Naja, diese Musik ist eigentlich gar nicht "atonal". Eigentlich sollte "atonal" ja damals nur bedeuten, dass Musik zum Beispiel von Arnold Schönberg scheinbar kein tonales Zentrum mehr hatte. Für alles andere ist der Begriff an sich auch unpassend.
Nach heutigem Erkenntnisstand enthält auch moderne Musik oftmals tonale Zentren. Sie läßt sich zum Beispiel auch mit dem Modell der Harmonielehre analysieren. Solche Musik ist einfach nur aus anderen, möglicherweise neuen Konzepten heraus entstanden, und passt deshalb manchmal nicht in das relativ enge Korsett der Harmonielehre.
Es macht jedenfalls Spaß, sich mit moderner Musik zu beschäftigen, ohne dabei die "tonale" Musik fallen zu lassen versteht sich. Man erkennt so mit der Zeit viele weitere kompositorische Möglichkeiten neben denen aus der Harmonielehre. Gleichzeitig lernt man auch noch mehr über das Instrument. Bei Carter ist die rhythmische Notation auf den ersten Blick recht kompliziert, aber wie man hier in den Performances sieht, ist es am Ende gar nicht so schwer, mal abgesehen von der bei Shard hier angelegten Geschwindigkeit. Ich gebe aber zu, dass beide Stücke rhythmisch schwieriger sind als zum Beispiel eine schöne Fuge von Bach.
Nun ich habe andere Empfehlungen für dich. Die 6. Etüde aus den einfachen Etüden von Leo Brouwer. Hier wird sie bereits in atemberaubender Geschwindigkeit vorgetragen. Per Olov Kindgren schreibt übrigens auch eigene Stücke. Noten sind auf seiner Webseite erhältlich.
Leo Brouwer - Estudios Sencillos, VI.
Performance:
http://www.youtube.com/watch?v=36_X-bojjUY
Performer:
http://www.per-olovkindgren.com/
Score:
http://www.di-arezzo.de/Partitur/In...ml?PHPSESSID=368f504b7556bb0d20ba490bf26d5e58
Auch ein schönes Stück, in etwa in dem Bereich.
Angel Barrios - Arroyos de la Alhambra
Performance:
http://www.youtube.com/watch?v=tz1jnDe4gTE
Score:
http://www.per-olovkindgren.com/ipnmonitor/index.php?recid=135&maincat_id=3&page=1