Zunächst mal zum Thema Fotos als Helligkeitsvergleich. Fotos sind dazu höchst ungeeignet, das liegt im Grunde genommen an 2 Punkten:
a) Nur wenn alles auf einem Photo ist, ist auch sichergestellt, dass die gleichen Rahmenbedingungen für die verschiedenen Bilder gegeben sind. Das heißt Sensorgröße, Belichtungszeit, Blendenöffnung, optische Effizienz der Linsen, ISO-Empfindlichkeit und eventuelle Software-Faktoren müssen identisch sein, sonst ist das Ergebnis verfälscht. Auf keinem Fall eignet sich ein Auto-Modus der Kamera, der obige Werte so angleicht, damit ein von der Kamera gewünschtes Helligkeits- und Kontrastverhältnis herzustellen.
b) Wenn man Halgoen mit LED oder Entladungslampen vergleicht, eigenen sich Photos keinesfalls, da eine Kamera viel sensibler als das menschliche Augen auf Unterschiede in der Farbtemperatur reagiert. Deshalb benötigt eine Kamera auch immer einen Weißabgleich. Damit wird bestimmt, welche Farbe den letztendlich weiß ist. Steht die Kamera z.B auf "wolkig" also in etwa 7000K wird die Entladungslampe oder LED als weiß angezeigt und die Halogen als gelb. Weiß wirkt auf dem Bild natürlich heller als Gelb. Stünde der WB allerdigns zum Beispiel auf "Tungsten/Kunstlicht" wäre das Halogen-Leuchtmittel weiß und die Entladungslampe/LED als hellblau. Hier wird dann wahrscheinlich das Halogenleuchtmittel auf dem Photo besser dastehen.
Mhm...
Oder ist 50Watt LED (entspricht ca. 250Watt Entladungslampe) wirklich nur ein wenig heller als 250Watt halogen?
An diesem Statement gibt es einige Dinge, die ich so nicht unbendigt stehen lassen möchte.
50 Watt LED verglichen mit 250W Discharge ist fern von jeder Realität - auch wieder hier unter fairen Bedingungen. Am allerentscheidendsten ist zunächst einmal die optische Wirksamkeit des Leuchtmittels. Hier haben wir bei Hochleistungs-LEDs etwas mehr als 60lm/W. Eine gute Weißlicht-LED kann bei geringeren Strömen auch mal eine Wirksamkeit von 120lm/W erreichen, auf keinem Fall aber auf engstem Raum in einem MH, wo für 50W Leistung nur sehr begrenzte Kühlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Somit gehe ich also weiterhin von 60lm/W aus. (Meine Werte fallen jetzt einfach mal vom Himmel, wer exakte Werte hat darf mich gerne korrigieren.)
Eine Discharge Lampe, nehmen wir als Bsp. eine MSD 250, denn da habe ich gerade die Daten im Kopf, macht bei 250W 18000lm. Das sind also 72lm/W. Ich behaupte also eine LED und eine Discharge sind ungefähr gleich hell.
Was spricht also noch für die LED? Zunächst einmal wäre da die Farbtemperatur. Vereinfacht gesagt nimmt das menschliche Auge eine höhere Farbtemperatur als heller wahr. Deshalb ist es nicht unüblich bei LED-Fixtures bis zu 10000K vorzufinden. Mehr lumen kommen deswegen aber trotzdem nicht heraus. Somit ist der einzige Unterschied also noch in der Optik, d.h. den Linsen-Systemen in den Moving-Heads. Eine LED strahlt zunächst mal nur in etwa 180° ab, während die Entladungslampe in alle Richtungen strahlt. Ein Teil muss bei der Entladungslampe also wieder über einen Spiegel abgelenkt werden. Dabei geht Licht verloren. Wieviel das in der Realität ausmacht, aber behaupten wir mal zu Gunsten der LED wir bekämen hier eine doppelt so gute Effizienz der Optik hin. Somit wären wir also unter sehr günstigen Annahmen bei einem LED-Head, der bei 50W so hell ist wie ein 100W-Discharge-Head.
Wie kann es also sein, das wir meinen die LEDs wären so hell? Hauptsächlich liegt das wohl am Abstrahlwinkel der unterschiedlichen Heads. Damit wird zwar nicht der Output (Anzahl an Lumen) erhöht, aber pro Fläche kommen mehr lumen. (Lumen pro Fläche = Lux). Durch mehr Lux wirkt der Beam oder auch der Spot auf dem Boden natürlich heller. Somit bekomme ich schnell mit weniger Leistung also also subjektiv genauso helle Heads hin. Das hat aber weit und breit überhaupt nichts mit dem Leuchtmittel zu tun.
Zum Vergleich obiger Leuchtmittel mit Halogen verlier ich jetzt nicht mehr viele Worte ich möchte nur anmerken, dass Halogenlampen in der Regel 15-20 lm/w haben. Somit könnte ein 50W-LED-Head unter gleichen Bedingungen auf Grund der oben genannten optischen und menschlich wahrgenommen (Farbtemperatur) Vorteilen also durchaus heller sein. Zwischen einem 250W Halo und 250W Discharge liegen allerdings Welten. Das wird jeder bestätigen, der schon einmal beide Heads in der Hand hatte. Natürlich darf man auch hier nicht einen richtig guten Marken-250W-Halo mit dem billigsten China-250W-Discharge vergleichen. Aber selbst dann wird der Discharge wohl noch gewinnen.