Ich habe wohl 3PDT- und DPDT-Schalter verwechselt. Vielleicht sollte man einfach von "Zweipoliger Umschalter" sprechen, dann wissen gleich alle, was wirklich gemeint ist :). Du hast sicher recht, daß es bei diesen Schaltern Qualitätsunterschiede gibt. Aber würdest Du auch so weit gehen zu behaupten, man kann den Unterschied hören? Butter bei die Fische!

Was Deine Frage zum Abziehen des Netzteils angeht, habe ich doch schon beschrieben. Kein Netzteil am TB-Gerät = weniger Klangverlust. Die Verluste sind aber nicht "drastisch", wie Du es ausdrückst, sondern wie gesagt, hörbar und nachteilig.
Ach was rede ich ständig - probier's aus!
 
Peace Josh TE,

ich muß wohl irgendwas unglücklich ausgedrückt haben, niemand soll hier als irgendwas hingestellt werden, sorry. Im Gegenteil, ich danke Dir sogar sehr für Deine Einwürfe! - Deshalb schnell wieder zum Thema. Schönen Gruß an Uwe von MEK. Habe noch ein Tubedrive TD-1 von ihm (Baujahr 2003) und habe es gleich auch mal aufgeschraubt. In der Tat: Der X-Wing sieht genauso aus, wie im Seagate Black-Switch, allerdings gänzlich ohne eingeprägte Beschriftung im schwarzen Plastik. Der X-Wing im Onerr unterscheidet sich aber z.B. in diesen Plastikbarrieren zwischen den 6 Anschlüssen. Das deutet zumindest auf eine andere Fabrik oder zumindest eine andere Gußform hin. Könnte im Zeichen der Globalisierung auch schlicht ein Plagiat aus China sein ;-). Muß aber nicht.

Ich habe wohl 3PDT- und DPDT-Schalter verwechselt. Vielleicht sollte man einfach von "Zweipoliger Umschalter" sprechen, dann wissen gleich alle, was wirklich gemeint ist :). Du hast sicher recht, daß es bei diesen Schaltern Qualitätsunterschiede gibt. Aber würdest Du auch so weit gehen zu behaupten, man kann den Unterschied hören? Butter bei die Fische!

Was Deine Frage zum Abziehen des Netzteils angeht, habe ich doch schon beschrieben. Kein Netzteil am TB-Gerät = weniger Klangverlust. Die Verluste sind aber nicht "drastisch", wie Du es ausdrückst, sondern wie gesagt, hörbar und nachteilig.
Ach was rede ich ständig - probier's aus!

Schon gut;) ich war ja nicht sauer, ich wollte es halt nicht so stehen lassen.
Du hast ja auch recht, dass das ganze sehr Mysteriös ist.
Zum Schalter: Die X-Wings kommen alle von der gleichen Firma und sie sind keine Plagiate aus China..............sie sind original aus China:D
Ob man da einen Unterschied hört, solange sie noch funktionieren;) waage ich auch zu
bezweifeln. Aber der Verdacht liegt halt nahe, dass die Ursache an dem Schalter liegt.
Das mit dem Netzteil und Batterie-Vergleich spricht natürlich gegen diese Theorie.

Es spricht einfach gegen den Hersteller, wenn diese Schalter überhaupt verbaut wurden. Vielleicht liegt die Ursache ja irgendwo anders im Gerät.
 
Mal wieder etwas weg von dem Netzteil und hin zu den zweipoligen Umschaltern (DPDT). Im letzen Beitrag wurde daran gezweifelt, daß ein intakter Schalter hörbare Einbußen bringt. In diese Richtung tendiere ich eigentlich auch - aber was man nicht selbst hört und sieht ...

Also habe ich mir jetzt mal diesen Aspekt näher angesehen (ich liebe solche Tage in Muße :). Zusammen mit dem MEK sind es nun also schon drei Geräte, die sich ähnlich verhalten (Onerr, Voodoo Lab). Und als viertes zum Vergleich auch noch der Black-Switch, wie jemand schon viel eher im Thread vorgeschlagen hat. Alle vier habe ich auf True-Bypass geschaltet und jeweils zwischen Gitarre und Overdrive gehängt (rein passiv, ohne Stromversorgung). Alle vier klingen unterschiedlich, was an sich schonmal bemerkenswert ist - sollte laut Marketing und den Versprechen von True-Bypass ja nicht so sein. Am wenigsten mumpften Blackswitch und Voodoo Lab Chorus. Dann aber das erstaunliche ...

Ich habe nur den Black-Switch "dazwischen" und vergleiche seine beiden Ausgänge A und B (durch Betätigen des Schalters kann man den Input auf A oder B umschalten. Was soll ich sagen, Schalterstellung B klingt deutlich schlechter als A (an dieser Stelle komme ich mir selbst schon fast unglaubwürdig vor - wenn's aber so ist?). Also sind die Schalter tatsächlich ein Faktor, weil bis auf ein paar Drähte und die Anschlußbuchsen ist in dem Looper doch nichts ist ... also wieder Meßgerät raus ... zusammen mit zwei 15 cm Patchen ergeben sich bei A und B jeweils 80 pF, also kein Unterschied als Ursache auszumachen. Aber beim Widerstand, einmal dieses Setup über A und einmal über B gemessen ist bei B immer höher! Liegt bei bis zu 1,6 Ohm, wohingegen A eher so zwischen 0,6 und 0,9 liegt (das Meßgerät zeigt im Ruhezustand bereits 0,2 Ohm an). Die Werte schwanken etwas, wenn man den DPDT-Schalter öfter betätigt. Habe Standard-Schalter wirklich so lausige Kontakte?! Ist die Leitfähigkeit für die filgranen Pickup-Signale einfach viel zu schlecht? Die Aufschrift 250V/2A spricht ja eher für die Starkstrom-Liga.

Wenn ich jetzt nicht irre, haben jedenfalls die Schalter schonmal einen wesentlichen Anteil daran, warum TB-Geräte am Eingang generell solche Verluste bringen. Sollten "bessere" DPDTs an dieser Stelle wirklich etwas bringen - ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren. - Oje, wo soll das hinführen. Ich sehe mich schon alle Schalter bis hin zur Gitarre auswechseln =:cool:
 
Hallo hier Frank Post von www.loopersparadise.de

Ich habe euer Thema hier spannend verfolgt und möchte folgendes dazu beitragen:

Im Zuge meiner Arbeit mit Gitarrenracks und Pedalboards hatte ich die Möglichkeit
sehr viel Equipment zu testen und hatte dadurch auch die Möglichkeit sehr viele
Looper/Switcher wie es sie auf dem Weltmarkt gab und gibt auf Herz und Nieren
zu prüfen.

Grundsätzlich ist dazu zu sagen: es gibt den 100 % klangneutralen Looper/Switcher (True-Bypass-Schalter) nicht.
Es gibt aber Geräte und Schalter die dem Originalsignal (Instrumentensignal) sehr nahe kommen und dies liegt an den Bauteilen und am Aufbau der Bauteile die eingesetzt sind und natürlich auch am Ingenieur der das Gerät entwickelt hat (hat er ein gutes Ohr). Jeder Schalter, jedes Relay, jeder VCA und jede Schaltung hat seinen eigenen Klangcharakter die er dem Signal mehr oder weniger hinzufügt

Als erstes teste ich Looper/Switcher im Bypass-Modus (Gitarre - Looper - Amp - danach wieder Gitarre - Amp). Dabei sollte man auf Abweichungen im Bereich Bass, Mitten, Höhen und Obertonverhalten des Instrumentes achten. Danach teste ich das Schaltverhalten wenn man Effekte in den Signalweg des Loopes hinzuschaltet und wieder aus dem Signalweg herausschaltet. Dazu benutze ich 2-3 meiner Lieblingseffekte um einen direkten
Vergleich zu haben. - also Gitarre - Looper mit Lieblingseffekt - Amp und dann Gitarre - Lieblingseffekt - Amp) und dies vergleiche ich dann - am besten geht das mit einem Digital-Delay was man auf 3-4 Wiederholungen einstellt und prüft dann wie sauber die Wiederholungen des Delays durch den Looper übertragen werden. Dabei sollte man darauf achten wie sich die Klangqualität und Dynamik der Delaywiederholung von Wiederholung zu Wiederholung verändert.

Das gleiche kann man auch mit Effekten (Booster, Distortion, Phaser, etc.) tun.
(Verhalten im Bypass-Mode, Rauschverhalten, Dynamik des Effektes, etc.)

Effektgeräte haben am Ausgang verschiedene Ohm-Ausgangswerte und in jedem Effektgerät arbeitet ein Operationsverstärker. Das heißt jedes Effektgerät hat im
True-Bypass-Mode oder im Standby-Mode seine eigene Auswirkung auf das Grundsignal.
Durch die Operationsverstärker wird das Signal was am Eingang anliegt verarbeitet und
verstärkt. Das heißt wenn ich z.Bsp. ein Effekt habe der sehr viel rauscht und schicke dieses Signal in den nächsten Effekt - wird dort das Rauschen des ersten Effektes durch
den Operationsverstärker wieder verstärkt und natürlich leidet darunter die Effektqualität
jedes weiteren Effektes im Signalweg.

Habe ich z.Bsp. 4 Effekte in Serie verschaltet und eines dieser Effektgeräte hat einen Ohm-Wert am Ausgang anliegen der weit über oder unter den Ohm-Werten der anderen Effekte liegt kann dies zur Folge haben das das Signal auf einmal sehr leise oder sehr laut ist
wenn ich das Effektgerät mit dem weit abweichenden Ohm-Wert einschalte.

und ... und ... und

Aus oben genannten Gründen und noch einigen anderen Gründen setze ich
Looper ein, um ein möglichst transparentes und dynamisches Signal zu bekommen und Effekte die ich gerade nicht brauche sollte man aus der Signalkette herausnehmen können. Und je besser der Sound um so mehr Spaß beim Spiel.

Meine Aufgabe sehe ich darin klanglich hochwertige Gitarren und Bass - Systeme
auf die Bühne zu bringen die dem Spieler die Umsetzung seiner Ideen und Vorstellungen vereinfachen.

Dies sind meine persönlichen Basis-Gedanken zu diesem Thema und - man könnte jetzt noch Stunden weiter schreiben (Stromversorgung, Kabel, etc.)

Also ausprobieren und ausprobieren - es ist ein langer Weg - und ich denke das da jeder seinen eigenen Weg gehen sollte und muß.

In diesem Sinne

Gruß

Frank Post
 
Hallo hier Frank Post von www.loopersparadise.de

Ich habe euer Thema hier spannend verfolgt und möchte folgendes dazu beitragen:

Danke, bei technischen Details langweilen sich ja die meisten schnell :)

Im Zuge meiner Arbeit mit Gitarrenracks und Pedalboards hatte ich die Möglichkeit
sehr viel Equipment zu testen und hatte dadurch auch die Möglichkeit sehr viele
Looper/Switcher wie es sie auf dem Weltmarkt gab und gibt auf Herz und Nieren
zu prüfen.

Grundsätzlich ist dazu zu sagen: es gibt den 100 % klangneutralen Looper/Switcher (True-Bypass-Schalter) nicht.

Also ist True tatsächlich nicht True. Ich würde aber selbst zwischen "Looper" und "True-Bypass-Schalter" schon differenzieren. Beim Looper wird in der Regel eine externe Effektkette eingeschleift, was zusätzliche Patchkabel, Klinkenkontakte, Fußschalterkontakte bedeutet, die - wie sich ja gezeigt hat - *alle* einen hörbaren Einfluß haben. Ein üblicher TB-Schalter hingegen schleift intern im Pedal nur eine kurze Drahtbrücke ein.

Es gibt aber Geräte und Schalter die dem Originalsignal (Instrumentensignal) sehr nahe kommen und dies liegt an den Bauteilen und am Aufbau der Bauteile die eingesetzt sind und natürlich auch am Ingenieur der das Gerät entwickelt hat (hat er ein gutes Ohr). Jeder Schalter, jedes Relay, jeder VCA und jede Schaltung hat seinen eigenen Klangcharakter die er dem Signal mehr oder weniger hinzufügt

Was den Beitrag des TB-Schalters angeht, habe ich auch ein neues Aha-Erlebnis beizusteuern. Gestern ist mein Stimmgerät Boston BTU-500 eingetroffen, es hat eine echten TB mit 3PDT-Schalter (ja, der blaue, den Unterschied habe ich von Josh gelernt). Tatsächlich klingt der viel neutraler, als die X-Wings in den anderen Pedalen (!).

Als erstes teste ich Looper/Switcher im Bypass-Modus (Gitarre - Looper - Amp - danach wieder Gitarre - Amp). Dabei sollte man auf Abweichungen im Bereich Bass, Mitten, Höhen und Obertonverhalten des Instrumentes achten. Danach teste ich das Schaltverhalten wenn man Effekte in den Signalweg des Loopes hinzuschaltet und wieder aus dem Signalweg herausschaltet. Dazu benutze ich 2-3 meiner Lieblingseffekte um einen direkten
Vergleich zu haben. - also Gitarre - Looper mit Lieblingseffekt - Amp und dann Gitarre - Lieblingseffekt - Amp) und dies vergleiche ich dann - am besten geht das mit einem Digital-Delay was man auf 3-4 Wiederholungen einstellt und prüft dann wie sauber die Wiederholungen des Delays durch den Looper übertragen werden. Dabei sollte man darauf achten wie sich die Klangqualität und Dynamik der Delaywiederholung von Wiederholung zu Wiederholung verändert.

Die Idee mit dem Delay als Tonquelle finde ich sehr interessant, macht den A/B-Vergleich viel reproduzierbarer, danke!. Weniger vorteilhaft könnte vielleicht sein, daß man ein weniger komplexes Signal und Feedback hat, als wenn man real auf der Gitarre testschrammelt.

Das gleiche kann man auch mit Effekten (Booster, Distortion, Phaser, etc.) tun.
(Verhalten im Bypass-Mode, Rauschverhalten, Dynamik des Effektes, etc.)

... manch einer würde sich sicher wundern, was er da zu hören kriegt ...

Effektgeräte haben am Ausgang verschiedene Ohm-Ausgangswerte und in jedem Effektgerät arbeitet ein Operationsverstärker. Das heißt jedes Effektgerät hat im
True-Bypass-Mode oder im Standby-Mode seine eigene Auswirkung auf das Grundsignal.
Durch die Operationsverstärker wird das Signal was am Eingang anliegt verarbeitet und
verstärkt. Das heißt wenn ich z.Bsp. ein Effekt habe der sehr viel rauscht und schicke dieses Signal in den nächsten Effekt - wird dort das Rauschen des ersten Effektes durch
den Operationsverstärker wieder verstärkt und natürlich leidet darunter die Effektqualität
jedes weiteren Effektes im Signalweg.

Habe ich z.Bsp. 4 Effekte in Serie verschaltet und eines dieser Effektgeräte hat einen Ohm-Wert am Ausgang anliegen der weit über oder unter den Ohm-Werten der anderen Effekte liegt kann dies zur Folge haben das das Signal auf einmal sehr leise oder sehr laut ist
wenn ich das Effektgerät mit dem weit abweichenden Ohm-Wert einschalte.

und ... und ... und

Der letzte Abschnitt ist IMO eine gängige Erläuterung, warum True-Bypass normalerweise Sinn macht. Sicher mal wieder gut, die Grundsätze in Erinnerung zu bringen. Mein Anliegen in diesem Thread ist aber mehr, wie True-Bypass-Setups *selbst* unerwarteten Einfluß auf den Klang haben können - weniger wie sie Schwächen von anderen Effektpedalen umgehen.

Aus oben genannten Gründen und noch einigen anderen Gründen setze ich
Looper ein, um ein möglichst transparentes und dynamisches Signal zu bekommen und Effekte die ich gerade nicht brauche sollte man aus der Signalkette herausnehmen können. Und je besser der Sound um so mehr Spaß beim Spiel.

Meine Aufgabe sehe ich darin klanglich hochwertige Gitarren und Bass - Systeme
auf die Bühne zu bringen die dem Spieler die Umsetzung seiner Ideen und Vorstellungen vereinfachen.

Dies sind meine persönlichen Basis-Gedanken zu diesem Thema und - man könnte jetzt noch Stunden weiter schreiben (Stromversorgung, Kabel, etc.)

Vielleicht nicht gleich Stunden, aber was ist Deine physikalische Erklärung, warum True-Bypass-Schaltungen "nicht 100% klangneutral sind", wie Du schreibst?

Während es für das vorherige ja bereits Ansätze gab - hast Du eine Erklärung wie sich ein Netzteil auf eine True-Bypass-Schaltung auswirken kann? An dieser Stelle wird es nämlich wirklich esoterisch, es muß einen physikalischen Grund geben!

Also ausprobieren und ausprobieren - es ist ein langer Weg - und ich denke das da jeder seinen eigenen Weg gehen sollte und muß.

Full Ack. Hat eigentlich hier im Board zwischenzeitlich mal seine eigenen Ohren angespitzt? ;-)

Danke.
 
Hallo hier ist nochmals Frank Post von www.loopersparadise.de

Für mich gibt es in einem Gitarren oder Bass-System 2 technische Basisfaktoren die eine
erhebliche Rolle spielen.

-wie gestalte ich den Signalweg vom Instrument bis zum Amp oder Endstufe
-wie gestalte ich die Stromversorgung der einzelnen Komponenten
-was jeder selbst herausfinden muss - mit welchen Frequenzen setze
ich mich in meinem Bandgefüge für mich und mein Publikum hörbar durch

Jeden mm oder cm der das Grundsignal bis zur End-Verstärkerquelle zurücklegen
muss stößt es auf Widerstand (Kabel, Switcher, etc.). Das heißt diesen Weg muss ich technisch so klangneutral wie möglich halten. Alles andere habe ich ja schon vorher geschrieben.

Zur Stromversorgung: ich denke ein jeder kennt folgende Störquellen: Neonröhren,
Generatoren und Kühlschränke (sehr oft im Bierzelt), eine vorbeifahrende Eisenbahn mit
Oberleitung, schlecht oder gar nicht geerdete Licht und PA-Anlagen, Dimmer, etc...etc.
oder aber auch schlecht oder gar nicht geerdete Proberäume.

An diese Stromkreise schließe ich mein Equipment an.
Daraus resultierend entsteht Rauschen und Brummen selbst kleiner Gitarreneinheiten (nur Gitarre mit Amp)

Das gleich passiert sehr oft wenn ich 2 oder mehrere Effekte mit verschiedenen
Power-Supplys mit Strom versorge.

Oder ich schleife mein Multieffektgerät an meinem FX-Weg des Verstärkers ein, habe vor dem Verstärker-Input auch noch 1 oder mehrere Effekte die ich mit separaten
Power-Supplys mit Strom versorge

Daraus entstehen Erdungs - und Masseprobleme - die zwangsläufig zu Brummen oder Rauschen führen. Darunter leidet auch die Klangqualität des Signales

Abhilfe bieten Power-Supplys mit integrierter galvanischer Trennung am
Eingang sowie an jedem Ausgang an. Nach der galvanischen Trennung am Eingang
erfolgt eine Stromfilterung und Siebung des Stromes - dadurch erhalte ich eine sehr
stabile 230 Volt-Kurve, durch die galvanische Trennung für jedes angeschlossene
Gerät am Power-Supply (230 Volt, DC und AC) habe ich keine Massenübersprechungen der einzelnen Geräte untereinander mehr.
Zusätzlich haben wir einen Prozessor integriert der sich am Eingangsstrom automatisch
die sauberste Erdung sucht.
Und dies führt zwangsläufig klanglich dazu, das mein ganzes Set-Up viel ruhiger läuft,
transparenter klingt (gerade wenn ich viele Effekte einsetze) und ich mein Spielverhalten
dynamischer gestalten kann. Röhrenverstärker und analoge Geräte sind sehr dankbar für eine stabile 230 Volt-Versorgung
Technisch hat es den Vorteil das ich als Musiker keine Stromstöße mehr bekommen kann
und mein Equipment gegen Überlastung von Außen geschützt ist.

Habe ich eine gute Stromversorgung und einen guten Signalweg – kann mir eigentlich nicht mehr viel passieren – dann muss ich nur noch spielen

Ich muss jetzt Schluss machen - habe noch ein wenig Arbeit und 2 Kinder

Bei Fragen einfach melden: 0681-5898564

Gruß

Frank Post
 
Ich glaube, ich habe jetzt eine physikalische Erklärung gefunden, die alle hier diskutierten Beeinträchtigungen rund um switched True-Bypass erklären kann. Bisher wurde immer davon ausgegangen, daß der zweipolige Umschalter die elekronische Schaltung im Effektpedal komplett abkoppelt. Was ist aber, wenn der Schalter nicht ideal ist, sondern seine geöffneten Kontakte ein Kapazität haben?

Also habe ich nochmal exemplarisch meinen Black-Switch-Looper aufgeschraubt und versucht, die Kapazitäten über den jeweils geöffneten Schaltkontakten zu bestimmen (Patchkabel waren nicht eingesteckt). Ich fand bei den verschiedenen Möglichkeiten Werte bis zu 20-30 pF (!).

Das hat aus meiner Sicht gravierende Folgen: Im Bypass-Modus wird dadurch quasi ein Kondensator zwischen Signal und Masse gelegt, Höhenanteile werden gedämpft. Der zweite *offene* Schaltkontakt hat ebenfalls eine gewisse Kapazität, welche den Ausgang der elektronische Schaltung virtuell ankoppelt (eben doch nicht ideal trennt). Da das Steckernetzteil normalerweise mit der Effektschaltung auch im Bypass-Modus verbunden ist, ist somit auch plausibel, warum es den Klang ebenfalls beeinträchtigen kann. Da die Kapazitäten der True-Bypass-Kreise und die elektronischen Schaltungen je nach Effektpedal unterschiedlich sind, klingen sie deshalb auch unterschiedlich - aber alle mehr oder weniger verschlechternd. Vermutlich hat der sogenannte X-Wing-Schalter im Vergleich zu anderen Schaltern höhere Kapazitäten, aber prinzipiell dürften alle True-Bypass-Schaltungen das Problem mehr oder minder haben. Dazu addieren sich dann ja immer noch die Verluste der Anschlußkabel und der inneren Verdrahtung.

Mag sein, daß ich mich jetzt völlig entblödet habe - da aber bisher noch niemand eine befriedigende Erklärung geben konnte, kann ich mit meiner These erstmal leben ... und nenne sie ... den X-WING-Effekt! ;-)
 
Man oh man, Leute, diese ganze Tru-Bypass-Krümmelkac*er-Diskussion hängt einem ja schon voll zum Hals raus! Wenn man das Gerät true-bypassen muss, aus welchen Gründen auch immer, dann entnehme man es zur Gänze aus dem Effektboard und schmeisse es zum Fenster raus - dann hat man das Problem auf elegante(!) Art gelöst...Meine Meinung:)
 
Mal so gesagt:

Wenn ich 'ne Kiste Cola mit Glasflaschen im Kofferraum spazieren fahre (= zusätzliche Kapazität), verbraucht der Wagen 0,05 Liter mehr. Dasselbe mit Plastikflaschen = 0,025 Liter mehr. Wenn ich beides nicht will, darf ich entweder keine Cola kaufen oder nicht Auto fahren.

D.h. es gibt eine UNtergrenze des Kopfzerbrechens und der Erbsenzählerei. Man kann auch 20 Wicklungen mehr oder weniger im PU haben, die Leitung zum Volumeregler um 3 cm verkürzen, KAbel, Buchsen und Schalter mit Goldkontakten verwenden, ich kann 50 verschiedene Kabel nehmen und damit theoretisch 50 verschiedene Messwerte bekommen. usw... Aber womit will man das denn anschließend vergleichen? Nur 1 x schlecht geschlafen und das Ohr hört am nächsten Tag eh was völlig Anderes, da es keinen Speicher für allerfeinste Klangabstufungen besitzt.
 
Auch eine Haltung

Schönes Wochenende
 

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