Liebe Freunde des Loopings,
bitte beachtet das Timing! Es ist so wichtig für den Spaß und für gerechte Grundsatzurteile, was das Looping betrifft.
Ich kenne eure Situation ziemlich gut: Angefangen habe ich mit einem Boss RC-2 - als erster in unserer Band und nur für mich. Der Rest wurde mehr und mehr beeindruckt…und wollte auch. Und für so eine zunächst ergebnisoffene Leidenschaft möchte man auch nicht so viele Kröten aus seinem Portemonnaie würgen. Klar an dieser Seite - blöd auf der anderen seite, weil Timing Geld kostet. In diesem Zusammenhang kenne ich viele, die sich mit einem pauschalen „funktioniert nicht“ wieder abgekehrt haben. Ich- und Wir-Performance unter einen Hut zu bekommen, bleibt sehr herausfordernd.
1. Ausgehend von zwei Loopern, die nicht synchronisierbar sind - wie bei
@dr_rollo mit Mooer & Ditto
Das allerwichtigste ist die Anerkennung von diesem hier:
Ich hatte z.B. mal ein Stück, das spielte der Keyboarder zu Beginn eine durchlaufende Kadenz in den Looper, nach diesem Tempo mussten sich dann alle anderen Spieler richten. Auch diejenigen die ggfs. zusätzlich loppen müssen es dann gefälligst schaffen, ihren Loop im herrschenden Tempo zu gestalten (je kürzer, desto einfacher). Das Problem ist meist das Loop-Ende, wird ein Tacken zu früh gesetzt, dann läuft das langsam auseinander.
So ist es und so bleibt es - für immer! Das Timing wird mit Übung besser, aber die notwendige Exaktheit für Synchroniserungen wird es nicht geben. Ich betone es, weil es vom Anspruch abhängt. Ich kenne einige, die konnten für Testzwecke damit leben. Für mich war es von Anfang an kritisch: Diese eine unrunde Stelle (Loop-Naht oder Auseinanderdriften), nein!
Übrigens ist die Möglichkeit einer manuellen BPM-Einstellung noch eine Krücke für zwei Geräte. Mein Boss RC-5 kann das z.B. Wenn dann zwei nicht verbundene Geräte zumindest das gleiche Tempo haben, wirds besser. Das schützt vor dem Auseinanderdriften, das aber wiederum mehr von der Fehleranfälligkeit beim manuellen Start und Stop abhängt.
Insofern würde ich zum Frustrationsschutz dazu raten, in dieser Kombi (zwei verschiedene nicht zu verbindende Geräte) auf einen der beiden zu setzen. Also alle loopen über ein Gerät - für die Wir-Performance.
Ich kann ja nur schwer die Loops für das Cajon setzen, genausowenig wie er die Loops für meine Gitarre.
Dieser Punkt lässt sich lösen, wenn es ein Looper ist, der einen Anschluss für einen externen Fußtaster hat. So kann der externe Taster zu dem Mitspieler gelegt werden und beide haben Zugriff auf den Looper. Das ist ein befriedigendes Setup für zwei an einem Looper.
Sollte an dieser Stelle das Bedürfnis nach mehr Ich-Performance oder Ich-Autonomie im Loop-Verbund aufkommen: Bitte nicht an dieser Stelle weiter machen! Nächster Punkt…
2. Synchronisierte Geräte sind der Knaller und bringen die Kräfte von Ich und Wir zur vollen Geltung!
Aber dann leider dieses hier:
Midi-Clock Sync wäre natürlich eine Lösung (USB hat m.W. heutzutage meist auch USB-Midi), das alles ist aber ein ziemlich großer technischer Aufwand.
Ein Ansatzpunkt wären Geräte, die direkt verbunden werden können - ohne zusätzlich eingebundenen Clock-Geber.
Mein Boss RC-5 ist da z.B. interessant. Dieser hat eine Midi-Schnittstelle - für einen Adapter von Mini-Klinke auf DIN Midi. Zwei Boss RC-5 können aber schlank und elegant mit einem Mini-Stereo-Klinkenkabel direkt verbunden werden.
Die Jammans, die es z.T. noch gibt, machen das über ihr eigenes Protokoll jamsync. So können dann die Teilnehmer im Loopverbund auch variabel Master werden, je nachdem wer an welchem Gerät anfängt. Mein Hauptgerät Boomerang III macht das über ein angepasstes Midi-Protokoll, nennt sich dann brother-sync.
Es gibt auch Geräte für Synchro von jamsync und Midi. Nur zur Vollständigkeit, ist eher ein teurer Spaß für Enthusiasten.
Wichtig wäre in jedem Fall zu checken, wie die Geräte unmittelbar verbunden werden können und welche Synchro sie bieten. Unterscheiden muss man zwischen Clock-Synchronierung (Tempo/Taktraster wird abgeglichen) und Start-/Stop-Synchronisierung - d.h. ein Loop-Stop an dem einen Gerät stoppt auch den Loop auf dem anderen, ebenso mit Start.
Wenn ich jetzt am Anfang stehen würde, wären die Boss RC-5 eine heiße Wahl. Preis/Leistung vor allem hinsichtlich Timing/Synchro passt. Oder nach zwei gebrauchten Jamman Express XT schauen. Das waren damals die billigsten Teile, die sich via Mini-Klinke verbinden ließen.