Mr.Wheely schrieb:
Wenn ich so ein teures Teil wie die XK3 noch mit Reußenzehn Preamps aufmotzen muss, damit sie halbwegs klingt, dann frage ich mich schon, ob das "Röhren Gimmick" in der XK3 nicht nur ein reiner Marketing Gag ist...
Na jetzt lass mal schön die Kirche im Dorf ! Kein Mensch hat geschrieben, dass man die XK-3 mit einem Reussenzehn Organ & Groove aufmotzen muß, um einen guten Sound zu erhalten. Verglichen mit den digitalen Kratz-Zerren von CX-3 (alt und neu), den Amp- und Speakersimulationen von Roland, die nur den Grundsound verwaschen, ist die Röhrenvorstufe der XK-3 immer noch eine ganze Klasse besser und alles andere als ein Marketing-Gimmick, weil sie im Vergleich zu den Mitbewerbern viel subtiler einsetzt und nicht beim Überschreiten eines eng beschnittenen Lautstärkepegels schlagartig einsetzt.
Wenn man sich bei den vielfältigen Einstellmöglichkeiten etwas Mühe gibt, klingt auch die eingebaute Röhrenvorstufe durchaus passabel.
Ja - ich habe einen Reussenzehn Organ & Groove und zwar aus zwei Gründen: 1) hebt er den (ohnehin vergleichsweise hohen) Pegel des Ausgangssignals der XK-3 auf die für das 147er erforderlichen 10 Volt Spitze/Spitze-Spannung an und erspart mir somit eine weitere Vorverstärkerstufe. Ich kann also direkt vom Ausgang des Reussenzehns in die Endsufe des 147er und das vollkommen rausch- und brummfrei. 2) erlaubt mr der Reussenzehn auch bei studioüblichen Lautstärken jeden gewünschten Verzerrungsgrad zu erreichen. Oft "mische" ich sogar die eingebaute Zerre der XK-3 mit dem Drive des Reussenzehn.
Nachdem ich nun seit knapp 40 Jahren im Orgelgeschäft (nicht im Orgelladen, sondern 35 Jahre davon auf den Bühnen dieses Landes) tätig bin, dabei von den allerersten Clones (heute nennt man sie Stageorgeln) bis hin zu L100, M100, M3 manchmal auch C3 (leider keine eigene) samt mindestens 15 verschiedenen Leslies und deren Clones life gespielt habe, glaube ich mir ein Urteil über Hammondsounds erlauben zu können - das soll jetzt aber nicht anmaßend klingen.
Es kommt halt immer darauf an, was man erwartet. Gemessen an der Orgelsimulation eines 80er Jahre Synths (Yamaha SY77 z.B.) klingen alle modernen Clones absolut nach Hammond. Gemessen an einer B3 und einem 122er tut es wohl keiner. Dazwischen liegt eine riesige Bandbreite... an deren oberen Ende nach meinem Dafürhalten und bei meinem Einsatzzweck die XK-3 liegt.
Ich will ja gar nicht bestreiten, dass die Mitbewerber (Roland, Korg, Nord, evtl. auch das neue TWB5 vom Tonewheel-Maker) in der Band sehr gut klingen und viel besser (weil leichter und weniger breit) transportabel sind. Aber den "letzten Pfiff" können sie mir - verglichen mit der XK-3 - nicht geben.
Du hast natürlich nicht unrecht, dass die Marketíng-Politik von Hammond-Suzuki recht abgehoben ist. Wenn ich sehe, was mich eine New-B3, oder auch ein komplett ausgebautes XK-3 System kostet - und was ich dagegen für eine komplett überholte alte B3 hinlegen muß, dann steht das sicher in keinem Verhältnis zueinander !
Manne