Neu würde ich auch kein Analogpult mehr kaufen. Höchstens ein "Schätzchen" wie ein Trident88 oder ein AMS Neve. Die haben aber den Gegenwert eines Mittelklasse-Pkws und scheiden daher für mich als Hobbymusiker eher aus.
Ohnehin sind die wegen des Gewichts nur was fürs Tonstudio.
Selbst günstigste Digitalmixer à la Behringer XR12 oder Soundcraft Ui12 können technisch mehr als teure Analogpulte. Vollparametrischer EQ - da muss man schon bei einem Analogpult tief in die Geldbörse greifen, bei den zwei genannten digitalen - kein Thema.
Für die Effektsektion müsste man noch mal einen weiteren Geldbeutel mitnehmen, das ist bei den digitalen schon - in mehr als ausreichender Qualität - vorhanden.
Kein Schalter und kein Poti hält ewig - Reparatur wird dann nicht billig.
Gibt es die nicht, können sie auch nicht kaputt gehen. Mit Touchpad (ob nun z. B. beim Soundcraft Ui24R mit Tablet oder Touchscreen) ist die Bedienung - vom Prinzip her - auch nicht anders.
Wenn man weis wie, ist die Bedienung auch nicht komplizierter und dauert auch nicht länger. Kennt man die Bedeutung von Aux-Wegen und Subgruppen, ist das auch nicht viel schwieriger als bei einem Analogpult.
Alles muten dauert bei mir 5 Sekunden. Einmal auf den Fußschalter latschen und schon ist Ruhe.
Ein ganz wichtiger Punkt bei Digitalpulten: SPEICHERUNG!
Bei meinem habe ich sog. Shows und Snapshots (auf USB-Stick) gespeichert. Laden, virtuellen Soundcheck machen, evtl. noch mal den Raum angleichen - und schon kann der Gig losgehen.
Wenn ich so durchgehe und Vor- und Nachteile abwäge, fällt mir bei Analogpulten wenig ein, das für sie spräche.
In einigen Jahren wird es diese Diskussion - ähnlich der Fotografie - wohl auch nicht mehr wirklich geben. Da lernt man das "Analogverfahren" wohl noch in der Ausbildung zum Fotografen, anwenden wird man es aber nicht mehr.