spielen ohne Noten?

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berkno
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kennt Ihr diesen Link Www.einfach-klavierspielen.de
das hört sich ja Super an, aber ich bezweifle das es so schnell geht und man lernt das Klavier spielen.

Gruß Bernd
 
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Also da steht ja auch wenn ich das richtig verstehe, dass das viele rezensiert haben, die schon Klavier gespielt haben vorher. Also durch diesen Kurs nur eine neue Sicht, neue Motivation oder einen anderen Stil lernen und einfache Tricks die dafür sorgen dass das spielen gut klingt gezeigt bekamen. Die konnten aber ja schon spielen. Wie das für jemanden wirkt der noch nicht spielen kann weiß ich nicht. Hatte jetzt kaum Zeit mir die Website durchzulesen. Aber ich Bon der Meinung dass solche Dinge viel bringen. Hab mir mal sowas für Gitarre gekauft und hat viel gebracht:) musste mal jemand ausprobieren.
vielen dank für den Link!

Liebe Grüße
 
Wie "schnell" man ein Instrument lernt, ist eigentlich eine müßige Frage, die im Einzelfall auch gar nicht beantwortet werden kann.
Es sollte auf jeden Fall bereits Spaß machen und motivieren, sich überhaupt mit dem Instrument, der Ausbildung darauf und mit dem Musizieren zu beschäftigen.
Ein auch für Dritte hörenswertes Ergebnis ist schon ein mögliches Ziel, aber eigentlich nur ein Nebeneffekt.

Die eigentliche Lehr-Methode der verlinkten Homepage bleibt für mich im Dunkeln. Ich bin allerdings auch kein Keyboarder, sondern nur Autodidakt, der sich damit Leadsheets verfügbar macht.

Was mir aber auffällt, ist eine Unwahrheit im Vergleich "herkömmliches Klavierspiel" zur angepriesenen Methode.
Das erste Beispiel ist betont einfach und schülerhaft unausgebildet gespielt, das zweite stilistisch aufgepeppt und deutlich besser dargeboten. Das ist alles und hat nichts mit einer bestimmten Unterrichtsform zu tun.

Als Hobby-Jazzer finde ich es unbedingt richtig, dass man (sehr viel) über das Gehör lernt anstatt nur von Noten abhängig zu sein.
Aber mit der bei Laien verbreiteten Angst vor Noten zu spielen, ist m.E. unseriös, wenn man den Anspruch hat, westliche Musik seriös unterrichten zu wollen.

"Klavier spielen" kann man nicht im Fernkurs und nicht allein zu Hause lernen, sondern ausschließlich durch direkten Unterricht.
Klavier spielen bedeutet nicht das einfache "Abdrücken" von Noten und auch nicht das Spielen einiger "Rhythmischer Begleitfiguren", sondern Musizieren können mit einer der Vorstellung folgenden Klanggestaltung, die durch ausgebildeten Anschlag, korrekte Fingertechnik und musikalisches Wissen umgesetzt wird.

Wenn es um schlichtes "Tasten drücken" geht, ist man mit einem passablen Keyboard ungleich besser bedient. Als Komplettanfänger findet man brauchbare Hefte im Muikalienhandel, vermutlich wurde auch schon Etliches im Keyboard-Unterforum empfohlen.
Du kannst bei Interesse auch nachfragen, was ich dafür benutzt habe.

Das Spielen nach Gehör kann man ausbilden, indem man Akkordbrechungen (Dreiklänge, Vierklänge, mögliche Umkehrungen) und Tonleiter-Übungen singt und das am Instrument kontrolliert.
Außerdem wäre es gut, von Anfang an jede Übung nicht nur nach Noten zu spielen, sondern auch auswendig zu lernen. Sobald ein neues Vorzeichen dazukommt, transponiert man ein paar der auswendig gelernten Stücke in die neue Tonart. Durch dieses auswendig transponierte Spielen wächst m.E. die Verbindung von Ohr und Instrument und damit die Fähigkeit, mit der Zeit das frei spielen zu können, was gerade druch den Kopf geht.

Kennt man die Grundlagen des Spielens (Fingertechnik, Akkordverbindungen, Skalen...) eingermaßen, gibt es eine Reihe von Heften (mit CD), mit denen man typische Elemente bestimmter Musikstile relativ leicht "in die Finger bekommt". Ein brauchbares Beispiel wäre: http://www.halleonard.com/search/search.do?menuid=1003&seriesfeature=HLKSS&subsiteid=64
Was ich davon kenne, finde ich sehr nützlich.
 
Was hier angepriesen wird, ist eine der in meinen Augen wichtigsten Unterrichtseinheiten eines vernünftigen Klavierunterrichts, nämlich die freie Liedbegleitung.
In den meisten Fällen lernt man im traditionellen Klavierunterricht das Spielen nach Noten, aufglockert durch Fingerübungen, welche aber auch oft anhand von Notengrundlage durchgeführt wird. Ich hab mit sechs Jahren mit dem "jungen Pianisten 1" angefangen, hab dann, wie man sich denken kann, mit dem "jungen Pianisten 2" weitergemacht, bin dann über Etüden nach Czerney weiter zu spezielleren Notenbüchern gegangen, hab auch mal die einen oder anderen speziellen Musikstücke nach Noten gelernt, u.a. Scott Joplin, aber auch Weihnachtslieder. Ganz am Rande gab es auch mal ein wenig Theorie. Das war's.
20 Jahre später an der Uni hab ich dann auch mal modernen Klavierunterricht gehabt, wo Schwerpunkt die freie Klavierbegleitung war, was mir später sehr viel im Coverbereich geholfen hat.
Im Grunde ist die freie Klavierbeleitung vs. Unterricht nach Noten vergleichbar mit dem Gitarrenunterricht. Der eine lernt die klassische Gitarre, auch nach Noten, lernt genau wie am Klavier auch einzelne Lieder nach Noten zu spielen. Der andere lernt die Gitarre in der Jugendgruppe, wo ihm jemand die Akkorde beibringt, einen rhytmischen Anschlag ind er rechten Hand, wo man sehr schnell in der Lage ist, beliebige Lieder zu begleiten, soweit die Akkorde über dem Text stehen. Letzteres bringt deutlich mehr Spaß und einen auch schneller nach vorne. Für die Fingerfertigkeit ist die traditionelle Methode sicherlich besser, aber für die Praxis, vor allem in der Band, ist die Begleitung deutlich sinnvoller.
Ich kenne jede Menge gute Pianisten, die ohne Noten im Grunde gar nichts zustande bringen. Ein guter Mix aus beiden ist das, was man haben sollte.
 
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@dr_rollo

Ich bin ja zur Zeit noch beim jungen Pianisten Band 1 ( Stück 70 und anschließend 72). Wann wäre daran zu denken mit der freien Klavierbegleitung zu beginnen? Hatte mir schon mal das Buch "Praxis Klavierbegleitung" ausgeliehen. Da stand als Übung: Kadenzen in Dur und Moll in allen Tonlagen zu bilden sowie deren Umkehrungen. Diesbezüglich hab ich leider in letzter Zeit wenig gemacht wie auch Gehörbildung. Muss jetzt erstmal sehen, dass ich mit meinen aktuellen Stücken weiterkomme. Werde die Klavierunterrichtfreie Zeit der Ferien nutzen für dieses sowie div. Etüden.

Möchte halt nicht nur klassische Sachen spielen können sondern auch mit anderen zusammenspielen können. Hab am Sonntag eine Session mit irischer Musik erleben dürfen (als Zuhörerin) sowas gibt einen Motivationsschub :D

Viele Grüße
Musicanne
 
Wann wäre daran zu denken mit der freien Klavierbegleitung zu beginnen?
Schwer zu sagen. Man sollte schon mit beiden Händen einigermaßen unabhängig sein, darüberhinaus sollte man auch die Dreiklänge jedes Akkordes in möglichst allen Umkehrungen drauf haben - klingt vielleicht schwer, ist es aber nicht wirklich. Ob man die Liedbegleitung nach Buch lernen kann, mag ich nicht beurteilen. Für mich persönlich ist eine Einweisung durch einen Trainer/Lehrer in jedem Bereich bisher immer effektiver gewesen. Alles weitere mach ich dann selbst, bzw. durch Bücher, Youtube-Anleitungen oder Try&Learn.
Möchte halt nicht nur klassische Sachen spielen können sondern auch mit anderen zusammenspielen können. Hab am Sonntag eine Session mit irischer Musik erleben dürfen (als Zuhörerin) sowas gibt einen Motivationsschub :D
Klar, Liedbegleitung ist für mich eine der Grundlagen für einen Bandkeyboarder. Die Voraussetzung für eine Liedbegleitung ist, wenn Du einen Text und/oder Melodie eines Songs hast und - genau wie für Gitarre - die Akkorde da drüber. Dann ist die einfachste Form mit der linken Hand die Basstöne (meistenes der Grundton) und mit der rechten Hand die Akkorde als Dreiklang. Dann sollte das ganze mit einer entsprechenden Rhytmik gespielt werden, z.B. bei Walzer: Basston auf 1, Akkord auf 2 und 3, oder bei einem 4/4 Rocksong: Bass auf 1 und 3, Akkord auf 2, 3und, 4und. Als Erweiterung kann man die Akkorde in der rehcten Hand durch Arpeggios auflösen, den Bass als Wechselbass spielen (üblicherweise Grundton udn Quint im Wechsel). Fortgeschrittene führen in der linken Hand Figuren aus. Aber vorischt: Wenn Du in einer Band mit Bassist spielst, sollte die Linke Hand keine Basstöne spielen, sondern da spielt man z.B. mit Links einen Pad-Sound, während die rechte Hand eine Klavierfigur oder Einwürfe spielt, oder was auch immer. Aber jetzt sind wir ja schon bei Keyboard...
Die eigentliche Liedbegleitung geht wohl eher davon aus, dass Du am Klavier sitzt und eine Gesangsstimme begleitest, ohne dass weitere Instrumente dabei sind.
 
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