Studium Klassischer Gesang

  • Ersteller Chiara Gerosa
  • Erstellt am
...to the make of a piper go seven years... ist eine Regel für den schottischen Dudelsack, übertragbar auf alle anderen Instrumente und auch die Singstimme als das persönlichste Instrument eines jeden Menschen.
Schau dir einmal Tonalis in Stroud/GB an. Michael Deason Barrow war einer der führenden Gesangssolisten seiner Zeit.
Was du brauchst ist ein inspirierender Lehrer, der Hochschulerfahrung hat und über den Tellerrand der klassischen Gesangsausbildung herausschauen kann....und dann heißt es üben, üben, üben.

Ein weiteres Beispiel aus der Abteilung.... Schulmusikerin wird Sängerin ist Catherine Jenkins/ GB.
Entscheidend ist auch die Lehrer/Schülerbeziehung....im Künstlerischen.

Viel Erfolg.

Be Genie
 
Ja, die Moeglichkeiten gibt es natuerlich. An meinem Gymnasium gab es natuerlich Moeglichkeiten, Instrumentalunterricht zu nehmen. Aber was bringt dir das als Minderjaehrige denn, du brauchst die Unterschrift deiner Eltern und wenn die dazu nicht bereit sind dann kannst du das eben vergessen. Faelschen geht nicht, denn spatestens wenn die Rechnung kommt (nein, kostenlos ist der Unterricht nicht), dann wissen deine Eltern ja Bescheid.
Meine Eltern waren immer dagegen. Seit ich das erste Mal provisorisch wurde, was schon Jahre her ist, waren sie der Meinung, ich solle keine Hobbies mehr haben, die meinen "Kopf", wie sie immer sagen, beanspruchen, ich koenne einen Sport machen, aber nix wie Gesang. Ich habe versucht, sie zu ueberzeugen, aber das hat ueberhaupt nichts gebracht.
Was haett ich denn da machen sollen, ausziehen und mich bei der Jugendbehoerde melden, nur weil sie mir Gesangsunterricht verbieten?
 
In vielen/den meisten Gymnasien gibt es auch die Möglichkeit, zu einem sehr günstigen Tarif (manchmal sogar völlig kostenlos) Sologesangsunterricht zu bekommen.

Das gibt es in D m. W. nur an den sog. musischen Gymnasien in Bayern. Dort ist ein Instrument (ob Gesang auch ginge, weiß ich gar nicht) Pflicht und es gibt auch kostenfreien Unterricht über die Schule. Allerdings wird das dann auch wie ein Schulfach bewertet.

Alle übrigen Bundesländer in D kennen so etwas nicht.

Ob Chiraras Stimme für ein Gesangsstudium taugt, wird nur eine kompetente Lehrkraft vor Ort sagen können und auch das nicht sofort sondern nur nach einer gewissen Entwicklungszeit. Mein Rat: einen gutent (!) Gesangslehrer suchen, der solide Stimmarbeit macht und dann nochmal schauen. Parallel dazu Klavier- und Theorie- bzw. Gehörbildung weiter betreiben.

Wie sieht es denn mit der Finanzierung des Studiums aus? Wenn die Eltern schon zu Schulzeiten sich wenig begeistert von den musikalischen Wünschen der Tochter zeigen, würden sie dann ein Studium dieser Fachrichtung finanzieren wollen?

Was man auch berücksichtigen muss: Singen kann man u. U. nicht ein Leben lang. Das bedeutet, dass auch Alternativen ernsthaft in Betracht gezogen werden müssen. Käme zumindest ein Schulmusikstudium in Frage? Dieses erfordert aber - je nach Schulform 1-2 weitere Hauptfächer, die ebenfalls studiert werden müssen.
 
Liebe Chiara, Schön, dass Du Dich wieder meldest!

Sicher hast Du alle Antworten hier gelesen und gemerkt, dass die meisten Experten hier im Forum bezweifeln, dass Du - durch Deine besondere familiäre Situation bedingt - genügend Einblick in die Tätigkeit einer Gesangssolistin bekommen konntest. Sie denken auch, dass es Dir nicht klar ist, welche hohe Anforderungen an die angehenden Studenten schon bei der Aufnahmeprüfung für das Studium gestellt werden. Da bei Dir beides (noch) fehlt, sehen sie wenig Chancen für Dich und Deinen Traum, es sei denn, Du besitzt ein absolutes Jahrhunderttalent.
In Deinem letzten Beitrag erklärst Du, dass deine Eltern niemals zugestimmt hätten, dass Du in der Schule den Gesangsunterricht nimmst und sagst, als Minderjährige hättest Du höchstens die Möglichkeit, zum Jugendamt zu gehen. Ich verstehe schon, dass Du es zu dem Zeitpunkt nicht auf einen Bruch mit den Eltern hast ankommen lassen wollen.
Wenn Du volljährig bist, was ja bald der Fall sein wird,, bist Du dann bereit, Deinen eigenen Weg zu gehen und nur von staatlicher Unterstützung zu leben? Wenn ja, musst Du eventuell erstmals einen "Brotberuf" erlernen und nebenbei für Deinen Traum hart arbeiten, die Gesangsstunden musst Du natürlich auch von Deinem Gehalt selbst zahlen.
 
Alle übrigen Bundesländer in D kennen so etwas nicht.

Mag sein, aber die TE kommt aus der Schweiz und da sind die Verhältnisse etwas anders.

2 Zitate von Websites von Gymnasien aus Zürich:

"Das Fach Sologesang steht grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern offen."

"Schülerinnen und Schüler mit dem Kunstfach "Musik" erhalten während drei Jahren unentgeltlichen Einzelunterricht (eine halbe Lektion pro Woche) in einem Instrument bzw. in Sologesang. Schülerinnen und Schüler mit dem Kunstfach „Bildnerisches Gestalten“ können gegen Entrichtung eines halbjährlichen Beitrages (gegenwärtig Fr. 640.-) ebenfalls von diesem Angebot Gebrauch machen."


Klar, dass es völlig kostenlos ist, ist auch bei uns nicht die Regel (habe ich aber auch nicht gesagt), aber es ist halt sehr viel günstiger, als wenn man privaten GU nimmt. Zudem, wenn man den ernsthaften Wunsch hat, Sängerin zu werden, wird man wohl das Fach Musik oder gerade gleich das musische Profil wählen.


Ob Chiraras Stimme für ein Gesangsstudium taugt, wird nur eine kompetente Lehrkraft vor Ort sagen können und auch das nicht sofort sondern nur nach einer gewissen Entwicklungszeit.

Stimme dir grundsätzlich zu, ausser: ob jemand ein überdurchschnittliches Stimm-Material oder eine ausserordentliche musikalische Begabung hat, kann ein erfahrener Ausbilder sehr oft schon nach wenigen Stunden sagen. Aussagen nach einer sehr kurzen Testphase könnten also sein: "unbedingt an dieser Stimme arbeiten/grosses Potential" oder halt: "bewegt sich im (guten) Durchschnitt, wie die weitere Entwicklung ist, bleibt abzuwarten"; aber die erste Aussage sollte dann auch die kritischsten Eltern überzeugen, dass es ev. nicht ganz verkehrt ist, Gesangsunterricht zu bewilligen. Und auch wenn es nie zum Gesangsstudium kommt (dazu braucht es bekanntlich neben dem Material und der Musikalität auch Körpergefühl, Fleiss und Durchhaltevermögen, die "passende" Psyche, anhaltende Stimmgesundheit etc), ein Kind bei einer Begabung zu fördern ist vermutlich nie ganz verkehrt :)


Seit ich das erste Mal provisorisch wurde, was schon Jahre her ist, waren sie der Meinung, ich solle keine Hobbies mehr haben, die meinen "Kopf", wie sie immer sagen, beanspruchen, ich koenne einen Sport machen, aber nix wie Gesang.

Ich kenne dich und deine Situation nicht, vllt gibt es ja noch andere Ursachen für das Verbot, aber grundsätzlich ist eine solche Aussage natürlich sehr schade, weil in meinen Augen völlig falsch!
Singen macht im Gegenteil den Kopf frei (nach dem Singen kann man sich oft viel besser konzentrieren, fühlt man sich geistig irgendwie erfrischt ;)). Singen fördert nachgewiesener Massen das Gedächtnis (v.a. wenn man auch auswendig singen muss) und körperliche Betätigung ist es auch (und will man im Singen wirklich vorwärtskommen, muss man ohne hin parallel dazu noch auf irgend eine Weise sportlich aktiv sein). Ich jedenfalls habe das Gefühl, ich arbeite nie so effizient und gut, wie wenn ich grad vorher gesungen habe.

Was haett ich denn da machen sollen, ausziehen und mich bei der Jugendbehoerde melden, nur weil sie mir Gesangsunterricht verbieten?

Nein, aber du hättest jobben (gibt auch Möglichkeiten für Schüler!) und dann mit dem erhaltenen Geld dir ein paar Gesangsstunden leisten können! Da hättest du zumindest schon mal ein bisschen eine Ahnung gekriegt, was klassischer Gesang ist, wie singen lernen vor sich geht. Und vielleicht auch eine Aussage vom GL wie oben von mir erwähnt, die dir etwas klarer gemacht hätte, ob es sich, ev. mit Unterstütznug des GL, lohnen würde, deine Eltern intensivst zu "bearbeiten" oder ob deine Singbegabung eher im durchschnittlichen Bereich liegt und du nichts verpasst, wenn du noch etwas länger zuwartest bis zum Beginn des regelmässigen Unterrichts und Singen dann ev. halt auch "nur" zu einem schönen Hobby wird.
 
Das ist alles richtig, Tonja, aber leider bringt es Chiara nicht weiter, wenn wir darüber diskutieren, was sie während der Schulzeit hätte anders machen können und ob es nicht doch zu spät ist, irgend etwas zu unternehmen, um Gesang studieren zu können.

Offensichtlich hat sie nicht nur strenge Eltern, die null Verständnis für ihren Wunsch haben, sondern sie hatte in der Schule auch keine Lehrkraft, die ihr weiter geholfen haben, außer sie im Klassenunterricht mal solo singen zu lassen (warum das so ist, und ob Chiara auch daran hätte etwas ändern können, sollten wir jetzt nicht aufgreifen, da auch das sie nicht weiterbringt).

Deswegen hat sie sich an dieses Forum gewandt. Zu den geschilderten familiären und schulischen Schwierigkeiten ist durch die Antworten anderer User noch die Botschaft vermittelt worden, dass sie sich das alles wohl zu einfach vorstellt und sich selbst möglicherweise überschätzt. Aber so viel wir auch darüber schreiben, keiner kann das ermessen, ohne sie singen zu hören!
Ich meine deswegen, sie müsste irgendwo vorsingen. Z.B. in einem Casting für ein Musical oder einen Extrachor, oder eine Probestunde bei einem GL nehmen (viele bieten die erste Stunde kostenlos an), sogar bei einem Talentschau wie DSDS würde jemand ihre Stimme anhören. Oder sie postet ein Amateurvideo von sich bei YouTube und bittet um Kommentare!
Das alles kostet erst einmal fast oder gar nichts und, wer weiß, es könnten zwei Sachen passieren:
1) Ihr riesiges Talent wird entdeckt und gefördert!
2) Jemand, der Ahnung hat und von dem sie das Urteil annimmt, sagt, ihre Stimme ist gut aber nichts Besonderes und sie solle Gesang hobbymäßig betreiben.
 
Liebe Margaret

eigentlich finde ich diese Diskussion jetzt grad etwas lustig, aber da Sommerloch, was solls...

Also: ich habe im Prinzip nur die Frage von Chiara Gerosa beantwortet, was sie mit ihrem Wunsch Sängerin zu werden anderes hätte tun können, als zur Behörde zu rennen :)

Zudem hat Chiara Gerosa bereits zu Beginn des Threads von diversen Usern viele realistische Einschätzungen und gute Tipps bekommen, was ihr in ihrer Situation noch für Möglichkeiten blieben, das Singen in der einen oder anderen Form ev. doch noch zum Beruf zu machen.
Meines Wissens ist sie aber auf nichts davon eingegangen, die Frage sei hier also erlaubt, wie ernst es ihr mit der Singerei wirklich ist ;)

Mein Tipp z.B. mit der SAMP: ist hier bei uns die Möglichkeit, Gesang zum Beruf zu machen, auch wenn man für die staatlichen Musikhochschulen schon etwas über dem Verfallsdatum ist. Und, habs grad mal versucht, wenn man hier bei uns nach "Gesang studieren" googelt, ist einer der ersten Links, der erscheint derjenige der Partnerorganisation der SAMP. Also, jemand der ernsthaft bemüht ist, einen Weg zum professionellen Gesang zu finden, müsste es eigentlich auch selber schaffen, an solche Infos zu kommen :gruebel:

Aber gut, wenn es denn unbedingt Opernsägerin sein soll ;), waren unsere Antworten wohl schon etwas frustrierend und vermutlich nicht unbedingt das, was Chiara Gerosa hören wollte.

Ich meine deswegen, sie müsste irgendwo vorsingen. Z.B. in einem Casting für ein Musical oder einen Extrachor, oder eine Probestunde bei einem GL nehmen (viele bieten die erste Stunde kostenlos an), sogar bei einem Talentschau wie DSDS würde jemand ihre Stimme anhören. Oder sie postet ein Amateurvideo von sich bei YouTube und bittet um Kommentare!

Das mit der Probestunde beim GL ist sicher richtig, ist aber auch das, was ja diverse hier der TE schon längst geraten haben. Der Rest aber, sei mir nicht böse liebe Margaret, finde ich ein ganz klein wenig unrealistisch :)

Extrachor: z.B. derjenige der Oper Zürich: damit man da rein kommt muss man de facto auf praktisch professionellem Niveau singen (zumindest bei den Stimmlagen wo die Auswahl gross ist), kenne einige die dort dabei sind und glaub mir, Null Chancen für eine unausgebildete Laiensängerin, auch wenn die noch so talentiert wäre.
Musicalcasting: ist nicht mein Business, aber wenn man so hört, was dort verlangt wird, sind die Chancen vermutlich etwa wie beim Extrachor :)
Und ob die "Talentschau" DSDS (wieviel da die "Schau" und wieviel das "Talent" ausmachen sei mal dahingestellt :rofl:) unbedingt der optimale Einstieg für eine klassische Gesangskarriere wäre: ich weiss nicht, ich weiss nicht... :gruebel:
Und schau dir mal auf YT die Kommentare auf die Beiträge von Möchtegern-Operndivas an, die im Wohnzimmer o mio babbino caro schmettern... Einen gewissen Unterhaltungswert hat das ganze sicher, aber ob sich daraus die grossen Gesangskarrieren entwickeln lassen... ;)
 
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Okay, liebe Tonja, ich gebe zu, meine Vorschläge für Chiara waren nicht ganz so ernst zu nehmen. Mit dem Extrachor hatte ich allerdings eher an etwas viel tiefer angesiedeltes gedacht, z.B. als Komparse in einer quasi-Laienproduktion, Freilufttheater, usw. ich vergaß, dass sie in Zürich wohnt und man da gleich an die berühmte Oper denke würde. Sorry, vergessen wir mal das!

Ich kenne einen Fall, bei dem eine Möchtegern-Sängerin in einem Forum gepostet hat. Nach eine Diskussion ähnlich wie hier lud sie ein YT Video von sich hoch und die User kommentierten es mit einer fundierten Einschätzung ihrer Möglichkeiten.
 
Ich kenne einen Fall, bei dem eine Möchtegern-Sängerin in einem Forum gepostet hat. Nach eine Diskussion ähnlich wie hier lud sie ein YT Video von sich hoch und die User kommentierten es mit einer fundierten Einschätzung ihrer Möglichkeiten.

Ja - leider hat Chiara nur auf die "hätte"-Fragen reagiert, nicht auf die konkreten, zukunftorientierten "würde/könnte"-Fragen. Das hat dann auch nicht viel Sinn.

Ich denke, Hinweise hat sie nun genug, um zu wissen, was auf sie zukommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja - leider hat Chiara nur auf die "hätte"-Fragen reagiert, nicht auf die konkreten, zukunftorientierten "würde/könnte"-Fragen. Das hat dann auch nicht viel Sinn.

Ich denke, Hinweise hat sie nun genug, um zu wissen, was auf die zukommt.

Ja, so ist es. Aber abgesehen davon hat mich hat das Thema sehr interessiert, ich danke für alle Beiträge!
 
Bon giorno chiara,

wenn Du wirklich "singen" willst, dann wirst Du auch die Hürden dahin überwinden... Ich laufe in der Natur, wenn ich einen "freien Kopf" kriegen möchte...
Ich wünsche Dir auf jeden Fall, daß Du Dich nicht entmutigen läßt!!

Alles Liebe
 
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