Stufen

  • Ersteller Nico62833629
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...was inzwischen allgemein bekannt ist.
Wie soll das gehen, wenn nichts dazu in verbreiteten Lehrbüchern steht (Grabner, Hempel, Kremer...) .
Hempel geht als Einziger näher auf Stufen ein.
Hempel Stufen.jpg

Quelle: Christoph Hempel, Hearmonielehre, Schott 2014, S. 148

Gruß Claus
 
Mir schaut das aus, wie ein wilder Mischmasch aus Generalbass-Bezifferung und Stufenbeschriftung.
Noch schlimmer, es scheint ein Mischmasch aus Stufenbeschriftung, Generalbass und dazu noch Funktionsbeschriftung zu sein. Die Klammersetzung kenne ich z.B. nur aus der Funktionstheorie, wo Zwischendominanten in Klammern gesetzt werden.
Ein Doppelpunkt ist mit im Zusammenhang mit harmonischen Beschriftungen in den fast 50 Jahren seit meinen ersten Begegnungen mit Harmonielehre noch nie begegnet.

Da scheint jemand das Rad neu erfunden zu haben, es jedenfalls gewollt zu haben. An mir ist das aber vorüber gegangen, dieses Rad ist bei mir jedenfalls noch nicht vorbei gerollt.
Ich halte diesen Versuch für überflüssig und alles andere als hilfreich, zumal das Feld der harmonischen Bezeichnungen und Konzepte ohnehin schon unübersichtlich genug ist.
Als Rätselaufgabe ganz nett, aber vor allem im Rahmen einer Aufnahmeprüfung eine regelrechte Zumutung. Ich gebe in unserer Musikschule die studienvorbereitenden Theoriekurse, und wie soll ich die angehenden Studies denn noch auf Aufnahmeprüfungen vorbereiten wenn wie aus dem Nichts aus irgendeiner Ecke so ein kruder Potpourri auftaucht.

Immerhin helfen mir Threads wie dieser, vorgewarnt zu sein 😊
 
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...und dort am besten den Theorie-Dozenten oder den Beauftragten für die Eignungsprüfungen, per Email oder zur Sprechstunde.

Auf die Lösung bin ich gespannt und ich verkneife mir bis dahin die Anektdote zum ehemaligen Theorie-Dozenten der MH meiner Heimatstadt.

Gruß Claus
 
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Bei Reinhard Amon (Lexikon der Harmonielehre) habe ich etwas Ähnliches gefunden.
1740996839173.png


Demzufolge müsste das, ohne den Doppelpunkt im besagten Takt zu berücksichtigen, etwa so aussehen -->
1740996934469.png
 
Christoph Hempel, Hearmonielehre
Kenne ich (noch) nicht. Welchen Hintergrund gibt er zu den verschiedenen Bezeichungssysteme in d) und e) ?
1740997254867.png

C/E ist einmal I6, quasi Generalbass, und einmal I mit Terzbass.
G7/D ist einmal ein 43 (GB) und dann ein V7 mit Quintbass.

Sind das in dem Buch verschiedene Systeme, die vorgestellt werden, oder verwendet er sie "durcheinander"?

Reinhard Amon (Lexikon der Harmonielehre)
Da steckt ja einiges drin ;) (y)

Was ist denn ein "Septakkord am Leitton" (1. Zeile in der Tabelle)?
Da er bei anderen Akkorden "auf" schreibt, nehme ich an, er meint etwas anderes ... ist mir aber nicht klar.

Das schräg schreiben der Zahlen habe ich so auch noch nicht gesehen, aber ist wohl eher auch ein theoretisches Werk, vermutlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Christoph Hempel zeigt im Beispiel Varianten der Stufenbezeichnung bzw. eine Entwicklung auf.
Die Beispiele "b, c" gehen auf Simon Sechter zurück, der die römischen Ziffern benutzte und den Lieblingsakkord aller Jazzer als V7 darstellte, was sich offenbar bewährt hat. :D
Für Beispiel "d" ist Generalbass das richtige Stichwort. Die ältere Schreibweise geht auf Ernst Friedrich Richter zurück, in Beispiel "e" zeigt Hempel eine modernere Darstellungsweise, die er im Buch benutzt.
Beispiel "f" zeigt Chiffrierungen von Zwischendominanten. Das erweitert die Stufentheorie um die Darstellung harmonischer Beziehungen, wie es in bereits angeführten Darstellungen der Akkordskalentheorie üblich ist.

Gruß Claus
 
Grund: Korrekturen
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Darf man fragen, welche Hochschule das ist?
Ich habe auch gerade wieder einen Schüler, der sich auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet. Der hatte neulich eine Musterklausur für das Jazz- und Popstudium der HfMT Köln dabei. Dort wurde auch die Mischung aus Stufenbezeichnungen und Generalbassbezifferung verwendet. An Doppelpunkte und Klammern erinnere ich mich allerdings nicht. Im Zusammenhang war das sofort ersichtlich, wie das gemeint war, und wir haben dann ein bisschen Generalbass geübt. Online finde ich diese Musterklausur leider nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Bei mir löst sich langsam der Knoten. In der "klassischen" Musikanalyse ist die StufenTHEORIE mit Generalbassbezeichnung üblich. Als Jazzer benutzt man aber einfach eine StufenBEZEICHNUNG. Im Studium hatten wir im klassischen Tonsatzunterricht Generalbass und Funktionstheorie. Im Jazztonsatz dann einfach Stufenbezeichnungen.

 
Im Studium hatten wir im klassischen Tonsatzunterricht Generalbass und Funktionstheorie. Im Jazztonsatz dann einfach Stufenbezeichnungen.
So in der Reihenfolge hab ich das auch gelernt.

Ich finde, für die Musikanalyse ist die Funktionstheorie, wenn sie anwendbar ist, schon sinnvoller, weil sie die Beziehungen zwischen den Akkorden beschreibt. Jedenfalls mit Dominanten und Kadenzen finde ich.
Ansonsten ist es wohl Geschmackssache, womit man ein Stück am besten versteht und es sich merkt.

Dass die Stufen"theorie" schon 1780 angefangen wurde, wusste ich noch gar nicht. Again what learned.
 

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