Stimmstabilität Floyd Rose (out of tune nach Divebombs) und Abnutzung Messerkanten

  • Ersteller wrmdschr
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Nach Divebombs liegt die Stimmung etwa 20 Cents daneben. Wenn ich dann wieder in die andere Richtung die Saiten ziehe, bin ich wieder bei meiner Stimmung.
Wenn ich das richtig interpretiere, stimmst Du die Gitarre zuerst, und dann hebelst Du mal fröhlich los. Klar, theoretisch sollte so ein FR unter allen möglichen Bedingungen die Stimmung halten, aber der Divebomb ist natürlich die maximale Herausforderung.

Ich spiele auch viele FR-Gitarren, aber durch die Vintage- oder 2-Point Vibratos habe ich mir angewöhnt, zuerst mal das Trem kräftig abwärts zu betätigen und dann zu stimmen. Das hat sich auch beim FR bewährt. Merkt man beim Spielen, dass die Stimmung ein bisschen gelitten hat, kommt sie durch einen kleinen Dive - ggf. "stumm" mit abgedämpften Saiten - meist ganz gut wieder ins Lot. Ich weiß, eher ein Workaround, aber perfekt ist auch ein FR nur selten.

Was mir auch öfter aufgefallen ist, ist dass die Teile schlicht ein bisschen Zeit zum Einspielen brauchen, wie eigentlich jede mechanische Vorrichtung. Es kann also auch mal Probleme geben, gerade weil es noch neu ist. Ich habe eine DK24 mit FR1000, und da hatte ich anfangs das gleiche Problem wie Du. Das hat sich aber nach ein bisschen Pflege und ein paar Tagen mit etwas intensiverer Benutzung gegeben, und heute hält sie die Stimmung wirklich sehr gut.

Was ich unter Pflege verstehe: Es ist ganz normal, dass sich an diesen Stellen am Anfang die Oberflächenvergütung abnützt, weil sie einfach weicher ist als das Trägermaterial von Stehbolzen und Messerkante. Das Zeug verschwindet aber natürlich nicht einfach, sondern lagert sich um die Kontaktstelle herum ab und faltet sich mitunter geradezu zusammen - und erhöht die Reibung. Schlussfolgerung: das Zeug muss weg!

Ich mach das mit einer feinen halbrunden Feile oder schlicht etwas feinem Schleifpapier, das ich um eine runden Stift oä wickle. Einfach ein paar Mal schräg ohne viel Druck drüberziehen und mit der Lupe prüfen, ob die Reste der Beschichtung weg sind. Bei den Stehbolzen nehme ich eine feine Dreikantfeile oder gefaltetes Schleifpapier.

Zu guter Letzt etwas, was zwar mWn kein Hersteller macht und man daher so nicht im Laden sieht, aber an sich eine technische Binsenweisheit ist: Bewegliches Metall auf Metall gehört geschmiert. Ich dachte selber lange, das muss doch auch so gehen, ein FR ist schließlich so konstruiert usw., aber das ist alles Käse. Kein Mensch käme auf die Idee, einen Motor oder ein Radlager ohne Öl zu betreiben. Jede Verringerung der Reibung an einer solchen Kontaktstelle ist gut, weil alles leichter läuft und die Abnutzung einfach geringer ist.

Welches Fett man nun nimmt, ist eher zweitrangig, Nut Sauce ist teuer und funktioniert, ein Lippenpflegestift ist billiger und funktioniert ebenfalls. Auch ist der weder unangenehm kriechfreudig noch sind agressive Stoffe drin, die Haut oder Hardware angreifen würden, anders als manche Industriefette. Eine Alternative könnte natürlich Hitech-Kram sein, wie halbfeste PTFE-Schmierstoffe, hab ich aber noch nicht ausprobiert, weils auch ohne ging.

Gruß, bagotrix
 
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Hi @bagotrix

danke für die ausführliche Antwort. Ich habe den Kundenservice auch schon kontaktiert und werde heute abend selber nochmal probieren, ob ich das mit deinen beschriebenen Ausführungen hinbekomme. Ich ziehe heute auch mal neue Saiten drauf und schaue wie sich das FR dann verhält.
Schlüsselfeilen habe ich tatsächlich hier, damit könnte ich mal vorsichtig die Messerkante und die Stehbolzen bearbeiten
 
Mach das nicht, bevor Du Dich nicht mit dem Kundenservice auseinandergesetzt hast. Denn wenn Du da feilst, ist die Gewährleistung/Garantie dahin.
 
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Vielleicht bin ich ein alter Furz, aber ich gehöre der Denkschule an, dass man an einem Floyd weder feilt, noch schmiert. Dass sich Coating ablöst, passiert. Diesen Prozess künstlich beschleunigen zu wollen, ist vollkommen unnötig. Und warum in aller Welt kommt immer wieder dieser Chapstick-Mythos auf? Lippenbalsam gehört an die Lippen und es ist auch keine Vaseline oder anderes nötig. EIN FLOYD ROSE VIBRATO BRAUCHT KEINE LUBRIKATION! Wenn sich jemand damit „besser fühlt“, okay, ansonsten hilft es nicht, die Messerkanten zu schmieren. Wenn man ein gutes altes OFR hat, lässt sich sogar die Brückenhöhe ohne Abrieb unter vollem Saitenzug anpassen.
 
EIN FLOYD ROSE VIBRATO BRAUCHT KEINE LUBRIKATION!
Wenn man es schreit, wirds auch nicht wahrer. Trockenes Metall auf Metal hat halt nun mal mehr Reibung als geschmiertes. Klar, viele FR funktionieren trotzdem auch ohne Schmiere wunderbar. Schön für den Besitzer, aber daraus ergibt sich zumindest für mich nicht der logische Schluss, dass das für jedes FR gilt.

Außerhalb der E-Gitarrenwelt kommt jedenfalls kein Mensch auf die Idee, dass an einer Schmierung was falsch sein könnte. "Machen die Hersteller ja auch nicht" oder "War bei mir noch nie nötig" ist mMn nicht das beste Argument, wenn es im konkreten Fall halt doch Probleme gibt.

Lippenbalsam ist auch kein "Mythos", sondern hat einige Eigenschaften, die ihn für solche Zwecke ziemlich gut verwendbar machen. Natürlich ist er deshalb kein Wundermittel. Dass man zB Verstimmungen bei zu engen Sattelkerben nicht mit Schmieren heilen kann, hab ich schon öfter geschrieben. Das heißt aber nicht, dass ein korrekt bearbeiteter Sattel durch Schmieren nicht noch etwas besser funktioniert, vor allem wenn er nicht schon aus selbstschmierendem Material besteht.

Was die abgelöste Beschichtung betrifft, habe ich mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich will weder propagieren, unverletzte Messerkanten durch Feilen im eigentlichen Sinne weiter freizulegen, noch die eigentliche Kante bei einem neuen Tremolo nachzufeilen. Es ging mir nur darum, der angegriffenen Beschichtung dauerhaft einen sauberen Abschluss zu verpassen, indem man die restlichen Krümel oder Metallblättchen entfernt, die sich oft nur so halb ablösen und doch hängenbleiben. Solche Partikel sollte man von Lagern jeglicher Art fernhalten.

Gruß, bagotrix
 
Wenn man es schreit, wirds auch nicht wahrer.
Genauso richtig oder falsch ist allerdings auch Dein sehr wortreiches mantrartiges Wiederholen von Allgemeinplätzen á la
eine technische Binsenweisheit ist: Bewegliches Metall auf Metall gehört geschmiert.
Außerhalb der E-Gitarrenwelt kommt jedenfalls kein Mensch auf die Idee, dass an einer Schmierung was falsch sein könnte.
Da fällt es Dir sicherlich nicht schwer, mal ein oder zwei vergleichbare Anwendungen außerhalb der Gitarrenindustrie zu geben, bei denen ein ähnlich gelagerter Prozess geschmiert wird. Die Auflagefläche für jedwedes "Schmiermittel" ist so marginal, dass es überhaupt nicht sinnvoll applizierbar ist. Deine "Schmierung" ist überall, aber nicht da, wo Du sie gern haben wollen würdest.


Lippenbalsam ist auch kein "Mythos", sondern hat einige Eigenschaften, die ihn für solche Zwecke ziemlich gut verwendbar machen.
Welche wären das? Die Eigenschaft, exakt
Es ging mir nur darum, der angegriffenen Beschichtung dauerhaft einen sauberen Abschluss zu verpassen, indem man die restlichen Krümel oder Metallblättchen entfernt, die sich oft nur so halb ablösen und doch hängenbleiben. Solche Partikel sollte man von Lagern jeglicher Art fernhalten.
das zu befördern? Das Anreichern und Verklumpen von jedwedem ekligen Muck, der sich an dieser Stelle auch ohne Hinzugabe von "Schmiermittel" sammelt. Nur eben, dass durch das Schmiermittel die eklige Substanzschicht direkt von Minute 1 - also noch bevor überhaupt jemand das Instrument angefasst hat - aufgebaut werden kann? Falls Du nicht in halbwegs staubfreien Räumen Deine Instrumente aufbewahrst und spielst und abartige Reinigungsmechanismen Deiner Hände und Kleidung vor dem Spielen machst, ist Dein Argument eher Bestätigung für mich. Wir reden hier nicht über den Sattel, an dem relativ wenig mit den Händen gespielt wird. Wir reden über den Hauptangriffspunkt aggressiven Handschweißes.

So sehr ich für viele Systeme in Sachen Schmierung auf Deiner Seite bin - hier sind Deine Einlassungen wenig überzeugend für mich.

Warum bin ich eigentlich ein Verfechter "sauberer" Messerkanten? Weil ich es über Jahre ausprobiert habe. Ein Teil meiner Gitarren hatte Chapstick oder Vaseline an den Messerkanten, der andere nicht. Saitenwechsel jeweils einmal monatlich. Spätestens alle sechs Wochen. Zu der Zeit hatte ich auch extrem viel gespielt. Das einzige Ergebnis war jedesmal aufs Neue das Kontrollieren der "eingecremten" Bolzen und das Entfernen von Schmutz, der da weder reingehört, noch bei ungeschmierten überhaupt erst hinkommt.



Ach ja, ...
dass das für jedes FR gilt.
Das gilt für jedes OFR genauso wie für die Lockmeister und die MiK-Serien FRTxxxx. Ansonsten sage ich, lasst einfach die Finger von dem billigen Scheixx und spart Euch den Frust mit irgendwelchen schlecht verarbeiteten "Double-Locking"-Vibratos. Da heute selbst die HB-Geigen eine anständige MiK-Variante im Niedrigpreisbereich standardmäßig verbauen, besteht auch überhaupt kein Grund mehr, sich mit weniger zufrieden zu geben.
 
Guten Morgen zusammen,

ich habe inzwischen auch eine Rückmeldung vom Kundenservice erhalten. Die Gitarre geht zur Begutachtung erstmal zurück. Mal sehen, was dabei raus kommt.
 
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Trockenes Metall auf Metal hat halt nun mal mehr Reibung als geschmiertes. Klar, viele FR funktionieren trotzdem auch ohne Schmiere wunderbar.
Naja, wir haben hier ja nun eine Lagerung an Messerkanten mit prinzipbedingt möglichst kleiner Auflagefläche, keine Gleitlager o.ä..
Aus dem Bauch heraus würde ich den positiven Effekt einer Schmierung hier auch nicht überbewerten, Ziel des Systems war doch auch, auf so etwas in der Praxis verzichten zu können? Vielleicht ist das Ansammeln von Schmutz dadurch da eher kontraproduktiv...
 
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Bei solchen Threads weiß ich wieder, warum ich nur Gitarren ohne Floyd Rose besitze. :p
 
Naja, wir haben hier ja nun eine Lagerung an Messerkanten mit prinzipbedingt möglichst kleiner Auflagefläche, keine Gleitlager o.ä..
Doch, genau das haben wir hier. Eine Messerkante in einer Rille ist ein Gleitlager. Die technische Alternative wäre ein Wälzlager (Kugellager, Nadellager). Ibanez und Vigier sind wohl die bekanntesten Firmen, die Locking Trems auch schon mit Wälzlagern gebaut haben. Die sind dann idR sehr, sehr lange wartungsfrei, aber das kostet eben.

Richtig ist, dass die Auflagefläche beim FR klein ist, aber sie ist eben nicht unendlich klein. Also gibt es eine Gleitreibung von Fläche auf Fläche ohne vollständige Drehung, nicht anders als bei Kippfenstern, Türangeln, Blattfedern an Kutschen usw.. Hier ist nur der Maßstab ein anderer, aber nicht das Wirkprinzip. Bringt man hier Schmiermittel ein, bleibt es um die Kontaktfläche herum haften, und es arbeitet sich bei jeder Drehbewegung ein wenig davon in den Zwischenraum und in die mikroskopisch kleinen Vertiefungen des Materials, da keine Fläche vollkommen glatt ist.

Klar, in ein solches offenes Lager kann immer Schmutz kommen, aber das gilt auch, wenn es trocken ist. Zwar bleibt der Schmutz durch Fett leichter drin, aber dafür werden die Partikel auch ihrerseits damit umhüllt und geschmiert.

Das einzige Ergebnis war jedesmal aufs Neue das Kontrollieren der "eingecremten" Bolzen und das Entfernen von Schmutz, der da weder reingehört, noch bei ungeschmierten überhaupt erst hinkommt.
Na ja, "eincremen" würde ich das auch nicht nennen, bei mir sieht man da jetzt auch keine Fettklumpen an den Bolzen und Messerkanten. Außerhalb der Kontaktstelle bringt das Zeug natürlich genau gar nix und ist eher eklig. Ich verwende also einen Zahnstocher, um im ausgebauten Zustand eine vielleicht stecknadelkopfgroße Menge genau auf die Auflagefläche zu bringen. Auch da war ich vielleicht nicht exakt genug.

Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, das Lager je nach Einsatzbedingungen auch mal zu reinigen und ggf. auch neu zu schmieren. Den Schmodder auf dem Griffbrett entfernt man ja auch, wenn er überhand nimmt. Unabhängig vom Ekelfaktor sind organische Schmutzteile aber meist eher weich und fettig und sollten die Schmierwirkung daher wohl nicht grundlegend vermindern. Sie scheinen mir von daher eher ein kosmetisches Problem zu sein, ich habe jedenfalls noch nicht erlebt, dass irgendeine Gitarre nach dem Schmieren schlechter die Stimmung hielt.

Welche wären das?
Nun, Lippenbalsam wird schon mal nicht ranzig wie Naturprodukte, trotzdem enthält er keine für die Haut aggressiven Stoffe wie viele Mineralölprodukte. Bei den üblichen Temperaturen wird er nicht dünnflüssig und kriecht überall hin wie viele andere Schmierstoffe. Durch seine etwas festere Konsistenz lässt er sich gut dosieren und sehr gezielt anbringen. Ich nehme das Zeug übrigens auch gerne für Sättel, und da scheint es mir nicht schlechter zu wirken als die teure "Nut Sauce". Auch das Les Trem II auf meiner Jet quietscht nicht mehr.

Ich stimme Dir schon zu, dass die Idee hinter den Messerkanten sicher die war, das Tremolo möglichst wartungsfrei zu machen, aber eben auch, den baulichen Aufwand zu minimieren.

Die entscheidende Frage ist mMn die, ob eine Gitarre im Ist-Zustand funktioniert. Ich bearbeite oder schmiere selber ja auch kein FR, das stimmstabil ist. Wenn es aber solche Probleme wie beim TE gibt, probiere ich es lieber damit, bevor ich ein paar Hundert Euro für ein hochwertigeres neues Trem als Ersatz ausgebe. Und die C-7 hat ja nun immerhin ein 1000er, das ist jetzt auch nichts, was ich gleich wegwerfen würde.

Aber natürlich sag ich das jetzt als Hobbyspieler. Wer sehr intensiv übt und spielt oder vielleicht sogar sein Geld damit verdient, wird es vermutlich wirtschaftlicher finden, was richtig gutes einzubauen und seine Ruhe zu haben.

Gruß, bagotrix
 
Richtig ist, dass die Auflagefläche beim FR klein ist, aber sie ist eben nicht unendlich klein. Also gibt es eine Gleitreibung von Fläche auf Fläche ohne vollständige Drehung, nicht anders als bei Kippfenstern, Türangeln, Blattfedern an Kutschen usw.. Hier ist nur der Maßstab ein anderer, aber nicht das Wirkprinzip. Bringt man hier Schmiermittel ein, bleibt es um die Kontaktfläche herum haften, und es arbeitet sich bei jeder Drehbewegung ein wenig davon in den Zwischenraum und in die mikroskopisch kleinen Vertiefungen des Materials, da keine Fläche vollkommen glatt
Man kann es sich auch schönreden. Das ist jetzt gerade ein wenig arg weit weg. Alle von Dir genannten Beispiele lassen sich doch vollkommen problemlos schmieren, weil sie wesentlich größer sind. Es ist ja okay, dass Du Deine Vibratos schmierst, aber Deine Begründungen finde ich jetzt schon ein wenig erheiternd.

Ich nehme das Zeug übrigens auch gerne für Sättel, und da scheint es mir nicht schlechter zu wirken als die teure "Nut Sauce".
Dazu schrieb ich ...
Wir reden hier nicht über den Sattel, an dem relativ wenig mit den Händen gespielt wird.
Übrigens: Dass es nicht schlechter wirkt als Nut-Sauce ist wenig verwunderlich. Deine eigene Nut-Sauce kannst Du mit einem Teil Vaseline und drei Teilen Graphitpulver (Verhältnis nach persönlichem Geschmack) auch selbst herstellen und hast weniger als ein Prozent der Kosten mit selber Wirkung.


Ich stimme Dir schon zu, dass die Idee hinter den Messerkanten sicher die war, das Tremolo möglichst wartungsfrei zu machen, aber eben auch, den baulichen Aufwand zu minimieren.
Lustig, dass Du das sagst, die Aufgabenstellung von Ed an Floyd war ganz genau das nicht. Er wollte das bestmögliche, präziseste und haltbarste - nicht zuletzt deshalb werden die Dinger in Deutschland produziert. EvH hat seine Vibratos nie geschmiert, weder das OFR, noch die EBMM- oder die Peavey-Varianten oder das EVH-Teil.

Und die C-7 hat ja nun immerhin ein 1000er, das ist jetzt auch nichts, was ich gleich wegwerfen würde.
Wie Du siehst,
Das gilt für jedes OFR genauso wie für die Lockmeister und die MiK-Serien FRTxxxx.
habe ich genau das oben bereits geschrieben.


Ich habe das übrigens auch nur in meiner Hobbyphase gemacht.

Jeder Jeck ist anders.
 
Doch, genau das haben wir hier. Eine Messerkante in einer Rille ist ein Gleitlager. Die technische Alternative wäre ein Wälzlager (Kugellager, Nadellager). Ibanez und Vigier sind wohl die bekanntesten Firmen, die Locking Trems auch schon mit Wälzlagern gebaut haben. Die sind dann idR sehr, sehr lange wartungsfrei, aber das kostet eben.

Richtig ist, dass die Auflagefläche beim FR klein ist, aber sie ist eben nicht unendlich klein. Also gibt es eine Gleitreibung von Fläche auf Fläche ohne vollständige Drehung, nicht anders als bei Kippfenstern, Türangeln, Blattfedern an Kutschen usw.. Hier ist nur der Maßstab ein anderer, aber nicht das Wirkprinzip. Bringt man hier Schmiermittel ein, bleibt es um die Kontaktfläche herum haften, und es arbeitet sich bei jeder Drehbewegung ein wenig davon in den Zwischenraum und in die mikroskopisch kleinen Vertiefungen des Materials, da keine Fläche vollkommen glatt ist.
Das sehe ich hier eben nicht so, die Kontaktfläche schwimmt nicht auf einem Schmiermittelfilm, der Kontakt steht unter Druck, das Schmiermittel wird durch die dünne Auflagefläche schnellstens verdrängt, was sich in den mikroskopischen Kavitäten der rauhen Oberflächen befindet (quasi sofort, da muss sich nichts einarbeiten), wirkt nicht.
Ich hatte spaßeshalber mal die Auflageflächen an einem meiner Edges geschmiert. Einen Unterschied konnte nicht feststellen, Flatterverhalten wie vorher, stimmstabil (im Rahmen des Systemmöglichen) sowieso, vorher und nachher.
Aber lassen wir das besser, einfach kein Konsenz.
Ich habe allerdings von noch keinem Problemfloyd gehört, das durch Schmieren geheilt wurde.
Bei den kugelgelagerten Ibanez ZR/ZR2 waren nicht die Kosten das Problem, sondern wie wohl bekannt Patentstreitigkeiten.
 
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Ich hatte im Oktober bei einer nagelneuen Gitarre mit FR1000 ebenfalls das Problem, dass sie nach einer Divebomb immer out of tune war. Ich habe dann die Messerkanten gesäubert und ein klein wenig geölt, danach hat es mit der Stimmung wieder gepasst ist nur minimal abgewichen und nach ein paar Tagen und weiteren Einsätzen war die Stimmung dann immer auf den Punkt genau.

Gleiches Phänomen dann bei einer anderen Gitarre die ich im Dezember bekommen habe. Bei beiden Gitarren ist mir aufgefallen, dass sich bei den Messerkanten ein klein wenig Abrieb von der Beschichtung/Farbe gesammelt hat. Da bei den Bildern im Ausgangspost auch zu sehen ist, dass Farbe an den Messerkanten fehlt wird dies wohl auch das Problem sein. Ich könnte wetten, dass sich das Problem nach ein paar weiteren Einsätzen in 1 - 2 Wochen erledigt.

Das Tremolosystem mit dem ich noch nie Probleme hatte ist übrigens das Ibanez (low-pro) Edge. Auffällig dabei: Im Gegensatz zu den FR1000, die erst mal eine kurze Einarbeitungszeit brauchen, sind die Messerkanten des Edge nie lackiert oder beschichtet.
 
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Moin jrn,

die Gitarre ist im Moment wieder beim Händler. Ich warte mal die Rückmeldung ab und berichte hier nochmal
 
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Kurzes Update:

Die Gitarre geht in die „Herstellerwerkstatt“ zurück und wird instandgesetzt.

Mal sehen wie lange das dauert
 
Da fällt es Dir sicherlich nicht schwer, mal ein oder zwei vergleichbare Anwendungen außerhalb der Gitarrenindustrie zu geben, bei denen ein ähnlich gelagerter Prozess geschmiert wird.
Oh, da fallen mir gleich 3 allein in unseren Produktionshallen ein. Die Bleche fürs Tiefziehen und Scherschneiden, mitsamt der Matrize und die Führungen der Maschinen natürlich ebenso. Zum besseren Einordnen: Wir pressen mit bis zu 5800t.

Auch ein gutes Bsp: Die Radlager aller Kraftfahrzeuge.


Die Auflagefläche für jedwedes "Schmiermittel" ist so marginal, dass es überhaupt nicht sinnvoll applizierbar ist. Deine "Schmierung" ist überall, aber nicht da, wo Du sie gern haben wollen würdest.
Also ich krieg das mit dem sinnvollen Auftragen hin. Die Zahnstochermethode funktioniert wunderbar.
Auch das die Schmierung nicht da wäre, wo sie hin soll, kann ich nicht bestätigen. Zumindest nicht bei meinem MoS2 Fett.


Unabhängig vom Ekelfaktor sind organische Schmutzteile aber meist eher weich und fettig und sollten die Schmierwirkung daher wohl nicht grundlegend vermindern.
Das stimmt.

Man kann es sich auch schönreden.
Oh das stimmt. Damit meine ich aber eher dich. An seiner Ausführung was das betrifft war überhaupt nichts auszusetzen. Technisch war das einwandfrei.

Demgegenüber stehen ich Argumente wie: Der hat das auch nicht gemacht oder Das hab ich noch nie gemacht.


, der Kontakt steht unter Druck, das Schmiermittel wird durch die dünne Auflagefläche schnellstens verdrängt,
Da kann ich dich beruhigen, so schnell funktioniert das nicht. Wobei natürlich die ganzen leichten Öle wie Balistol etc. tatsächlich nicht die besten für diesen Zweck sind, denn die sind wenig druckfest. Bei druckfesten Fetten und Festschmierstoffen kann der Druck gar nicht so hoch werden bis man wieder bei der Metal auf MetallReibung angelangt. Dort schwimmt die Kontaktfläche in der Tat auf einem Schmiermittelfilm.
 
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Oh, da fallen mir gleich 3 allein in unseren Produktionshallen ein. Die Bleche fürs Tiefziehen und Scherschneiden, mitsamt der Matrize und die Führungen der Maschinen natürlich ebenso. Zum besseren Einordnen: Wir pressen mit bis zu 5800t.

Auch ein gutes Bsp: Die Radlager aller Kraftfahrzeuge.

Nochmal zum Mitschreiben: Ich meinte v e r g l e i c h b a r e Anwendungen in Bezug auf Größe. Ernsthaft jetzt - Radlagerschmierungen?

Aber ganz speziell nochmal für Dich: Ich wünsche fröhliches Schmieren, wenn es Dich beruhigt.


Was das anbelangt:

Demgegenüber stehen ich Argumente wie: Der hat das auch nicht gemacht oder Das hab ich noch nie gemacht.

Warum bin ich eigentlich ein Verfechter "sauberer" Messerkanten? Weil ich es über Jahre ausprobiert habe. Ein Teil meiner Gitarren hatte Chapstick oder Vaseline an den Messerkanten, der andere nicht. Saitenwechsel jeweils einmal monatlich. Spätestens alle sechs Wochen. Zu der Zeit hatte ich auch extrem viel gespielt. Das einzige Ergebnis war jedesmal aufs Neue das Kontrollieren der "eingecremten" Bolzen und das Entfernen von Schmutz, der da weder reingehört, noch bei ungeschmierten überhaupt erst hinkommt.
 
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Kegelrollenwälzlager?
Sind u.A. eine Variante, Ja.

Nochmal zum Mitschreiben: Ich meinte v e r g l e i c h b a r e Anwendungen in Bezug auf Größe. Ernsthaft jetzt - Radlagerschmierungen?....
Warum ist die Größe wichtig? Wichtig ist der Druck.
Ich habe es jetzt zwar nicht ausgerechnet, aber ich denke der Druck eines Floyd Roses wird von dem einer 5,7 MN Presse geschlagen.

Jep Radlager. Ganz genau und voller Ernst.

Wobei nach genauerer Überlegung ein richtiges Gleitlager ein besseres Bsp. wäre. Denn eine Messerkante bildet in ihrem Haltebolzen ein Gleitlager.
 
Grund: Vollzitat reduziert
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