Wie "schnell" man ein Instrument lernt, ist eigentlich eine müßige Frage, die im Einzelfall auch gar nicht beantwortet werden kann.
Es sollte auf jeden Fall bereits Spaß machen und motivieren, sich überhaupt mit dem Instrument, der Ausbildung darauf und mit dem Musizieren zu beschäftigen.
Ein auch für Dritte hörenswertes Ergebnis ist schon ein mögliches Ziel, aber eigentlich nur ein Nebeneffekt.
Die eigentliche Lehr-Methode der verlinkten Homepage bleibt für mich im Dunkeln. Ich bin allerdings auch kein Keyboarder, sondern nur Autodidakt, der sich damit Leadsheets verfügbar macht.
Was mir aber auffällt, ist eine Unwahrheit im Vergleich "herkömmliches Klavierspiel" zur angepriesenen Methode.
Das erste Beispiel ist betont einfach und schülerhaft unausgebildet gespielt, das zweite
stilistisch aufgepeppt und deutlich besser dargeboten. Das ist alles und hat nichts mit einer bestimmten Unterrichtsform zu tun.
Als Hobby-Jazzer finde ich es unbedingt richtig, dass man (sehr viel) über das Gehör lernt anstatt nur von Noten abhängig zu sein.
Aber mit der bei Laien verbreiteten Angst vor Noten zu spielen, ist m.E. unseriös, wenn man den Anspruch hat, westliche Musik seriös unterrichten zu wollen.
"Klavier spielen" kann man nicht im Fernkurs und nicht allein zu Hause lernen, sondern ausschließlich durch direkten Unterricht.
Klavier spielen bedeutet nicht das einfache "Abdrücken" von Noten und auch nicht das Spielen einiger "Rhythmischer Begleitfiguren", sondern Musizieren können mit einer der Vorstellung folgenden Klanggestaltung, die durch ausgebildeten Anschlag, korrekte Fingertechnik und musikalisches Wissen umgesetzt wird.
Wenn es um schlichtes "Tasten drücken" geht, ist man mit einem passablen Keyboard ungleich besser bedient. Als Komplettanfänger findet man brauchbare Hefte im Muikalienhandel, vermutlich wurde auch schon Etliches im Keyboard-Unterforum empfohlen.
Du kannst bei Interesse auch nachfragen, was ich dafür benutzt habe.
Das Spielen nach Gehör kann man ausbilden, indem man Akkordbrechungen (Dreiklänge, Vierklänge, mögliche Umkehrungen) und Tonleiter-Übungen singt und das am Instrument kontrolliert.
Außerdem wäre es gut, von Anfang an jede Übung nicht nur nach Noten zu spielen, sondern auch auswendig zu lernen. Sobald ein neues Vorzeichen dazukommt, transponiert man ein paar der auswendig gelernten Stücke in die neue Tonart. Durch dieses auswendig transponierte Spielen wächst m.E. die Verbindung von Ohr und Instrument und damit die Fähigkeit, mit der Zeit das frei spielen zu können, was gerade druch den Kopf geht.
Kennt man die Grundlagen des Spielens (Fingertechnik, Akkordverbindungen, Skalen...) eingermaßen, gibt es eine Reihe von Heften (mit CD), mit denen man typische Elemente bestimmter Musikstile relativ leicht "in die Finger bekommt". Ein brauchbares Beispiel wäre:
http://www.halleonard.com/search/search.do?menuid=1003&seriesfeature=HLKSS&subsiteid=64
Was ich davon kenne, finde ich sehr nützlich.