Um zur Frage zurück zu kommen, wie kann ich mich in diesem Geflecht orientieren? Um das nochmal klarer zu machen, es steht ja explizit bei der Gitarre dabei, was für Pickups genau drin sind z.B. eben Di Marzio Pickups. Woran kann man bitte erkennen, ob die Pickups gut sind/ob sie zu mir passen?
Ordnen wir mal... DiMarzio ist zunächste nur eine Marke. Die bauen viele verschiedene Pickups. Mehr dazu unten.
Die Pickups unterscheiden sich in der Ausgangsspannung und im Innenwiderstand. Mehr Ausgangsspannung = mehr Output = mehr Verzerrung am Amp. Der Innenwiderstand hängt irgendwie damit zusammen, welche Frequenzen bevorzugt verstärkt werden, d.h. wie die Klangsafarbe des Pickups ist (s.u.). Wenn du jetzt ein bestimmtes Modell Pickup siehst, kannst du i.A. auf der Seite des Herstellers nachsehen, wie hoch der Output ist und wie das Frequenzspektrum.
Der Pickup am Hals und am Steg (und ggf. in der Mitte) haben sinnvollerweise verschiedene Charakteristiken. Der nominalle Output des Halspickups ist eigentlich immer geringer (weil dort die Saitenschwingung eine größere Amplitude hat, und der Pickup sonst zu laut gegenüber dem Stegpickup wäre).
Beispiel - nehmen wir die Ibanez RGA62T:
http://www.ibanez.com/products/eg_d...&cat_id=1&series_id=10&data_id=304&color=CL01
Stegpickup ist ein DiMarzio the Tone Zone, hier ist die Spezifikation:
http://www.dimarzio.com/node/2141
Der Output ist mit 375 mV schon relativ hoch. Im Frequenzspektrum sind die Höhen etwas gedämpft, durchaus üblich für einen Stegpickup.
Halspickup ist ein DiMarzio Air Norton:
http://www.dimarzio.com/node/2172
Der Output ist (wie schon geschrieben) mit 270 mV geringer, aber der wird genauso laut sein wie der Stegpickup. Hier kommen die Mitten mehr raus.
Ganz grobe(!) Faustregel für Humbucker (bitte nicht totreiten):
Hoher Output (350 mV bis >500 mV am Steg) für härtere verzerrte Gangarten ibs. die Spielarten des Heavy Metal
Mittlerer Output (280 bis 350 mV am Steg) ist eher universell, von Rock über Country bis Blues
Geringer Output (<280 mV am Steg) heißt heutzutage Vintage, sowas war am Anfang der E-Gitarre üblich
Das bitte nur als Anhaltspunkt betrachten! Ich spiele teilweise auch Country mit High-Output-Humbuckern, man muss einfach Fingerspitzengefühl am Gainregler haben. Humbucker mit mittlerem Output sind vermutlich wirklich am universellsten. Man bekommt auch noch dünnen Vintage-Sound hin, und für heftigen Metal (da meine ich jetzt nicht Iron Maiden, sondern eher Amon Amarth oder Dimmu Borgir) kann man einen Booster zwischenschalten, oder nimmt einen Amp mit "High Gain"-Kanal.
Wie schon geschrieben - mach keine allzu tiefe Wissenschaft draus. Ich kann nur dick unterstreichen, was schon geschrieben wurde:
Wichtig ist, dass die Gitarre von Handling her passt, also dass du mit dem Hals, dem Griffbrett, den Saiten(abständen) und dem Gurt klarkommst. Pickups zu tauschen ist dann reletiv einfach, wenn sie dir nicht zusagen.
Selbst einen Single Coil später gegen einen Humbucker zu tauschen ist heutzutage sehr einfach geworden, z.B. damit:
http://www.dimarzio.com/node/2168