rw schrieb:
in anderer Elastizität auch Hautleim und Hasenleim
Ich würde für alle Arbeiten rund um die Gitarre eigentlich nur noch Knochenleim nehmen.
Grund dafür ist der eigentümliche Geruch von Hautleim
Letzterer ist sogar fast schon wohlriechend
Ich bin, wie Corkonian, auch ein Verfechter von tierischen Leimen.
Sie mögen zwar keine nasse Wärme (trockener Leim geht unter Hitze nicht einfach auf!), aber man kann eine Leimung
relativ leicht überarbeiten und sogar wieder rückgängig machen.
Beispiel aus meiner Anfangszeit: ein klassischer Kopfplattenbruch bei einer Epi orthogonal zum Hals.
In großer Ungeduld wollte ich die Saiten noch am selben Abend aufziehen => Kopf wieder ab
Kein Problem...
Also habe ich die Leimstelle etwas mit einem nassem Lappen abgewaschen und nochmal von vorne angefangen => hält bis heute.
Ich sehe einen großen Vorteil gegenüber z.B. Weißleimen: Knochen- oder Hautleim ziehen die Werkstücke beim Trocknen zusammen,
d.h., man benötigt bei passgenauen Fügungen keine Zwingen.
Das habe ich mal bei einer Reparatur einer Laute ausgenutzt, bei der ich die Brücke irgendwie wieder anleimen musste, ohne aber
die gesamte Decke abnehmen zu müssen. Die Laute hält auch heute noch auf allen 15 Saiten ihre Stimmung.
Oder auch beim Leimen von Lautenmuscheln. Wenn ich mich an das Geschmiere und Verrutschen mit dem Ponal erinnere...
Zugegeben, für "rohe" Arbeiten nehme ich auch noch Weißleim, zum Beispiel für Verstärkergehäuse o.Ä.
Aber für "anspruchsvolle" Werke, wie sie Gitarren mMn sind, greife ich nur noch zu Haut- und Knochenleim. Ist ja auch ein Hauch von vintage
Am Ende darf aber jede/r, wie er/sie will und alles sind nur persönliche Erfahrungen
MfG