... Was mich auch echt wundert, dass da offenbar schon die Werkseinstellung nicht zu beanstanden war, oder lag es daran, dass Du bei T oder in einem anderen Musik-Laden gekauft hast, wo man vorher alles geprüft und ggf. nochmal was nachjustiert hat?
Kürzlich gab es hier bei den akustischen Gitarren etwas Aufregung, weil ein neues Boardmitglied meinte, man könne sich Diskussionen wie diese sparen, indem man seine Ratschläge liest. Vielleicht hast Du sie sogar gelesen?
Zum Thema Thomann und Warenkontrolle habe ich
hier auf Aussagen von Franz Branntwein, dem Vertreter von Thomann im Musiker-Board, hingewiesen.
Ein Zitat daraus: "Direktimporte wie Harley Benton etc. (die direkt ab Fabrik kommen) *müssen* wir checken, weil die Endkontrolle in den Fabriken eher mau ist und Container auch grundsätzlich (egal welche Marke) dem Klima ausgesetzt werden."
Dort steht nichts von "einstellen"! Es geht also nur darum, äusserliche Schäden zu erkennen. Hoffentlich kann sich jeder vorstellen, dass die Kosten für eine genaue Einstellung bei einer billigen Gitarre in keinem Verhältnis zum Preis stehen würden!
Zur Werkseinstellung:
Es gibt keine Norm für
die richtige Einstellung! Diese unterliegt dem persönlichen Geschmack oder der eigenen Gewohnheit, kann sich also im Laufe der Zeit verändern - manchmal passiert das auch schon bei ein und dem selben Spieler mit unterschiedlichen Gitarren, je nach Verwendungszweck. Die Hersteller bemühen sich, mit ihrer meist langjährigen Erfahrung einen Kompromiss zu finden, der möglichst vielen Spielern gerecht wird.
Obwohl es oft geschrieben wird, habe ich noch nie eine Gitarre in der Hand gehabt, die sich von alleine gespielt hätte! Praktisch alle bemängelten Gitarren, von denen ich gelesen habe, waren zu hoch eingestellt - nie zu niedrig! - Ist das nicht komisch?
Gerade dem Anfänger mag ja eine niedrigere Saitenlage als leichter bespielbar erscheinen, aber das lässt sich mit etwas Übung ändern. Viele bekannte Gitarristen haben ihr Handwerk auf Gitarren erlernt, die nach heutigen Massstäben unbespielbar waren. Die meisten Gitarren, die heute verkauft werden, sollten in der Hinsicht keinen Anlass zur Besorgnis geben. Auch die Akustikgitarren von Harley Benton, die ich schon in der Hand hatte, waren bespielbar.
Es kann natürlich immer wieder vorkommen, dass das ein oder andere Exemplar durchrutscht und mit schlampiger Einstellung in den Handel kommt. Dieses Risiko bleibt, wenn Du im Internet bestellst und keinen Spieler kennst, der sich das Instrument einmal anschaut. Eine hundertprozentige Sicherheit kann Dir niemand geben! Grobe Fehler sollte aber auch ein unerfahrener Anfänger bemerken, gerade wenn Du schon E-Gitarre spielst, sollte das kein Problem sein.
Die Preise für (gute) Gitarren sind heute vergleichsweise sehr günstig, aber man sollte auch an der richtigen Stelle sparen: Mit einer guten und dadurch günstigeren Gebrauchten ist man auf der sicheren Seite, aber bei den sowieso schon günstigen Einsteigergitarren zu knausern, macht nicht lange Spass! Der bisherige Threadverlauf lässt mich aber befürchten, dass meine Aufforderung ins Leere geht.