Hallo Wasi,
Dein größtest Manko bei Deinem Vorhaben ist, dass Du bisher nur Klassik gespielt hast. Da beide Gebiete von Grund auf verschieden sind (Klassik = Reproduktion, Jazz = Produktion) musst Du erst einmal für Dich ausprobieren ob Dir diese "andere Welt" überhaupt liegt.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir berichten, dass der "Umstieg" zunächst mal sehr ernüchternd ist. Man fällt zunächst mal in eine unermessliche Leere. Du bist gewohnt perfekt ausgeklügelte Literatur zu spielen und wirst nun angehalten Eigenes aus dem Stehgreif zu produzieren. Das kann sehr ernüchternd sein und der Sprung zurück in den wohlbehaltenen Schoß des Vorgegebenen ist nicht auszuschließen.
Deshalb, bevor Du irgend etwas Organisatorisches unternimmst, suche Dir einen Jazz-Pianolehrer und fange an Jazz zu spielen. Dazu brauchst Du zunächst keine Hochschule und mußt auch keine lebensentscheidende Entschlüße fassen.
Ich weiß, dass mein Manko ist, dass ich bisher nur Klassik kenne. Aber da ich diesen Beitrag vor Monaten schon mal in einem anderen Forum (ohne Antwort) gepostet habe, habe ich ihn einfach kopiert und eingefügt (halt zu faul

). So blieben einige Informationen raus:
Also ich beschäftige mich schon seit knapp einem Jahr mit Jazzmusik. Leider nur mit Literatur und den darin enthaltenen Stücken. Meine Auswahl beschränkt sich auf die Rock Piano Bücher 1&2 von Jürgen Moser, das Jazz-Buch von Mark Levine und sonst einige Stücke aus einer Bar Piano-Sammlung.
Natürlich sind die Klassik-untypischen Dinge für mich erstmal problematisch und der Fortschritt ist eher gering. Aber momentan muss ich halt erstmal schauen, dass ich mein Oberstufenprogramm nicht vernachlässige. Danach werde ich mich sofort mit diversen Pianisten zusammensetzen. Mein Vater hat noch einige Kontakte nach Leipzig vom Studium und meine KLavierlehrerin möchte mir auch helfen. Des weiteren habe ich letztens einen noch studierenden Pianisten kennengelernt mit dem ich mich in den nächsten Wochen treffen möchte um mich mal mit ihm zu unterhalten und natürlich auch zu spielen. Einziges Problem: er kommt aus Berlin und ist nur ab und zu in HBS, wenn wieder Musical gespielt wird, da er da aushilft. Was mir an ihm auch Mut macht: er hatte einen ähnlichen Lebenslauf wie ich, als er im selben Alter zum Jazz kam.
Aber trotzdem vielen Dank für das Kommentar
Grüße
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Hallo,
Das mit dem Gedanken Jazz zu studieren kam mit der Zeit. Angefangen hat es damit, dass ich meine Klavierlehrerin gebeten habe mal ein Jazzstück mit mir zu spielen, damit man halt mal was anderes hat und generell um den Jazz kennenzulernen. Das hat mir schon so gut gefallen, dass ich mir gleich die dazugehörigen Bücher gekauft habe, welche mich ebenso begeisterten. Zu der Zeit kam dann auch noch ein Artikel über einen Jazzpianisten in der Zeitung, wo ich zum ersten mal gelesen habe, dass man es überhaupt studieren kann. Mit der Zeit hab ich immer mehr Gefallen am Jazz gefunden. Die Harmonien, die Freiheit, der Rhythmus, die Vielfalt...gefällt mir alles besser als die (aber immernoch von mir sehr geschätzte) Klassik.
Wie gesagt ich habe mich schon ein wenig damit auseinandergesetzt. Wozu ich allerdings recht wenig erfahren konnte war, wie das Studium abläuft. Mittlerweile kommt man halt in eine Phase, wo man langsam möchte, wie man sein späteres Leben gestalten möchte und bevor ich mich komplett entscheide wollte ich halt ein wenig erfahren.
Grüße
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Ist eine wahre Geschichte und Dir, PianoWasi, vielleicht eine kleine Hilfe, wo´s denn hingehen könnte ... :
Ein Freund von mir wollte seinerzeit auch die Aufnahmeprüfung am Jazz-Konservatorium in meiner Stadt machen ... und er war dann erstaunt (und entrüstet), daß er diese nicht geschafft hat, weil er sich nicht "entsprechend vorbereiten konnte" ... Man hatte ihn gebeten, irgendeinen BLUES zu spielen !!
Was will ich damit sagen: Dein Interesse an Jazz ist begrüßenswert. Aber möglicherweise solltest Du nicht davon ausgehen, daß man Dir das WESEN des Jazz dort von NULL weg beibringt, sondern davon, daß Du schon selbst vorher Erfahrungen gemacht und Dir gewisse Fertigkeiten angeeignet haben solltest. ZUMINDEST ausgiebige HÖR-Erfahrung solltest Du haben.
Imitate - Assimilate - Innovate - ... so lernt man immer noch Jazz am ehesten. Natürlich am besten mit professioneller Begleitung ... aber zumindest das "Imitate" sollte schon mal selbständig begonnen worden sein, und ein gewisses Interesse an "Musik selber gestalten/erfinden/verändern" sollte auch schon vorhanden sein ...
LG - Thomas
Hallo Thomas,
mir war wie gesagt von vornherein klar, dass ich nicht einfach mal vorbeischaue und auf gut Glück spiele. Mir wurde von mehreren Seiten geraten mich intensiv vorzubereiten, was ich in den 1 1/2 Jahren, die mir dann noch bleiben, auch nutzen werde.
Das mit dem Hören werde ich auch beginnen. An dieser Stelle eine Frage: Bei der riesigen Vielzahl an Pianisten, könnt ihr mir welche empfehlen? Als ich letztens in einem Saturn vor einer ziemlich großen Jazz-Ecke stand, habe ich einfach nur das nächstbeste Album geschnappt, wo ich den Namen des Pianistens schon mal in einem Jazz-Buch gelesen habe. Bin bei einem Herbie Hancock-Best-Of gelandet, was mir schon sehr zugesagt hat
Viele Grüße
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Außerdem sollte man davon ausgehen, daß die Studienplätze an ALLEN Einrichtungen limitiert sind und 99% Deiner Mitbewerber jetzt schon Jazzer sind!
@PianoWasi
Was ist denn überhaupt Deine Motivation Jazzpiano zu studieren?
Die Aussichten nach dem Studium ausreichend Beschäftigung zu finden ist genauso schlecht wie beim klass. Klavier...
Wie sieht denn die Anzahl der Studienplätze aus?