Squier Jazz Bass Fretless Umbau ala Jaco

  • Ersteller tweippert
  • Erstellt am
Sehr interessant! Wie wärs mit einem "Ent-Grät-Workshop"? Könntest du einen verfassen?
 
Hallo,
da ich das selbe auch machen will, hole ich den Fred mal mit folgender Frag aus der Versenkung:
Wie sieht das Palisander-Griffprett mittlerweile aus - stellen sich schnell Riefen ein und man braucht Bootslack, oder gehts auch ohne?

Danke,
 
..Bootslack, oder gehts auch ohne?

Es geht nicht mit !! Das, was du im Baumarkt unter "Bootslack" bekommst, ist ein zwar widerstandsfähiger, aber nicht durchhärtender Lack. Dh. er kann auf einem Holzboot mit dem Holz arbeiten und sich etwas verbiegen, ohne abzuplatzen, aber er wird nicht endfest! Das bedeutet er härtet nicht ganz aus und bleibt (extrem gesagt) leicht klebrig.

Wenn du das Griffbrett beschichten willst, nimm zwei Komponenten Epoxidharz. Das wird hart und hält das auch aus.

Soweit ich weiß ist dieser Mythos mal entstanden, als Jaco sagte er nutze Lack "aus dem Bootsshop". Aber sicher keinen Bootslack ;)
 
... Danke, es bleibt die Frage, wie lange das palisandergriffbrett hält, bis es tiefe Riefen gibt. Hat jemand Erfahrungen?
 
Jo, hab ich.

Fretless 1: Fender Precision mit Palisandergriffbrett, fretless seit 20 Jahren. Griffbrett ist noch 1mm dick, weil ich immer bei Rillenbildung abgeschliffen habe (Riefen oder Saitenkratzer entstehen sehr bald, das ist normal und harmlos und allenfalls ein optischer Makel).
Fretless 2: Yamaha TRB5-IIF mit Palisandergriffbrett, fretless ab Werk seit 11 Jahren. Griffbrett wurde erst zweimal abgeschliffen; kein sichtbarer Dickeverlust.

Auf beide Bässe kam und kommt mir keine Expoxyd-Versiegelung. Beide Bässe haben idR Roundwounds und werden regelmäßig gespielt (ich habe die Bässe jeweils solange, wie die fretless sind :)).

Ich halte Palisander ohne Lack also für durchaus haltbar. Das Griffbrett ist wie Bünde ein Verschleißartikel; ich würde mir da keine Sorgen machen wegen der Haltbarkeit. Außerdem kostet ein neues Griffbrett fast genauso viel wie eine gute Neubundierung.
 
Danke! Nachdem an meinem alten ESP Jazzbass die Bünde runter sind und sowieso eine Neubundierung anstehen wuerde, werde ich den Fretlessumbau in Angriff nehmen.
 
Hallo Spessarter,

bei mir ist es ähnlich. Meiner ist jetzt ca. 8 Jahre alt und ich benutze Flatwounds.
Ich benutze auch keinen Epoxyd-Lack sondern hatte nur einfachen Klarlack dünn aufgetragen.
Das der Lack relativ schnell "angerauht" wird ist klar, bis störende Vertiefungen kommen dauert ewig.

Ich habe ihn erst einmal abgezogen. Das Griffbrett ist statt ca. 4mm nun noch ca. 3,8mm dick ---schlecht meßbar, dient aber zur Veranschaulichung.
Sicherlich spielt die Spielweise eine Rolle, bei mir halten auch Bünde ewig..
Hier ein Bild....(wenns nicht geht, musst meine Galerie besuchen). War mal ein Washburnhals früher.
https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=182938&d=1306661107

Viele Grüße
 
... Danke!
Dein Griffbrett gefällt mir gut - hast Du die "Holzpastenlösung" gewählt, oder die Vertiefungen mit eingeleimtem Holz verschlossen?
Kannst Du mir einen Tip geben, wie man das Griffbrett "abzieht", ohne dass unerwünschte Vertiefungen entstehen, sprich dass das Griffbrett auf gesamter Länge Plan bleibt?
 
Hallo Spessarter,

hab deinen Beitrag eben erst gelesen.

Nein, keine Spachtelmasse. Das waren Ahorn-Furnierreste, die saugend in die Bundschlitze paßten und die ich einleimte. Leider weiß ich nicht mehr, ob es nun 0,8mm war oder ob ich 1mm Furnier etwas abgeschliffen hatte.
Spachtelmasse bringts meiner Meinung nach nicht.

Abgezogen habe ich es mit einem alten (aber geraden) Vierkantrohr, ca. 200 oder 250mm lang, um das ich jeweils verschiedene Schleifpapiere gewickelt hab. Also ziemlich grobschlächtig, geht aber schnell. Den Sattel habe ich natürlich vorher entfernt - und dann immer über die ganze Länge rübergeschliffen.

Der Hals ist sehr schmal und hat eine relativ geringe Griffbrettwölbung, es ging also einfach.
Der Sattel ist ein Webster-Sattel, weil ich ihn noch liegen hatte und ihn außerdem hochgradig praktisch dafür finde.

Ich weiß ja nicht wie alt dein Griffbrett ist. Bei älteren Griffbrettern hast du ja immer ein Tal zwischen den Bünden und einen Berg, wo die Bünde waren. Beim Schleifen ab und zu mal den pampigen Staub abwischen - und schon siehst du, wieviel du noch arbeiten musst.
Wichtig ist, dass der Hals gerade ist und das Schleifwerkzeug nicht zu kurz ist.

Die Furnierstreifen hatte ich grob zugeschnitten, dann etwas der Griffbrettwölbung angepaßt, eingeleimt, einen Tag trocknen lassen und dann die überschüssige Oberkante mit einem scharfen Beitel entfernt (damit beim anschließenden Abrichten nichts rausbricht).

Die Streifchen habe ich der Griffbrettwölbung (halbwegs) angepasst. Somit ist gewährleistet, dass später kein Spalt unter den Furnierstreifen entsteht, wenn mann seitlich aufs Griffbrett sieht.

Viele Grüße
 
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