Stratberatung: Aktuelle Modell um die 700-800 € oder lieber gebrauchte American Standard?

Da bieten sich häufig Signature Modelle an, die gebraucht idR. einem höheren Wertverlust unterliegen. Auch Sondermodelle wie Aniversary Strats haben häufig besondere Features, die neu so nicht gerade günstig zu bekommen sind.
Sicherlich ein interessantes Gebiet, allerdings habe ich da keinerlei Überblick..
Ich hatte schon einige AMStandard aus den 90s in der Hand, die auf mich geradezu erschreckend (da handwerklich durchaus sauber gefertigt) tot wirkten,
Verstehe schon aber es gibt ja auch genug 2000er Modelle auf dem Gebrauchtmarkt.
Die Fettsucht, die einige User an Strats offenbar lieben, ist für mich als 70s-geprägter Stratist und als jemand, der gerne einen schillernden und im unteren Bereich unaufdringlichen Stratton bevorzugt, der sich leicht in den Mix einfügt, so gar nix.
Etwas brizzeln sollte es schon bei einer Strat, egal in welcher Einstellung auch nie zu dumpf klingen.

War heute mal im Gitarrenladen und habe mal den neuen Fender Bassbreaker 30 R mal mit verschiedenen Strats angetestet...
-Erstmal eine 50er Classic Vibe angetestet die - muss ich schon sagen - eine Menge Spass macht. Ziemlich hoher Output und schön schmutzigen Sound. Die dünnen Frets und den lackierten Hals gefallen mir garnicht.

- Dann eine American Professional mit HSS, geiles Candy Apple Red und Rosewood. Nicht schlecht das Teil aber ich brauche unbedingt einen SC an der Bridge. Irgendwas hat mir da aber gefehlt.
https://www.schlaile.de/Fender_AMER...isandergriffbrett,_inkl__Koffer).2868415.html

- Dann nochmal eine American Pro mit SSS und diesmal Maple-Neck. Hier hat plötzlich alles gepasst. Der Maple-Neck scheint förderlich für den Professional Sound zu sein. Was mir allerdings auffällt: Sie hat relativ wenig Output und man muss den Verstärker etwas lauter stellen (mehr Master, was ja nicht unbedingt schlecht ist...). Muss man halt bedenken sonst denkt man im ersten Moment "Huch die Classic hat ja mehr Spass gemacht...". Was sie allerdings super kann wie keine andere: Selbst bei höchster Gain Stufe und Geschrammel über die Saiten, kann man noch gezielt einzelne Noten oben drauf spielen und sie differenziert klingen lassen. Sie löst den Sound hervorragend auf... manchmal sogar zu gut... Die Schaltung der Tone/Volume Poti finde ich auch sehr praktikabel, etwas leiser stellen ohne Höhen verlieren, passt!
https://www.schlaile.de/Fender_AMER...horn_-_Griffbrett,_inkl__Koffer).2886847.html

- Dann habe ich noch eine Standard Mexico vom Haken genommen, die dort schon eine weile hängt. Bespielbarkeit war super und Hals und Frets gefallen mir wesentlich besser als die hochgelobte Classic Vibe. Allein der Sound wird im oberen (Lautstärke-)Bereich etwas platt, leiser stellen würde Abhilfe schaffen aber dann verliert man ja wieder an Höhen und Durchsatz...

- Zu guter Letzt bin ich Fremd gegangen... und habe eine Godin angespielt.
Edit (Link war falsch...):
https://www.schlaile.de/Godin_SESSION_LTD_DESERT_RED_HG_MN_E_-_Gitarre_(inkl__Gigbag).2902733.html
Der Humbucker hier hat mir besser gefallen als bei der ersten Fender Professional und ist auch richtig was für die härtere Gangart. Ist auch splitbar aber dann fehlt mir etwas der Nachdruck und der Durchsatz einer Fender Bridge. Ansonsten, alter Falter, nicht schlecht das Teil. Fühlt sich sehr wertig an und ist super bespielbar. Die Frets sind genau richtig und der Korpus schön leicht, der Hals und die Bunde perfekt. Die 5 Positionen sind hier nochmal differenzierter wie bei den Fendern, der Ton insgesamt aufgeräumter und kompakter... sicherlich eine Geschmacksfrage...

Will hier keine allgemein gültigen Wahrheiten aufstellen, nur etwas spontane Eindrücke vom heutigen Tag vermitteln. Bleibt spannend...
 
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https://www.ebay.de/sch/i.html?_fro...os=&LH_SALE_CURRENCY=0&_sop=1&_dmd=1&_ipg=200
(ibäh beendete Auktionen) ---> würde ich auch eher in @gustavz Richtung interpretieren ... aber vielleicht bin ich die nicht sorgfältig genug durchgegangen ...
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Verstehe schon aber es gibt ja auch genug 2000er Modelle auf dem Gebrauchtmarkt.
... ich würde meine Eindrücke neuerer Modelle (übrigens auch der weiter oben schon erwähnten Highway One) tendenziell auch positiver zusammenfassen ... es scheint wieder einfacher geworden zu sein, auch im Laden eine schöne Strat von der Stange zu finden.
 
Der Maple-Neck scheint förderlich für den Professional Sound zu sein. Was mir allerdings auffällt: Sie hat relativ wenig Output und man muss den Verstärker etwas lauter stellen

Ich hab alle Kombis von Esche/Erle/Maple/Rosewood. Ich finde, dass es da tatsächlich merkbare Unterschiede gibt, aber jeweils wieder stark abhängig von den Pickups. Mir gefallen auch nicht dieselben PUs bei unterschiedlichen Holzkombis. Z. B. finde ich Esche/Maple/Texas Specials für das, was ich mache, top. Daher auch in die Esche/Rosewood eingebaut und ernüchtert. Da waren es dann die Fat50s, die geknallt haben. Die wiederum haben mit in Erle/Maple nicht gefallen... uff. Hat schon gedauert bis ich mit allen absolut zufrieden war.

Mit den PUs hängt halt auch der Output wesentlich zusammen. Die Fender V-Mod gibts noch nicht soo lange, die kenne ich jetzt z. B. nicht.

Ich finde bei ner Strat, die einem von der Bespielbarkeit echt gefällt (und da kann man schon mal bissl suchen, gibts ja wie Sand an Meer), darf man mit den PUs schon msl bissl rumprobieren. Ist halt ein Prozess, der auch mit Kosten verbunden ist. Wobei man da auch gebraucht kaufen kann und die „alten“ bekommt man auch wieder los.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht wäre eine Highway One Strat was für dich? Die reizen mich jedes Mal aufs Neue...

So eine habe ich mir damals geholt und hab sie bis heute. War damals die günstigste aus US-Fertigung, ich glaube so ca. 700 Euro (ist schon gut 10 Jahre her, wenn nicht mehr). Ist bis heute hier geblieben, aber ich siedle sie schon einwenig unterhalb meiner Am Std Strats aus den 2010er Jahren an, Bespielbarkeit und Klang. Dementsprechend greife ich auch deutlich seltener zu ihr, wenn ich zum Gig gehe...

Ist aber ne ordentliche Gitarre.
 
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ach... übrigens... der heute gespielte Fender Bassbreaker 30 R macht schon ordentlich Spass. Gehört für mich zu den aktuell empfehlenswerten Amps... Fetter Sound, kann Clean was (auch wenn mir mein spezieller AC Sound da immer noch besser gefällt) und bei Gain geht er richtig ab. Alles von den Lautstärke recht gut kontrollierbar... obwohl.. :gruebel: ... leise gespielt habe ich ihn nicht gerade...

Edit:
Habe oben noch den Godin-Link korrigiert..
 
Wobei 690€ eigentlich der damalige Neupreis war. Ich habe mir damals auch eine neu gekauft und bald wieder verkauft weil sie mir nicht so
richtig gefallen wollte, Allein schon der ultraempfindiche "Lack" war in meinen Augen unakzeptabel.
 
American Standard Single Coil?

In allen Jahrgängen? Ab 2012 oder so gabs doch
Fat 50s oder? Haben die Strats aus den Neunzigern die selben PUs wie die aus 2000-2010? Gibts da eine Liste irgendwo?
 
Ich hatte eine Hwy1 Tele, die war gar nix, einfach tot. Der „Nitro“ Lack war ultradünn und eher seidenmatt. Ich habe allerdings noch keine andere Hwy angespielt und schon gar keine Strat.
 
Ab 2012 oder so gabs doch
Fat 50s oder? Haben die Strats aus den Neunzigern die selben PUs wie die aus 2000-2010? Gibts da eine Liste irgendwo?

Die Liste würde mich auch interessieren...

Die in den Am Standards werksseitig verbauten PUs haben immer wieder gewechselt. In meinen beiden Esche-Strats aus 2012 und 2014 waren Texas Specials und Fat50s. Aktuell sind wohl in den meisten die V-Mods. Dann gabs ja auch immer wieder Special Runs mit wieder anderen...
 
Sie hat relativ wenig Output und man muss den Verstärker etwas lauter stellen
Das ist bei meiner Standard Strat auch so. Die ist insgesamt ein wenig zurückhaltender. Irgendwann wirst du deine Strat finden. Ist aber auch "nur" ne Strat, also eigentlich kein Geheimnis bzw keine Wissenschaft. Wenn die 5 PU-Stellungen nach Strat klingen, alles gut. Meine an Position 4(oder 2????, also Bridge+Mitte zusammen) und die letzten beiden klingen eben wie es klingen soll, denke ich. Von daher, alles gut.
 
So, auch dieses 3,5 Jahren alten Thread möchte ich zum Abschluss bringen. Ich habe endlich meine Strat gefunden. Nach jahrelanger Suche und unzählige Anspielversuche wurde es eine Woodstock Oldboy, gebaut in Kiev/Ukraine. Es ist genau die hier im Link abgebildete.
https://www.schlaile.de/Woodstock_Old_Boy_S_BLK_E_-_Gitarre_(black,_inkl__Gigbag).3064359.html
Selten ist mir eine Gitarre optisch so rund vorgekommen. Das Aging sieht garnicht danach aus sondern eher wie eine Gitarre die mein großer Bruder bereits zehn Jahre gespielt hat. Der Nitrolack bricht das Licht ganz anders und in der Hand hat man das Gefühl eines perfekten Baseballschlägers. Der Sound ist zum niederknien und Woodstock wickeln ihre eigenen Pickups. Sie singt und ist reich an Obertönen. Ich habe bisher keinen vergleichbaren Sound gehabt, auch nicht beim Fender CS (zumindest die paar die ich bisher anspielen konnte). Nun, beim CS wäre ich für 1.170.- € sowieso nicht fündig geworden. Ich würde die Woodstock auch nicht gegen die oft angespielten Fender Professionals tauschen. Bin überglücklich.
 
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Gefällt mir, obwohl ich jetzt nicht so der Strat-Fan bin....
Ich bin eh der Meinung, daß man abseits der beiden "Erfinder" der E-Gitarre mittlerweile mehr fürs Geld bekommt...

Grüsse
 

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