Stütze - brauche jemanden der es zeigt

Super Thread hier!

Der Trick mit dem Schal hat mich das erste Mal auf den (vielleicht) richtigen Pfad gebracht.

Wirklich Stütze erlernt hab ich bisher nohc nicht. Mein kurzer Ausflug zum Singen/Experimentieren mit Schal hat mir wahnsinnig geholfen, Druck aus der Kehle zu nehmen. :great: Habe einfach immer versucht, die unteren Rippen offen/aufgespannt und den Bauch locker zu lassen.

Kann jemand einen Lehrer oder eine Lehrerin für die Stütze in Zürich empfehlen??
 
Bei leicht geöffntem mund "frohes erstaunen" mimen (Ah, der scheck ist angekommen!). Reflexartig stellt sich das zwerchfell tief, die lungenspitzen füllen sich mit luft, der bauch wölbt sich vor, luft anhalten, die stimme (auch die sprechstimme) gewinnt an resonanz und sicherheit, dann die luft kontrolliert ablassen.
Hilft in vielen lebenslagen, gibt das gefühl der sicherheit in kritischen momenten.
 
Im Zweifel würde ich doch mal bei deiner örtlichen Musikschule nachfragen:

http://www.stadt-zuerich.ch/content...sologesang_klsassiksologesangpoprockjazz.html

http://www.freiemusikschulezuerich.ch/index.php?id=51


Es gibt eine gute Liste beim Bund deutscher Gesangspädagogen, die auch Musical- und Poplehrer führen. Auch für Europa. Da findest du auf jeden Fall gute Leute, wenn die selbst nicht frei haben, dann können sie bestimmt jemanden empfehlen. Sag einfach, dass du Anfänger bist.

http://www.bdg-online.org/index.php?Europa_

sopranora
 
Ihr Lieben

Vielen Dank für die Links!

Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass ich schon an einer Musikschule bin.
Mich hätten persönliche Empfehlungen interessiert, fur eine Lehrperson, die sich besonders GUT mit Stütze und Atemtechnik auskennt. ;-)

LG

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Mich hätten persönliche Empfehlungen interessiert, fur eine Lehrperson, die sich besonders GUT mit Stütze und Atemtechnik auskennt. ;-)

Wobei ich ja finde, dass jeder Gesangspädagoge, der diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient, sich gut mit Stütze und Atmung auskennen sollte ;). Stütze (oder besser: ein im Körper verankertes Singen) in Zusammenhang mit einer effizienten, kontrollierbaren Atmung, ist einer der Grundpfeiler der guten Gesangstechnik, und das wohl durchs Band weg für alle Stilrichtungen.
Wenn du also das Gefühl hast, bei deinem jetztigen GL diesbezüglich nicht so gut aufgehoben zu sein, müsstest du dir ev. mal ganz grundsätzlich ein paar Gedanken machen...:gruebel:

Auch denke ich, dass Stütze und Atmung nicht mal eben in ein paar Stunden so gelernt werden können, dass es dann für alle Zeiten perfekt sitzt. Es ist viel mehr ein Prozess, der dich mehr oder weniger durch weite Teile der Gesangsausbildung begleitet oder zumindest eine recht lange Zeit, bis es dann wirklich völlig automatisiert ist!
Natürlich beginnt die Ausbildung meist mit dem Schwerpunkt Stütze/Atmung, ist ja auch sinnvoll! Zu Beginn wird dem Schüler der - hoffentlich korrekte(!) - Vorgang gezeigt und kontrolliert, ob er die Abläufe kapiert hat und im Prinzip richtig umsetzen kann. Dann wird es in die Übungen eingebaut, was noch relativ einfach ist, aber wenn es dann darum geht, die korrekte Stütze und Atmung konsequent auch in den Stücken anzuwenden, kanns schon schwieriger werden. V.a. auch, weil im Laufe des Singenlernens noch ganz viele andere Dinge dazu kommen, die gelernt und beachtet werden müssen. Da passiert es leicht, dass die Stütze wieder etwas "vergessen" geht, resp. einfach ein bisschen vernachlässigt wird. Deshalb braucht es dann einen GL, der da dauernd dahinter ist und den Schüler immer wieder zur guten Körperverankerung antreibt. So jedenfalls passiert es oft in der Klassikausbildung, aber ich nehme an, bei Contemporary kanns ähnlich laufen.

Und als Tipp: vielleicht würde es dir ja auch helfen, Atmung und Körperbewusstsein mal ausserhalb der eigentlichen Gesangsausbildung zu vertiefen. Gibt da ja genug Möglichkeiten: Yoga, Alexandertechnik, Feldenkrais, ... Muss halt jeder für sich rausfinden, was ihm am meisten zusagt.
 
Wobei ich ja finde, dass jeder Gesangspädagoge, der diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient, sich gut mit Stütze und Atmung auskennen sollte ;).

Das Problem dabei (und wir haben es hier auch schon -zig Mal diskutiert) ist aber, daß es dazu keine einheitliche Lehrmeinung gibt. Unter Stütze kann jeder Gesangspädagoge (ob er gut oder schlecht ist, sei mal völlig dahingestellt) etwas anderes verstehen, und zwar nicht nur bezüglich der Definition, das sieht dann auch in der Praxis sehr unterschiedlich aus.
Die einen schwören z.B. auf isolierte Atemübungen, die anderen halten gerade diese für Unfug.
Die einen halten die Beckenbodenmuskulatur für unabdingbar beim Stützen, die anderen vernachlässigen diese komplett. Und so weiter, und so fort.
Mir ist das selbst passiert - meine erste GL brachte mir eine Art von Stütze bei, die bei der zweiten GL dazu führte, dass sie entsetzt die Hände über den Kopf zusammenschlug. Beide waren übrigens renommierte Lehrerinnen! Ich sollte dann jedenfalls komplett umlernen und war am Ende so verwirrt (und am freien, unbeschwerten Singen gehindert), daß ich erstmal lange Zeit ohne Unterricht gesungen und niemanden mehr an mich herangelassen habe.
Ja, die Körperverankerung der Töne, das Singen mit dem Instrument Körper, eigentlich ist es einfach, man sollte es nicht zu sehr verkomplizieren.... aber manche Menschen haben ein gutes Körperbewusstsein, andere nicht. Insofern ist der Tipp, sein Körperbewusstsein (und nichts anderes ist dieses ominöse Stützen ja) mittels Yoga, Alexandertechnik oder was auch immer zu schulen, ein sehr guter!
 
Das würde ich genauso sehen wie Bell. Obwohl ich selber gerne kompliziert denke, sollte man meiner Meinung nach die Stütze immer möglichst einfach/intuitiv/nach Gefühl denken. Letztendlich ist es doch ungefähr so: Stütze heißt, dass man in der Lage ist den Atemdruck zu dosieren, d.h. je nach Anforderung zu erhöhen oder zu verringern. Das Prinzip dabei ist einfach:

- Bei mittlerem Atemdruck singt man einfach so wie man spricht
- Für verringerten Atemdruck spannt man die Muskeln an, die man zum ganz normalen Einatmen bzw. Luft anhalten benutzt (so ähnlich wie beim Stöhnen)
- Für erhöhten Atemdruck spannt man die Muskeln an, die man für heftiges Ausatmen benutzt (so ähnlich wie beim Husten/Niesen)

Die eigentliche Schwierigkeit ist mMn nicht das Stützen an sich, sondern das Verwenden der Art von Stütze (von o.g. drei), die zu Tonhöhe, Lautstärke und Vokal passend ist.

Wenn es doch etwas ausfürhlicher sein soll (und man des Englischen mächtig ist), ist dieser Herr meiner Meinung nach eine der besten Quellen zum Thema Stütze:
http://www.youtube.com/watch?v=rrqZAp5gWAE
 
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broeschies, das Video ist sehr interessant, aber ich glaube, das es für Anfänger zu speziell und komplex ist. Auch vertritt der Gesangslehrer die Meinung, man brauche keine aktive Stütze (aktive Zwerchfellarbeit) , wenn man nicht klassisch singt. Das könnte zu Verwirrung führen.
 
Das Problem dabei (und wir haben es hier auch schon -zig Mal diskutiert) ist aber, daß es dazu keine einheitliche Lehrmeinung gibt. Unter Stütze kann jeder Gesangspädagoge (ob er gut oder schlecht ist, sei mal völlig dahingestellt) etwas anderes verstehen, und zwar nicht nur bezüglich der Definition, das sieht dann auch in der Praxis sehr unterschiedlich aus.

Ja ich weiss, dass es zum Endlosthema "Stütze" viele Diskussionen und Fragen gibt, habe das hier im Forum ja auch mitbekommen. Ich war bis anhin halt einfach der Meinung, der Grund für diese Verwirrungen sei hauptsächlich, weil viele hier ohne GL unterwegs sind und es nie entsprechend gezeigt bekamen.
Stütze ist für mich etwas, dass der durchschnittliche (sprich durchschnittlich körperbegabte) Singenlernende nur "live" lernen kann. Der Lehrer zeigt es vor, lässt es den Schüler nachmachen, legt dabei auch mal "Hand an" beim Schüler, um ihm ganz konkret zu zeigen, wo Muskelbewegungen stattfinden oder lässt den Schüler bei sich selber spüren, wo sich etwas weitet etc. Und, er greift immer wieder korrigierend ein, wenn der Schüler auf "Abwege" gerät.

(Nebenbei: Der Knackpunkt beim Stützen ist meiner Meinung nach dann eher der, dass man, im Verlauf der Ausbildung, manchmal die Tendenz hat, etwas stützfaul zu sein. Dies aber nicht, weil man nicht weiss, wie es im Prinzip geht, sondern weil man manchmal etwas Mühe hat, aus dem schlaffen Alltagstonus in den extrem körperlichen Vorgang des Singens reinzukommen oder, weil man einfach von Natur aus ein fauler Hund ist :D
Oder was auch passieren kann, v.a. zu Beginn der Ausbildung, das man es besonders gut machen will und dann überstützt, das loslassen zwischendurch vergisst (wobei das dann natürlich schnell in einer starren Stütze endet, die dann tatsächlich ein fehlerhafter Vorgang ist).)

Dass es aber auch bei realem GU zu generellen Verwirrungen bezügl. Stütze kommen kann - wie du, Bell es von deiner eigenen Lernzeit beschreibst - war mir weniger klar (ausser natürlich ein GL hat absolut keine Ahnung von nichts :rolleyes:). Aber vielleicht hatte ich diesbezüglich einfach nur Glück! Die 3 regulären Lehrerinnen, die ich bis jetzt hatte, haben/hatten in diversen Dingen stark unterschiedliche Ansichten, bei der Stütze waren sie sich aber alle einig. Und auch bei den diversen GL, die ich in Workshops und Kursen erlebt habe, konnte ich keine fundamentalen Abweichungen von dem erleben was ich unter Stütze beigebracht bekam. Es kam zwar vor, dass der Fokus etwas unterschiedlich gesetzt wurde, der eine konzentrierte sich mehr auf den unteren Rücken oder die Flanken, der zweite mehr auf Muskeltätigkeit im Schambeinbereich und der dritte achtete v.a. drauf, dass sich der Bereich unteres Brustbein, resp. knapp darunter beim Singen schön weitet. Wenn man die Bewegungsabläufe dann aber mal etwas genauer anschaut, resp. kontrolliert wo sich was tut, läuft alles plusminus auf ein und dasselbe hinaus.

aber manche Menschen haben ein gutes Körperbewusstsein, andere nicht.

Das ist ein wichtiger Punkt. Und ein GL muss das unbedingt berücksichtigen! Wenn er bei jemandem, der von Natur aus schon mit guter Körperanbindung singt, ein 0815-Stütze-Lern-Programm durchzieht, richtet er vermutlich tatsächlich mehr Schaden an, als das es was bringt. Aber ein guter GL muss doch erkennen können, dass der neue (Anfänger-)Schüler der da grad vor ihm steht schon sehr viel von selber richtig macht und ihn an einem ganz anderen Ort abholen als er das bei einem absoluten Körperchaoten tun würde!

@broeschies

Habe mal etwas in das von dir gepostete Video reingeschaut. Muss dir aber ehrlich sagen: ich hätte auf diese Weise nie und nimmer die Stütze lernen können, auch wenn der Herr Tenelli leibhaftig vor mir gestanden hätte ;) Er spricht und spricht und erklärt und erklärt (auch wenn, wie ich jetzt mal annehme, alles korrekt ist, was er sagt, kann das aber nicht verifizieren, da meine Aufmerksamkeit nach kürzester Zeit exponentiell abgenommen hat), anstelle das er mal tut, d.h. zeigt, wo sich was in welche Richtung bewegt, weitet etc.
Und was ich am lustigsten finde: der gute Mann spricht von Körperstütze, man sieht ihn aber immer nur im Portrait :D

Aber gut, vllt geht es ihm auch nur um die Theorie, resp. es gibt Leute die damit was anfangen können (du zB. ja scheinbar schon). Für mich hingegen ist es nur ein Beispiel für: "Stütze - kompliziert gemacht" oder "wie zerrede ich einen im Prinzip rel. einfachen körperlichen Vorgang" ;)
 
Wie broeschies schon sagt, es gibt diese drei Kategorien der verschiedenen Atem"drücke".

Mein Senf dazu wäre noch, dass dies keinesfalls drei getrennte Gesangsweisen sind, sondern sie eher ein Spektrum darstellen auf welchem sich der Schüler zunächst verorten und bewegen lernen muss.

Es gibt einige, die haben von Natur aus hohen Druck, die müssen erstmal lernen in den mittleren Bereich des Spektrums zu kommen und für die gilt als erste, grobe Faustregel die Einatemtendenz zu halten.
Andere halten diese Tendenz zu stark und werden farblos - da heißt es dann "Impulse, Impulse, Impulse".


Was allerdings alle vergessen, ist den Mund aufzumachen. :D
 
broeschies, das Video ist sehr interessant, aber ich glaube, das es für Anfänger zu speziell und komplex ist. Auch vertritt der Gesangslehrer die Meinung, man brauche keine aktive Stütze (aktive Zwerchfellarbeit) , wenn man nicht klassisch singt. Das könnte zu Verwirrung führen.
Ja, das stimmt schon. Er meint natürlich man braucht nicht zwangsläufig aktiv mit dem Zwerchfell zu arbeiten, wenn man nicht klassisch singt, aber er macht das in der Tat nicht so ganz klar. Je nach Stil ist es natürlich auch beim nicht-klassischen Gesang nötig aktiv zu stützen, aber es besteht im Gegensatz zur Klassik zumindest die Möglichkeit darauf zu verzichten (Stichwort: Crooning, Speech-level-Singing, ...)

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Habe mal etwas in das von dir gepostete Video reingeschaut. Muss dir aber ehrlich sagen: ich hätte auf diese Weise nie und nimmer die Stütze lernen können, auch wenn der Herr Tenelli leibhaftig vor mir gestanden hätte ;) Er spricht und spricht und erklärt und erklärt (auch wenn, wie ich jetzt mal annehme, alles korrekt ist, was er sagt, kann das aber nicht verifizieren, da meine Aufmerksamkeit nach kürzester Zeit exponentiell abgenommen hat), anstelle das er mal tut, d.h. zeigt, wo sich was in welche Richtung bewegt, weitet etc.
Und was ich am lustigsten finde: der gute Mann spricht von Körperstütze, man sieht ihn aber immer nur im Portrait :D

Aber gut, vllt geht es ihm auch nur um die Theorie, resp. es gibt Leute die damit was anfangen können (du zB. ja scheinbar schon). Für mich hingegen ist es nur ein Beispiel für: "Stütze - kompliziert gemacht" oder "wie zerrede ich einen im Prinzip rel. einfachen körperlichen Vorgang" ;)
Haha, ja das fällt mir bei ihm auch immer wieder auf. Wobei ich finde, dass er es gar nicht besonders kompliziert erklärt. Er labert einfach nur irre viel um den heißen Brei herum. Seine Videos dauern oft 15 Minuten und mehr, obwohl er eigentlich nur eine einzige Übung präsentiert ;)

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Mein Senf dazu wäre noch, dass dies keinesfalls drei getrennte Gesangsweisen sind, sondern sie eher ein Spektrum darstellen auf welchem sich der Schüler zunächst verorten und bewegen lernen muss...

Ja genau. Vor diesem Hintergrund glaube ich sogar tatsächlich, dass es verschiedene "Atemtypen" gibt. Es gibt ja auch Leute, die vor einer Phrase lieber aktiv einatmen und anderen, die einfach nur die vorher verbrauchte Luft in die Lunge "zurückfallen" lassen. Dass das von Sonne, Mond und Sterne bestimmt wird, ist aber natürlich Blödsinn ;)
 

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