Staggered Jazz Bass Pickups

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Mich würde interessieren ob schon jemand Erfahrungen mit 'staggered' Tonabnehmern gemacht hat, und ob die Teile halten was die Hersteller damit versprechen ?

Bei 'staggered' Tonabnehmer sind die Magnete an die Griffbrettwölbung angepasst, damit möchte man eine bessere Lautstärke-Balance zwischen den Saiten erreichen

Gefunden habe ich bisher zwei Modelle den DP123 von DiMarzio und den VR1-B1 von Tesla.


Auf talkbass empfehlen manche User bei herkömmlichen Pickups einfache die Magnete von Hand tiefer einzudrücken.
Andere User können davon entsetzt nur abraten. Ich probier es lieber nicht aus.

Also, kann wer sachdienliche Hinweise geben?
 
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Die SD Quarterpounds haben das auch.
Zumindest meine für den 5-String, ich denke mal nicht, dass das an 4ern anders ist.
 
Ob "stagged" Pole Pieces überhaupt Sinn machen, hängt sehr stark von den Saiten ab!
Viele heutige Saiten sind so ausgelegt, dass sie "Non-Stagged" ausgleichen. Liebt man solche Saiten und holt sich Stagged Pickups, kann das eher negativ wirken.
Frage ist also: Was hat man wirklich, was will man wirklich?

Ansonsten würde ich ebenfalls die Finger davon lassen, an den Magneten "rumzudrücken" ...
Das kann je nach Bauweise gut gehen, es kann aber auch den Tod der Spule bedeuten. Wer richtig fit ist (und/oder bei einem Fehlversuch das nötige Kleingeld hat) kann es natürlich probieren! Im Zweifelfall rate ich aber ebenfalls ab.

Gruß
Andreas
 
Danke für die Bestätigung meine Pickups nicht zu malträtieren, irgendwie hat es mich doch gejuckt es einmal auszuprobieren.

Ich hab einen Fender Classic 60's Jazz Bass mit einem 7.25" Griffbrettradius, da muss ich wenn ohne Kompressor gespielt ordentlich mit den Fingern die Balance kompensieren.
Bisher stand ich den 'stagged' Pickups auch eher skeptisch gegenüber, aber vielleicht gibt es auch positive Rückmeldungen dazu.

Bei meinem alten Ibanez Roadstar kann ich die Magnete über ein Schraubgewinde variieren, wobei sich der Effekt eher in Grenzen hält.

An unterschiedliche Pole Pieces beim Seymour Duncan SJB-3 kann ich mich nicht erinnern, auch auf Bilder scheinen die Magnete eher plan. Wobei der Sound auch nicht unbedingt meins ist.

SJB-3.jpg

Im Vergleich der Tesla dazu :

vr_b1_staggered_lg.jpg
 
An unterschiedliche Pole Pieces beim Seymour Duncan SJB-3 kann ich mich nicht erinnern, auch auf Bilder scheinen die Magnete eher plan. Wobei der Sound auch nicht unbedingt meins ist.

Ich habe eben noch einmal direkt auf der SD Homepage nachgesehen, beim 4er scheinen die Polepieces alle leicht eingesenkt zu sein, so dass man nicht erkennen kann, ob sie gestaggert sind.
Auf den 5er Fotos ist es auch so gut wie nicht zu erkennen, aber in der Bemaßung sieht man es dann deutlich:

sj5_3n.jpg

Aber da Dir der Sound sowieso nicht zusagt, ist es ja auch schon wieder egal... ;)
 
Hi!

Ich halte die staggered Magnete für sehr sinnvoll - so lange man nur Leersaiten spielt:rofl:! Je höher die Lage, deso näher kommt die Saite an den Magneten, d.h. man hat in der Praxis sowieso immer verschiedene Abstände zwischen Saite und Magnet. Am stärksten beim Wechselschlag zwischen gegriffener Saite in hoher Lage und Leersaite. Und - ist dabei der Lautstärkeunterschied bei richtig eingestellten PUs sooo gravierend?

Strat PUs gibt es ja auch staggered und in einer Ebene. Manche Gitarristen stehen auf staggered. Jetzt schaue man sich mal an, wann diese entwickelt wurden: Das war zu einer Zeit, als ein .012 - .060 Saitensatz als "ultralight" galt, vor bald 60 Jahren. Ein heute üblicher Satz .009 - .042 hat aber ein gänzlich anderes magnetisches Verhalten innerhalb des eines Satzes. Wer da behauptet staggered sei besser, den belasse ich gerne in seinem Aberglauben. - Niemand ist so abergläubisch wie Musiker, wenn es sich um ihre Instrumente dreht...

Grüße

Thomas
 
Das Klangverhalten mit 'non-staggered' Tonabnehmer macht auch gutes Stück des Charakters meines Basses aus. Die frühen Fender hatten auch dieses Griffbrett und gleich hohe Magnete. Wobei ich sagen muss, dass die E-Saite auf diesem Bass auch trocken gespielt sehr mächtig klingt. Dieses Klangbeispiel ist ohne Leersaite, die zweite Hälfte mit Kompressor.


Die Neugierde ist lässt sich leider nicht mit rationalen Gedanken bezwingen. Ich hab mir jetzt kurzerhand die Tesla Pickup bestellt und werde mir selbst einen Eindruck über stagged vs. nonstagged machen.

Bei meiner Umschau nach staggered Pups bin ich auch über die Fender Super 55 Tonabnehmer gestolpert. Die werden auch als staggered angepriesen, wobei rein optisch nichts darauf hindeutet.
Sehr interessante Dinger im Split-Coil Format.
Hm, ich glaube es warten einige Lötarbeiten auf mich.
Fender Super 55 Split Coil J-Bass PU


Edit: laut thomann bezieht sich 'staggered' nur auf die split coil Spulen.​
 
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Die Tesla Pickups sind eingebaut und ich bin zufrieden.
Eigentlich hatte ich nicht viel von diesen Tonabnehmern erwartet, vielleicht eine etwas bessere Balance zwischen den Saiten, aber klanglich wahrscheinlich keine Offenbarung. Ist doch nur 'Made in Korea'.

Doch die Dinger klingen wirklicht gut und die bessere Balance durch die 'staggered' Bauart ist fast schon Nebensache.

Ich denke so gut hat meinem Bass noch kein Pickup gestanden, und ich hatte schon einigen Modelle verbaut.
Darunter Seymour Duncans SJB-3, SJB-1 und Fender Custom Shop 60'S.

Schon die nette Verpackung hat mich überrascht, manch anderer Billigmaier kommt in der blanken Plastiktasche angereist.

DSC08955.JPG

Der nackte Pickup sieht aus wie ein nackter Pickup nun einmal ausschaut. Sogar mit Stoffisolierung, wird wohl klanglich keiner weitere Rolle spielen, aber ganz nett.
Oben Tesla, unten Seymour Duncan.

DSC08956.JPG

Die alten 'vintage' Pickup-Kappen passen auch drauf, alles wie gewünscht soweit.


Noch ein kleines Stückchen Sound, zunächst nochmal der Duncan, dann der Tesla VR-B1 'staggered'.
Jeweils eine Rund ohne und eine Runde mit Kompressor.

http://soundcloud.com/freu/nonstaggered

http://soundcloud.com/freu/staggered
 
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Man kann sich Staggered auch selber bauen. Einfach eine kleine Unterlegscheibe auf die entsprechenden Poles legen.
Durch die Magnetisierung sollten sie dann auch von alleine halten, kein Kleben oder Schrauben notwendig :)


Was ich mich gerade frage, ist ob die Pole Pieces wirklich Magneten sind...
Bei einem billigst-Tonabnehmer hab ich einen Magneten unten an den Pickup geklebt gesehen.
Bei den Schraubbaren Poles handelt es sich auch nur um "herkömmliche Schrauben" die von Magneten magnetisiert werden. Wäre wohl ziemlich teuer extra Magnetschrauben herzustellen.
 
Man kann sich Staggered auch selber bauen. Einfach eine kleine Unterlegscheibe auf die entsprechenden Poles legen.
Durch die Magnetisierung sollten sie dann auch von alleine halten, kein Kleben oder Schrauben notwendig :)


Was ich mich gerade frage, ist ob die Pole Pieces wirklich Magneten sind...
Bei einem billigst-Tonabnehmer hab ich einen Magneten unten an den Pickup geklebt gesehen.
Bei den Schraubbaren Poles handelt es sich auch nur um "herkömmliche Schrauben" die von Magneten magnetisiert werden. Wäre wohl ziemlich teuer extra Magnetschrauben herzustellen.

Ich bin da auch nicht der Fachmann.
Meines Wissens nach befinden sich in den meisten üblichen Pickups als Pole Pieces spezielle Metallegierungen, die erst nach Magnetesierung zu Dauermagneten werden.
Würde mich überraschen wenn es ein Tonabnehmer mit einem natürlichen Magneten gäbe.

Bei den Tesla wird Alnico (Aluminium-Nickel-Cobalt) V verwendet, ein über Jahrzehnte bewährte Legierung im Gitarrenbau.

Dies und noch weitere Gründe scheinen die Idee mit der Unterlegscheibe etwas unpraktikabel zu machen.
 
Meines Wissens nach befinden sich in den meisten üblichen Pickups als Pole Pieces spezielle Metallegierungen, die erst nach Magnetesierung zu Dauermagneten werden.

Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten, was die Polepieces in den PUs angeht:

- einzelne Magneten, hier wird im Normalfall ein längerer Stab einer magnetisierbaren Legierung (wie eben z.B. AlNiCo) als ganzes magnetisiert und dann in passende Stücke zerschnitten, d.h. jedes Polepiece ist ein Magnet für sich.

- induzierte Magneten, hierbei werden an sich nicht magnetisierte Stäbchen als Polepieces eingesetzt, und unter diese ein oder mehrere (gängig ist 2) Balkenmagnete befestigt (verklebt). In dem Fall ist das Polepiece selber eigentlich kein Magnet, aber es "nimmt das Magnetfeld des Balkenmagneten auf und leitet es in sich selbst weiter". Das ist physikalisch zwar so nicht ganz korrekt, aber beschreibt den Vorgang recht anschaulich.

So oder so: Die Spule des PUs liegt somit innerhalb eigentlich fester Magnetfelder, so lange sich nichts bewegt, passiert erst mal gar nichts.
Läuft eine Saite aus ferromagnetischem Material (also alles, was man mit einem Magneten anziehen kann) durch dieses Magnetfeld, deformiert es dieses ein wenig.
Auch jetzt passiert, ausser einem etwas "verbogenen" Magnetfeld, erst mal gar nichts.

Fängt die Saite jedoch an, zu schwingen, sprich, sich im Magnetfeld zu bewegen, so bewegt sich die "Verbiegung" des Magnetfeldes mit der Saite mit und bewegt sich dadurch auch dort, wo die Spule durch das Magnetfeld läuft.
Durch diese Bewegung des Magnetfeldes wird in jeder einzelnen Windung der Spule eine winzige, elektrische Spannung erzeugt.
Pro einzelner Wicklung der Spule ist die Spannung allerdings viel zu gering, um irgendetwas damit anstellen zu können.
Dadurch aber, dass viele tausend dieser Wicklungen immer wieder im Kreis verlaufen, addieren sich die einzelnen Spannungen (die einzelnen Wicklungen sind für jede beliebige Stelle der Spule quasi in Reihe geschaltet), so dass sie irgendwann ausreichend hoch sind, um sie über ein Kabel von der Gitarre zum Amp zu transportieren.
Bewegt sich die Saite in eine Richtung, fliesst der Strom in eine Richtung, bewegt sich die Saite zurück in die andere Richtung, fliesst auch der Strom andersrum.
Tadaa - wir haben eine schöne, kleine Wechselspannung erzeugt, die genau das Schwingunsverhalten der Saite abbildet!

Im Verstärker werden die Spannungen dann einfach noch weiter verstärkt (und in der Klangregelung bestimmte Frequenzbereiche angehoben oder abgesenkt), bis sie kräftig genug sind, um genau das Gegenteil dessen zu machen, was sie entstehen lassen hat:

Sie fliessen durch eine Spule, die sich in einem Magnetfeld befindet...und erzeugen dadurch eine Bewegung...die Spule bewegt sich im Takt der Saite...an der Spule hängt eine runde Pappscheibe...die Membran!
Somit wären wir im Lautsprecher angekommen und machen die Bewegung der Saite wieder hörbar.

Es ist ein richtiger, kleiner Kreislauf: die Bewegung eines Magnetfeldes in einer Spule erzeugt einen Strom, der am Ende wieder dazu benutzt wird, um über eine Spule im Magnetfeld eine Bewegung zu erzeugen.

Dies und noch weitere Gründe scheinen die Idee mit der Unterlegscheibe etwas unpraktikabel zu machen.

Nun...praktikabel oder nicht - funktionieren würde es jedenfalls. ;)



Aber ich fürchte, ich bin ganz klein ein wenig abgeschwiffen... :redface:

Aber vielleicht hat mein kleiner Exkurs ja doch dem ein oder anderen ein paar Zusammenhänge etwas klarer machen können...würde mich freuen.
 

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