Suche Ratschläge für Aufnahmemöglichkeit von Flügel

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Hi,
Ich habe seit einiger Zeit einen Flügel zuhause stehen, und nun würde ich gerne mal einige Lieder in einigermaßen hoher Qualität aufnehmen. Welche Möglichkeiten bieten sich ?
Ich habe mal auf irgendeiner Homepage etwas von einem System gelesen, wo man Mikrofone im Flügel befestigt und an der Front eine Art Recorder hat. Leider finde ich die Seite nicht mehr...

Eine andere Möglichkeit wäre ja noch, Mikrofone auf Ständern zu befestigen und in Richtung der Klaviersaiten zu halten (habe ich schon öfters bei Klavierkonzerten beobachten können).
Leider habe ich keine Ahnung, was man außer den Mikrofonen sonst noch für die Aufnahme braucht (PC habe ich nicht in Reichweite des Flügels stehen).

Danke schon im Vorraus für etwaige Ratschläge.
 
Eigenschaft
 
Hi,

schmeiß mal die SuFu an. Hab mich schon mal sehr ausfürhlich über dieses Thema geäußert. Dieses Gerät kenne ich nicht. Aber auf die schnelle kann ich dir sagen, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt einen Flügel abzunehmen. Es richtet sich danach, was du möchtest, und was für ein Instrument du zur Verfügung hast.
Du hast den Vorteil, dass das Instrument bei dir zuhause steht, und du rumexperementieren kannst, solange du willst. Um deinen Flügel zu schonen, rate ich dir von Klebe- oder Befestigungsorgien an Platte oder gar auf dem Resonanzboden ab. Die Profis arbeiten meist mit Mikroständern, die je nach Musik und Flügel in einem bestimmten Abstand am Instrument postiert werden. Kommt auch ganz darauf an, welche Mikros du verwenden willst/kannst.

Ein Tipp: Spiele vorher nochmal alle Töne in p und fff durch, und höre nach, ob irgendwo Nebengeräusche entstehen. Es gibt nichts ärgerlicheres als eine sehr schön eingespielte Aufnahme, wo mal zusätzlich noch eine lose Deckelschraube, eine quietschende Bank, eine Büroklammer auf dem den ResoBoden etc... hört.

Ich hab mir mal von einem Freund für eine "schnelle Aufnahme" ein Kunstkopfsystem geliehen. Nichts dolles, aber das Endergebnis klang sehr gut, und dem Pianisten leider zu ehrlich :)

Bis denne und viel Spaß,

Paul
 
Aufnahmen vom Flügel sind ein Kapitel für sich. Das Kawaisystem ist eine Möglichkeit, schnell zu Resultaten zu kommen. Wie viel kannst Du denn ohne Rechner investieren? Günstiger als mit dem PR-1 wird es kaum.
 
Wie gut klingt denn der Raum in dem der Flügel steht? Eine gängige Technik bei offenem Flügel wären 2 Großmembraner "closed" (heißt in diesem Fall trotzdem mit gutem Abstand zu den Saiten) und 2 Kleinmembraner in XY im Raum. Je besser (und teurer) die Mikrofone, desto besser kann die Aufnahme werden. Dazu bräuchstest du ein 4 - kanaliges Interface und einen Rechner mit einer Aufnahmesoftware. Ein kleines Problem kann dabei sein, dass der Rechner, wenn er lauter ist, als Rauschen auf den empfindlichen Mikrofonen zu hören ist. Ich habe neulich weil es relativ spontan war und keine anderen Mikrofone zur Verfügung standen einen Flügel, mit 2 CAD e300 an den Saiten und 2 Rode NT-5 im Raum aufgenommen. Das Ergebnis war durchaus ansprechend, auch wenns jetzt recht einfache Mikrofone waren. Wo die beste Position ist kann man dabei allerdings nur durch Ausprobieren herausfinden, das kann schon eine Weile dauern, da spielen der Charakter des Flügels, der Öffnungswinkel des Deckels und noch einige andere Faktoren eine große Rolle.

Zum Kawai PR-1... also sehr lustig finde ich ja das Video... der Vergleich zwischen dem Sound einer (wahrscheinlich) Handykamera und nem Recordingsystem. Das ist schon ein wenig dreist :) Ansonsten wäre es für den Preis durchaus mal ein Versuch wert. Wenn es tatsächlich so klingt wie in den Samples ist das schon ok, obwohl ich es ein wenig farblos finde, aber für das Geld, ein sehr sauberes Signal und wahrscheinlich einfacher zu benutzen als eine komplette Mikrofonie.
 
Hallo,
Ich habe leider nicht regelmäßig Zugang zum Internet, deshalb konnte ich nicht früher antworten:


Hi,

schmeiß mal die SuFu an. Hab mich schon mal sehr ausfürhlich über dieses Thema geäußert.
Ich habe 2 oder 3 Threads zum Thema gefunden, aber in keinem stand geschrieben, was man denn nun insgesamt an Equippment brauchen würde.
Dieses Gerät kenne ich nicht. Aber auf die schnelle kann ich dir sagen, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt einen Flügel abzunehmen. Es richtet sich danach, was du möchtest, und was für ein Instrument du zur Verfügung hast.
Ich möchte hauptsächlich aufnehmen, um halbwegs professionell Lieder abnehmen zu können (nicht, um schnell mal eine improvisierte Melodie zwecks Wiedererinnerung aufnehmen zu können, denn dafür würde auch mein Handy reichen).

Modell: Schimmel 174
Ein Tipp: Spiele vorher nochmal alle Töne in p und fff durch, und höre nach, ob irgendwo Nebengeräusche entstehen. Es gibt nichts ärgerlicheres als eine sehr schön eingespielte Aufnahme, wo mal zusätzlich noch eine lose Deckelschraube, eine quietschende Bank, eine Büroklammer auf dem den ResoBoden etc... hört.
Habe ich eben gemacht, konnte eigentlich nichts Gröberes feststellen.

Aufnahmen vom Flügel sind ein Kapitel für sich. Das Kawaisystem ist eine Möglichkeit, schnell zu Resultaten zu kommen. Wie viel kannst Du denn ohne Rechner investieren? Günstiger als mit dem PR-1 wird es kaum.

Das PR1 kostet ca. 600 Euro, und das wäre eigentlich schon meine Obergrenze gewesen. Heißt das, dass ich mit diesem System am billigesten davonkomme ?

Wie gut klingt denn der Raum in dem der Flügel steht?
Ist schätzungsweise 50-60 Quadratmeter groß und hallt eigentlich so gut wie gar nicht. Die Akustik könnte besser sein, es sind viele Objekte im Raum (Couch, Teppich) die den Klang absorbieren.
Eine gängige Technik bei offenem Flügel wären 2 Großmembraner "closed" (heißt in diesem Fall trotzdem mit gutem Abstand zu den Saiten) und 2 Kleinmembraner in XY im Raum. Je besser (und teurer) die Mikrofone, desto besser kann die Aufnahme werden. Dazu bräuchstest du ein 4 - kanaliges Interface und einen Rechner mit einer Aufnahmesoftware. Ein kleines Problem kann dabei sein, dass der Rechner, wenn er lauter ist, als Rauschen auf den empfindlichen Mikrofonen zu hören ist. Ich habe neulich weil es relativ spontan war und keine anderen Mikrofone zur Verfügung standen einen Flügel, mit 2 CAD e300 an den Saiten und 2 Rode NT-5 im Raum aufgenommen. Das Ergebnis war durchaus ansprechend, auch wenns jetzt recht einfache Mikrofone waren. Wo die beste Position ist kann man dabei allerdings nur durch Ausprobieren herausfinden, das kann schon eine Weile dauern, da spielen der Charakter des Flügels, der Öffnungswinkel des Deckels und noch einige andere Faktoren eine große Rolle.

Zum Kawai PR-1... also sehr lustig finde ich ja das Video... der Vergleich zwischen dem Sound einer (wahrscheinlich) Handykamera und nem Recordingsystem. Das ist schon ein wenig dreist :) Ansonsten wäre es für den Preis durchaus mal ein Versuch wert. Wenn es tatsächlich so klingt wie in den Samples ist das schon ok, obwohl ich es ein wenig farblos finde, aber für das Geld, ein sehr sauberes Signal und wahrscheinlich einfacher zu benutzen als eine komplette Mikrofonie.

Klingt, als wäre das System von Kawai wohl noch die billigere Lösung. Vielleicht finde ich einen Händler, bei dem ich es antesten kann.;)


Danke an alle für die ausführlichen Antworten.
 
Was hast du denn schon an aufnahmetauglichem Equipment?

- Computer
- Interface
- Mikros
- Zubehör

Vielleicht lässt sich davon ja was einbinden.
 
Was hast du denn schon an aufnahmetauglichem Equipment?

- Computer
- Interface
- Mikros
- Zubehör

Vielleicht lässt sich davon ja was einbinden.

Leider nur den Computer...Mikrofone könnte ich mir von einem Freund ausborgen, aber das ist natürlich keine Dauerlösung.
 
2 solide Mikrostative und 2 gute Mikrokabel sollten noch dazu.

Unter diesen würde ich nicht anfangen:
http://www.musik-service.de/NiXon-Microphone-Cable-6m-prx395751230de.aspx
Besser wäre noch Kabel von Cordial, Schulz, Sommer und Konsorten, sowie Stecker von Neutrik oder Amphenol.
Also etwas in der Art: http://www.musik-service.de/CordialMikrofonkabel5mFM-prx395500657de.aspx

Bei den Stativen wäre das hier der Klassiker:
http://www.musik-service.de/km-mikrofonstativ-21020-prx395499345de.aspx
Für leichten Einsatz reicht vielleicht auch das 27105 von K&M.
 
Für 600 € gibt es auch andere Lösung:
1. Recorder Microtrack II für 228 €
2. CF-Karte von Sandisk 4 GB für 20 € (Amazon)
3. Stereopaar Rode NT5 für 288 €
4. Ständer K&M 199 für 30 €
5. Stereoschiene K&M 23600 35 cm für 14 €
6. Zwei Mikrokabel XRL-TRS symmetrisch für je 10 €
Gesamt: 600 €

Qualität ist mit diesem Recorder in keinem Fall schlechter, als mit einem USB-Interface, Vorteil ist aber, daß das eine mobile Lösung ist. Nach der Aufnahme kann man WAV-Datei auf den Computer kopieren und damit alles mögliches machen.

Ich arbeite mit dem gleichen Satz seit April, und kann nur gutes sagen.

Die Einzelheiten:
K&M 199 ist etwas teurer, als die billigsten, dafür aber nur 60 cm lang beim Transport. K&M 23600 reicht für ORTF, NOS u.ä. Mehr braucht man für Klavier nicht.
 
Hab bei meinem Flügel viel rumexperimentiert. Hatte sowohl nach einer Lösung gesucht einfach schnell ohne großen Aufwand Ideen festzuhalten, als auch richtig gute Aufnahmen zu machen.
Als Minimallösung habe ich mir für mein Notebook zunächst den Minirecorder Yamaha, dann von Olympus ausprobiert. Der von Olympus war zwar nicht schlecht aber den Preis doch dafür wieder zu hoch. Also habe ich mir jetzt ein Tascam US 122 Audiointerface (140,-€ incl. Cubase LE) für mein Notebook zugelegt und meine beiden Oktava MK 012 (Paar 299,-€) daran gehängt. Preis ohne PC also 440,- € Die Mikroposition hab ich mir bei dem Kawai-Teil abgekuckt. Ich habe am Flügel an den jeweiligen Positionen Hartschaumblöcke mit Tape befestigt in die die Mikros gesteckt werden, bis sie oben mit der Kapsel wieder durchkucken. Das Ergebnis läßt sich echt hören.
Das gute daran: Man sieht fast nix von der Elektronik - einfach schnell das Notebook an das Interface das ja über USB mit Strom versorgt wird und los gehts. Man kann sogar noch unter dem guten Stück staubsaugen ohne mikroständer wegräumen zu müssen :).

Für die Optimallösung habe ich, wie gesagt viel experimentiert und bin ich immer noch am suchen.
folgendes habe ich zu also Verfügung:

- 2x Neumann KM 184 (Kleinmembran)
- 2x Oktava MK 012 (Kleinmembran)
- 1x AKG C3000 (Großmenbran)
- 1x AT 4035 (Großmenbran)
- 2x T-Bone Billig-Grenzflächen

RME-Multiface+OktaMic

Der Flügel (Yamaha C3) steht in einem ca. 21m² großen Wohnraum

folgende Mikro-Positionen haben sich als gut erwiesen

1. die beiden Neumänner in den ganz geöffneten Flügel entlang des Bogens der hinteren Seitenbefestigungen. Eines im mittleren Diskant mehr auf die Hämmer gerichtet und eines richtung Baßbereich. + die Oktavas von unten + das AKG im Raum weiter weg vor dem Vorhang..
2. Die Neumänner von unten, wie oben beschrieben statt der Oktavas + das C3000 in der Kurve nahe des halb geöffneten Deckels + das AKG im Raum weiter weg vor dem Vorhang.
3. Ein Neumann, oder als ich sie noch nicht hatte, das AKG von oben im Diskant Richtung Hämmer und das 4035 am Ende des Flügels auf die Baßseiten.
4. Am besten hatten 2 AKG 414 B in der unter 3. beschrieben Position geklungen.


Die beiden Grenzflächen benutze ich live, in dem ich sie unten auf die Streben lege, also mit der Kapselseite Richtung Resonanzboden. Das Ergebnis ist nicht besonders toll aber befriedigend. Studiotauglich sind sie nicht wirklich. (oder?)


würde mich sehr über gute Tips von eurer Seite freuen!!!

viele Grüße Gernot
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant. Angeblich sollen die Grenzflächen ja gerade für Flügel so toll sein. Ich hab mit meiner (AKG C562BL) aber auch noch keine rechte Freude gehabt...
 
Für richtige Grenzflächen gilt das sicher. Von den T-Bone-Billig-Teilen darf man halt nicht zu viel erwarten. Für Live finde ich sie wie gesagt ganz brauchbar.
 
Hallo,

ich arbeite auch mit Grenzflächenmics. Für den schnellen unauffälligen Live mitschnitt einfach unter den Flügel legen. Nachteil: Pedalgeräusche recht stark.

Besser: Mitt Gaffa innen an den Deckel kleben.

Du kannst auch mal bei Sengpiel schauen, dagibts auch einen Aufsatz zur Mikrofonierung von Flügeln mit kleinkondensors.

BTW: Ich verwende den Microtrack II.

Gruß

Fish
 
Hallo,

... dann aber bitte auf sichere Verklebung achten - fällt die Grenzfläche nämlich mit Gepolter in den Flügel, so hat man im Pianisten einen Freund fürs Leben gewonnen... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Auch schon paasiert, oder wie? :p

Lg Melody
 

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