Stimme klarer herausstellen

  • Ersteller Körnerbrötchen
  • Erstellt am
Körnerbrötchen
Körnerbrötchen
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.01.19
Registriert
25.02.11
Beiträge
61
Kekse
42
Ort
Bonn
Hallo zusammen,
ich bin einer Kirchenband unterwegs unter anderem mit Sängerin und Querflötistin, Schlagzeug… Die Sängerin kann sich, da sie eine recht hohe Stimme hat, manchmal nur schwer gegen die Querflöte durchsetzen. Worauf sollten wir beim Abmischen daher besonders achten? Gibt es noch Tricks, um die Stimme mehr nach vorne zu holen?

Gruß
Körnerbrötchen
 
Eigenschaft
 
Die pauschal-immer- super-Lösung gibt es da nicht. Einige Punkte, die ihr berücksichtigen könntet wären:

- passende Mikros für Gesang und Flöte (was setzt ihr ein?)
- PA, dem Raum un der Musik entsprechend
- Die Arrangements so wählen, dass beide genung "Platz" haben und möglichst nicht gleichzeitig und/oder nicht in gleichem Tonhöhenbereich aktiv sind.
- Individuelles EQing der beiden Kanäle. Hier ist es bei der Musik erstmal wichtig, dass die Sprachverständlichkeit gegeben ist. Also evtl. leichte Anhebung der Frequenzbereiche, die für die Sprachverständlichkeit wichtig sind (ca. 3kHz). Genau diese Frequenzbereiche bei der Querflöte nicht auch noch anheben, sondern das Signal wo anders betonen.
- mit Effekten auf den Gesngskanälen sparsam sein. Gerade bei Kirchenbands, die oft in akustisch für deren Zwecke ungünstigen Räumen aktiv sind, braucht man oft auf den Stimmen keinen Hall
- Leichte Kompression der Gesangskanäle, wenn es mehrere sind, evtl. in einer Subgruppe, falls vorhanden.

Soweit ein paar generelle Tips. Vielleicht möchtest du uns etwas mehr Details zu den eingesetzten technischen Geräten (Mikros, Pult, Boxen, ...) und zu den zu bespielenden Räumen sagen. Dann könnten Tips evtl. noch zielgerichteter ausfallen.
 
Klar, dass es so einfach nicht sein kann, war mir bewusst. ;-)

Sennheiser 840 S als Gesangsmikrofon und ein AKG C 1000 für die Flöte. Als Mischpult kommt ein Behringer Xenyx X2442 zum Einsatz. Die Boxen kann ich dir leider gar nicht auswendig sagen. Auf jeden Fall ist mir die Marke nicht bekannt und da lässt sich momentan (rein finanztechnisch) auch nicht so viel dran drehen.

Hall haben wir sowieso nicht auf dem Gesang, damit machen wir uns im Zweifel, glaube ich, nur mehr kaputt. Vor allem, da wir uns selbst abmischen. Kompression dagegen kommt auf dem Gesangskanal zum Einsatz.

Zu den Räumen kann ich dir gar nicht so viel sagen: Sich oft ändernde Kirchen. Halt nicht das einfachste Pflaster, würde ich sagen.
 
Du kannst auch noch die Frequenzen die Du bei der Sängerin etwas anhebst bei der Querflöte etwas reduzieren. Das hilft auch.

Gruß
Fish
 
Was auch helfen kann, um einen generell klareren Sound in schwierigen Umgebungen zu erzielen: Soviel andere Mikros wie möglich abschalten.

Ansonsten könnte Dir dies helfen:
Stimme nach vorne mischen: http://www.mix4munich.de/stimme.htm (bei Punkt 3: Evtl. etwas Echo auf die Stimme - einfach mal probieren)
Mischen in halligen Umgebungen: http://www.mix4munich.de/mix_halliger_raum.htm

Hope that helps
Jo
 
- Die Arrangements so wählen, dass beide genung "Platz" haben und möglichst nicht gleichzeitig und/oder nicht in gleichem Tonhöhenbereich aktiv sind.
Das halte ich für sehr wichtig. Wenn schon beides gleichzeitig, dann unisono vermeiden, sondern die QF als "2. Stimme".

Ansonsten noch als Idee (je nach Raumgröße): die Flöte hat ja bereits einen schönen Direktschall, der weiter trägt als die meisten unverstärkten Gesangsstimmen und den du u.U. nur etwas stützen musst. Sprich da würde ich der Gesangsstimme am Pult auch einfach mehr Pegel geben, die Flöte nur etwas "beimischen".

Gruß,
der Trommelmuckl
 
Besten Dank schon einmal. Die Flöte hatten wir beim letzten Auftritt bereits nur ganz leicht reingemischt. Von der Lautstärke allein wäre sie bereits perfekt. Mikros haben wir nur für Flöte und Gesang. Cello wird per Tonabnehmer realisiert.

Was ist denn Ambience? (http://www.mix4munich.de/stimme.htm)
 
Ambience nennt sich bei anderen Herstellern z.B."Early Reflections" - das ist, wenn Du nicht den ganzen Hall eines Raumes simulierst, sondern nur den Beginn des Halles, das sorgt für etwas mehr Lebendigkeit und gibt ein räumliches Gefühl beim Hören, ohne gleich mit einer Hallfahne alles zuzukleistern.
 
Was auch helfen kann, um einen generell klareren Sound in schwierigen Umgebungen zu erzielen: Soviel andere Mikros wie möglich abschalten.

Ansonsten könnte Dir dies helfen:
Stimme nach vorne mischen: http://www.mix4munich.de/stimme.htm (bei Punkt 3: Evtl. etwas Echo auf die Stimme - einfach mal probieren)

Jo

Richtig Stimme nach Vorne und deshalb KEIN "Echo" (Ich nehme an du meinst Plate, denn ein "Echo" ist wohl eher ein Delay und hier nicht hilfreich).
Ein WENIG Plate tut aber immer gut.

Grundsätzlich zu empfehlen wäre ein "Pan-ing", d.h. Stimme eher nach rechts, Flöte eher nach links drehen, dabei natürlich aufpassen, dass das ganze nicht zu extrem wird.
Dann die Flöte mit einer weiten, warmen Plate belegen, das führt a) zu einem "nach-hinten-rücken" der Flöte im Mix und b) bekommst du den für Pop- und Worshipmusik typischen Flötenklang.

Zum EQ wurde genug gesagt, nur etwas zum Grundsätzlichen: bei der Flöte etwas die unteren Mitten raus, dann hat das Cello Platz und dann suchst du die Frequenz, die deiner Meinung nach die Stimme blockiert in dem du den Filter um 12dB reindrehst und dann einmal durch den Frequenzbereich schiebst. Wird es dann an einer Stelle im Vergleich zum Rest unangenehm hast du deinen Übeltäter, und kannst ihn entsprechend rausziehen.

MfG
hammoorlin
 
Nein, ich meinte durchaus Echo. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Unterschiede Aufmerksamkeit erzeugen. Soll heissen, wenn Du ein Signal hast, das als einziges im Mix ein Echo hat, ist das ein Unterschied zu allen anderen Signalen, und das lenkt die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf dieses eine Signal.

Der Threadersteller sagte "Kirchenband" - und da schlägt man sich meistens mit einem Zuviel an Hall herum, so dass ich davon nichts mehr hinzufügen würde.

Viele Grüße
Jo
 
Grundsätzlich zu empfehlen wäre ein "Pan-ing", d.h. Stimme eher nach rechts, Flöte eher nach links drehen, dabei natürlich aufpassen, dass das ganze nicht zu extrem wird.

Paning speziell der Hauptstimme halte ich im konkreten Fall nicht für sinnvoll.
Der erzielbare Effekt ist in der Mitte am deutlichsten erkennbar und da ist in den meißten Kirchen der
Mittelgang. Da sitzt folglich keiner. Je weiter die Leute außen sitzen, desto deutlicher erkennbar wird dann aber das Missverhältnis der Signale zueinander erzeugt durch Paning.
 
Hatte gerade ein ähnliches Problem und danke euch entsprechend für die guten Antworten.
Gerade das mit der PAN Einstellung gefällt mir sehr.
 
Denke aber auch dran, dass man das PANNING nicht überall und für jedes Signal anwenden kann. In manchen Räumen ruinierst Du damit den Sound für einen Großteil der Zuhörer.

VG
Jo
 
Ah, okay. Also ist das auch mit Vorsicht zu genießen teilweise. danke für den Hinweis!!
 
Hatte ich doch schon in #11 beschriebem.

Wenn du in so einem Anwendungsfall mit Paning arbeiten willst, dann die Hauptstimme in die Mitte und die "unwichtigeren" Signale dezent, aber wirklich nur dezent nach außen.
 
Ich würde mich nicht zu sehr aufs panning verlassen, da es, wie schon hier erwähnt wurde, auch viele Nachteile mit sich bringt.

Das Freistellen mittels EQ ist da sicherlich vielversprechender. Die Stimme würde ich so im Bereich 2 bis 2,5 kHz zwecks sprachverständlichkeit etwas hervorheben, die anderen Instrumente dagegen, eher stärker, zurücknehmen. Es kann auch helfen, der Stimme mehr Körper zu geben, das spielt sich je nach Stimme so um 500 bis 800 Hz ab. Auch hier gilt eher bei den restlichen Signalen rausziehen.

Mittels Hall kann man das dann unterstützen, wenn überhaupt Hall eingesetzt werden kann/soll. Da achte ich beim Stimmenhall auf ein längeres Predelay, so 60-100 ms. Weniger Predelay bei den Instrumenten stellen diese dann akustisch weiter zurück, wodurch auch die Stimme in den Vordergrund geholt wird. Eventuell hilft auch ein Tempodelay anstelle des Stimmenhalls.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben