So, das schaut ja schonmal anders aus.
Es wird dich wohl freuen zu hören, dass ich zwar auch sehr unsicher war, um was es geht, aber die Geschichte dann doch irgendwie... verstanden habe. Dass es drei Personen sind, um die es geht, war mir nicht bewusst, jedoch hatte ich schon die Idee, dass es ein Ereignis gegeben hatte, dass unabhängig von ihrem Gesprächspartner sie sehr verstört hat.
Die Erzählperspektive war nicht ganz klar, aber das könnte man relativ leicht lösen (schon in dieser Arbeitsphase):
Let's meet again
You may choose where we go
Name a place I don't know
Talk, and I will listen
Don't feel like you're under glass
Please, talk
[BREAK]
Das [BREAK] am Ende wäre meine Art und Weise zu symobolisieren, dass jetzt eine Veänderng im Song passiert, dass ein neuer Teil beginnt. Aber ich denke, dass so einerseits die Tatsache, dass jemand anderer anfängt zu reden nochmal klarer wird, und andererseits auch ER ganz gut charakterisiert wird, nämlich als jemand, der ihr wirklich helfen will und auch von sich aus da nochmal Impulse nachgibt.
Achja, jetzt fällt mir übrigens auf, was mich schon bei der ersten Version gestört: die Zustimmung von IHR fehlt. Er sagt, "let's meet again", macht ihr den ganzen Vorschlag - ich stelle vor, wie sie grad am Telefon hängen, er hat sie mal wieder angerufen nach langer Zeit, will sie wiedersehen. Aber sie fühlt sich halt "like under glass" (dazu muss ich auch dann noch was sagen), sie IST verstört, und deswegen erwarte ich immer zumindest ein "Hm... na gut", weil es nicht selbstverständlich ist, dass sie sich treffen. Gerade in dieser Version nicht, wo sie sich anscheinend einsperrt und er nicht ein Mensch ist, den sie häufig sieht, wo das einfach so passieren kann.
Das "Don't feel like you're under glass" ist sicher nett gemeint, aber ich hab das schon an bei anderem Text kritisiert (wo mir dann gesagt wurde, dass es totale Absicht war... klar, vielleicht hier auch der Fall). Aber wenn es ihr nicht gut geht, wenn sie sich so schlecht fühlt und einsperrt, dann FÜHLT sie sich, als wenn sie unter Glas ist! Klar, der Junge ist ein toller Kerl, und er schafft sie da rauszuholen, hilft ihr, indem er sie zum Reden bringt, aber er muss sie rausholen, weil sie sich unter dem Glass befindet! Und das Problem mit der Formulierung "Don't feel like you're under glass" ist, dass wir unsere Gefühle nicht kontrollieren können! Und gerade in so einem Fall sollten wir den Dingern freien Lauf lassen. Es ist so, als wenn jemand an einem schlechten Tag zu dir sagt "Sei nicht so schlecht drauf!" Wie fühlst du dich dann? Du denkst dir "Aber ich BIN schlecht drauf, grummel, wieso gibst du mir Befehle?", aber sicher nicht "Hey, ich bin ja so blöd - sie hat Recht!

". Es geht dir dann besser, wenn du Frust abgelassen hast bzw. dir Zeit dafür genommen hast. Oder einfach jemand daherkommt und nichts von dir verlangt, sondern einfach nur gibt, Umarmungen, liebe Worte, aber sicher keinen "Befehl".
Ich kann mir vorstellen, dass nur ich das so sehe, aber es stört mich halt, deswegen sag ich es dir.
Noch ein letzter Punkt: das Ende ist schön, aber etwas zu schön. Dasselbe wie am Anfang: geht es ihr auf einmal so gut, dass sie mit ihm Hand in Hand geht? All die negativen Gefühle einfach weg? Dass die Muscheln unter ihren Füßen zerbrechen sehe ich auch als schönes Bild, welches so verstanden werden kann, dass auch ihre Schale gebrochen ist. Jedoch ist das halt sehr schnell gegangen. Vielleicht zwischen den verschiedenen Absätzen, wo sie redet, ein refrainartiger Einschub, der aus seiner Sicht erzählt wird? Wo mit weiterem Fortschreiten des Songs klar wird, dass sie sich mehr öffnet? Am Anfang schaut sie ihn kaum an, irgendwann nimmt sie seine Hand, am Ende heult sie sich bei ihm aus. Und wenn sie DANN Hand in Hand über den Strand gehen, kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Der Grund, warum ich so viele Kritikpunkte schreibe, ist nicht, weil dein Text schlecht ist, sondern sehr gut und mich so auf viele Ideen bringt. Wenn du noch weiter daran arbeiten willst bin ich mir sicher, dass daraus ein sehr, sehr feines Stück Songwriterei (Songwriterei? *schmunzel*) werden kann. Auf jeden Fall ein großer Schritt weiter nach dem ersten Versuch.
